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AstridV

Neuregelung des Urheberrechts

Empfohlene Beiträge

Ich glaube jetzt endgültig, daß auf mir ein Fluch liegt.

 

Kein einziger Ponyhof, auf dem ich Urlaub gemacht habe, tauchte danach jemals wieder in den Katalogen auf.

Mehrere große Firmen, in denen ich gearbeitet habe, machten danach dicht oder strukturierten sich komplett um.

Kaum hatte ich ein Buch für die drei ? ? ? geschrieben, wurden die Hörspiele eingestellt.

 

Im Februar habe ich meine Anmeldung zur VG Wort geschickt.

 

Und jetzt das:

 

 

Kabinettsbeschluss zum Urheberrecht

Schlag ins Gesicht der Urheber

 

VG WORT äußert sich zutiefst enttäuscht über heutigen Beschluss des Bundeskabinetts zur Neuregelung des Urheberrechts (2. Korb) – Massive Bedenken der Verwertungsgesellschaften wurden genauso ignoriert wie gemeinsam mit der Industrie ausgearbeitete, konstruktive Vorschläge / Mit dem industriefreundlichen Regierungsentwurf werden Urheber keine angemessene Vergütung für Vervielfältigungen mehr erhalten

 

München, 22.03.2006 – Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettssitzung den vorliegenden Referentenentwurf zur Neuregelung des Urheberrechts fast unverändert verabschiedet. Die Kabinettsmitglieder haben damit die schwerwiegenden Bedenken ignoriert, die in den vergangenen Wochen von den Verwertungsgesellschaften, dem „Aktionsbündnis für eine angemessene Kopiervergütung“ und vielen anderen Organisationen vorgebracht wurden.

 

VG WORT-Vorstand Professor Dr. Ferdinand Melichar zeigte sich in Berlin tief enttäuscht über die Entscheidung der Kabinettsmitglieder: „Dieser Regierungsentwurf ist ein Schlag ins Gesicht für alle Urheber in Deutschland. Die Arroganz der Ministerien, mit der über die eingebrachten Bedenken und Veränderungsvorschläge hinweg gegangen wurde, kann jetzt im schlimmsten Fall dazu führen, dass über Jahre hinaus überhaupt keine Vergütungen für das private Kopieren und Speichern urheberrechtlich geschützter Inhalte mehr von der Industrie gezahlt werden.“

 

Auf besonderes Unverständnis stieß das Vorgehen des Kabinetts, sogar gemeinsam von Industrievertretern (BITKOM und ZVEI) und Verwertungsgesellschaften eingebrachte Vorschläge für ein zukünftiges Verfahren zur Regelung der Vergütungsansprüche komplett zu ignorieren.

 

„Hoffentlich werden die politischen Entscheidungsträger die praktische Untauglichkeit des jetzigen Regierungsentwurfs rasch erkennen und das Gesetzgebungsverfahren rechtzeitig stoppen. Wenn dieses Regelwerk zum Gesetz wird, werden Urheber in Deutschland keine angemessene Vergütung für die Vervielfältigung ihrer urheberrechtlich geschützten Werke mehr erhalten“, so Melichar.

(Zitat von der Webseite der VG Wort.)

 

ES TUT MIR LEID!!!!!!!

 

Aber ganz ernsthaft: was haltet ihr davon?

 

Gruß

 

Astrid

Meine Homepage

 

Rabenzeit 1 gibt's als E-book und gedruckt bei Amazon. :)

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Hallo Astrid,

zu deinem seltsamen Fluchglauben solltest du schleunigst Dr. Watzlawick aufsuchen.

 

Ansonsten empfehle ich, zuerst einmal den kompletten Gesetzentwurf direkt zu lesen:

(Link ungültig)

oder als pdf:

(Link ungültig)

 

Darin heißt es:

 

"4. Höhe der Pauschalvergütung

 

* Das Gesetz gibt die bisher staatlich regulierten Vergütungssätze in die Hände der Beteiligten. Nicht mehr der Gesetzgeber wird die Vergütungssätze festlegen, sondern die Beteiligten selbst, also die Verbände der Hersteller als Zahlungspflichtige und die Rechtsinhaber (Verwertungsgesellschaften) als Zahlungsempfänger. Für die Zeit, bis die Beteiligten neue Tarife ausgehandelt haben, gelten die bisherigen gesetzlichen Vergütungssätze als Tarife weiter.

* Gesetzlich festgeschrieben werden verbindliche Maßgaben dafür, wie die Höhe der Vergütung zu bemessen ist.

 

Zur Ermittlung der Vergütungshöhe gibt der Regierungsentwurf Kriterien vor. Ausgangspunkt ist der verfassungsrechtliche Grundsatz, dass der Urheber für die durch die Privatkopieschranke zugelassene Nutzung seines Werks angemessen zu vergüten ist. Die Höhe der Vergütung soll sich deswegen nach dem tatsächlichen Ausmaß der Nutzung bemessen. "

 

Ich lese mir das alles mal wach durch...

 

Schöne Grüße,

Petra

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Liebe Petra,

 

danke für den Tipp! Aber viel geholfen hat er nicht - Dr. Watzlawick empfahl mir lediglich, von meinem Nachbarn einen Hammer auszuleihen und mir damit kräftig auf den Kopf zu hauen. ::);D

 

Zumindest sieht der Gesetzestext jetzt tatsächlich nicht so schlimm aus, wie die VG Wort ihn hinstellt - es sei denn, ich war wieder zu blöd, um die Klauseln zu verstehen.

 

Morgen les ich ihn nochmal..

Gute Nacht!

 

Astrid

Meine Homepage

 

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Hallo,

 

ja, dann verscherze ich es mir mal mit einigen Anwesenden und sage es deutlich heraus: ich könnte gelinde gesagt brechen, wenn es um diese Neuregelung des Urheberrechts geht.

 

Vorweg: ich weiß, daß es Piraterie gibt, ich weiß, daß großer Schaden durch illegale Kopien entsteht. Aber wenn ich nun sehe, wie jeder Wirtschaftszweig versucht, Kapital aus dem neuen Gesetz zu schlagen, dann frage ich mich, in was für einem System wir hier überhaupt noch leben.

 

Urheberrechtsabgaben auf einen Drucker, weil ich ihn ja theoretisch dazu nutzen könnte, eine illegale Kopie auszudrucken? Ja, geht es noch? Was als nächstes? Präventiv beim Kauf einer Kiste Bier ein Knöllchen wegen potentieller Trunkenheit am Steuer an die örtliche Polizei abdrücken?

 

Und jetzt ist das Geschrei bei der VG Wort groß, weil die Film- und Musikindustrie lauter und schneller waren und sie nun Angst hat, nichts mehr von dem fetten Kuchen abzubekommen. Die Film- und Musikindustrie hat ihre Abgaben auf sämtliche digitalen Aufzeichnungsgeräte bereits durchgeboxt und schreit nun nach dem Verbot der Privatkopie. Verstehe. Dann kann ich meinen MP3-Player also wegwerfen. Es gibt ja keinen legalen Weg mehr, ihn zu befüllen. Und selbst, wenn ich ihn nur in meinen eigenen vier Wänden benutze, mache ich mich strafbar, wenn ich meine teuer gekaufte CD grabbe und aufspiele?

