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(ChristophL)

Aufwachen aus Träumen

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich stehe gerade vor dem Problem, glaubhaft das Aufwachen eines Charakters aus einem schlimmen Traum darstellen zu müssen.

In der Regel geschieht das ja so: Traum wird beschrieben, der letzte Satz klingt mit drei Punkten aus, und dann "Er fuhr auf und hörte seinen keuchenden Atem."

Dass mir da keine andere, frischere Lösung einfällt, nervt mich so, dass ich kurz davor stehe, die komplette Traumszene zu eliminieren. :s11 Leider ist sie sehr wichtig ...

Habt ihr Ideen, wie man das anders umsetzen könnte?

 

Gruß Chris

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Hallo zusammen,

 

ich stehe gerade vor dem Problem, glaubhaft das Aufwachen eines Charakters aus einem schlimmen Traum darstellen zu müssen.

In der Regel geschieht das ja so: Traum wird beschrieben, der letzte Satz klingt mit drei Punkten aus, und dann "Er fuhr auf und hörte seinen keuchenden Atem."

Dass mir da keine andere, frischere Lösung einfällt, nervt mich so, dass ich kurz davor stehe, die komplette Traumszene zu eliminieren. :s11 Leider ist sie sehr wichtig ...

Habt ihr Ideen, wie man das anders umsetzen könnte?

 

Gruß Chris

 

Ich wach immer langsam aus solchen Träumen auf. Da nehme ich immer noch Elemente des Traums wahr, aber auch schon welche der Wirklichkeit. Manchmal denke ich dann wirklich, verdammt, das ist jetzt wirklich.

 

Also, Dracula kommt in dieser Höhle auf mich zu ... Nein, ich liege in meinem Bett. Gottseida... Nein, Dracula ist doch da, das hab ich nicht geträumt. Da steht, er dunkel vor meinem Bücherregal. HILFE! Und langsam wird mir klar, dass Dracula nur der Pullover ist, den ich gestern am regal aufgehängt habe.

 

Grüße

 

Hans Peter

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MIr geht es eigentlich immer andersherum. DAs träumen nehme ich bewusst gar nicht wahr, meist wache ich auf und bin verstört, ohne zu wissen, weshalb. Erst dann kommt die Erinnerung an den Traumn langsam wieder, wie die an einen FIlm, den ich am Abend vorher gesehen habe.

 

Leider ist diese Technik auch nciht mehr ganz frisch. :)

 

Ansonsten, halbwegs neu und unverbrqaucht ist die TEchnik mit dem Zeitsprung.

Traum beschreiben, und beenden, an einem Cliffhanger, oder so.

 

Der Träumer steht ganz gemütlich bei einer Tasse Kaffee in der Küche, und schaut aus dem Fenster. Der Junge der da draussen Fußball spielt ist verschwitzt, und er erinnert sich daran, wie er selber verschwitzt aufgewacht ist etc.

Wobei die Szene auch beliebig gestreckt werden kann.

Manchmal wirkt das ganz anregend, noch ein wenig auf die Folter gespannt zu werden, was es mit der seltsamen (TRaum-)szene auf sich hatte.

 

Gruß,

Marco! :s17

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Ich öffne die Augen, mein Herz rast, ich starre an die Decke und warte darauf, dass das Gefühl der Panik langsam der glücklichen Erkenntnis weicht, dass es nur ein Traum war.

Dann bin ich immer ganz happy, dass es mir in Wirklichkeit so gut geht. ;)

 

Ich orientiere mich da gern an Filmszenen. Da sieht man meist auch nur, dass der Schauspieler mit starren Augen versucht seinen beschleunigten Atmen in den Griff zu kriegen. Dann setzt er sich vielleicht noch im Bett auf und sammelt sich einen Moment, bevor er aufsteht. Eigentlich recht unspektakulär, das Ganze.

