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Ramona

Netflix vs Kino

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"Wir (Netflix, Anmerkung der Redaktion) verstehen, dass unser Ansatz, Filmpremieren zuerst auf Netflix zu veröffentlichen, gegen Hollywoods Tradition verstößt. Genauso wie wir das Fernsehgeschäft grundlegend verändert haben, glauben wir fest daran, dass Internet-TV auch das Filmgeschäft neu beleben kann."

 

https://www.giga.de/unternehmen/netflix/specials/die-aggressive-strategie-von-netflix-hat-das-kino-eine-chance/


 

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Es ist immer schwer, in die Zukunft zu schauen. Nichts hindert Netflix daran, diese Filme später auch in die Kinos zu bringen. Wir konnten bisher auch nicht jeden Film in Deutschland sehen, de aus amerikanischer Produktion kam. Das galt vor allem für B-movies.

 

Persönlich ist es mir gleichgültig, weil ich schon lange nicht mehr ins Kino gehe. Würde ich in einer Stadt wohnen, wo es Kinos gibt, wäre das wahrscheinlich anders. Aber so ... Bereits die Parkpkltzsuche ist mühselig und kostet extra. Bisher habe ich mir meist die DVDs gekauft, wenn mich ein Film interessierte und sehe so mehr Filme als früher im Kino.

 

Die Zeit wird es zeigen. Der Markt ist groß genug.

 

Wolf

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Es gibt sicherlich eine Menge Gründe, warum die Streaminganbieter so einen großen Erfolg haben.

 

Drei wesentliche sind in meinen Augen die individuelle Verfügbarkeit durch die Zuschauer, die Zeitpunkt und Dauer der "Vorführung" selbst bestimmen, zweitens die enormen Budgets, die eine visuelle Opulenz ermöglichen, die den Vergleich mit Kino nicht scheuen muss (und "nebenbei" zu einem Schmelztiegel aller Kreativen vor und hinter der Kamera führt) und drittens das Aufbrechen jeglicher redaktionellen Bevormundung, was überwiegend zu innovativen Geschichten führt.

 

Wenn ich den ersten Punkt nehme, dann wird der auch vom Kino wegführen. Auch, wenn ich das bedaure.

Wer selbst bestimmt, wann und wie lange er einen Film / eine Serie ansieht, der wird vermutlich nur in Ausnahmefällen Gefallen daran finden, sich mit Freunden in einem bestimmten Kino zu einer bestimmten Zeit einzufinden und dort einen Film gemeinsam anzuschauen. Und Serien fallen da schon mal ganz weg.

Es bleibt zudem ein Unterschied, ob man eine Geschichte für den Fernsehschirm / Computer verfilmt oder für die große Leinwand. Dafür muss man sich nur mal "Spiel mir das Lied vom Tod" in beiden Medien zu Gemüte führen.

 

Schöne Grüße,

 

Holger

Bearbeitet von Holger
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Aus den von Holger genannten Gründen, bin ich ebenfalls ein Netflix-Freund. Aber meine Frau und ich gehen auch gern ins Kino. Die große Leinwand und der Sound haben nochmal ein anderes Attraktivitätsniveau. Wir leben in Tutzing, einem 10.000 Seelen Dorf am Starnbergersee. Aber es hat ein wunderschönes altes Kino aus den 50er Jahren mit bequemen Plüschsesseln. Dort werden nicht die großen Blockbuster gezeigt aber oft schöne, etwas stillere Filme, nicht selten französische. Und das beste, das Kino ist nur 5 Minuten zu Fuß entfernt.  :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Und das beste, das Kino ist nur 5 Minuten zu Fuß entfernt.  :)

 

OT: Ich bin gerade gelb vor Neid geworden, Ulf! Ein Königreich für ein Kino, das man in 5 Minuten zu Fuß erreicht!

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Ich finde auch, dass Ulf im Paradies lebt. Starnberger See und Programmkino in 5 Minuten erreichbar! Hier sind die beiden nächsten

Programmkinos in Tübingen, eine halbe Autostunde entfernt mitsamt Verkehr inklusive Parkplatzsuche. 

