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Guter Hinweis mit dem Hirnforscher Koch, Florian. Einen Vorgeschmack hat mir ein Interview gegeben-

Klingt wie ein Science Fiction. Man müsse Gehirne miteinander vernetzen, um mit der KI mithalten zu können.

Und man könne eine Superintelligenz schaffen, die aber kein Bewusstsein hat.

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/hirnforscher-christof-koch-wie-in-einem-stadion/21074484-2.html

 

Das mit dem Chip im Gehirn hat übrigens Ursula Poznanski in ihrem Jugendthriller Thalamus" verarbeitet.

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Und man könne eine Superintelligenz schaffen, die aber kein Bewusstsein hat.

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/hirnforscher-christof-koch-wie-in-einem-stadion/21074484-2.html

 

Dazu fallen mir aktuell die unglaublichen Rechnerleistungen von Schach- (oder ähnlichen) Computern ein, gegen die kein menschliches Gehirn mehr eine Chance im Spiel hätte. Gewissermaßen inselbegabte KI-Intelligenzen ohne Selbst-Bewusstsein (auch, wenn man das schon gut simulieren kann) oder bewusste, intelligente Außenwahrnehmung. (Für einen Scifi-Fan wie mich hat die ganze Forschung angesichts solch faszinierender Stories wie z. B. "I Robot" halt ihren ganz eigenen Reiz.) 

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Meiner Meinung nach wissen wir sehr wohl, was Bewusstsein und auch was Leben ist. Wir haben nur noch keine Definition (mehr). Aber Definitionen sind auch nicht mehr als ein gefundener Konsens, was man worunter verstehen will und nicht die Wahrheit.

 

Für das, was Leben ist, hatten wir einmal eine Art Defintion. Sie wurde erst in Frage gestellt, als die Wissenschaftler etwas fanden, das weder belebt, noch unbelebt war. Und damit verschwand auch die Definition.

 

Ich möchte hier wirklich keine Diskussion mit neuer Richtung aufmachen, aber das kann so falsch nicht unwidersprochen stehen bleiben. 

 

Niemand weiß, was Leben ist, was also den lebendigen und den toten Zustand voneinander trennt. Das konnten schon die Alten Griechen nicht erklären, und das ist bis heute niemandem wirklich überzeugend gelungen. Wir wissen es nicht und haben es nie gewusst. Wir haben keine gute Definition und hatten bislang niemals eine. 

 

Stattdessen behelfen wir uns mit Listen von Eigenschaften, die lebendige Systeme von nichtlebendigen unterscheiden. Dummerweise sind die alle nicht wirklich stichhaltig (beispielsweise erfüllen weder ein Maulesel noch ein alter Mensch ohne Nachkommen den Punkt der Selbstreproduzierung). Und so einfach, wie es sich Erwin Schrödinger gemacht hat, als er Leben definierte als System, das auf Kosten der Umwelt seine Entropie herabsenkt, sollte man es sich nicht machen, denn diese Eigenschaft zeigen bereits wachsende Kristalle. Deshalb gibt es zahlreiche derartige Listen, darunter eine von dem Nobelpreisträger Manfred Eigen und eine in meinem eigenen Lehrbuch zur Biologie sowie in dem neuen großen Biologielehrbuch, das Ende 2019 oder 2020 beim wissenschaftlichen Springer-Verlag erscheinen wird. 

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Leute wie Christof Koch schliessen nicht aus, dass das Internet sogar eine Art von Bewusstsein haben könnte :)

Hat er auch so etwas wie eine Ahnung, was Bewusstsein überhaupt ist?
Es wird wenige geben, die naeher dran sind als er. Beschaeftige Dich mal mit ihm, wenn Du ihn noch nicht kennst.

Keiner von uns weiss, was Bewusstsein wirklich ist, aber man kann viel darueber herausfinden, indem man feststellt, mit welchen Einfluessen es korreliert und mit welchen nicht.

