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Hanna Aden

SternStoryStunden - Neues aus Hannas Blog

Empfohlene Beiträge

Gestern habe ich zum ersten Mal seit Monaten mal wieder in meinem Blog geschrieben und dabei gleich drei Entwürfe für Texte rund um das Erschaffen von Figuren geschrieben. Daher werde ich dort in nächster Zeit wohl wieder wie ursprünglich geplant im wöchentlichen Turnus Dinge rund ums Schreibhandwerk veröffentichen. Natürlich erfinde ich dort das Rad nicht neu - aber da ich selbst immer gern griffige Artikel zu dem einen oder anderen Aspekt unseres Handwerks lese, werde ich die Artikel zum Handwerk in den nächsten Wochen hier in weiteren Kommentaren teilen. Vielleicht ist manches davon interessant - oder bringt euch zum Schmunzeln, weil es in Wahrheit ganz anders ist, als ich es darstelle?

Widerspruch zu allem, was ich dort schreibe, ist übrigens ausdrücklich erwünscht :) .

 

Romanfiguren brauchen Schwächen!

 

In meinem Artikel von dieser Woche geht es um die Schwächen von Romanfiguren. Und darum, dass echte Schwächen aus Lesersicht oft gar nicht cool und willkommen sind. Immerhin sollten die Helden unserer Storys nicht zu beschädigt daherkommen ... oder etwa doch?

 

In meinem Artikel von dieser Woche geht es um die Schwächen von Romanfiguren. Und darum, dass echte Schwächen aus Lesersicht oft gar nicht cool und willkommen sind. Immerhin sollten die Helden unserer Storys nicht zu beschädigt daherkommen ... oder etwa doch?

Bearbeitet von Bettina_Admin
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Brenne!

 

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Ich bin mir nicht sicher, ob meine "kleine, beinah unwichtige Abhandlung über Napalmbomben, Kunst und Kindheit" im engeren Sinne zum Schreibhandwerk gehört ... Auf jeden Fall habe ich mir den schon vor ein paar Wochen geschriebenen Post gerade noch mal durchgelesen und gemerkt, dass "das Feuer" irgendwie auch wichtig fürs Schreiben ist - neben all den Überlegungen dazu, wie man den perfekten Dialog konzipiert und Charaktere fesselnd und einprägsam entwirft und was es nicht alles gibt, womit wir uns herumschlagen müssen.

 

Ein kleiner Auszug:

 

Viele Dinge sind böse, wenn man ein Kind ist, vor allem die sinnlichen und dekadenten Wörter, die sich wie Bonbons im Mund herumdrehen lassen. Im Kindergarten werden geil und cool beide von den Erzieherinnen abgelehnt, nur Homo ist noch böser, und cool ist irgendwie schlimmer als geil … oder andersherum. Wir haben das ständig verwechselt. Hundescheiße ist übrigens auch ein tolles Wort. Vier rhythmische Silben, die man genüsslich über die Zunge rollen und brüllen kann, wenn man am Zaun des Außengeländes steht und die Frau im Garten gegenüber ihre Blumen von Unkraut befreit. Die schreit dann immer zurück. Wir verstehen nie, was sie meint, aber es ist herrlich.

 

Napalmbombe allerdings schlägt alles. Das Wort ist noch besser als Feueralarm, obwohl man jene herrliche Vokalverbindung so laut brüllen kann, dass der Bauch wehtut und die Nachbarin Panik bekommt. Napalmbombe ist leise und persönlich, wo Feueralarm in die ganze Welt geschrien wird. Ein Flüsterwort, das von einem Geheimnis erzählt. Flüssiges Feuer, das vom Himmel regnet, explodiert und die Welt in Brand setzt …

Welches Kind mit Allmachtsfantasien, dem man vorlügt, dass sein Essverhalten die Wolkenbildung beeinflusst, würde sich davon nicht davontragen lassen?
 

Um genau zu sein, weiß ich das gar nicht. Napalmbombe hat immer nur mir gehört.

Bis heute.