 

Und als würde das nicht reichen - da wurde uns unter dem Deckmäntelchen der Terrorismusbekämpfung auf EU-Ebene diese größenwahnsinnige Vorratsdatenspeicherung aufgedrückt. Mein erster Gedanke war damals: das wird doch am Ende nur dazu genutzt, Filesharer ausfindig zu machen. Oh, das wurde natürlich lautstark verneint, an diese Daten käme man grundsätzlich nur bei schweren Straftaten, Mord, Terrorismus, heran. Und, tada, was ist nun passiert? Das Gesetz erlaubt es zukünftig jedem wie auch immer gearteten Rechteverwerter Auskunftsanspruch gegen jedermann zu erheben, dessen IP-Adresse eventuell möglicherweise irgendwie irgendwann einmal im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen auffällig geworden ist. Explizit unter Berufung auf die EU-Vorratsdatenspeicherung, wohlgemerkt!

 

Beklagt man sich hierüber, wird man mit dem Argument niedergeknüppelt, man würde Täterschutz Vorschub leisten und wolle Filesharing legalisiert sehen. Nein, das will ich nicht, denn es ist ohne Zweifel illegal. Aber verlogen unter falschen Vorraussetzungen aufgrund der Lobbyarbeit einiger fett und faul gewordener Industriezweige den gläsernen Bürger schaffen - das akzeptiere ich nicht. Was ist wichtiger? Persönliche Freiheit und Datenschutz oder die angeblichen Millionenverluste einer Industrie, die keinen Zugang mehr zu ihren Kunden und den Anschluß an das neue Jahrtausend komplett verpennt hat?

 

Ja, ich sage angebliche Millionenverluste, denn die offiziellen Zahlen zu den Verlusten durch Raubkopien sind reine Milchmädchenrechnungen. Es wird stets davon ausgegangen, daß jede Kopie ein verlorener Umsatz wäre. Blödsinn. 90% der gewohnheitsmäßigen Filesharer sind krankhafte Sammler, die alles herunterladen, egal, ob sie es jemals gekauft hätten oder nicht. Und das ist sehr wohl entscheidend, denn durch diese Leute entsteht de facto kein Schaden - auch wenn sie damit etwas illegales tun, das sind zwei gänzlich verschiedene paar Schuhe. Ein Schaden entsteht nur bei den übrigen 10%, die sich ohne Tauschbörse das Produkt tatsächlich gekauft hätten. Unabhängige Studien haben dies oftmals gezeigt, aber diese Ergebnisse werden komischerweise niemals benutzt, wenn es darum geht, neue konsumentenfeindliche Gesetze zu erkaufen.

 

Ebensowenig wie die Tatsache, daß viele Filesharer die Tauschbörsen nutzen, um ein Produkt "anzutesten", bevor sie es kaufen. Das geht in jedem größeren Plattenladen - hingehen und Musik am Automaten anhören. Vom PC aus ist es aber natürlich viel einfacher und bequemer. Diese Zielgruppe kauft gerade dank der Tauschbörsen viel mehr Musik als früher. Nur das will eine Industrie, die eine gecastete Retortenband nach der anderen auf den Markt wirft und sich wundert, weshalb der übersättigte Markt das Schema F so unermeßlich über hat, natürlich nicht verstehen. Viel leichter ist es ja, den Raubkopierern die Schuld zu geben, wenn Group XYZ kein Millionenseller wird. Und daß, obwohl die hochbezahlten (dafür ist bei aller Piraterie immer noch Geld da) Marktforscher doch in einer ausgefuchsten PowerPoint-Präsentation eindeutig nachgewiesen haben, daß der Markt nun absolut reif für den 17. Aufguß einer schon längst halbverwesten Idee ist. Wir sind die Musikindustrie, wir sagen, was die Leute hören. Und wenn sie es nicht kaufen, dann kann das ja nur an den Raubkopierern liegen. Also bezahlen wir doch mal ein paar Lobbyisten (auch dafür reicht die Portokasse gerade eben noch) und lassen ein paar neue Gesetze schaffen. Und zur Not verbieten wir es den Leuten einfach, ihre Musik so zu hören, wie sie wollen. Sollen sie die Musik doch gefälligst für ihren CD-Player, ihren PC und ihren MP3-Player jeweils einzeln kaufen.

 

Dieses Selbstverständnis der Industrie, mich zu bevormunden, ist eine komplett inakzeptable Einschränkung meiner Freiheit, die ich als persönlichen Angriff auf mich werte. Wenn ich eine CD kaufe, dann kann ich für mich in meinen vier Wänden damit tun und lassen, was ich will. Ich kann sie im CD-Player hören, ich kann sie als Untersetzer nutzen, ich kann sie an die Wand nageln oder ich kann sie so oft kopieren, wie ich möchte, solange ich die Kopien nicht verteile. Ganz besonders aber kann ich die Musik, das eigentliche Produkt, für mich in jeder Form nutzen, die mir gefällt. Ich lasse mir nicht vorschreiben, auf welchem Gerät ich sie zu hören habe. Ich singe die Musik unter der Dusche nach, wenn mir danach ist. Daß mir diese Freiheiten nun per Gesetz genommen werden sollen, widerspricht meiner Auffassung einer freiheitlichen Grundordnung. So einfach ist das. Für mich ist die Art und Weise, wie dieses Gesetz zustande gekommen ist, nichts anderes als ein deutliches Symbol, wie weit unser ach so freies demokratisches System bereits in eine Oligarchie abgedriftet ist, deren einziges Ziel es ist, Wirtschaftsverbänden möglichst viel Werkzeug in die Hand zu geben, den Konsumenten bis aufs Blut zu melken. Denn immerhin ist der Kosument für das Produkt da und nicht umgekehrt.

 

Daß die VG Wort da gerne mitspielen möchte, verwundert mich nicht im geringsten. Was das am Ende für die öffentlichen Bibliotheken und die Wissensgesellschaft im allgemeinen bedeutet, mag ich mir gar nicht ausmalen. Ah, entschuldigt, ich vergaß - per definitionem irgendeines Wirtschaftshansels leben wir ja in keiner Wissensgesellschaft, sondern in einer lobenswerten Gesellschaft des "Geistigen Eigentums", die um jeden Preis im Namen der Freiheit und des Wohlstandes geschützt werden müsse. Prost Mahlzeit.

 

Jeder halbwegs vorrausschauende Mensch prophezeit, daß China die große Wirtschaftsmacht der Zukunft werden wird. Aber daß liegt nicht an deren Fleiß, Cleverness oder überlegener Produktivität. Sie müssen nur dabei zusehen, wie unser westliches Leuchtfeuer der Zivilistation, Kultur und Freiheit sich vor lauter Angst und Gier selbst zerfleischt und am Ende können sie sich nach Belieben in den Trümmern bedienen. Die Geschichte ist dazu verdammt, sich stets zu wiederholen und auch dieses Mal wird das Römische Reich wegen denselben größenwahnsinnigen, korrupten und egomanen Cäsaren untergehen wie zuvor. Und wie zuvor sehen alle dabei zu, die eine Hälfte ist dank Brot und Spielen ruhiggestellt, die andere hat sich ausreichend Angst einimpfen lassen, um sich panisch in die Machtkämpfe verwickeln zu lassen oder einfach nur noch vor Angst zitternd in der Ecke zu hocken.

 

Wie heißt es doch so schön? Den Grad der Korruption eines Staates erkennt man an der Zahl seiner Gesetze. Diesen Spruch sollte man erweitern: und daran, zu wessen Vorteil diese Gesetze veranlaßt wurden.

 

Ich für meinen Teil habe genug davon, daß hierzulande die freie Marktwirtschaft als Allheilmittel gepredigt wird, Gewerkschaften und Kündigungsschutz als wirtschaftsfeindlich stigmatisiert werden, aber im gleichen Atemzug Gesetze geschaffen werden, die einzig dem garantierten Einkommen und der Monopolbildung einzelner Industriezweige dienen sollen.

