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Ramona

... call for fairer share of profits

Empfohlene Beiträge

Zur Lage in UK:

"Philip Pullman, Antony Beevor and Sally Gardner call for fairer share of profits, as survey shows full-time writers earn below minimum wage ...

 

The latest report by the Authors’ Licensing and Collecting Society (ALCS), due to be published on Thursday, shows median earnings for professional writers have plummeted by 42% since 2005 ..."

 

https://www.theguardian.com/books/2018/jun/27/publishers-pay-writers-pittance-philip-pullman-antony-beevor-sally-gardner

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Stop writing!

 

Nein, im Ernst. Ich habe den ganz subjektiven Eindruck, dass es überall(?) ein paar Glücklichen gelingt, sich aus dem Druck zu befreien. gegönnt sei es ihnen. Dass aber alles anderen in die Sackgasse der Selbstausbeutung getreiben werden, bis wir am Ende nur noch den begabten Amateur haben und vielleicht noch die Selfpublisher.

 

Von Selbstausbeutung und dem, was dahintersteht, verstehe ich etwas. Ob meine Einschätzung bei den Autoren richtig ist, ist hingegen alles andere als sicher. Hat denn jemand Zahlen?

 

Wolf

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Stop writing!

 

Nein, im Ernst. Ich habe den ganz subjektiven Eindruck, dass es überall(?) ein paar Glücklichen gelingt, sich aus dem Druck zu befreien. gegönnt sei es ihnen. Dass aber alles anderen in die Sackgasse der Selbstausbeutung getreiben werden, bis wir am Ende nur noch den begabten Amateur haben und vielleicht noch die Selfpublisher.

 

Von Selbstausbeutung und dem, was dahintersteht, verstehe ich etwas. Ob meine Einschätzung bei den Autoren richtig ist, ist hingegen alles andere als sicher. Hat denn jemand Zahlen?

 

Ich habe Zahlen in einem Artikel der Süddeutschen vom Oktober 2017 gefunden.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/buchbranche-was-verdient-man-als-schriftsteller-eigentlich-so-1.3704687

 

Was verdient man als Schriftsteller eigentlich so? Für den Autor des Artikels verdient man mit Korrekturlesen dreimal so viel wie mit den eigenen Werken. Und dann gebe es noch die heimlichen Bestseller, nämlich die der Self Publisher. Dass die ohne die Präsentation und die Rezensionen in den großen Zeitungen durch die Verlage nicht wirklich reich werden können, möchte ich bezweifeln.  :-?

Bearbeitet von Christa
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Ich kenne ein paar Selfpublisher, die gut von ihren Büchern leben können und so um 80 000 pro Jahr einnehmen. Brutto. Und ich kenne zwei, wenn auch nicht persönlich, die deutlich darüber liegen. Entscheidend ist zunächst einmal das Genre, nicht die Schreibqualität, obwohl es hilft, einen gefälligen Schreibstil zu haben.

 

Damit wird man nicht reicht, kann aber prima davon leben. Der Haken ist nur, dass die meisten Autoren den Typ von Roman schreiben wollen, der sich in ihrem Kopf befindet und glauben, andere Leute wollten das unbedingt lesen. Aber das ist so mit der Kunst. Der Schauspieler träumt davon den Hamlet zu spielen und sei es auch nur auf einer Provinzbühne. Dabei hat er eine feste Rolle im Frühstückfernsehen, von der er prima leben kann. Oder so ähnlich.

 

Fazit: Wir schreiben wohl die falschen Bücher, wenn wir reich werden wollen.

 

Wolf

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 Der Haken ist nur, dass die meisten Autoren den Typ von Roman schreiben wollen, der sich in ihrem Kopf befindet und glauben, andere Leute wollten das unbedingt lesen. Aber das ist so mit der Kunst. 

 

Ob die meisten Autoren das wollen, weiß ich nicht. Ich kenne auf jeden Fall viele Autoren, die das wollen. Und es gibt keine Statistiken darüber, wie viele Autoren einmal davon geträumt haben, reich zu werden. Ob mit Kunst oder mit Frühstücksfernsehen.

 

Für mich ist eine andere Frage interessanter, die in dem Artikel der Süddeutschen aufgeworfen wird: Warum schreiben die vielen, vielen Autoren (ich meine nicht die Profis), die so hoffnungsfroh angetreten sind und erst lernen mussten, wie der Buchmarkt funktioniert und was für sie wirklich dabei herauskommt, eigentlich immer weiter? Bzw. gibt es eine Statistik darüber, wie viele von ihnen inzwischen aufgehört haben und wie viele neue, genauso hoffnungsfrohe Autoren nachgewachsen sind? :s18

Bearbeitet von Christa
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Ja, Christa, das wäre eine interessante Frage. Eine entsprechende Erhebung wäre aber wohl Gegenstand eines Forschungsprojektes, denn wer spricht schon so gern über gescheiterte Träume. Aber ich habe eine Meinung dazu, die ganz subjektiv aus meinen Erfahrungen in verschiedenen Foren über mittlerweile fast zehn Jahre herrührt.

 

Es gibt einen Riesenenthusiasmus, was das Schreiben betrifft. Mehr bei den Frauen als bei den Männern. Das Schreiben soll die Lösung  - oder der Ausweg für alles sein Und in der Tat, eine ganze Menge halten durch, fnden einen Platz bei einem Kleinverlag oder versuch sich als Selfpublisher. Das Ebook hat es möglich gemacht und den Kleinverlag gibt es auch. Die Verkaufszahlen sind oft minimal. Ein paar hundert Euro pro Jahr, die nicht satt, aber sehr stolz machen und zu einer beachtlichen Zahl von Büchern führen. Um den Nachwuchs ist mir also nicht bange.