 

 

Ich meinte die Frage gar nicht polemisch, sondern ernst. Das Thema könnte eventuell Bestandteil eines späteren Sachbuchs werden, falls ein Verlag anbeißt. Dann werde ich bestimmt einiges von dem Mann lesen und ihn vielleicht einmal direkt befragen. 

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Ein Produkt offenlegen, damit es kopiert wird? Warum das?

 

Vor allem wo nichts einfacher ist, als die Treffsicherheit des Produkts völlig unabhängig von dessen Innenleben durch das Eintreffen seiner Voraussagen zu überprüfen.

 

 

Ich habe von verfizieren und nicht kopieren gesprochen. Da ich beruflich die meiste Zeit mit der Verarbeitung und Strukturierung großer Datenmengen zu tun habe und längere Zeit mit der Analyse formaler Sprachen beschäftigt war, bin ich schon der Meinung einschätzen zu können, ob die strukturelle Analyse und Aussage x% Bestsellerwahrscheinlichkeit eines Textes in einer natürlichen Sprache in 30 Sekunden realistisch ist oder nicht. Mein Standpunkt dazu ist - nicht möglich. Das Zauberwort "KI" ist doch in diesem Falle nichts anderes als eine umfangreiche, strukturierte Datensammlung als Vergleichsbasis. Mit dieser können nur Bestseller gefunden werden, die mit bereits geschriebenen vergleichbar sind 

 

Und der zweite Satz, sorry, Wetter kann man vorhersagen und die Vorhersage danach objektiv überprüfen. Aber Bestseller werden doch nicht nur geschrieben, sondern auch gemacht ;). Wenn ein Computer vorhersagt, das wird ein Bestseller, dann wird doch kein Verlagsmitarbeiter mehr nein sagen, sondern alle Hebel in Bewegung setzen. Die Gläubigkeit in die Unfehlbarkeit von Computern wird doch heute kaum noch hinterfragt - und das sage ich übrigens als Informatiker.

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Ich weiß nicht, irgendwie ist hier das Thema flöten gegangen. ;)

Ulf hatte ja das Buch "Der Bestsellercode" erwähnt. Dazu hat Hans Peter Röntgen im Mai einen Artikel geschrieben, der das Buch dann doch für einigermaßen nützlich hält. Und zwölf Punkte zusammengestellt, die Autoren über den Bestsellercode wissen sollten.

Zum Beispiel, dass Bestseller immer nur wenige Themen hätten, dass schon Mark Twain vor Adjektivitis warnte und dass Bestseller weniger Sex hätten (der wird dann unter "menschliche Nähe" etc. eingeordnet).

 

https://hproentgen.wordpress.com/2018/05/18/12-dinge-die-autoren-ueber-den-bestsellercode-wissen-sollte/

 

@Ramona: Ich habe mir die Beschreibung des Films "I Robot" mal bei Wikipedia angeschaut. Das ist absolut faszinierend!

Besonders die drei Regeln für Roboter, die alle immer wieder auf die erste Regel zurückgehen: Ein Roboter darf niemals einem Menschen Schaden zufügen.

 

 

Die Asimov’schen Gesetze lauten:[2]

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich[3]) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich[3]) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.
Bearbeitet von Christa
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Und dann hat der liebe Asimov jede Menge spannender Kurzgeschichten und Romane geschrieben, in denen Dinge passierten, die eigentlch gar nicht passieren durften. Und seine begeisterten Leser dankten ihm dafür.

 

Und Dir danke ich für den Hinweis auf Hans Peters Liste

 

Wolf

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Danke, Christa, dass du hier nochmal den Link zu Hans Peters Analyse des "Bestsellercodes" eingefügt hat. Ich denke, das ist sehr lesenswert und eine gute Zusammenfassung. Hier ein paar Zitate aus dem Artikel:

 

"Möglicherweise erleichtert der Bestsellercode die Suche. Möglicherweise stärkt es die Position der Lektoren gegenüber den Marketingleuten. Schließlich betont das Programm, wie wichtig die Inhalte sind." Das ist doch ermutigend.