 

Das ist meine Meinung zu dem Thema. Übertrieben? Theatralisch? Möglich. Vielleicht auch nicht. Tatsache ist, daß dieses Gesetz ein Zeichen der Zeit und nur ein winziges Teil in etwas viel größerem ist. Laßt euch nicht so ohne weiteres von der Angstpropaganda einspannen, die euch einflüstert, ihr hättet dramatische Verluste, weil plötzlich Millionen potentieller Kunden ihre digital kopierten Bücher am PC selbst ausdrucken (rechnet einmal die Kosten dafür hoch!) oder ihre digital kopierten Bücher nachts auf ihrem flimmernden Monitor lesen und eure Bücher sich deshalb nicht mehr verkaufen würden. So etwas kommt vor, durchaus. Aber seht es realistisch, in welchem Umfang dies tatsächlich passiert. Ich habe zwei gekaufte E-Books und ein paar freie Texte auf dem Rechner. Es ist grauenhaft und absolut untragbar, Bücher in diesem Format zu lesen. Eines der E-Books würde ich gern lesen, habe ich aber noch nicht getan, weil ich die Kosten und das DinA4-Format scheue, wenn ich es ausdrucke. Und 400 Seite werde ich gewiß nicht auf dem Bildschirm lesen. Ist dieser vermeintliche Schaden es also wert, Gesetze schaffen zu lassen, die auch Bürger zwingen, für ein Produkt zu bezahlen, daß sie nicht nutzen und niemals nutzen werden und die uns alle dazu auch noch zu gläsernen Bürgern machen und jedem böswilligen Machthaber die perfekte Infrastruktur zur Totalüberwachung bieten? Es kann nur zwei Gründe dafür geben, sich für so ein Gesetz zu verkaufen: Angst oder Gier. Entscheidet selbst, ob auch nur eines davon ein erstrebenswerter Zustand ist.

 

Gruß

Matt

 

PS: Wer jetzt sagen möchte, er hätte ja so wahnsinnige Verluste, weil sein (Sach)Buch in der öffentlichen Bibliothek pausenlos kopiert würde, der möge mir bitte genaue Zahlen und Statistiken darüber geben, wieviele Menschen dieses Buch kopiert haben, zu welchem Zweck sie es kopiert haben, ob sie es auch dann definitiv kopiert hätte, wenn es ihnen verboten gewesen wäre oder ob sie in dem Fall auf andere Literatur zurückgegriffen hätten. Kann hier keine hieb- und stichfeste Statistik vorgelegt werden, dann sind die Verluste Luftschlösser und mir wurde auch gerade ein Porsche aus der Tiefgarage geklaut. Nun, ich kann es nicht beweisen, aber es werden ja ständig Autos geklaut und weil ich nun keines mehr habe, muß es ja jemand geklaut haben. Und da jemand nun ein geklautes Auto statt eines gekauften fährt, ist dem Autohändler der Umsatz für ein Auto entgangen und jeder Führerscheinbesitzer muß von nun an eine Pauschale an die Autohändler zahlen, um den Verlust durch Diebstahl auszugleichen.

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Off topic

Hallo Astrid,

zu deinem seltsamen Fluchglauben solltest du schleunigst Dr. Watzlawick aufsuchen.

was erdreistet  >:( Ihr Euch, den Watzlawick zu empfehlen, wenn es doch von einem Montsegurbruder - nämlich mir  ;D - was Moderneres gibt, nämlich den Personal Guide zur Traurigkeit (Link ungültig) (Link ungültig)

On topic

Das ist doch nur ein weiterer Schritt, bei dem "die Politik" vor den Interessen der großen Konzerne einknickt...

Pessimistische Grüße vom Raben

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Rabe, ich finde diesen Spruch total klasse: "Milliarden Menschen, die dieses Buch nicht gekauft haben, könnten sich irren !" LOL!!!

 

Matt,

da muss ich dir leider vollkommen Recht geben. Man sieht diese Tendenzen schon lange. Der gläserne Bürger... wir werden ihn nicht verhindern können. In Amerika pflanzen sie den Leuten jetzt schon einen Chip unter die Haut mit den Krankendaten. Und alle finden das ganz normal, "fortschrittlich". Bald finden wir uns in einem SF-Movie wieder, nur, dass es kein Movie sein wird. Tod mit 60 durch Elektroschock per Chip im Körper, weil die Renten alle sind.

 

Makabre Grüße

Joy :s17

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Ich für meinen Teil habe genug davon' date=' daß hierzulande die freie Marktwirtschaft als Allheilmittel gepredigt wird, Gewerkschaften und Kündigungsschutz als wirtschaftsfeindlich stigmatisiert werden, aber im gleichen Atemzug Gesetze geschaffen werden, die einzig dem garantierten Einkommen und der Monopolbildung einzelner Industriezweige dienen sollen.[/quote']

 

Lieber Matt,

 

ich kann Dir gar nicht sagen, wie gut es getan hat, Deinen Beitrag zu lesen! Du hast mir buchstäblich aus der Seele gesprochen.

 

Gruß Chris

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Hallo Matt,

 

ich hab's leider nicht geschafft, deinen riesigen Text ganz zu lesen, gegschweige denn alle Hintergründe zu kennen... nur, ich denke, je nach Beruf trifft dieses Urheberrecht anders. Das übrigens - wie du auch erwähnst, nur eine Angleichung ist an in anderen Ländern der EU längst gültiges EU-Recht. Das in vielen Fällen nicht so neu ist... wenn du über die Abgabe auf Drucker schimpfst... es gab die Kopierabgabe z.B. auf Kopiergeräte schon immer, damit haben sich VG Wort und VG Bild und Kunst unter anderem finanziert, um Ausschüttungen an uns machen zu können.

 

Natürlich verhungern wir nicht ohne, aber Matt, der Scheck der VG Wort ist nicht zu vernachlässigen... und wenn du z.B. freier Journalist bist, ein fester Überlebensanteil. Und gerade da interessiert sehr, was mit deinem Artikel multimedial alles so geschieht... ich sag mal nur Stichwort "Buy-out".

 

Bei Büchern beginnt es heute ja erst mit all den Nutzungen, von denen der Autor nichts hat... siehe amazons Intrasearch... da kursieren ganze Manuskripte angeblich zum Werbewohl des Autors, wenn der Verlag mitmacht... aber wo sind die Tantiemen für dieses Nebenrecht? Wer Verträge mit großen Verlagen abschließt, sieht bereits heute, dass unter den Nebenrechten ein undurchdringlicher Wust an neuen und undurchschaubaren Digitalrechten da ist... da werden - hat der Verlag eine Website - oft sogar Rechte für umme an Dritte abgegeben. Ohne Tantiemen, ohne Nutzungsabgaben der Nutzer. Aber wie da Abgaben her gehören!

 

Also ich denk schon, dass es da um nicht wenig Geld auch für Buchautoren geht, das auf dem Spiel steht!

 

Und die Sache mit den IPs... Matt, du weißt doch auch, wenn du als Privatperson einen im Netz findest, der deine Daten klaut oder sonstwas anstellt und der nicht auf deine Forderungen eingeht... dass du dessen IP und sonstige Daten auch selbst herausbekommst. Es gibt gewisse Programme und Möglichkeiten, die sogar ich Laie anwenden könnte, ohne den großen Hackerzampano zu bitten... Insofern gebe ich dir Recht: Diese Datenspeicherung ist unnötig, wenn das eh jeder knacken kann.