 

Schöne Träume wünscht

Joy

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Hallo Chris,

lass Deinen Träumenden doch einfach völlig desorientiert aufwachen. Traum und Realität mischen sich noch ineinander, er versucht, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

Er wacht mit einem realen Gefühl von Angst auf. Und das läßt normalerweise auch nicht so schnell nach, wenn der Traum eine tiefe eigene Angst berührt, kann man das Gefühl oft lange nicht abschütteln. Das könnest du aufs ... Frühstück, Duschen usw. ausweiten. Er versucht ständig, sich selbst klarzumachen, dass er nur geträumt hat, und immer wieder holen ihn die Traumbilder ein.

 

Rein handwerklich könntest Du dieses Aufwachen so angehen, daß Du Deinen Träumenden ständig zwischen der Wahrnehmung der Außenwelt und Traum samt den dazugehörigen Gefühlen wechseln läßt, damit zeigst Du seine Verwirrung. Wenn Du dann alle erklärenden "Er dachte" und "er versuchte" wegläßt, sondern nur sein Bemühen zeigst, in die Realität zurückzufinden, könnte es gehen. Hilfreich wäre es zu wissen, welche Art Traum das ist.

 

Wenn Du also konsequenti in seine Perspektive gehst und diese Verwirrung nicht beschreibst, sondern sozusagen aus seiner Wahrnehmung an den Leser weitergibst, kannst Du dir Herzklopfen und alles andere sparen.

 

Vielleicht ist Dir das nun zu viel Aufwand. Aber Iris hat in ihrem "Tribun" eine Auspeitschung in personaler (aber NICHT Ich-Perspektive) aus Sicht des Opfers beschrieben. Da könntest Du dir Anregungen dafür holen, wie man völlig in einer einzigen Perspektive bleibt.

 

Liebe Grüße

Anna

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Wenn ich aus einem Alptraum aufwache, bin ich meistens sofort richtig wach, aber bei jedem Blinzeln ist der Traum noch da. Manchmal muß ich erst aufstehen, Licht anmachen und irgendwas tun, zB ins Netz gehen oder ein blödes Spiel spielen, um diese restlichen Fetzen und den Schrecken zu vertreiben.

 

Aber Panikreaktionen, wie schwitzen, zittern usw., sind zwar abgedroschen, aber eben auch real. So reagiert der Körper nun mal.

 

Ach ja - "er hörte seinen keuchenden Atem" entfernt den Protagonisten von seinen Gefühlen. "Er keuchte" ist unmittelbarer. Ebenso "er fühlte den Schweiß auf seiner Haut" - "seine Haut war schweißnaß" oder so. Und ganz oft ist auch das Kopfkissen naßgeschwitzt, das ist dann eklig kalt, wenn man sich wieder hinlegt. Dann muß man erst den Bezug wechseln usw. usf. ...

 

Gruß

 

Astrid

Meine Homepage

 

Rabenzeit 1 gibt's als E-book und gedruckt bei Amazon. :)

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Hallo Chris,

in meinem ersten Roman wacht die Protagonistin auf, weil sie sich im Traum wundert, dass das Handy, mit dem sie den Notruf betätigen will, klingelt, obwohl doch sie anruft. Langsam bemerkt sie, dass das Klingeln vom Wecker kommt.

Gut, die Weckernummer ist auch schon etwas abgelutscht, aber mit dieser Verwirrung zwischen den "Welten" lässt sich gut spielen.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Gut' date=' die Weckernummer ist auch schon etwas abgelutscht, aber mit dieser Verwirrung zwischen den "Welten" lässt sich gut spielen.[/quote']

 

Genau. Das erinnert mich daran wie ich mal in einem schrecklichen Traum immerzu ein Baby habe schreien hören, bis ich endlich wach genug war zu kapieren, dass es mein eigenes war. Dabei ist mir dann echt bald das Herz aus der Brust gesprungen, denn ich war ja noch halb im Traum und musste erstmal verstehen, dass das echte Baby nicht aus den schrecklichen Traumgründen schrie, sondern weil es Hunger hatte. Realität und Traum ergaben da ne grausame Mischung.