 

Und: "Ach übrigens, die meisten unsterblichen Werke der Weltliteratur waren Bestseller. Entgegen dem beliebten deutschen Klischee, dass Bestseller und Mainstream immer schlecht seien."

 

"Die Daten des Programms müssen interpretiert werden. Menschen sind nötig, um das zu bewerten, was das Programm herausfindet. Sonst sitzt man schnell Fakes auf."

 

Mein Fazit: Man sollte diese Art von Analysen durchaus ernst nehmen, vorausgesetzt dahinter stecken Leute, die ihr Fach verstehen und  nicht nur Hype produzieren.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Noch ein Zitat, weil es hier schon um den Stellenwert von Marketing, Cover usw. ging:

 

"Erstaunlicherweise zeigte sich, »dass Marketing bestenfalls eine begründete Vermutung darstellt und keineswegs eine wirkliche Antwort auf die Frage, warum manche Romane ein Millionenpublikum finden und von anderen kaum eine Handvoll verkauft wird."

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Danke für's Teilen von Hans Peters Blog-Artikel, Christa. Wirklich lesenswert.
 

Was "I Robot" angeht, kann ich dir die Verfilmung mit Will Smith empfehlen. Ein toller, spannender SF-Krimi/Thriller: https://www.moviepilot.de/movies/i-robot .
Edit: der Trailer legt die Betonung zwar auf die Action, es ist aber eine rundherum interessante Geschichte.

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Und: "Ach übrigens, die meisten unsterblichen Werke der Weltliteratur waren Bestseller. Entgegen dem beliebten deutschen Klischee, dass Bestseller und Mainstream immer schlecht seien."

 

Ich glaube, wir haben uns diese Liste der Weltbestseller hier schon mal angeschaut. Die meisten kennt man auch. Ich habe schon viele Bestseller (auch von heute) gelesen und fand natürlich nicht alle gut. Besonders die Me-Too-Bestseller nicht. Welche BS nun genau untersucht wurden, weiß ich nicht.

 

Man könnte die Frage ja auch anders stellen. Nicht: Wie können die Verlage in 30 Sekunden die potenziellen Bestseller herausfiltern und damit eine kulturell fragwürdige Handlung begehen, sondern: Welche Texte könnten unabhängig von Marketing u.a. allein durch ihren Inhalt so überzeugen, dass sie mehr als nur zwei Handvoll Leser erreichen? Das können die Lektoren allerdings, wie wir wissen, auch schon durch Anlesen. Also unbedingt nötig ist das Programm nicht. 

 

Autoren könnten daraus lernen wie aus einer Leseruntersuchung oder - Befragung. Zu den von Hans-Peter genannten Kriterien würde ich noch hinzufügen: Die Themen sind auf irgendeine Weise groß. Think big, hat mir mal jemand gesagt.

 

@Ramona: Den Film werde ich mir in einer ruhigen Zeit gern angucken. Inhalt und Aktion klingen wie eine Vorausschau auf das, was heute ist und noch passieren könnte, zum Beispiel im militärischen Bereich.

 

Und last not least: Einige der "bombigsten" Bestseller könnten dann die "BS-Regeln" :p  wieder brechen. Habe heute mal in der Buchhandlung bei Origin von Dan Brown reingelesen. Da rauscht es nur so von Adjektiven, als hätte er das mit Absicht gemacht! ;)  8-)

Bearbeitet von Christa
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Und: "Ach übrigens, die meisten unsterblichen Werke der Weltliteratur waren Bestseller. Entgegen dem beliebten deutschen Klischee, dass Bestseller und Mainstream immer schlecht seien."

 

Ich glaube, wir haben uns diese Liste der Weltbestseller hier schon mal angeschaut. Die meisten kennt man auch. Ich habe schon viele Bestseller (auch von heute) gelesen und fand natürlich nicht alle gut. Besonders die Me-Too-Bestseller nicht. Welche BS nun genau untersucht wurden, weiß ich nicht.