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Auf dem Land ist es manchmal doch nicht so schlecht. Ich habe auch ein Programmkino in der Nähe, altmodisch, plüschig, Verzehrkino mit wundervollem Programm. Das reicht völlig. Für Filmpremieren, Vorführungen mit Gästen, OmU muss man sich auf den Weg in die Großstadt machen. Aber das will man mit seinem kleinen netten Prorgammkino, in dem man manchmal die Kegelbahn hört, dann gar nicht mehr :-) Abgesehen davon IST der Starnberger See natürlich das Paradies.

Bearbeitet von AnnaW

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Lese gerade,

... dass Netflix in diesem Jahr 5 Milliarden Dollar in selbst produzierte Inhalte investiert, und noch einmal soviel in Lizenzfilme ...

... dass derzeit 35.000 Filmschaffende in Film- und Serien-Produktionen eingebunden sind, die von Netflix in Auftrag gegeben wurden ...

... dass Netflix in diesem Jahr knapp 600 Eigenproduktionen, darunter hunderte (!) Serien, anschiebt. Zum Vergleich: bei RTL sind es vier!

 

Was Netflix m.E. schon jetzt uneinholbar weit vor den Kinos und TV-Sendern positioniert, ist ihre nahezu unbegrenzte Möglichkeit, aus ihren Streaming-Daten für jeden Nutzer ein minutengenaues Viewing-Protokoll zu erstellen. M.a.W.: Sie wissen exakt, wann wieviele Zuschauer welche Szene in welchem Serien-Teil zweimal anschauen oder überspringen ... und können so ihre Eigenproduktionen optimieren.

Dagegen sind die Kassenzahlen beim Kino oder die GFK-Einschaltquoten des deutschen Fernsehens ungefähr ein so exaktes Werkzeug wie ein Vorschlaghammer es im Vergleich zu einem Präzisionslaser ist.

 

Das ist auch der einzige Grund, warum die ÖR derzeit so kompromisslos Inhalte in ihre Mediatheken schaufeln. Nur dort lassen sich diese Daten ähnlich präzise erheben. Nur dort gibt es den wirklich gläsernen Kunden.

Ob wir als Zuschauer das sein wollen, ist eine andere Frage. Aber im Netz gibt es nichts, dessen Methadaten nicht in irgendeiner Form kommerziell genutzt werden.

 

Herzlich, Jan

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Ich glaube nicht, dass Streaming das Kino in den nächsten Jahren ablösen/ersetzen wird.

 

Dass bei Serien Streaming das Fernsehen ablöst, ist klar.

Man kann gucken, wann man will, anhalten, zurück"spulen"- und vor allem kann man ganze Staffeln am Stück gucken

und nicht jede Woche eine Folge.

 

Streaming hat (von ein paar Euro abgesehen) keinen Nachteil gegenüber TV, sondern nur Vorteile.

Das ist bei Filmen/Kino m.E. anders.

 

Es gab Anfang der 2000er einen Kino-Boom durch Herr der Ringe, Harry Potter und Bully Herbig (den es m.E. im Streaming mit denselben Filmen niemals so gegeben hätte), aber wenn man den ausklammert, sind die Besucherzahlen in Deutschland seit vielen Jahren ziemlich konstant. 2017 waren es z.B. fast genau so viele Kinobesucher wie 1995! Ich glaube nicht, dass die Zahlen in den nächsten Jahren stark nach unten gehen werden.

Bearbeitet von MichaelT
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Der letzte Kinosommer (also 2017) hat Hollywood & Co. jedenfalls ziemlich aufgewühlt, weil beinahe die meisten Blockbuster (die man ja als sichere Bank ansah) eine ziemlich Pleite gewesen sein sollen. Etliche Filme spielten nicht ihre Kosten in den Kinos ein. Man hoffte daraufhin, dass die späteren Verwertungen (DVD-Verkauf, Streaming & Co.) das noch ausbügeln würden.