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Ich weiß auch nicht, ob sie dem Handwerk zuzuordnen sind. Aber das ist mir auch egal. Wenn man schreibt, gibt es oft eine Kraft, die den Text in Richtung oberflächliche Mittelmäßigkeit drückt. Jeder Versuch, auch das Spiel mit Wortgefühlen, der dazu geeignet ist, einen davon wieder wegzuführen, gefällt mir.

 

Liebe Grüße

Wolf

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Wenn man schreibt, gibt es oft eine Kraft, die den Text in Richtung oberflächliche Mittelmäßigkeit drückt.

 

Danke für diese wunderschönen Worte! Ich weiß genau, was du meinst, aber bis eben hätte ich es nicht so klar und präzise benennen können.

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3 Säulen für gutes Schreiben

 

Auch, wenn ich an meinem eigenen Schreiben immer wieder zweifle, beschäftige ich mich inzwischen seit ein paar Jährchen mit dem Schreibhandwerk und versuche immer wieder, mehr darüber zu lernen ... und habe dieses Mal in meinem Blog versucht, eine Synthese aus der seltsamen Magie der Inspiration und der nicht weniger faszinierenden Kraft des Schreibhandwerks zu entwickeln.

 

Wenn kleine Kinder Musik hören, passiert oft etwas Wunderschönes. Sie vergessen die Welt und die Menschen um sich herum. Überall sind Töne, Harmonien und Rhythmen, die ineinanderfließen. Die Grenzen zwischen dem eigenen Ich und der Musik lösen sich auf. Manchmal starrt ein Kind dann mit offenem Mund ins Nichts. Manchmal springt es auf und tanzt einen wilden Kinderzappeltanz, weil es die Töne in jeder Faser seines Körpers spürt und ein Ventil für dieses Glück braucht. Vielleicht singt es auch mit, ohne sich Gedanken um Text oder Melodie zu machen, oder schlägt mit aller Kraft auf die Tasten eines Klaviers, um die Verzückung des kreativen Flows in eine eigene Form zu bringen.

 

Dieser Zustand ist heilig. Aus ihm speist sich die Kraft, die unsere Geschichten zwischen den Zeilen durchziehen soll.

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Neuer Blogbeitrag: 7 Tipps für eine gute Figurcharakterisierung

 

In meinem jüngsten Blogbeitrag geht es, passend zu meinem Seminar vom vergangenen Wochenende, um Tipps für eine gelingende Figurcharakterisierung. Das Thema fesselt mich irgendwie - es ist möglich, dass dazu in nächster Zeit noch etwas mehr kommt. Oder es treibt mich dann auf einmal in ganz andere Richtungen ;) .

 

Was mich übrigens bei diesem Thema aus einer ganz anderen Richtung unglaublich weiter gebracht hat, war ein (leider nur dreistündiger) Workshop bei Bettina Wüst. Ich habe da für mein eigenes Schreiben viel mitgenommen und kann jedem empfehlen, selbst mehr über diesen Ansatz zu lernen. Meine Aufzählung hier bleibt allgemeiner, aber ich hoffe, sie bietet ebenfalls einige Anregungen für die eigene Schreibpraxis.

 

 

Und natürlich gibt es hier wie immer einen kurzen Textauszug zum Hineinschnuppern, in diesem Fall der erste der sieben Punkte:

 

Besonderheiten im Äußeren der Figur:

Viele Schreibanfänger drücken sich vor diesem Punkt. Ich behaupte, dahinter steckt Faulheit, auch wenn manche die dadurch entstehende Vagheit im Text vielleicht für literarisch halten. Es gibt wirklich gute Literaten, die aus guten Gründen genau mit dieser Vagheit spielen – aber überlegt euch bitte ehrlich und realistisch, ob ihr schon in deren Liga spielt und ob ihr das überhaupt wollt.

Man sollte in jedem Fall wissen, welche Haar- und Augenfarbe alle wichtigen Figuren haben, behaupte ich. Zumindest sollte es irgendwo stehen, wo man es nachschlagen kann.

