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AnnetteSD

Doku Allmacht Amazon - Die Story

Empfohlene Beiträge

Danke dir auch für den Tipp, Annette! Ist auf ziemliche Resonanz gestoßen. Die Tagesschau hat das Thema aufgegriffen und auf den Zusammenhang von Marktmacht und Datensammelei hingewiesen. Insbesondere bei der Überwachung oder im Gesundheitsbereich (Versicherungspolicen).

 

 

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-243.html

Kritiker sehen in dieser Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und dem Datengiganten Amazon eine Gefahr für Gesellschaft und Demokratie. "Daten sind dann gefährlich, wenn sie zentral von einer Macht kontrolliert werden. Und das ist heute Amazon."

Doch was nützt uns diese Erkenntnis? Die Amazon-Kunden sind allesamt freiwillig dorthin gegangen, und sie werden auch dort bleiben. Diese Berichte können allerdings das Bewusstsein für die Gefahren von Monopolisierungen schärfen.

Bearbeitet von Christa
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Ich persönlich - und das sei ausdrücklich jedem selbst überlassen - denke als SP-Autorin schon darüber nach, wie sehr ich dann über Amazon publiziere oder wie sehr bewusst auch nicht. 

Im Moment mache ich es noch (bzw. via Neobooks/BoD beliefere ich auch Amazon), aber ich bin mir seit gestern noch bewusster, wem ich mich damit ausliefere bzw. wen ich damit unterstütze.

 

LG,

Annette

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Ich persönlich - und das sei ausdrücklich jedem selbst überlassen - denke als SP-Autorin schon darüber nach, wie sehr ich dann über Amazon publiziere oder wie sehr bewusst auch nicht. 

Im Moment mache ich es noch (bzw. via Neobooks/BoD beliefere ich auch Amazon), aber ich bin mir seit gestern noch bewusster, wem ich mich damit ausliefere bzw. wen ich damit unterstütze.

 

Ich weiß, was du damit meinst, Annette. Wenn jeder Amazon-Konsument mal darüber nachdenken würde, was er aus Bequemlichkeit oder falsch verstandener Sparsamkeit da tut, würde es mit der Marktmacht schon wieder ganz anders aussehen. In meiner SP-Zeit hatte ich auch versucht, das kleinere Übel zu wählen, und bin zu Tolino gegangen. Sobald ich wieder in einem Verlag veröffentlicht habe, war Amazon schon wieder mit im Boot. :-/ Allerdings sind die großen Ketten wie Thalia und Hugendubel keine Datenkraken. Oder?

Bearbeitet von Christa
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Der entscheidende Punkt ist der - Amazon hat viele Vorteile und gibt dem Kunden das Gefühl der Zufriedenheit und Sicherheit. Und sie sind mutig genug, neue Wege zu beschreiten, wo andere zurückschrecken. Somit waren sie Pioniere und haben viele wichtige Dinge etabliert. Ohne Amazon und den Kindle wäre m.E. das Ebook nie aus dem Nischendasein herausgekommen. Selbst der Tolino, der daraufhin als Gegenmodell entwickelt wurde, ist komplizierter. Dann haben sie Selfpublishern einen Markt geboten - den Stiefkindern. Und Kunden, die bei Amazon bestellen, können alles problemlos zurückgeben - sie gehen kein Risiko ein. Bei anderen Läden gab es früher öfter mal Diskussionen.

 

Amazon trat also zunächst in Vorleistung. Aber je fester sie im Sattel sitzen, umso mehr ziehen sie die Zügel an. Es bleibt vieles gut und bequem - sonst würden die Kunden davonlaufen - aber es wird probiert, an welchen Punkten man den Druck erhöhen kann. Ein erstes Beispiel war damals die Erhöhung des Mindesteinkaufswerts auf 29 Euro, wenn man als Nicht-Prime-Kunde versandkostenfrei bestellen will. Oder die Änderungen der Kindle-Unlimited-Regularien für die Bücher von Selfpublishern, die verschlechtert wurden. Aber es geht so langsam, dass die Vorteile immer noch überwiegen. Denn es gibt schlichtweg für viele Dinge kaum Alternativen. Nicht für das normale Einkaufen - das kann man überall. Aber für viele kleine Sonder-Services - z.B. das problemlose günstige Bestellen von Dingen, die man sonst nirgendwo kriegt über Amazon Marktplace, wo Amazon dafür bürgt, dass alles korrekt abläuft. 