 

Kurzum: Ich bin froh, dass die VG Wort ihre Tantiemen für Autoren erhalten und ggffs. verbessern will - weil wir Autoren eh am Ende der Nahrungskette stehen. Ob und wie sie das schafft, wird abzuwarten sein, denn der vorliegende Text ist ein Gesetzesentwurf oder täusche ich mich da?

 

Es gibt natürlich auch die andere Strömung: Bücher gleich verschenken. Weil es ja nur darauf ankommt, dass möglichst viel kursiert und kopiert wird und Menschen lesen. So modern mag ich nicht sein.

 

Und das habe ich jetzt weder in deinem Text, Matt, noch im Gesetzesentwurf herauslesen können: Was bleibt unterm Strich eigentlich für den Autor?

 

Schöne Grüße,

Petra

 

eben habe ich hier im Forum das da gefunden vom PEN-Club... scheint für Autoren wohl gar nicht gut auszusehen, womit die VG Wort Recht hätte:

(Link ungültig)

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So, ich hab noch mehr Infos, um sich ein Bild zu machen und zur Diskussionsgrundlage (so langsam kapiere auch ich... und revidiere einiges):

 

(Link ungültig) (Urheberrecht in der digitalen Welt)

 

(Link ungültig) (über die sogenannte Bagatellklausel)

 

(Link ungültig) (SZ über die Schädigung der Urheber) Link mit Hand in Browser kopieren wegen des Kommas! Oder hier: (Link ungültig)

 

(Link ungültig) (Kurzform: die Industrie gewinnt)

(Link ungültig) (Artikel dazu mit Massen von Links)

 

Fröhliche Verwirrung

:s02:s03

Petra

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Hallo Petra,

 

gewiß, der Geldsegen durch die VG Wort ist für viele Autoren ein Segen [EDIT: Oha, diese traumhafte Formulierung ist mir ja jetzt erst aufgefallen. Emotionen schalten Hirn ab :) ]. Aber wenn mir ein Scheck ins Haus flattert - stelle ich dann nicht erst einmal die Frage, woher dieses Geld überhaupt stammt? Und wenn ich nun herausfinde, daß das Geld von einem anderen Autor stammt, der einen Drucker einzig und allein dazu benötigt, seine eigenen Manuskripte auszudrucken, dafür aber die Pauschale zahlen mußte? Mir käme das Geld dann nicht mehr so toll vor. Und ja, natürlich weiß ich, daß das Geld nicht von einer einzelnen Person kommt, sondern aus einem großen Topf. Aber das verfaulte Gemüse im Eintopf kann mir persönlich sehr wohl den Gesamtgeschmack versauen.

 

Ich bin nicht gegen eine Pauschalvergütung, aber sie muß doch dort greifen, wo es auch tatsächlich akut ist. Wenn Bibliotheken für das Recht, Bücher öffentlich zur Verfügung zu stellen, etwas zahlen müssen, dann kann ich das sehr wohl einsehen. Und für den "Luxus", eine öffentliche Bibliothek zu unterhalten, bin ich auch absolut bereit, eine Gebühr zu zahlen. Aber nicht dafür, daß ich mir einen Drucker für meinen Privatbedarf anschaffe, um bei diesem Beispiel zu bleiben. Ich fühle mich dem allgemeinen Zugang zu Wissen absolut solidarisch verpflichtet, aber - es tut mir leid - nicht jedem einzelnen Autor gegenüber.

 

Aber für Autoren liegt das Problem ja ohnehin woanders: das sind nämlich die gierigen Wasserköpfe der Verwertungsgesellschaften und der "Rechteverwerter". Es gibt z.B. genug Musiker, die das Vorgehen der Musikindustrie ebenso anprangern wie ich, aber trotzdem wird es in deren Namen weiter vorangetrieben. Genau wie der Autor hat hier der Künstler brav die Klappe zu halten und zu schaffen. Um die Künstler, die hier ständig lautstark beweint werden, geht es nicht. Vergleicht einfach, wieviele Künstler letztlich eine Villa besitzen und einen fetten Wagen fahren - und wieviele Manager der entsprechenden Industrie. Und dann stelle man sich die Frage, ob hier die Verhältnismäßigkeit gewahrt ist. Ständig wird wiederholt, daß es praktisch unmöglich wäre, vom Schreiben allein zu leben. Merkwürdig, alle anderen, die an einem verkauften Buch mitverdienen, können bestens davon leben, einige sogar hervorragend. Kann das richtig sein? Deshalb ist meine Kritik auch beim besten Willen nicht gegen die Künstler/Autoren gerichtet - denen wünsche ich schon alleim im eigenen Interesse jeden verdienten Cent. Aber welcher Autor durch die neue Gesetzeslage ernsthaft reicher wird, möge sich bei mir melden. Ich bezweifle es stark.

 

Das Argument, daß im Internetzeitalter ja alle alles umsonst haben wollen, geht mir ehrlich gesagt ziemlich auf den Zeiger und zeugt meiner Meinung nach nur für mangelndes Verständnis der Materie. Ja, diese Leute gibt es, aber die gab es auch schon vorher und die wird es immer geben. Im Internet fallen sie nur besonders auf. Ich kenne auch einige Leute, die immer alles umsonst haben wollen. Aber ich wiederhole meine Frage: sind die Menschen überhaupt potentielle Käufer? Nein! Eben nicht! Es sind krankhafte Sammler. Intellektuelle Messies, wenn man so will. Wenn sie sich im Internet (vermeintlich) umsonst bedienen können, dann tun sie es ausgiebig. Aber sie hätten all das im "echten Leben" niemals gekauft. Ergo ist kein tatsächlicher materieller Schaden entstanden, auch wenn es so aussieht. Ja, es gibt "Kollateralschäden" von Menschen, die gekauft hätten, hätten sie es nicht umsonst bekommen. Und die sind sicher speziell für den Autor selbst gewiß nicht unbedeutend. Aber es ist nur ein geringer Teil der Masse.

 

Wofür ich wiederum absolutes Verständnis habe, sind die Problematiken der digitalen Verwertung à l'Amazon. Nur - wieso soll dafür ein Druckerkäufer geradestehen? Warum wird nicht einfach ein Geschäftsmodell für solche Anbieter entwickelt und sie dafür offiziell zur Kasse gebeten? Man kann die gewerblichen Nutzung von urheberrechtlichem Material doch nicht ständig so über den Kamm scheren mit der hypothetischen privaten Nutzung! Auch das sind immer zwei verschiedene paar Schuhe. Und hier muß ich doch ausdrücklich bitten, ein wenig zu differenzieren und nicht nur auf den Scheck zu schielen. Es ist wenig hilfreich, wenn man so unreflektiert pauschalisiert und den ganzen Bereich Internet/"Reproduktionsgeräte" mit einer großen Pauschalabgabenkeule erschlagen und am liebsten alle Nutzer per se kriminalisieren möchte. Bei allem Verständnis.