 

Man könnte die Frage ja auch anders stellen. Nicht: Wie können die Verlage in 30 Sekunden die potenziellen Bestseller herausfiltern und damit eine kulturell fragwürdige Handlung begehen, sondern: Welche Texte könnten unabhängig von Marketing u.a. allein durch ihren Inhalt so überzeugen, dass sie mehr als nur zwei Handvoll Leser erreichen? Das können die Lektoren allerdings, wie wir wissen, auch schon durch Anlesen. Also unbedingt nötig ist das Programm nicht. 

 

Autoren könnten daraus lernen wie aus einer Leseruntersuchung oder - Befragung. Zu den von Hans-Peter genannten Kriterien würde ich noch hinzufügen: Die Themen sind auf irgendeine Weise groß. Think big, hat mir mal jemand gesagt.

 

@Ramona: Den Film werde ich mir in einer ruhigen Zeit gern angucken. Inhalt und Aktion klingen wie eine Vorausschau auf das, was heute ist und noch passieren könnte, zum Beispiel im militärischen Bereich.

 

Und last not least: Einige der "bombigsten" Bestseller könnten dann die "BS-Regeln" :p  wieder brechen. Habe heute mal in der Buchhandlung bei Origin von Dan Brown reingelesen. Da rauscht es nur so von Adjektiven, als hätte er das mit Absicht gemacht! ;)  8-)

 

 

In 30 Sekunden kann man das sicher  nicht machen. Es ist, wie im Buch beschrieben, einen Zusammenarbeit von Mensch und Text-Mining Software. Der Computer gibt Hinweise, der Mensch muss sie interpretieren.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich lese gerade Das Buch Der Bestsellercode. Und habe jetzt ungefähr das erste Drittel im Schnellverfahren hinter mir. Über einen KI-Aspekt habe ich bisher nichts gefunden, hab's vielleicht aber auch überlesen. Aber dafür verstehe ich mehr oder wenig die Statistik dahinter (Irrtümer vorbehalten) und ihre Methoden der Kreuzvalidierung. Den Rest muss man sich aus der Interpretation der Ergebnisse erschließen. Ich muss sagen, ich bin begeistert. Es macht vor allem Spaß, seine eigenen Lieblingsromane oder Autoren einmal vor dem Hintergrund einer solchen Analyse zu betrachten.

 

Für mich steckt darin erheblich mehr als nur ein Bündel von Selbstverständlichkeiten. Und - in meinem laufenden Projekt habe ich einige Wohlfühlstellen und einige, an denen es scheuert. Und jetzt weiß ich auch warum. Na, wenn das keine Hilfe ist.

 

Vom Bestsellerwunsch muss ich mich allerdings verabschieden. Ich schreibe in einer zu fremden Welt, in denen Drachen und Elfen vorkommen und noch einige merkwürdige Wesen.

 

Einen schönen Abend wünsche ich euch allen

Wolf

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Vom Bestsellerwunsch muss ich mich allerdings verabschieden. Ich schreibe in einer zu fremden Welt, in denen Drachen und Elfen vorkommen und noch einige merkwürdige Wesen.

 

Gut, dass J. R. R. Tolkien und  George R. R. Martin ihre Stories geschrieben haben, obwohl die Chance auf einen Bestseller mit solchen Geschichten verschwindend gering ist. Moment mal … vielleicht braucht es bei SF/Phantastik auch nur die Zauberformel R. R.   ;) 

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Ich lese gerade Das Buch Der Bestsellercode. Und habe jetzt ungefähr das erste Drittel im Schnellverfahren hinter mir. Über einen KI-Aspekt habe ich bisher nichts gefunden, hab's vielleicht aber auch überlesen. Aber dafür verstehe ich mehr oder wenig die Statistik dahinter (Irrtümer vorbehalten) und ihre Methoden der Kreuzvalidierung. Den Rest muss man sich aus der Interpretation der Ergebnisse erschließen. Ich muss sagen, ich bin begeistert. Es macht vor allem Spaß, seine eigenen Lieblingsromane oder Autoren einmal vor dem Hintergrund einer solchen Analyse zu betrachten.