 

Und Amazon baute seine Lagerhallen dort, wo es wenig Arbeit gab - da ist Amazon dann ein großer Arbeitgeber. Und wenn die Leute dort tätig sind und ihren Lebensmittelpunkt dort haben, werden sie es sich zweimal überlegen, ob sie kündigen, wenn sie sonst keine Alternativen haben - der Markt für ungelernte Arbeiter ist knapp geworden. Also kann man die Arbeitsbedingungen verschlechtern, solange die Arbeiter sich mit ihrer Arbeit nach wie vor deutlich besser stehen als ohne Arbeit. 

 

Man darf es kritisch hinterfragen - auch die Datensammelei - aber wenn man etwas dagegen tun will, muss man sich auch klar machen, was Amazon alles gut und richtig macht - und das ist im Moment mehr, als das, was schief läuft - denn somit haben die Kunden und Angestellten immer noch etwas zu verlieren, wenn es Amazon nicht mehr gäbe - ohne den Konzern stünden sie schlechter dar. Und solange das so ist, werden sie alles mittragen. 

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Sobald man nicht bar zahlt, beginnt das Datensammeln.
Bonuskarten diverser Art können das Käuferverhalten nachvollziehen, Kartenzahlungen ebenfalls.

Amazon als klar gekennzeichneter kommerzieller Handelskonzert hat für mich einen anderen Klang als Facebook.
Facebook kam mit dem Deckmäntelchen des kostenlosen Zusammenschlusses aller Menschen daher - und wir alle zahlen mit unseren Daten an die Werbeindustrie. Obwohl es sichtbar ist und jeder weiß, dass Bots im Einsatz sind, dass es illegalen Datenhandel hab, Wahlen manipuliert wurden - tut Facebook nach wie vor unschuldig.
Das bedrückt mich weit mehr.

Ein Handelsunternehmen, das zwangsläufig meine Daten erhält und sammelt - das lässt sich kaum vermeiden.
Da Zahlungsmethoden geprüft werden müssen, wird es schwierig sein, Daten sofort zu löschen und immer wieder neu zu erfragen.
Amazon tritt als kommerzielles Unternehmen auf und gibt sich auch keinen anderen Anschein.
Ihr Marktanteil ist in den USA noch größer - und das ist für sie eine Gefahr. Die US amerikanischen Monopolgesetze sind strenger als unsere. Es sind schon andere Unternehmen zerschlagen worden.

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 Aber je fester sie im Sattel sitzen, umso mehr ziehen sie die Zügel an. Es bleibt vieles gut und bequem - sonst würden die Kunden davonlaufen - aber es wird probiert, an welchen Punkten man den Druck erhöhen kann. Ein erstes Beispiel war damals die Erhöhung des Mindesteinkaufswerts auf 29 Euro, wenn man als Nicht-Prime-Kunde versandkostenfrei bestellen will. Oder die Änderungen der Kindle-Unlimited-Regularien für die Bücher von Selfpublishern, die verschlechtert wurden. Aber es geht so langsam, dass die Vorteile immer noch überwiegen. Denn es gibt schlichtweg für viele Dinge kaum Alternativen. Nicht für das normale Einkaufen - das kann man überall. Aber für viele kleine Sonder-Services - z.B. das problemlose günstige Bestellen von Dingen, die man sonst nirgendwo kriegt über Amazon Marktplace, wo Amazon dafür bürgt, dass alles korrekt abläuft. 

 

Du hast die Vor-und Nachteile gut zusammengefasst, Melanie. Die Verschlechterung der Kindle-Unlimited-Regeln für die SPler war für mich einer der Gründe, damit aufzuhören. Und man darf nicht vergessen, dass Amazon die Dinge, die man inzwischen nirgendwo mehr kriegt, an sich gerissen hat. Aber zugegeben, es ist bequemer, diese Dinge zu bestellen, als in Handwerksgeschäfte zu laufen und sich mit Wartezeiten rumzuärgern. Sie sind freundlich und schnell, und man hat das Gefühl, "umsorgt" zu werden (auch mit Alexa, die morgens nie muffelig ist wie der jeweilige Ehegatte). Aber ich vergesse nicht, dass sie es nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit tun, sondern dass es zum Geschäftsmodell gehört. Sie haben eben die Zeichen der Zeit erkannt und sind mir so vertraut, dass ich etwas vermissen würde, wenn es sie nicht mehr gäbe.