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Eine Sache, die mir jetzt wiederholt aufgefallen ist:

 

Ich weiß ja, dass Mini-Serien, die so 6 bis 8 Stunden dauern, (gerade im Spannungsbereich) sehr beliebt sind.

 

Aber warum nimmt man dafür Romanvorlagen?

 

Gibt es nicht genug "Original-Ideen", oder woran liegt das?

 

Habe jetzt schon mehrere Serien gesehen, wo ich vorher nicht wusste, dass sie auf einem Roman basieren und es trotzdem in der

ersten Folge gemerkt habe. Und zwar, weil da ein Stoff für vielleicht zwei Stunden auf acht Stunden ausgedehnt wird. Gerade im Spannungsbereich

finde ich das suboptimal, weil da die Spannung m.E. nämlich sehr auf der Strecke bleibt.

 

Ist nicht speziell auf Netflix bezogen - das findet man auch bei anderen Anbietern.

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Ich gebe kein Geld mehr für Synchronfassungen aus und die OV werden oft wahlweise um 14 Uhr oder um 23 Uhr im Kino gezeigt ... allein schon für die Sprachwahl liebe ich Netflix. Ich würde erheblich häufiger ins Kino gehen, wenn alle Filme in der Originalfassung liefen, nicht nur die Blockbuster. Und ich liebe 3D Filme. Was an Netflix auch toll ist - die Episoden sind manchmal unterschiedlich lang. Es muss nicht mit Gewalt der Spannungsbogen in 45 Minuten gequetscht werden, egal wie. Eine Episode kann mal 40, mal 60 Minuten haben. Je nachdem, wie viel Zeit sie benötigt. 

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Kino. Zum einen: Mit kleinen Kindern ist das erst einmal schwierig. Zum anderen: Ein Kinobesuch wird immer teurerer. Wenn ich mir vorstelle, dass wir irgendwann als eine sechsköpfige Familie irgendwann ins Kino wollen, dazu noch Cola und Popcorn - da kann man schon ein Kleinkredit aufnehmen.

Wir sind bekennende Netflix(&Co)-Freunde. Vor allem die zeitliche Unabhängigkeit ist uns wichtig. 

(Fernsehen wird sonst nur für die Tagesschau eingeschaltet)

 

Liebe Grüße,

Olga

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@Olga

Ich habe gerade versucht, Deinen Dornröschen-Link anzuklicken, aber da kommt eine Fehlermeldung. Wahrscheinlich hast Du Deine Seite umgestaltet. Der Link, mit dem man tatsächlich auf die Beschreibung Deines Dornröschen-Romans kommt, lautet: https://www.olgakrouk.de/?p=1245

 

Das Thema hat mich interessiert, weil ich selbst kürzlich eine Dornröschen-Adaption geschrieben habe, nur so zum Spaß. Ist ganz anders als Deine, kein Jugendroman, sondern eine Geschichte zwischen Erwachsenen. Ich finde Deine Idee sehr gut, aber da ich leider über das Jugendalter hinaus bin und selbst auch keine Kinder habe, ist das jugendliche Umfeld ein bisschen zu überwältigend für mich. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich mich mit dieser Art Jugendlichen nicht herumschlagen muss. ;) Dennoch für junge Mädchen eine gute Art, sich von dem Idealbild des Prinzen zu verabschieden. Deshalb fünf Sterne von mir.  8-)

 

Zurück zum Thema Netflix:

Seit es Netflix gibt, fühle ich mich hier in Namibia nicht mehr so abgeschnitten. Zwar bekommen wir alle Filme in der englischen Originalfassung (falls das Original englisch ist und nicht aus Südafrika, wo es eine große und erfolgreiche Filmindustrie gibt. Dann sind die Filme oft auch in Afrikaans), aber welche Art Filme ... Schon lange wird in Hollywood anscheinend nur noch Klamauk oder Gewalt produziert. Beides nichts, was mich besonders interessiert. Und der hundertste Aufwasch von Rambo oder Star Wars oder ähnlichem bringt es auch nicht mehr so.