 

Und was die Vorratsdatenspeicherung betrifft: eben, alles Handwerkszeug gab es schon vorher, nur, daß die Provider nicht gezwungen wurden, auf eigene Kosten horrende Datenmengen zu speichern. Es wird bei der Diskussion immer so dargestellt, als gäbe es bisher keine Handhabe gegen Online-Kriminalität oder Urheberrechtsverletzungen. Ferner von der Wahrheit könnte man gar nicht liegen. Was hier passiert, ist schlicht und ergreifend die restlose Aushöhlung des Datenschutzes zugunsten privater Wirtschaftsinteressen. Wo es früher noch berechtigten Aufwand gab, jemanden online zu verfolgen, wird es jetzt in Zukunft jeder Person gestatten, auf privatem Wege Auskunft über jede andere Person zu beanspruchen - immer unter dem Vorwand, diese Person hätte ja Böses getan. Eine angebliche Beleidigung in einem Forum beispielsweise kann dann schon reichen, daß Person X das gesamte Surfverhalten von Person Y zugespielt wird, ganz unbürokratisch. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis diese Möglichkeiten von "cleveren" Marketingstrategen ausgenutzt werden - reihenweise bei den Providern wegen vorgeblicher Rechtsverstöße private Daten erspähen, dann den Schwanz einkneifen und alles als einen Irrtum abtun. Sowas passiert, ärgerlich, aber man hat ja nur seine gesetzlich verankerten Rechte genutzt. Aber wenn man die Daten nun schon hat, kann man sie ja auch gleich gewerblich nutzen. Für solche Bewegungsprofile interessieren sich Firmen noch weit mehr als Geheimdienste. Wie, ihr beklagt euch? "Datenschutz ist Täterschutz" wurde in der Diskussion sehr oft als Schlagwort benutzt. Schöne neue Welt, nicht wahr?

 

Und apropos Gesetzentwurf. Richtig, das Thema ist noch nicht durch. Aber wer weiterhin darauf giert, nun in Zukunft auch ein größeres Stück vom Kuchen zu bekommen - keine Sorge. Die Erfahrung zeigt, wenn überhaupt, wird das Gesetz nur noch verschärft und nicht abgeschwächt. Siehe die Abschaffung der Bagatellklausel gerade eben erst.

 

Gruß

Matt

 

[EDIT]: Sehe gerade Deine Links, Petra. Ja, die meisten kenne ich und fassen die Problematik gut zusammen. Es geht hier nicht darum, Künstler gerechtfertigt zu entschädigen. Glaubt mir, ansonsten würde ich der Sache auch anders gegenüberstehen.

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Hallo Matt,

du hälst mich herrlich von der heute ungeliebten Arbeit ab ;-)

Ich hab mich inzwischen durch die Artikel gefressen - und muss wie gesagt, meine Meinung in einigen Punkten revidieren!

 

Druckerabgabe... muss ich ehrlich sagen, ich persönlich wäre bereit dazu (wenn sie privat auch geringer wäre als bei Kopiergeräten oder kommerziellen Nutzern). Einfach deshalb, weil auch ich eine Menge Text und Bild von Kollegen ausdrucke... wenn ich allein an die Unmasse von Artikeln für meine Recherchen denke. Ob ich das auch als Privatperson täte, weiß ich nicht.... da kommen wir dann ins Fahrwasser: wie kontrolliert und trennt man das?

Aber auch die Frage ist absurd, weil das Gesetz ja die Preise der Industrie schützen will, diese Abgabe also gar nicht ausreichen kann für die wirklich Betroffenen.

 

Aber für Autoren liegt das Problem ja ohnehin woanders: das sind nämlich die gierigen Wasserköpfe der Verwertungsgesellschaften und der "Rechteverwerter".

Kann ich dir, was die GEMA betrifft, nur zustimmen... ich habe genug Beispiele in meinem Freundeskreis, wo nur geschröpft wird. Wenn ich eine Lesung mit Musiker mache, müssen wir schon aufpassen, überhaupt Engagements zu bekommen, ohne dass der Veranstalter durch die GEMA ruiniert wird (wobei die Musikerin nichts davon hat). Da treibt die Verwertung in der Tat seltsame Blüten.

 

Ständig wird wiederholt, daß es praktisch unmöglich wäre, vom Schreiben allein zu leben. Merkwürdig, alle anderen, die an einem verkauften Buch mitverdienen, können bestens davon leben, einige sogar hervorragend.

Brutal, aber wahr.

Und wie ich jetzt feststelle, bringt uns das neue Gesetz noch weniger ein.

 

Das Argument, daß im Internetzeitalter ja alle alles umsonst haben wollen, geht mir ehrlich gesagt ziemlich auf den Zeiger und zeugt meiner Meinung nach nur für mangelndes Verständnis der Materie.

 

Man könnte da eine interessante neue Diskussion eröffnen, ob es nicht in Zukunft auch vollkommen neue Wege geben kann. Beispiel Creative Commons Lizenzen. Für Autoren sehe ich da aber schwarz, gegen die geballte Übermacht derer anzukommen, die jetzt verwerten. In der Musik läuft das anders.

 

Wofür ich wiederum absolutes Verständnis habe, sind die Problematiken der digitalen Verwertung à l'Amazon.

Das sind Nebenrechte und dafür sollte der Autor wie bei allen anderen Nebenrechten bezahlt werden. Mal im Ernst, ich hab mir schon überlegt, beim nächsten verlagsvertrag solche Rechte nicht mehr für umme abzugeben. Und wenn nun alle Autoren in ihren verträgen auf einer Lizenzgebühr bestehen würden? Warum sind wir eigentlich so doof und machen das nicht?

 

Und was die Vorratsdatenspeicherung betrifft

Ich denke, das ist ein sehr weites gesellschaftliches Thema, das nicht nur Urheber betrifft. Schlagwort Einkaufskarte, Überwachungs-Web-Cams oder Bezahlchip, den sich Kids mit Freude in Discotheken einpflanzen lassen. Die schöne neue Welt ist längst da.

 

Tja, Matt, nach meiner Lektüre sehe ich, dass wir gar nicht so unterschiedlicher Meinung sind...

Ach ja, wen mache ich jetzt eigentlich verantwortlich dafür, dass ich hier so viel herumgehangen bin anstatt kleien Brötchen zu erschreiben... dich oder mich? :s22

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ein Schaden entsteht nur bei den übrigen 10%' date=' die sich ohne Tauschbörse das Produkt tatsächlich gekauft hätten. Unabhängige Studien haben dies oftmals gezeigt, aber diese Ergebnisse werden komischerweise niemals benutzt, wenn es darum geht, neue konsumentenfeindliche Gesetze zu erkaufen.[/quote']

 

Hallo Matt,

das Thema interessiert mich sehr! Könntest Du diese Studien nennen? Ich würde mich da gerne informieren.

Gruß Chris

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Tod mit 60 durch Elektroschock per Chip im Körper' date=' weil die Renten alle sind.[/quote']

 

Nicht doch - nicht erst so spät, viel früher, und nicht per Chip sondern im Karussel, Logan läßt grüßen ;D

 

Es grüßt ebenfalls:

Mark

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Hallo Chris,

 

Könntest Du diese Studien nennen? Ich würde mich da gerne informieren.

 

Zugegeben entspringt das 90/10-Verhältnis aus meinen eigenen Erfahrungen im Bekanntenkreis. Ich kenne Leute, die ständig mit Festplatten voller Musik und Filme rumlaufen - worüber ich jedesmal den Kopf schütteln muß. Daß diese Leute nicht mal ein Drittel des Festplatteninhaltes gekauft hätte, dafür kann ich mich aber tatsächlich verbürgen. Aber offizielle Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen, gibt es sehr wohl. Eine sehr interessante Sache, die ich auf die Schnelle wiedergefunden habe (bzw. eine Zusammenfassung), findest Du hier (Link ungültig) (Link ungültig). Dort sieht man nicht nur, wie man die offiziellen Statistiken der Verwertungsgesellschaftung auslegen kann, sondern auch auf welche polemische, persönliche und aggressive Weise von Seiten der Rechteverwerter hier gegen alles angegangen wird, was deren Meinung widerspricht. Definitiv ein sehr schönes Beispiel, welches zeigt, daß man doch stets bereit sein sollte, Dinge zu hinterfragen und sich seine eigene Meinung zu bilden.