 

Irgendwann werden diese Leute aufhören wie sie angefangen haben. Weitgehend unbemerkt und wenig gelesen. Aber sie haben mehr als nur ein oder zwei Gelegneheitsromänchen produziert. Da steckt viel Fleiß und Herzblut und abgerungene Zeit drin. Und meinem Eindruck nach nimmt das eher zu als ab.

 

Und wenn ich mich so ansehe: Ich könnte ohne Schreiben auch nicht. Ich musste und wollte mein ganzes Leben lang schreiben.

 

Was das, was ich glaube beobachtet zu haben, prozentual auf dem Büchermarkt ausmacht, kann ich nicht beurteilen. Es ist ja nur ein Eindruck, aber ich glaube einigermaßen fundiert.

 

Liebe Grüße

Wolf

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@Wolf: LIKE.

@Christa: LIKE.


Mich hat noch überrascht, dass der deutsche Buchmarkt mit mehr als 9 Milliarden EUR mehr Umsatz erwirtschaftet als die Film- und Musikindustrie zusammen. 

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Mich hat noch überrascht, dass der deutsche Buchmarkt mit mehr als 9 Milliarden EUR mehr Umsatz erwirtschaftet als die Film- und Musikindustrie zusammen. 

 

DAS erstaunt mich auch!

 

LG

Sandra

 

 

Sehr wahrscheinlich steckt in diesem Betrag auch die Schul- und Studienliteratur.

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Ja, Christa, das wäre eine interessante Frage. Eine entsprechende Erhebung wäre aber wohl Gegenstand eines Forschungsprojektes, denn wer spricht schon so gern über gescheiterte Träume. Aber ich habe eine Meinung dazu, die ganz subjektiv aus meinen Erfahrungen in verschiedenen Foren über mittlerweile fast zehn Jahre herrührt.

 

Es gibt einen Riesenenthusiasmus, was das Schreiben betrifft. Mehr bei den Frauen als bei den Männern. Das Schreiben soll die Lösung  - oder der Ausweg für alles sein Und in der Tat, eine ganze Menge halten durch, fnden einen Platz bei einem Kleinverlag oder versuch sich als Selfpublisher. Das Ebook hat es möglich gemacht und den Kleinverlag gibt es auch. Die Verkaufszahlen sind oft minimal. Ein paar hundert Euro pro Jahr, die nicht satt, aber sehr stolz machen und zu einer beachtlichen Zahl von Büchern führen. Um den Nachwuchs ist mir also nicht bange.

 

Irgendwann werden diese Leute aufhören wie sie angefangen haben. Weitgehend unbemerkt und wenig gelesen. Aber sie haben mehr als nur ein oder zwei Gelegneheitsromänchen produziert. Da steckt viel Fleiß und Herzblut und abgerungene Zeit drin. Und meinem Eindruck nach nimmt das eher zu als ab.

 

Und wenn ich mich so ansehe: Ich könnte ohne Schreiben auch nicht. Ich musste und wollte mein ganzes Leben lang schreiben.

 

Was das, was ich glaube beobachtet zu haben, prozentual auf dem Büchermarkt ausmacht, kann ich nicht beurteilen. Es ist ja nur ein Eindruck, aber ich glaube einigermaßen fundiert.

 

Zu deiner Einschätzung, die ich teile, Wolf, habe ich noch einen ganz guten Link gefunden. 

https://www.schriftsteller-werden.de/veroeffentlichung/vom-schreiben-leben/

 

Die Autorin des Beitrags kommt zu ähnlichen Schlüssen wie du. Es gebe viele, viele Menschen, die schreiben wollen. Einige schaffen

es über Kleinverlage oder übers Self Publishing, andere schreiben ihr Leben lang, ein Buch nach dem anderen, und das sind die wahrhaft Erfolgreichen und sind von Beruf Schriftsteller. Einige erfolgreiche Autoren haben berichtet, dass sie 20 Jahre lang geschrieben hätten, um dann endlich den Durchbruch zu schaffen. Für die die aufgehört haben, gibt es keine Zahlen, für die Self Publisher allerdings. Von den 500 Splern der Umfrage können laut einer Studie gerade mal um die 6% mit 2000 Euro monatlich ganz gut leben (wobei nicht klar ist, ob Brutto oder Netto und vor oder hinter Steuern). 

 

Ich selbst habe in den langen Jahren des Schreibens die Beobachtung gemacht, dass das Schreiben den meisten Autoren so sehr am Herzen lag, dass sie alles getan hätten, um veröffentlicht zu werden. Unzählig waren die Anfragen im Netz: Wie, um Gottes Willen, finde ich bloß einen Verlag? Ich nehme an, dass viele von ihnen dann ins SP gegangen sind. 

 

Ich selbst kann mir auch nicht vorstellen aufzuhören. Wenn mal wieder etwas nicht so läuft, wie man es gern hätte, denkt man schon mal "schmeiß es doch in den Bach, tu dir das nicht länger an". Aber dann kommt die Frage: Und was dann? Ich habe doch schon mein ganzes Leben lang geschrieben, wenn auch nicht immer Romane. Es ist eine Art Daseinsform. Ich kenne Rockmusiker, die noch nie von ihrer Musik leben konnten, aber Hunderte von Kilometern fahren, um mit ihrer Band zu proben. 

 

Ich glaube eigentlich gar nicht daran, dass kommerziell erfolglose Autoren wirklich aufhören zu schreiben. Sie werden es in anderer Form weiterführen.

Bearbeitet von Christa
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