 

Filme, die ein wenig Bildung oder Verstand erfordern (oder auch nur gesunden Menschenverstand) werden bei uns gar nicht erst gezeigt, weil der Großteil der Bevölkerung damit nichts anfangen könnte. (Nicht ihre Schuld. Es gibt einfach keine Schulen.) Ganz zu schweigen von intellektuell angehauchten Programmkinos oder Filmen aus Frankreich. Synchronisation gibt es hier nicht, und Französisch spricht bis auf die französischen Expats hier niemand.

 

Somit ist Netflix eine richtige Oase gegenüber dem ansonsten hier so gut wie nicht vorhandenen kulturellen Angebot. Da es keine Alternative gibt, kein Fernsehprogramm, das es lohnen würde einzuschalten, oder Filme in Kinos, die es lohnen würde anzuschauen, ist Netflix fast das einzige, was einem ein bisschen das Gefühl von Kino und weiter Welt vermittelt. Und ich bin froh, dass es da so eine breite Palette an Angeboten gibt.

 

Leider können wir, obwohl ein englischsprachiges Land, auch nicht alle Filme anschauen, die auf Englisch erscheinen. Es wird sehr viel Asiatisches eingespeist, für die vielen Chinesen, die hier leben. Aber wir haben eine geradezu märchenhafte Auswahl verglichen mit dem Kino- und Fernsehprogramm, das es früher gab. Ein großer Gewinn für alle, die es sich leisten können. Im Schwarzenviertel wird Netflix leider nicht gesehen, denn dort gibt es keine Internetverbindungen. Sowohl die Internetverbindung als auch Netflix sind für die meisten Leute dort unbezahlbar.

Bearbeitet von Michelle
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Zurück zum Thema Netflix:

Seit es Netflix gibt, fühle ich mich hier in Namibia nicht mehr so abgeschnitten. Zwar bekommen wir alle Filme in der englischen Originalfassung (falls das Original englisch ist und nicht aus Südafrika, wo es eine große und erfolgreiche Filmindustrie gibt. Dann sind die Filme oft auch in Afrikaans), aber welche Art Filme ... Schon lange wird in Hollywood anscheinend nur noch Klamauk oder Gewalt produziert. Beides nichts, was mich besonders interessiert. Und der hundertste Aufwasch von Rambo oder Star Wars oder ähnlichem bringt es auch nicht mehr so.

 

Filme, die ein wenig Bildung oder Verstand erfordern (oder auch nur gesunden Menschenverstand) werden bei uns gar nicht erst gezeigt, weil der Großteil der Bevölkerung damit nichts anfangen könnte. (Nicht ihre Schuld. Es gibt einfach keine Schulen.) Ganz zu schweigen von intellektuell angehauchten Programmkinos oder Filmen aus Frankreich. Synchronisation gibt es hier nicht, und Französisch spricht bis auf die französischen Expats hier niemand.

 

Klingt wirklich übel, wenn dir in Namibia lediglich Rambo- und Star-Wars-Ableger angezeigt werden. Fast schon kaum zu glauben. Wie sieht es mit Reportagen, Berichten und Dokumentationen aus? Da bietet Netflix-Deutschland ja auch so einiges in puncto Kosmologie, Wissenschaft, Menschheitsgeschichte, Politik & PiPaPo (auch in der Originalfassung).

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Also ich selbst hatte das mit Kino nie so. Ich hatte nie so wirklich Freunde, mit denen ich andauernd was unternehme. Und Kino ist halt doch eine Gemeinschaftsaktivität. Natürlich kann man auch alleine hingehen - da braucht mich keiner belehren. Habe ich auch schon mal gemacht (ich verreise auch alleine, gehe alleine zu Lesungen und Vernissagen oder was essen), aber: Es ist halt nicht der Normalfall. Es ist eher so: "S*****verdammt, nur weil ich alleine bin, darf ich doch auch leben!"