Also achtet auf:

  • Haar- und Augenfarbe
  • Figur, Größe, Trainingszustand oder -mangel
  • Besondere Details wie Narben, Brille, Muttermale, Tätowierungen, Sommersprossen …
  • Die Art, wie sich jemand bewegt (unsicher, träge, selbstbewusst, dynamisch, …)
  • Frisur
  • Kleidungsstil, Lieblingsstücke, Schmuck

 

 

 

Möge die Muse mit euch allen sein!

 

Best Wishes

Hanna

 

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Bildnachweis: https://pixabay.com/de/composing-frau-fantasie-gesicht-2391033/

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Die Enthüllung der wahren Stärke - in nur fünf Minuten!

 

Stellt euch vor, ihr seid eine gute Fee und habt die Möglichkeit, der Figur etwas mitzugeben. Das kann ein Brief sein, oder ein paar Worte, die ihr dem Romancharakter morgens in den Minuten vor dem Aufwachen zuflüstert. Als gute Fee befehlt ihr natürlich nicht, sondern gebt eurer Figur einen guten Wunsch mit.

 

Wichtig dabei ist, dass der Brief oder euer kleiner Podcast an das Unterbewusstsein der Figur folgende Form hat:

 

Liebe*r (hier Name einfügen), ich wünsche dir, dass du deine wahre Stärke erkennst. Hinter XYZ bist du in Wahrheit ganz anders, nämlich …

 

 

Details und Textbeispiele gibt es im Blog.

 

Ich wünsche viel Kreativität und Erfolg beim Ausprobieren!

 

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Bildnachweis: https://pixabay.com/de/mann-tafel-zeichnung-muskeln-stark-2037255

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Storywerte - Ein spannender Trick für mehr Tiefe im Roman!

 

In diesem Blogartikel erzähle ich etwas über die Nutzung der Storywert-Methode nach Robert McKee und die Möglichkeiten, die sie für das Plotten von Storys mit Tiefe und Mehrdimensionalität bieten. Unterstützt werde ich dabei von den Studentinnen und Autorinnen Franziska Franken und Ann-Kathrin Speckmann.

 

Hier stelle ich die wichtigsten Inhalte kurz vor.

 

Was sind Storywerte?

 

Jede gut erzählte Geschichte besitzt üblicherweise ein zentrales Wertepaar, um das sie kreist. Möglichkeiten sind:

  • Liebe <-> Einsamkeit
  • Freiheit <-> Sklaverei
  • Gerechtigkeit <-> Ungerechtigkeit
  • ...

 

Wie kann man Storywerte für die eigene Story nutzen?

 

Eine Geschichte fängt damit an, dass sich der Ist-Zustand im Leben der Hauptfigur ein wenig in Richtung des positiven oder negativen Wertes verschiebt. Es ist wichtig, am Anfang nicht sofort mit dem krassest möglichen Zustand zu beginnen. Ein Auf und Ab, was langsam beginnt und das, was auf dem Spiel steht, immer weiter eskalieren lässt ("Raising the Stakes", fesselt weit mehr. Es ist allerdings wichtig, dass sich die Entwicklung in der Story durchaus steigert und sowohl der mögliche Gewinn wie auch die mögliche Tiefe einer Niederlage stückweise erhöhen, um ein ständiges Ansteigen der Spannung zu erreichen.

 

Im Thriller ist es am Ende mitunter die ganze Welt, die gerettet werden muss, während am Anfang nur die Beziehung der Hauptfigur auf dem Spiel stand. Die schrittweise Eskalation des negativen und positiven Storywerts funktioniert jedoch auch bei anderen Dingen, die aus Sicht der Hauptfigur auf dem Spiel stehen und erreicht oder verhindert werden müssen.

 

Im Artikel stelle ich eine trügerisch einfache Brainstorming-Methode vor, die dabei hilft, dieses schrittweise Eskalieren bewusster zu planen und umzusetzen. Obwohl sie schnell zu verstehen und anzuwenden ist, kann man mit ihr erstaunlich gut das eigentliche Thema der eigenen Story erforschen und die Geschichte damit runder, eindringlicher und intensiver schreiben.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

Bearbeitet von Bettina_Admin
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