 

Überhaupt hatte ich in den ersten 6 Wochen mit Säugling und wenig Schlaf die bescheuertsten und heftigsten Träume meines Lebens. Aus diesem Fundus habe ich auch schon Szenen geschaffen.

 

LG

Joy

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Hallo Chris!

 

Es ist schon eine Weile her, das ich meine Grundausbildung bei der Bundeswehr absolviert habe. Aber diesen einen Traum, den ich damals hatte, vergess ich nicht. Ich träumte, das ich nur Knapp aus einer einstürzenden Höhle entkommen konnte. Das grauenhafte Geräusch der herab stürzenden Felsbrocken wird sicher für immer in meinem Gedächniss bleiben. Warum ich dir das erzähle? Ganz einfach: Unsere netten Ausbilder haben uns geweckt, in dem sie diese Kugeln über den Flur rollten, die zum Kugelstossen verwendet werden. Der Flur war ungefähr 30 m lang, der Fußboden bestand aus Steinfliesen. Das grauenhafte Geräusch kannst du dir sicher vorstellen.

Das Poltern der Kugeln hat sich erst in meinen Traum eingeschlichen, um mich dann zu wecken. Wäre das  eine Lösung für dich? Es müssen ja keine Stahlkugeln sein!

 

Liebe grüße

Peter

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Hallo Chris,

 

als ich noch klein war, träumte ich Mal, dass ich an einer Klippe stehe und von hinten einen Schups bekommen habe. Ich wachte auf, als ich dumpf auf dem Boden aufstieß und merkte, dass ich aus meinem Bett gefallen bin.

 

Es soll ja auch Menschen geben, die geträumt haben, wie sie zur Toilette gehen und dann wach wurden, weil sie merkten, dass sie ins Bett gemacht haben. ;D

 

Spaß beiseite. Ich finde es auch sehr schwer, solche Szenen zu beschreiben. Zumal man immer aufpassen muss, dass es nicht abgedroschen klingt. Wenn ich an einer solchen Szene hänge, dann kommt es schon vor, dass ich in verschiedenen Büchern nachschaue, wie andere Autoren das hinbekommen. Sicher ist das nun auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber manchmal hilft es.

 

LG Nati

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Naja, also "erfrischend" neu wird man sowas kaum noch beschreiben könne, dafür sind "Träume in der Literatur" auch einfach zu alltäglich -das ist ja nichts schlimmes und ich würde den Teufel tun, so etwas rauszulassen, nur weil ich das Rad an dieser Stelle nicht neu erfinden kann.

Mein Vorschlag: Eine starke Bewegung im Traum wird vom Träumer in der Realität nachvollzogen und durch diese Bewegung wacht er abrupt auf. Das aprubte und plötzliche des Aufwachens und der Bewegung könnte man dann stilistisch mit einem harten Bruch rüberetten. Also nix mit "..." und neuem Absatz, sondern die Szenerie im selben Satz noch wechseln.

Er duckte sich unter dem heranrasenden Lichtschwert hinweg, sprang auf seine Füße, zielte auf Vaders Kronjuwelen und bekam einen schrecklichen Wadekrampf. Das nächste, was er sah, war seine Wolldecke, die er hochgewirbelt hatte und die sich nun bereit machte, auf ihn aus sechzig Zentimeter Höhe hinunterzurasen. (so ähnlich halt).

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Als ich noch geraucht hab, hab ich immer geträumt, ich würde mit Zigarette im Bett einschlafen. (Hab gerne Abends vorm Fernseher im Bett geraucht).

Irgendwann hatte ich mich dran gewöhnt.