 

Gruß

Matt

 

 

[EDIT]

Links:

 

Einen interessanten Ansatz, der zeigt, daß die Situation zumindest alles andere als schwarz-weiß ist, zeigt diese Studie (Link ungültig) (Link ungültig).

 

Die Verluste durch Filesharing als relativ unbedeutend interpretiert diese Studie (Link ungültig) (Link ungültig), Artikel und Zusammenfassung hier (Link ungültig) (Link ungültig).

 

Und noch eine Studie (Link ungültig) (Link ungültig).

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Ich glaube, ich muß mal deutlich darauf hinweisen: es geht mir überhaupt nicht um Filesharing und mir ist bewußt, daß Filesharing illegal ist (oder sein sollte) und es in vielen Bereichen sehr wohl für Schäden sorgt (, Marco ;) ). Es geht hier um die gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen solch überzogen industriefreundlicher und durch Lobbyisten gekaufter Gesetzgebungen. Leider wird immer wieder auf den Nebenkriegsschauplatz Filesharing abgelenkt, denn dort können die Befürworter der konsumentenfeindlichen Gesetze ja immer prächtig mit dem Finger auf das illegale Treiben zeigen und haben somit automatisch recht. Das sind nur Nebelbomben. Ebenso wie die Krokodilstränen um die armen, armen Künstler, denen aber gerade die Verwerter selbst bereits sämtliche Rechte abgeknöpft haben.

 

Es ist nur interessant zu sehen, daß nicht einmal das offensichtlich illegale Filesharing diese Gesetze rechtfertigt, wenn man nur einmal genauer hinsieht.

 

Petra, auch ich habe ja auch kein grundlegendes Problem, wenn mein Drucker 5% teurer ist dank Pauschalabgabe - das fällt ja im Verhältnis zur bald auf 19% erhöhten MwSt gar nicht mehr weiter auf. Wenn dieses Geld denn wirklich den Künstlern zukommen würde und nicht den Lobbyisten, die dieses Gesetz erst ermöglicht habe. Weißt Du, wozu ich zunehmend übergehe? Ich kaufe Musik-CDs oder MP3s, wenn möglich auch Bücher oder E-Books bei unabhängigen Künstlern, die sich mehr oder weniger gut im Internet selbst vermarkten.

 

Das ist oftmals nicht billiger als "von der Stange" zu kaufen, aber wenigstens weiß ich, daß das Geld dort landet, wo es eigentlich hingehört. So habe ich gerade kürzlich eine wunderbare DVD + Soundtrack-CD aus den USA bestellt, die erste treffliche H.P. Lovecraft-Verfilmung Call Of Cthulhu (Link ungültig) (Link ungültig). Es hat mir lange nicht mehr solchen Spaß gemacht, den Film anschließend zu sehen und das gute Gewissen zu haben, daß ich die Künstler direkt und persönlich entlohnen konnte - noch dazu einen kurzen, freundlichen Mailaustausch mit dem Produzenten führen, um ihn persönlich zu beglückwünschen.

 

Über die GEMA speziell brauchen wir gar nicht zu reden - ich habe nun schon öfter davon gehört, daß ausdrücklich Musiker gesucht wurden, die nicht Mitglied der GEMA waren. Und zum Teil wurde hier sogar schon öfter Beschiß getrieben, indem ein GEMA-Mitglied die Musik produzierte und sie über einen Strohmann vertrieb, der GEMA-frei war. Ja, wie sehr kann diese Gesellschaft wohl für ihre Künstler da sein, wenn diese sich zu so einem Verhalten genötigt fühlen?

 

Creative Commons ist in der Tat ein interessantes Thema. Ebenfalls eine große Grauzone, gewiß kein Allheilmittel, aber in der richtigen Dosierung und mit einer vernünftigen Planung mit Sicherheit eine wunderbare Alternative.

 

Gruß

Matt, der hier keine Lanze für illegales Filesharing brechen wollte

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Hallo zusammen,

 

nur um einige konkrete Probleme für Autoren aus dem neuen Gesetz mal rauszustellen:

 

Fall 1: Enteignung von Autorenrechten per Gesetz (im Gesetz firmiert dies als "Unbekannte Nutzungsarten"

 

Herr P. aus M. bei K. hat 1960 ein Buch geschrieben, das bis heute erhältlich ist. Nun will der Verlag das Hörbuch vermarkten- und muss nach der bisherigen Rechtslage von Herrn P. bzw. seinen Erben die Rechte dazu erwerben, weil diese nicht im Vertrag geregelt waren.

Nach der neuen Rechtslage muss der Verlag das Recht nicht erwerben, er darf das Buch als Hörbuch herausgeben- und muss Herr P. nur einen finanziellen Abgleich zahlen.

Dies gilt für alle "Nutzungsarten", die in Verträgen nicht vorgesehen sind. Also konkret: Ein Verlag muss für die Google Volltextsuche nicht mehr beim Autor nachfragen, wenn das Buch vor der Ankündigung der Volltextsuche erschienen ist. Sondern nur einen finanziellen Ausgleich schaffen. Der Autor wird an seinem Urheberrecht enteignet.

 

Fall 2: Vertragliche Regelung von unbekannten Rechten (oder neue Standartverträge, die den Urheber benachteiligen)

 

Herr P. aus M. bei K. hat vor einigen Tagen den Vertrag für sein neues Buch erhalten, indem der Verwerter nun zukünftige Rechte an seinem Buch (also alle Nutzungen, die bisher nicht bekannt sind) mit in den Vertrag nimmt. Herr P. erhält in einem solchen Fall dann eine finanzielle Entschädigung, und kann die Nutzung ablehnen, aber nur bis zum Beginn der Verwertung.

Oder um es anders zu sagen: Die Verlage werden die meisten Autoren durch neue Standartverträge dazu zwingen, zukünftige Nutzungen mitabzutreten, weil es für sie deutlich einfacher ist. Der Widerspruch ist aber nur vor der Nutzung möglich- erneute Enteignung von Rechten, da eine Anfrage nicht vorgeschrieben ist.

 

Fall 3: Bibliotheken/Archive dürfen digitalisieren und verfügbar machen (Rechte des Autors werden von öffentlichen Bibliotheken enteignet)

Herr P.s Buch aus den 60er darf jetzt digitalisiert werden, und an öffentlichen Leseplätzen in der Bibliothek kostenlos gelesen werden. Konkret: Die Unibibliotheken und die Deutsche Bibliothek könnten sich zusammenschließen, um so ihre gesamten Bestände einzuskannen und kostenlos nutzbar machen- das Urheberrecht gilt hier nicht mehr.

Es entfällt auch die Notwendigkeit große Mengen an Büchern pro Bibliothek zu kaufen, weil diese über den Lesezugang durch den Kauf eines Exemplars ja verfügbar sind.

Eine gesonderte Lizens muss dafür nicht erworben werden. Da auch der Versand von Artikeln erlaubt ist, oder von gedruckten Ausschnitten von Büchern, wird die Kopierabgabe umgangen, sowie etwailige Nutzungsabgaben bei den Verwertern wie Zeitschriften und Verlagen.

Bücher für den Universitätsmarkt werden somit deutlich in den Verkaufszahlen einbrechen- und darüber hinaus werden so vermutlich auch viele Bücher nicht mehr in anderen Bereichen verkauft, weil die Bibliotheken so bestimmte "Nicht-Massenware" verfügbar haben, ohne sie kaufen zu müssen.

