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Jan vdB

Dark - erste deutsche Netflix-Produktion

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In Deutschland gehen nur Krimis?

Vielleicht tut sich die ZEIT in ihrer Kritik deshalb so schwer mit dem Cross-over aus Kriminalstory und Mystery-Zeitreise ... und kritisiert - allen Ernstes! - eine zu perfekte Bildsprache ... 

 

Hier der Artikel:

http://www.zeit.de/kultur/film/2017-11/dark-netflix-baran-bo-odar-jantje-friese

 

Der im Artikel verlinkte Trailer ist jedenfalls ziemlich cool. Und aus Drehbuchautoren-Sicht kann ich nur sehr auf weitere derartige Produktionen hoffen, die den begrenzten Vorstellungshorizont der meisten Redakteure des auslaufenden deutschen Analog-Fernsehens sprengen.  

 

Was denkt ihr?

Bearbeitet von Jan vdB
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Stephanie Schuster

Hallo Jan,

 

ich finde den Trailer auch super. Die Bildsprache, allein der orangefarbene Regenschirm in der grauen Nacht, ich liebe so etwas, wenn es dann auch noch in eine gute Geschichte verpackt ist. Bin auch schon sehr gespannt auf die Serie. Zumal mich Babylon Berlin so überzeugt hat und für mich auch DER Hoffnungsträger war und ist, dass Deutsche auch was zu erzählen haben und es können. Vorab war ich skeptisch, teuerste Produktion, soviel Werbung, aber Babylon Berlin ist so herausragend gelungen, wie ein Roman, den man immer und immer wieder lesen will, damit man ja keine Kleinigkeit verpasst. Schweighöfers Serie auf Amazon war dagegen leider nur Mittelmaß. Wenn jetzt Netflix auf ähnlich babylonischem Niveau produziert hat, ja, dann ist das hoffentlich ein Durchbruch und wie Du schreibst, es sprengt dann hoffentlich die begrenzte Vorstellung oder ähäm, das Seniorenfernseh-Niveau. 

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Danke für den Tipp. Werden wir uns anschauen. Der Trailer ist schon mal sehr interessant, wenn auch für mein Empfinden einen Tick zu lang. (Hier und da stellt sich so eine Art altbackenes Derrick- oder Tatort-Feeling ein, aber ansonsten ist die Atmosphäre schön düster und vielversprechend.)

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Sebastian Niedlich

Ich bin ebenfalls gespannt, weil mich der Trailer angesprochen hat. Normalerweise mache ich um deutsche Produktionen einen großen Bogen, weil immer irgendwas ist, wobei man sich an den Kopf fassen möchte. (Sehr oft weiß offenbar keiner, wie man ordentlich ausleuchtet, die Schauspieler agieren gestelzt oder die Dialoge sind so unterirdisch, dass man sich fragt, ob die Autoren jemals normale Menschen haben reden hören.) Das Konzept, dass im Trailer rübergebracht wird, gefällt mir, aber wenn es an die Dialoge ging, hatte ich schon wieder das Gefühl, dass da irgendwas schief läuft. Wir werden sehen.

Ich für meinen Teil hoffe auf jeden Fall inständig - für die deutsche Filmlandschaft - dass die Serie ein Erfolg ist.

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"Stranger Things" ist halt schon eine Klasse für sich (ebenso "Penny Dreadful"). Aber es wäre schon toll, wenn die Serie schon mal mit den skandinavischen Mystery-Produktionen mithalten könnte. Was ich da bisher sah (ohne großartige Special effects), hat mich schwer beeindruckt. 

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... aber wenn es an die Dialoge ging, hatte ich schon wieder das Gefühl, dass da irgendwas schief läuft. Wir werden sehen.

Ich für meinen Teil hoffe auf jeden Fall inständig - für die deutsche Filmlandschaft - dass die Serie ein Erfolg ist.

 

Ging mir ebenso. Die Dialoge kombiniert mit der Schauspielerei. Vielleicht kann man mit dieser Art künstlich erscheinendem Dialog aber auch nicht wirklich gut schauspielern ...

 

Ich hoffe auch, dass die Serie ein Erfolg wird.