Als ich dann, wie üblich, mit Zigarette im bett einschlief, und erschrocken hochfuhr, und nicht aufwachte, und die Zigarette das Bett in Brand gesetzt hatte, hab ich laut Feuer gebrüllt - und bin davon aufgewacht (Meine Mitbewohnerin übrigens auch.) War nämlich doch nur geträumt gewesen. :s05

 

Meine Träume haben die angewohnheit, mich austricksen zu wollen.

 

Apropos: Joy, was macht die Rauch-Abstinenz? ;D

 

Gruß,

Marco! :s17

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An einen besonders schlimmen Traum kann ich mich sogar jetzt noch erinnern, obwohl er Jahre zurück liegt: ich habe mit Freunden die Burg Altena gestohlen, und die Polizei kam uns auf die Schliche. Ich war mir sicher, dass sie uns nichts beweisen können, solange wir zusammenhalten, doch als ich mich zu meinen Freunden umdrehte, waren alle weg. Dann bin ich aufgewacht und habe minutenlang schweißgebadet im Bett gelegen, unfähig Traum und Realität zu unterscheiden. Ich dachte, jeden Moment tritt die Polizei die Tür ein und verhaftet mich. Irgendwann wurde mir klar, dass es nur ein Traum war. Ich meine, wer stiehlt auch eine ganze Burg... ;D

 

Dennoch bin habe ich nicht sofort nach dem Aufwachen realisiert, dass es nur ein Traum war, ich habe lange dafür gebraucht und in der Zwischenzeit reale und schlimme Ängste durchgestanden. Das in einer Textpassage darzustellen ist schwierig, aber dürfte gut wirken.

 

Christoph

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Er duckte sich unter dem heranrasenden Lichtschwert hinweg' date=' sprang auf seine Füße, zielte auf Vaders Kronjuwelen und bekam einen schrecklichen Wadekrampf.[/quote']

 

;D ;D ;D

 

Das sind richtig gute Tipps - danke euch allen! Ich habe mich für die Variante entschieden, Traum und Realität eine Weile ineinanderfließen zu lassen. Das funktioniert an der Stelle wahrscheinlich am besten.

Marcos Vorschlag mit dem Zeitsprung fand ich auch sehr schön, passt aber leider nicht. Das wäre ein zu großer stilistischer Bruch gewesen.

 

Lieben Gruß Chris

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Hi, Chris!

 

Muss der Prota aufwachen? Es gibt den Begriff des "luziden Traums", d.h. der Träumende ist sich bewusst, zu träumen. Wird wirklich als Therapie bei chronischen Alpträumen verwendet, weil der Träumende den Traum mit ein wenig Übung dann "steuern" kann. Das Gute ist auch, dass diese Träume wie eine echte Erinnerung im Gehirn haften bleiben.

Das Dumme ist, dass man, wenn man die ersten Male luzide träumt, meist erschrickt und sich denkt: "Huch, ich träume ja", und durch den Schreck aufwacht. Doof das. ;)

 

Also, was für Dich vielleicht verwertbar wäre, ist, dass der Prota sich auf jeden Fall gut an einen solchen Traum erinnern könnte, und dass er in der Szene direkt vielleicht wissen könnte, dass er träumt, aber trotzdem eine Heidenangst hat. Klar, das Monster, das auf mich zukommt existiert nicht wirklich ... aber das Blut an seinen Zähnen sieht so echt aus ... Ich träume nur ... aber wenn mir im Traum auch kalt ist, kann ich im Traum dann auch Schmerzen spüren? Hilfe! ... Ich muss nur aufwachen, dann ist alles vorbei ... Wie wacht man auf? ...

 

Liebe Grüße,

Heiko

 

p.s.: Das Thema wurde übrigens auch in dem Film "Vanilla Sky" verwendet.

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Falcon Peak - Wächter der Lüfte. Ein spannendes Fantasy-Abenteuer für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren und jung gebliebene Erwachsene. ArsEdition, 01.03.2021

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