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Amazon als klar gekennzeichneter kommerzieller Handelskonzert hat für mich einen anderen Klang als Facebook.

Facebook kam mit dem Deckmäntelchen des kostenlosen Zusammenschlusses aller Menschen daher - und wir alle zahlen mit unseren Daten an die Werbeindustrie. Obwohl es sichtbar ist und jeder weiß, dass Bots im Einsatz sind, dass es illegalen Datenhandel hab, Wahlen manipuliert wurden - tut Facebook nach wie vor unschuldig.

Das bedrückt mich weit mehr.

 

Und obwohl es für manche wie dich bedrückend ist, dass Facebook unter Deckmäntelchen agiert, halten es viele offensichtlich noch für schlimmer, dort nicht mitzumachen. Weil man dann (gefühlt) außerhalb der sozialen digitalen Gemeinschaft steht.

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Amazon als klar gekennzeichneter kommerzieller Handelskonzert hat für mich einen anderen Klang als Facebook.

Facebook kam mit dem Deckmäntelchen des kostenlosen Zusammenschlusses aller Menschen daher - und wir alle zahlen mit unseren Daten an die Werbeindustrie. Obwohl es sichtbar ist und jeder weiß, dass Bots im Einsatz sind, dass es illegalen Datenhandel hab, Wahlen manipuliert wurden - tut Facebook nach wie vor unschuldig.

Das bedrückt mich weit mehr.

 

Und obwohl es für manche wie dich bedrückend ist, dass Facebook unter Deckmäntelchen agiert, halten es viele offensichtlich noch für schlimmer, dort nicht mitzumachen. Weil man dann (gefühlt) außerhalb der sozialen digitalen Gemeinschaft steht.

 

Schuldig, vielleicht nicht ganz im Sinne der Anklage. Und doch fürchte ich Nachteile, wenn ich als Autorin dort nicht präsent bin. Das macht mir zu schaffen.

 

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Facebook ist für mich weit verzichtbarer als amazon.

Wenn man auf amazon als Autor eine Frage hat und dorthin ein email schickt, bekommt man rasch Antwort und auch wenn das mit der Hilfe selbst nicht immer sofort geschieht. Die sind nie genervt und man hat nicht das Gefühl eines Bittstellers.

 

Ganz anders wenn man als Autor an eine Buchhandlung herantritt. Viele Buchhändler vermitteln Autoren (wenn sie nicht gerade Bestsellerproduzenten sind) das Gefühl des "von oben herab" und sind doch auch nur Geschäftsleute, die sich von großen Verlagen für Tische durch bessere Konditionen bezahlen lassen. Das ist okay, denn sie müssen ja auch überleben, hingegen das mit dem elitären Getue (wir sind besser als die Einzelhandelskaufleute in der Bäckerei oder im Kleidergeschäft) stößt mich ab.

 

Das mit dem Datensammeln ist natürlich eine heiße Kiste. Wobei ich nicht weiß, was mit den Daten der Großhändler passiert. Wenn ich in meiner Buchhandlung ein Buch bestelle, wird in die Maske an den Großhändler ja auch Titel, Verlag, mein Name, mein Wohnort, ect... eingetragen, oder? Und wenn ich online über Hugendubel, Thalia, Weltbild, oder buchhandel.de bestelle, brauchen die auch alle meine Daten.

 

Wer garantiert, dass das niemand andrer zu Gesicht bekommt?

 

Die einzig anonyme Art Bücher zu kaufen ist direkt in der Buchhandlung ohne Bestellung und mit Bargeld. Und das scheitert oft schon daran, dass sie eben nicht immer das vorrätig haben, das ich gerade brauche.

Bearbeitet von AngelikaD

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Das mit dem Datensammeln ist natürlich eine heiße Kiste. Wobei ich nicht weiß, was mit den Daten der Großhändler passiert. Wenn ich in meiner Buchhandlung ein Buch bestelle, wird in die Maske an den Großhändler ja auch Titel, Verlag, mein Name, mein Wohnort, ect... eingetragen, oder? Und wenn ich online über Hugendubel, Thalia, Weltbild, oder buchhandel.de bestelle, brauchen die auch alle meine Daten.

 

Wer garantiert, dass das niemand andrer zu Gesicht bekommt?