 

Für mich steckt darin erheblich mehr als nur ein Bündel von Selbstverständlichkeiten. Und - in meinem laufenden Projekt habe ich einige Wohlfühlstellen und einige, an denen es scheuert. Und jetzt weiß ich auch warum. Na, wenn das keine Hilfe ist.

 

Vom Bestsellerwunsch muss ich mich allerdings verabschieden. Ich schreibe in einer zu fremden Welt, in denen Drachen und Elfen vorkommen und noch einige merkwürdige Wesen.

 

Einen schönen Abend wünsche ich euch allen

Wolf

 

Du hast recht, es hat mit KI gar nichts zu tun. Es ist einfach Text-Analyse. Das heißt, so einfach ist das natürlich nicht. Das sind schon komplexe Verfahren und Algorithmen. Und wer weiß, Drachen und Elfen kommen ja vielleicht wieder. Natürlich muss ein Thema interessieren, aber der Bestsellercode analysiert ja viel eher Stil und Spannungskurven. Das sind Dinge, die sich auf jedes Thema anwenden lassen.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Vom Bestsellerwunsch muss ich mich allerdings verabschieden. Ich schreibe in einer zu fremden Welt, in denen Drachen und Elfen vorkommen und noch einige merkwürdige Wesen.

 

Gut, dass J. R. R. Tolkien und  George R. R. Martin ihre Stories geschrieben haben, obwohl die Chance auf einen Bestseller mit solchen Geschichten verschwindend gering ist. Moment mal … vielleicht braucht es bei SF/Phantastik auch nur die Zauberformel R. R.   ;) 

 

 

Bei Martin wundert mich das gar nicht. Der Anfang ist eher historisch als phantastisch und leserorientiert schreiben kann er wirklich.

Bei Tolkien ist das für mich schwerer zu beurteilen. Er hat sich zunächst schlecht verkauft und wurde dann ein Kultbuch an den Universitäten (habe ich gelesen). Tolkien war eine andere Zeit, als SF und Phantastik einen etwas anderen Stellenwert hatten. Aber vom Schreiben verstand auch er etwas. nur hat sich Tolkien wenig um die Leser gekümmert und statdessen sein Ding gemacht.

 

Und @ Ulf

Wenn man das Buch unter dem Aspekt Textanalyse liest und nicht nach dem Code oder einer Zauberformel sucht, dann kann es einem gewaltig helfen bei so ganz einfachen Dingen wie beispielsweise Stringens, die viele Autoren (ich eingeschlossen) immer wieder mal vermissen lassen und sich beim Überarbeiten neu erschreiben müssen. Die Zauberformel, die da versprochen wird, findet man nicht, aber eine ganze Menge nützlicher Informationen. Einige von denen sind gerade für Bauchschreiber wie mich wichtig, weil ich erst meinen Text schreibe und dann mühsam herausfinden muss, was ich überhaupt geschrieben habe. Leider bin ich nicht so routiniert wie King, der mit ein oder zwei Überarbeitungen auskommt.

 

Und was den Algorythmus von Archer und Jockers angeht tippe ich auf einen Ansatz der multivariaten Statistik. Und da kenne ich mich glücklicherweise aus, was bei der Beurteilung der Analyseergebnisse beträchtlich hilft. Auf jeden Fall verstanden die ihren Job.

 

Liebe Grüße

Wolf

Bearbeitet von Wolf
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Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe ja bereits die Diss von dem N.Bolz aus den Siebzigern zitiert. Dessen Arbeit wurde überhaupt nur möglich, weil damals Methoden der multivariten Statistik auf Großrechnern liefen. Die damalige Arbeit betrat Neuland. Aber alle Variablen mussten mühsam per Hand quantifiziert werden. Wenn jemand eine Graphik haben wollte, musste er das Programm dafür extra schreiben.