 

Aber wenn man einfach nur einen Film sehen will, dann schaut man den eher auch daheim. Wenn man jetzt eine romantische Verabredung hat, Freunde treffen will oder ein Verein gemeinschaftlich hingeht - meist geht man nachher noch was trinken - dann ist man eher im Kino. Auch so etwas wie Freiluftkino kann locken - da schaut man sich eventuell sogar einen Film an, den man schon kennt, weil es halt ein anderes Erlebnis ist und man eventuell sogar zufällig auf alte Bekannte trifft (z.B. gab es damals gratis Science-Fiction Kinovorführungen in einem Wiener Park - als SF-Autorin trifft man da teils das Who is Who aus dem Metier) oder auch neue kennenlernt. 

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Bei mir waren es vor allem die Umstände, die mir das Kino vermiest haben. Früher in den 80ern habe ich Kino geliebt, ich war ständig dort. Aber zumindest hier hat es sich stark verändert.

Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr: Erst Taschenkontrollen am Eingang, wo man mit dem Platzanweiser diskutieren musste, warum man noch eine Getränkeflasche oder ein angeknabbertes Brötchen von der Mittagspause in der Tasche hat. Dann kam man in einen Saal, der so heftig klimatisiert war, dass ich mir zuletzt selbst im heißesten Hochsommer meinen Wollpullover mitgenommen habe. Der Ton war so extrem laut gestellt, dass man actionreiche Filme mit viel Knall Bumm kaum ohne Hörschutz ertragen konnte und irgendwann wurde das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr tragbar, weil man für immer mehr Geld auf total ausgesessenen, unbequemen Sitzen saß. An 3D, das auch immer häufiger wurde, habe ich keinen großen Spaß.

Einige Zeit bin ich noch in die Nachbarstadt gefahren, weil dort die Kinos deutlich besser und entspannter waren, aber irgendwann hatte ich auf die Pendelei auch keine Lust mehr, vor allem Abends nicht.

 

Etwa zeitgleich mit dem Niedergang des hiesigen Kinos entwickelten sich die Serien weiter, wurden zunehmend in Hollywood-Qualität produziert, schon vor Netflix & Co. Da bin zum Serienjunkie geworden. Schöne Filme oder kurze Miniserien finde ich vor allem noch im britischen Fernsehen, wo ich insgesamt viel mitschaue.

 

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... Dann kam man in einen Saal, der so heftig klimatisiert war, dass ich mir zuletzt selbst im heißesten Hochsommer meinen Wollpullover mitgenommen habe. Der Ton war so extrem laut gestellt, dass man actionreiche Filme mit viel Knall Bumm kaum ohne Hörschutz ertragen konnte und irgendwann wurde das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr tragbar, weil man für immer mehr Geld auf total ausgesessenen, unbequemen Sitzen saß.

 

Was du hier schilderst, Gabi, hat auch mir die Freude am Kino sehr verleidet: Kühlschrank-Temperatur (vor allem im Sommer), ein Soundsystem, das dermaßen laut aufgedreht wird, dass einem der Brustkorb  vibriert und die Trommelfelle ins Gehirn gedrückt werden, Sitze, die so durchgesessen sind (Druckentlastung keine Spur), dass man unmöglich zwei Stunden lang darauf sitzen kann. Ich bin dann nur noch etwa ein- oder zweimal pro Jahr ins Kino, mit Musiker-Ohrenstöpseln bewaffnet, um nicht zu ertauben, aber dennoch einen guten Kinosound zu erleben. Manche Filme sind halt für die große Kinoleinwand geschaffen und die will man auch dort genießen, die meisten kann man sich jedoch ein paar Monate später getrost zuhause auf dem Großbild-Fernsehen anschauen.

 

Edit: Apropos nach einem Jahr Netflix-Nutzung ziehen mein Mann und ich uns mehr und mehr aus Netflix zurück. Okay, wir waren halt noch nie das, was man Serienjunkies nennt. Serien, die uns packen, verfolgen wir natürlich weiter (auch die ein oder andere Dokumentation), aber das sind in dem Riesenangebot nur wenige. Zurzeit freuen wir uns vor allem auf die nächste Staffel von "Star Trek Discovery".