 

Wer mir bei diesen drei Fällen erklären kann, warum das Gesetz Urheberrecht heißt, und nicht Verwerterrecht oder Bibliotheken-Spar-Gesetz, der gewinnt den goldenen Gummipunkt.

 

Und zur VG Wort: Ich halte pauschale Nutzungsabgaben bei Geräten durchaus für sinnvoll, nur die neue Regelung ist es nicht.

Kopierer werden sehr häufig verwendet, um VG Wort relevante Dinge zu kopieren, also ist hier eine Pauschalabgabe sinnvoll. Vielleicht wäre es sinnvoller Kopierer und Drucker in bestimmten Örtlichkeiten (Bibliotheken) pro Kopie zu besteuern, und an anderen Orten freizustellen, wo die 90% der Nutzung nicht VG Wort relevant ist. Dies wäre jedoch schwieriger, weil dies jemand überprüfen müsste- ich sage nur GEZ.

Und klar, Drucker werden verwendet um auszudrucken- hier ist die VG Wort zu Recht dran- weil eben viele Inhalte gedruckt werden, die unter Urheberrecht fallen. Dann müssten Internetseiten aber auch schützenswert bei der VG Wort werden.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Eine sehr interessante Sache' date=' die ich auf die Schnelle wiedergefunden habe (bzw. eine Zusammenfassung), findest Du hier (Link ungültig) (Link ungültig).

 

Hallo Matt,

vielen Dank für die Mühen!

Lieben Gruß Chris

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Hallo Leute,

heute kracht's in allen Texterlisten...

 

Fall 2: Vertragliche Regelung von unbekannten Rechten (oder neue Standartverträge, die den Urheber benachteiligen)

Herr P. aus M. bei K. hat vor einigen Tagen den Vertrag für sein neues Buch erhalten, indem der Verwerter nun zukünftige Rechte an seinem Buch (also alle Nutzungen, die bisher nicht bekannt sind) mit in den Vertrag nimmt. Herr P. erhält in einem solchen Fall dann eine finanzielle Entschädigung, und kann die Nutzung ablehnen, aber nur bis zum Beginn der Verwertung.

Viel brutaler noch, wie ich eben in einer anderen Liste erfahren habe.

Bisher war das so, wenn in einem Buchvertrag stand, dass man auch Nebenrechte für zukünftige Nutzungsmöglichkeiten abgibt, dass dieser Passus rechtlich nichtig war! Wusste ich auch nicht. Man kann Rechte, die es noch nicht gibt, nicht abtreten. Urheberrechtsgesetz (§ 31, Abs.

4)

 

Nun sorgt aber das neue Gesetz dafür, dass unbekannte Nutzungsarten auf den Verwerter übergehen. Der muss eine "angemessene Vergütung" festlegen (nicht mehr dein Agent) und muss dich vor allem erst mal ausfindig machen und fragen. Er darf sogar nichts bezahlen, weil das Gesetz das vorsieht, wenn es unwirtschaftlich ist.

Und: Du darfst weiter jeder neuen Nutzung deiner Werke widersprechen, innerhalb eines Jahres, wenn du es denn rechtzeitig erfährst... was bei digitalen neuen Formen ja nicht unbedingt der Fall ist.

 

Wer mir bei diesen drei Fällen erklären kann, warum das Gesetz Urheberrecht heißt, und nicht Verwerterrecht oder Bibliotheken-Spar-Gesetz, der gewinnt den goldenen Gummipunkt.

Ich kann's nicht. Ich bin auch ein wenig erschrocken, wie wenig es die Autoren zu interessieren scheint, wenn man sich in den Mailinglisten heute umschaut (außer bei den Journalisten). Ob das Resignation ist?

 

Die Frage ist halt... was haben wir für Möglichkeiten, auch in Zukunft noch wenigstens ärmlich von diesem Job leben zu können? Sollten wir Firmen gründen? Uns dann selbst verwerten?

Matt, deine Idee der Selbstvermarkter mag ja freundlich gedacht sein... aber ich wollte meine Bettlektüre ehrlich gesagt nicht nur von BoD-Autoren bestreiten müssen ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo Petra,

 

Die Frage ist halt... was haben wir für Möglichkeiten, auch in Zukunft noch wenigstens ärmlich von diesem Job leben zu können? Sollten wir Firmen gründen? Uns dann selbst verwerten?

Matt, deine Idee der Selbstvermarkter mag ja freundlich gedacht sein... aber ich wollte meine Bettlektüre ehrlich gesagt nicht nur von BoD-Autoren bestreiten müssen ;-)

 

nun, Frage und Antwort folgen bei Dir doch dicht aufeinander. Zur Zeit ist es natürlich oftmals so, daß die Qualität der unabhängigen Künstler der der "großen" Künstler unterlegen ist. Aber wenn Du selbst die Frage stellst, was man tun kann - eben genau das könnte man tun. Sich unabhängig machen. Seine Rechte lieber selbst behalten und selbst verwerten, statt sie irgendeinem dahergelaufenen Gierschlund in den Rachen zu schmeißen. Natürlich ist das unheimlich schwer und erfordert ein wahnsinniges Maß an Eigeninitiative bei dem gleichzeitigen Risiko, komplett Schiffbruch zu erleiden. Aber ist das nicht ohnehin ein Teil des Lebens? Und soll man nicht lieber etwas probiert haben, als gleich im Vorfeld alle Viere von sich zu strecken und sich nur darüber wundern oder ärgern, daß alle Autoren die Situation einfach so hinnehmen?

 

Es ist doch wie immer - irgendjemand muß anfangen, dann ziehen auch andere nach. Und wenn sich nur genug Leute finden, die es wagen, sich aus der Diktatur (ja, ich werde wieder polemisch) der Verwertungsgesellschaften zu lösen, um sich auf eigene Beine zu stelle, desto erträglicher wird es dann vielleicht auch für Dich, BoD-Autoren mit ins Bett zu nehmen. Im übertragenen Sinne, natürlich.

 

Und vergiß nicht, daß gerade Du Dich erst beklagtest, es gäbe keine großen Erzähler mehr. Die Verwertungsgesellschaften wollen Fastfood, deshalb sind große Erzähler schwer zu finden. Aber es gibt sie dennoch, vielleicht muß man ihnen nur zeigen, wie sie unabhängig publizieren können. Merke: es ist nur dann eine Utopie, wenn man aufhört, daran zu glauben.

 

Gruß

Matt

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Hallo Matt,

dein Wort in Toths Ohr (war das nicht der Schreibgott?)...

wie stellst du dir deine Utopie ohne Millionenerbe vor?

Mal angenommen, ich wollte erreichen, was mein Verlag für mich erreicht.

- Wann komme ich dann noch zum Schreiben?

- Woher nehme ich diese Riesenknete?

- Woher nehme ich die Maschinerie, die ich brauche?

 

Auch ich hole Träume gern in die Realität, aber vielleicht bin ich weniger idealistisch als du, wenn ich an meiner Gewinn-Verlust-Rechnung sitze? :s09

 

Neugierige Grüße,

Petra

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Hi Petra,

 

Hallo Matt,

dein Wort in Toths Ohr (war das nicht der Schreibgott?)...

Thot, der Gott, der die Menschen das Schreiben lehrte. Unter anderem. Aber das ist Andreas' Metier :)

 

wie stellst du dir deine Utopie ohne Millionenerbe vor?