 

Der Bestsellercode hatte aber ganz andere Möglichkeiten. Er konnte viele Romane einscannen und seine Variablen (Kenngrößen) über den Computer generieren. Ich gehe einmal davon aus, dass darin die wissenschaftliche Leistung der Forschergruppe lag. Sie musste eine Möglichkeit finden, einen Text hinsichtlich Stil und Corpus zu beschreiben. Vollumfassend, aber nicht zu redundant. Wie schwierigs sich das gestalten kann, beschreiben die Autoren bei dem Kapitel Figuren, die einmal Namen tragen, aber auch durch Pronomen erfasst werden. Aber Pronomen sind nicht eindeutig.

 

Da ich selber kein Linguist bin, kann ich nicht sagen, wie weit der Weg der Forschung da gediehen war, aber eine bemerkenswerte Leistung ist es allemal und auch neu und innovativ. Ob es ein Selbstlernmodul gegeben hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht, aber das maht nichts. Man kann auch mit etablierten Methoden innovative forschung machen.

 

UND: Es ist auch was für uns Schriftsteller dabei. Wer noch nicht über eine sehr lange Erfahrung und seinen eigenen Weg verfügt, der hat bei der Erfassung seiner Figuren noch manche Hürde zu nehmen. Und die Arbeit mit Charakterbögen verschlimmbessert die Situation nur noch, weil sie keine Hilfe bei der Auswahl der Eigenschaften anbietet.

 

Ich habe das Buch jedenfalls mit viel Vergnügen gelesen, gebe als Warnung an Nachahmer aber mit, dass es wirklich Textanalyse einer großen Masse von Büchern ist und ganz bestimmt kein kochrezept für Bestsellerschreiben anbietet.

 

Liebe Grüße

Wolf

Bearbeitet von Wolf
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Wolf, genauso ist das Buch und die Arbeit, die dazu geführt hat, auch bei mir angekommen. Ich fand es sehr interessant und in vieler Hinsicht durchaus erleuchtend. Auch wenn es kein Rezept für Bestseller ist, so kann man als Autor doch so Manches für sich mitnehmen.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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UND: Es ist auch was für uns Schriftsteller dabei. Wer noch nicht über eine sehr lange Erfahrung und seinen eigenen Weg verfügt, der hat bei der Erfassung seiner Figuren noch manche Hürde zu nehmen. Und die Arbeit mit Charakterbögen verschlimmbessert die Situation nur noch, weil sie keine Hilfe bei der Auswahl der Eigenschaften anbietet.

 

Ich habe das Buch jedenfalls mit viel Vergnügen gelesen, gebe als Warnung an Nachahmer aber mit, dass es wirklich Textanalyse einer großen Masse von Büchern ist und ganz bestimmt kein kochrezept für Bestsellerschreiben anbietet.

 

Gut, dass du diesen Hinweis nochmal explizit gibst, Wolf. Hans Peter Röntgen hatte das ja auch schon erwähnt. Ich bin mir nämlich sicher, dass die Buchhändlerin, bei der ich das Buch bestellen würde, dann sagt: "Wollen Sie einen Bestseller schreiben?" So, wie sie es damals schon beim Kauf von James F. Freys "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" getan hat: "Wollen Sie Schriftstellerin werden?"

 

Ich habe mir die (ziemlich teure) digitale deutsche Fassung mal angesehen und festgestellt, dass ich es nicht lesen möchte. Du schreibst, dass es dir als Bauchschreiber in Hinsicht auf Stringenz, Charakterentwicklung usw. gute Hinweise gegeben hat. Das können Schreibratgeber, Testleser, Workshops und selbst umfassende Rezensionen auch. Das schmälert nicht den Verdienst dieser Arbeit.

 

Was mir bei dem Ganzen noch fehlt, ist eine wesentliche Eigenart der Bestseller-Schreiber: Sie haben ihr Ohr am Puls der Zeit. So viel habe ich schon in langjährigen Lese- und Schreibprozessen herausbekommen. Auch ohne Algorythmus. ;)

Bearbeitet von Christa
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UND: Es ist auch was für uns Schriftsteller dabei. Wer noch nicht über eine sehr lange Erfahrung und seinen eigenen Weg verfügt, der hat bei der Erfassung seiner Figuren noch manche Hürde zu nehmen. Und die Arbeit mit Charakterbögen verschlimmbessert die Situation nur noch, weil sie keine Hilfe bei der Auswahl der Eigenschaften anbietet.