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Als Jugendliche habe ich Kino geliebt, mein ganzes Taschengeld ist für Sonntagnachmittag-Filme draufgegangen (deswegen kenne ich ALLE Bud Spencer und Terence Hill-Filme :D ), Inzwischen gehe ich gar nicht mehr ins Kino. Auf anschließende Halsschmerzen oder ein Dauerpfeifen im Ohr kann ich verzichten. Und es auch nicht besonders prickelnd, die Füße des Hintermannes auf den Schultern zu haben (oder dessen Knie im Kreuz, weil er im Sitz liegt und nicht sitzt). In dieser Beziehung bin ich ein echter Couchpotatoe geworden. Wir haben uns vor Jahren einen relativ großen Fernseher angeschafft, und eigentlich streamen wir nur noch.

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Ich gehe auch kaum noch ins Kino, obwohl ich das eigentlich sehr mag. Vor allem, wenn das Kino schön ist. Multiplexkinos meide ich, das sind deprimierende Orte.

 

Der Hauptgrund: Es ist einfach zu teuer, vor allem, wenn ich meinen Sohn mitnehme und zwei Mal bezahlen muss. Dann noch Popcorn und Getränke (ohne ist doof und was von daheim mitzunehmen, vergisst man ja doch immer). Und ich finde es sinnlos, mich fürs Kino zu verabreden. Wir haben alle wenig Zeit und wenn ich Freunde treffe, unterhalte ich mich lieber mit ihnen.

 

Spielfilme schaue ich sowieso immer weniger, weil ich den Spannungsbogen und die Figurenentwicklung bei Serien viel interessanter finde.

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Das mit den Spielfilmen und Serien geht mir genauso, Mascha. Liegt das an unserem Beruf? ;)

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Ich glaube, es liegt an der viel breiteren Entwicklungsmöglichkeit für Figuren und Geschichte, die in einer horizontal erzählten Serie logischerweise viel mehr Zeit beanspruchen kann, als in einem kompakten Spielfilm.

Wir alle dürften inzwischen so viele Filme gesehen haben, dass da eine immer größere Erwartungshaltung ist. Oder, anders gesagt, es wird immer schwerer, die erzählerische Qualität, Intensität und Tiefe, die heute von einem Filmstoff erwartet wird, auf Spielfilm-Länge einzudampfen. Das geht nur noch mit echten Blockbustern, die dann aber auch gerne nicht mehr zwei sondern drei Stunden lang sind ...

Gleichzeitig ist die alte Überlegenheit des Kinofilms in Sachen Bildopulenz, Effekt und Produktionsaufwand geschrumpft. In Zeiten weltweiter Vermarktung stehen viele, vor allem amerikanische Serien inzwischen ähnlich große Budgets wie einer Kinoproduktion zur Verfügung.

 

Leider werden die meisten deutschen TV-Serien immer noch in "Vertikalen" erzählt, d.h. einzelstückhaft und weitestgehend ohne durchlaufende Handlungs- oder Charakterentwicklung.

Offensichtlich ist der Wunsch der Sendeplaner, Episoden innerhalb einer Staffel beliebig, bzw. nach vermeintlicher Qualität sortiert hin und her schieben zu können, immer noch größer, als das Vertrauen in uns Autoren, Regisseure und Produzenten, eine stimmige horizontale Plot- und Figurenentwicklung für eine ganze Staffel  komponieren zu können.

Das hat einen ganz banalen Grund: Der durchschnittliche deutsche Fernsehredakteur hält sich immer noch für den besseren Autor - und wenn er dann von seinen auf meine Fähigkeiten schließt, geht er doch lieber auf Nummer Sicher und läßt "vertikal" produzieren.

Bearbeitet von Jan vdB
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Ich denke, du hast in allem recht, Jan. Leider.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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