 

Die einzig anonyme Art Bücher zu kaufen ist direkt in der Buchhandlung ohne Bestellung und mit Bargeld. Und das scheitert oft schon daran, dass sie eben nicht immer das vorrätig haben, das ich gerade brauche.

 

Es geht ja nicht nur darum, dass deine Daten niemand anderer zu Gesicht bekommt. Es geht auch darum, dass die Daten gesammelt und ausgewertet werden: da wird ein Käuferprofil erstellt. Wenn z.b eine junge Frau einen Schwangerschaftstest online bestellt, kriegt sie Werbung für Windeln, Babykleidung und gesunde Ernährung, ab einem gewissen Alter kriegste Werbung für Treppenlifte (echt jetzt!) und seitdem ich mal Unterwäsche im Internet bestellt habe, weil mein lokaler Anbieter den Laden dicht gemacht hat, werde ich zugeschmissen mit Unterwäschewerbung. Du wirst leichter manipulierbar, je mehr sie über dich wissen. Du wirst quasi vermessen, gewogen und eingestuft als Werbekunde, und wer glaubt, immun gegen diese Bombardierung zu sein, täuscht sich leider häufig.

 

Ich kaufe nie nix bei amazon. Es gibt bisher alles auch bei anderen Anbietern im Internet. Auch ganz spezielle Dinge. Muss aber zugeben, dass ich über amazon-prime Serien gucke. Darauf will ich vorerst noch nicht verzichten ...

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Ich verstehe nicht, dass Menschen immer noch im Netz unterwegs sind und blauäugig glauben, dass ihre Daten nicht verwendet werden. Oder bei der stets mithörenden Alexa sagen: "Ist mir egal. Ich hab nichts zu verbergen".

Nichts auf der Welt ist umsonst. Im Netz bezahlen wir mit unseren Daten. So ist das!

Und ja, auch ich bin leidenschaftliche Amazon-Käuferin, u.a. wegen der unkomplizierten Rückgabe. Ich bin mir bewusst, auf was ich mich einlasse.

 

In diesem Zusammenhang lohnt sich vielleicht auch der WDR-Beitrag am 16. Januar "Wie uns soziale Medien abhängig machen".

Bearbeitet von Elli
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Ja, amazon verwendet meine Daten, um mich zum kaufen zu verleiten. Ganz klar.

Dass sie sich merken, welche Bücher ich mag und mir ähnlichen Lesestoff anbieten oder ich Meldung bekomme, wenn meine Lieblingsautoren ein neues Buch herausbringen, da rennen sie bei mir offene Türen ein.

 

 

Ich kaufe da oft Zeugs für meine Katze, trotzdem habe ich noch kein Werbemail für anderes Katzenzeugs bekommen. Irgednwie komisch.

Derzeit in Schreibpause... mit immer wieder Versuchen, dieses Sumpfloch zu verlassen

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Ich fand das immer schon erschreckend und habe eine Zeitlang echt versucht, nur bar einzukaufen, ohne Kundenkartenschnickschnack und so. Irgendwann habe ich es aufgegeben.

Seit wir neulich »Snowden« gesehen haben, bin ich wieder ein wenig bewusster geworden - ein wenig. Ich kaufe eh nichts bei Amazon außer englische Bücher, die ich schwer woanders bekomme. Das aber mehr aus anderen Gründen (miese Arbeitsbedingungen, Steuern in Luxemburg etc) - meine Daten sammeln sie alle.

Wir haben uns mal in einem Facebook-Chat über Beerdigungen unterhalten, einen Tag später bekam ich auf Facebook Werbung für einen Friedwald. (Seither läuft bei mir Facebook Container - for whatever it's worth). Und - noch härter - wir haben ein neues Auto gesucht. Auf MEINEM Handy. Mein Sohn hat kurz darauf auf SEINEM Handy Werbung für dieses Automodell bekommen, was wir uns angeguckt hatten.

 

Ich werde mir die Sendungen, die ihr verlinkt habt, auf jeden Fall anschauen. Danke.
 

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Es wird ja gemunkelt, dass das Verfolgen des Einkaufverhaltens (neben den Gebühren) ein Grund war, warum in Deutschland ApplePay lange Zeit nicht eingeführt wurde. Denn damit soll (!?) das Verfolgen nicht mehr möglich sein. Allerdings glaube ich das nur bis zum Beweis des Gegenteils ;)

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