 

Ich habe das Buch jedenfalls mit viel Vergnügen gelesen, gebe als Warnung an Nachahmer aber mit, dass es wirklich Textanalyse einer großen Masse von Büchern ist und ganz bestimmt kein kochrezept für Bestsellerschreiben anbietet.

 

Was mir bei dem Ganzen noch fehlt, ist eine wesentliche Eigenart der Bestseller-Schreiber: Sie haben ihr Ohr am Puls der Zeit. So viel habe ich schon in langjährigen Lese- und Schreibprozessen herausbekommen. Auch ohne Algorythmus. ;)

 

Von wegen "sie haben ihr Ohr am Puls der Zeit" … manchmal können darüber Jahre vergehen (George R. R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer" sollen in den ersten Jahren in den USA wie Blei in den Regalen gelegen haben, wie ein US-Fan in einem Forum berichtete, und das obwohl Martin da schon bekannt war), und manchmal ist der Urheber des Werkes bereits tot, wenn das Werk schließlich das Interesse der Massen findet. Und dann gibt es halt die Trend- oder Modebestseller (hiermit meine ich jetzt keine Promi-Bücher). Die laufen eine Saison, vielleicht auch zwei (mit Folgeband) und dann wendet sich das Publikum dem nächsten Trend zu etc. etc. 

Bearbeitet von Ramona

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UND: Es ist auch was für uns Schriftsteller dabei. Wer noch nicht über eine sehr lange Erfahrung und seinen eigenen Weg verfügt, der hat bei der Erfassung seiner Figuren noch manche Hürde zu nehmen. Und die Arbeit mit Charakterbögen verschlimmbessert die Situation nur noch, weil sie keine Hilfe bei der Auswahl der Eigenschaften anbietet.

 

Ich habe das Buch jedenfalls mit viel Vergnügen gelesen, gebe als Warnung an Nachahmer aber mit, dass es wirklich Textanalyse einer großen Masse von Büchern ist und ganz bestimmt kein kochrezept für Bestsellerschreiben anbietet.

 

Gut, dass du diesen Hinweis nochmal explizit gibst, Wolf. Hans Peter Röntgen hatte das ja auch schon erwähnt. Ich bin mir nämlich sicher, dass die Buchhändlerin, bei der ich das Buch bestellen würde, dann sagt: "Wollen Sie einen Bestseller schreiben?" So, wie sie es damals schon beim Kauf von James F. Freys "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" getan hat: "Wollen Sie Schriftstellerin werden?"

 

Ich habe mir die (ziemlich teure) digitale deutsche Fassung mal angesehen und festgestellt, dass ich es nicht lesen möchte. Du schreibst, dass es dir als Bauchschreiber in Hinsicht auf Stringenz, Charakterentwicklung usw. gute Hinweise gegeben hat. Das können Schreibratgeber, Testleser, Workshops und selbst umfassende Rezensionen auch. Das schmälert nicht den Verdienst dieser Arbeit.

 

Was mir bei dem Ganzen noch fehlt, ist eine wesentliche Eigenart der Bestseller-Schreiber: Sie haben ihr Ohr am Puls der Zeit. So viel habe ich schon in langjährigen Lese- und Schreibprozessen herausbekommen. Auch ohne Algorythmus. ;)

 

 

Ich gebe gerne zu, dass ich dieses Buch auch aus wissenschaftlicher Sicht gelesen habe, denn einer meiner früheren Forschungsschwerpunkte war ebenfalls Mustererkennung. Und die Basics haben sich ja nicht geändert und werden sich auch nicht mehr ändern, auch wenn die Methoden und Modelle sich sehr schnell weiterentwickeln. Dieses Buch liegt jedenfalls noch voll in meiner Kernkompetenz, wie man so schön sagt. Ob ich der nächsten Entwicklungsstufe auch noch folgen kann, bleibt abzuwarten.

 

Auf jeden Fall voll krass spannend - oder so

Wolf

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