Mal angenommen, ich wollte erreichen, was mein Verlag für mich erreicht.

Das wirst Du allein nicht können.

 

- Wann komme ich dann noch zum Schreiben?

Schlaf abgewöhnen. Zur Zeit klappt das bei mir ganz gut, aber der totale Zusammenbruch rückt wohl langsam näher :)

 

- Woher nehme ich diese Riesenknete?

Man muß lernen, kostengünstig zu arbeiten. Wenn ich sehe, wofür auf dem IT/Web-Sektor teilweise sinnloses Geld ausgegeben wird, sträuben sich mir die letzten Haare. Aber auch hier gilt: allein wird das natürlich nichts.

 

- Woher nehme ich die Maschinerie, die ich brauche?

Eine Infrastruktur schaffst Du allein auch nicht.

 

Auch ich hole Träume gern in die Realität, aber vielleicht bin ich weniger idealistisch als du, wenn ich an meiner Gewinn-Verlust-Rechnung sitze?

Jain. Ich sage ja nicht, daß es realistisch ist, aber was hat Realismus schon mit Glaube und Hoffnung zu tun? Der wirkliche Schlüsselpunkt liegt in der Vernetzung mit Gleichgesinnten. Synergieeffekte, wenn man Manager-Sprech mag, Solidarität in jedem anderen Fall.

 

Und selbstverständlich muß man sich (vorerst?) von der Idee verabschieden, ein Millionenpublikum zu erreichen, wie es ein großer Verlag ermöglicht. Aber die Frage habe ich ja schon bei einigen Gelegenheiten an alle gestellt: geht es nun darum, Kunst zu schaffen oder geht es darum, das Konto zu füllen? Will man ein Millionenpublikum oder will man gute Literatur produzieren? Idealerweise beides, klar. Aber auch klar ist: möchte man reich und berühmt werden, stehen die Chancen besser, es mit relativ durchschnittlicher Thrillerware zu versuchen. Und selbst dann kann man ja eigentlich genausogut Lotto spielen.

 

Aber wie beim Lotto steigen die Chance, zumindest kleinere Gewinne einzufahren, wenn man mit anderen zusammen spielt. Jeder zahlt, die Chancen erhöhen sich und alle bekommen etwas vom Gewinn. Dann bleibt natürlich von der Million am Ende für jeden einzelnen nicht soviel übrig - aber wenn es zum Leben reicht, ist es doch auch schon nicht schlecht.

 

Will man die Welt auch nur ein kleines bißchen ändern, dann geht das gewiß nicht für umsonst gemütlich vom Sofa aus. Ich verlange ja auch gar nicht, daß man so etwas tun muß, aber schön wäre es doch schon, oder? Zumindest dann, wenn einem die derzeitige Situation ohnehin mißfällt.

 

Gruß

Matt

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Hallo Matt,

Und selbstverständlich muß man sich (vorerst?) von der Idee verabschieden' date=' ein Millionenpublikum zu erreichen, wie es ein großer Verlag ermöglicht. Aber die Frage habe ich ja schon bei einigen Gelegenheiten an alle gestellt: geht es nun darum, Kunst zu schaffen oder geht es darum, das Konto zu füllen? Will man ein Millionenpublikum oder will man gute Literatur produzieren?[/quote']

Vielleicht bin ich ja debil, aber ich bin der blauäugigen Meinung, dass es durchaus möglich ist, Kunst zu schaffen, gute Literatur zu schreiben und einen für diese Sparte bekannten Verlag zu bekommen. Es gibt sie. Und du würdest dich über manche Auflagen von Literaten nur so wundern... im Internet wird wenig drüber gesprochen, aber klein sind sie nicht immer.

 

Schöne Grüße,

Petra, die halt ihren Kühlschrank unter anderem von VG-Schecks bestückt...

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Hi,

 

Hallo Matt,

Vielleicht bin ich ja debil, aber ich bin der blauäugigen Meinung, dass es durchaus möglich ist, Kunst zu schaffen, gute Literatur zu schreiben und einen für diese Sparte bekannten Verlag zu bekommen. Es gibt sie. Und du würdest dich über manche Auflagen von Literaten nur so wundern... im Internet wird wenig drüber gesprochen, aber klein sind sie nicht immer.

Daran zweifle ich nicht, aber tatsächlich kenne ich mich auf dem Sektor nicht aus, der sich selbst als literarisch tituliert. Außer Andreas natürlich ;)

 

Es ist ja nur so, daß gerade diejenigen, die sich am lautesten über Dan Brown echauffieren, weil er so grenzenlos primitiv wäre, im Grund ihres Herzens nur leiden, weil sie sich nach solchen Verkaufszahlen sehnen, aber genau wissen, daß sie mit ihrer Art von Literatur dieses Maß nicht erreichen werden. Und an dem Punkt greife ich eben an und frage, was man denn nun eigentlich möchte. Oh, ich will auch Millionär werden, aber wenn ich etwas schaffe, auf das ich stolz bin und das auch anderen Leuten gefällt - dann macht mich das auch glücklich. Wozu noch groß über Dan Brown herziehen oder über literarische Ansprüche diskutieren?

 

 

Petra, die halt ihren Kühlschrank unter anderem von VG-Schecks bestückt...

Naja, das ist doch okay so. Wenn Du mit der Situation zufrieden bist, dann gibt es für Dich ja auch keinen Grund, etwas zu ändern. Auf der einen Seite aber darüber schimpfen, daß die Verwertungsgesellschaften Deine Rechte verschleudern, andererseits aber nicht auf Deinen Scheck verzichten möchten, ist vielleicht nicht so 100% konsequent.

 

Auch wenn es dann gewiß nicht Dein Weg wäre, Dich unabhängig zu machen, so solltest Du doch zumindest politisch aktiv werden, wenn Dir die rechtliche Situation jetzt nicht gefällt. Proteste gegen das Gesetz gibt es ja bereits einige.

 

Gruß

Matt

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Auf der einen Seite aber darüber schimpfen, daß die Verwertungsgesellschaften Deine Rechte verschleudern, andererseits aber nicht auf Deinen Scheck verzichten möchten, ist vielleicht nicht so 100% konsequent.

Auch wenn es dann gewiß nicht Dein Weg wäre, Dich unabhängig zu machen, so solltest Du doch zumindest politisch aktiv werden, wenn Dir die rechtliche Situation jetzt nicht gefällt. Proteste gegen das Gesetz gibt es ja bereits einige.

Hallo Matt,

ich fürchte, du hast mich grundfalsch verstanden. Auch wenn ich über die GEMA schimpfe (die kaum einen hier berühren dürfte): Ich finde das, was die VG Wort für Autoren macht (und VG Bild und Kunst für Bildschaffende), äußerst wichtig und wertvoll und kann auch jedem Kollegen nur empfehlen, Mitglied zu werden. Dass im Leben in einem Topf auch mal Fett schwimmt, ist mir bewusst. Aber die VG Wort ist nicht einfach nur eine Institution, um irgendwelche Kopierabgaben zu bkommn, sie steht auch Autoren im Fall von Urheberrechtsverletzungen bei und hat noch andere Leistungen.

Mir jedenfalls hat sie schon mehr als einmal den teuren Rechtsanwalt gespart!

 

Was ganz anderes sind die Gesetze und ich finde dieses neue Gesetz schlichtweg besch... Ich hoffe auch, dass sich Protest regt von Gruppen, die Gewicht haben... ich habe leider keins, weil ich als langjährige Emigrantin nicht mal mehr die Politiker wählen darf, die diese Gesetze machen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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