Bearbeitet von Ramona

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Den Trailer habe ich nicht gesehen, aber jetzt die erste Folge. Man kann es mit der Zerstückelung auch übertreiben und die fünfundzwanzigste Andeutung wir langweilig, wenn keine davon weiterführt. Und wenn ich mir dann die zweite Folge morgen anschaue, habe ich von der ersten alles vergessen. Aber dafür gefallen mir die Schauspieler.

 

Liebe Grüße

Wait and see

Wolf

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Habe mir den Trailer angeguckt und fand die Atmosphäre und Optik gut und auch die Thematik spannend.

Aber irgendwie packte mich der Trailer nicht, ich wusste aber nicht, warum.

Und jetzt hab ich mir gerade den Trailer zu "Stranger Things" - und jetzt weiß ich den Grund.

 

Die Dialoge.

 

Bei "Stranger Things" machen mich die Dialoge sofort im Trailer neugierig, und ich habe das Gefühl, direkt mittendrin im Geschehen zu sein.

Beim "Dark"-Trailer hör ich nur Floskeln. Da bin ich als Zuschauer völlig distanziert und bisher auch nicht wirklich neugierig.

 

Werde es mir aber angucken und hoffe, dass es nur im Trailer so ist.

Bearbeitet von MichaelT
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Wir haben gestern die ersten fünf Folgen angeschaut, und es hat uns ziemlich gut gefallen.

Ich bin aber auch jemand, der sich schnell von Bildern, Musik und Atmosphäre fangen lässt - da überhören ich auch Dialoge, weil sie nur eines von vielen Elementen sind.

Allerdings gibt es reichlich viel Personal, das man erstmal sortieren muss ...

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Bei "Stranger Things" machen mich die Dialoge sofort im Trailer neugierig, und ich habe das Gefühl, direkt mittendrin im Geschehen zu sein.

Beim "Dark"-Trailer hör ich nur Floskeln. Da bin ich als Zuschauer völlig distanziert und bisher auch nicht wirklich neugierig.

 

Habe ich auch so wahrgenommen. Die Dialoge in "Stranger Things" enthalten selbst bei einfachsten Worten und Sätzen durch ihre Anordnung/Platzierung/Eindringlichkeit/bisweilen sogar Schlichtheit noch diese "gewisse Magie", die einer verfilmten Geschichte eine zusätzliche Dimension der Faszination verleiht. (Ähnlich wie bei legendären Filmklassikern, die ohne ihre genialen Dialoge auch nicht das wären, was sie im Kollektivgedächtnis der Zuschauer geworden sind.)

Bearbeitet von Ramona

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Sebastian Niedlich

Nach den ersten fünf oder sechs Folgen stellten sich einige meiner Befürchtungen als bewahrheitet heraus: z.T. hanebüchene Dialoge und Schauspiel, das mitunter an "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten"-Niveau reicht. Einige fragwürdige Dinge passieren auch, über die wohl keiner so richtig nachgedacht hat, z.B. applaudieren die Schüler, als die Rektorin eine Ansprache hält.

Trotzdem: Das Mysterium hält einem am Wickel, auch wenn man z.T. den Eindruck hat, dass da ein Komitee Entscheidungen gefällt hat. Trotzdem die Macher versichern, dass ihnen nicht reingeredet wurde. Vielleicht ist man aus deutschen TV-Gremien schon so viel Beklopptheit gewohnt, dass man als Autor vorsichtshalber alles "für dumm" schreibt.

 

Etwas schwierig fand ich es am Anfang zu begreifen, welche Figur welcher anderen Figur in der Vergangenheit entspricht. Glücklicherweise wurde das dann aufgeklärt.

 

Werde es bis zu Ende schauen und hoffe, ich werde nicht enttäuscht.

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Nach der zweiten Folge ist bei mir immer noch keine Begeisterung aufgekommen. Das Stück ist für mich stinklangweilig, weil die Macher es versäumt haben, einen Referenzrahmen aufzubauen vor dem man etwas werten kann. In Büchern geht das gar nicht, in Filmen manchmal schon. Wenn ich einen film mit einer Schlacht beginne und die ist gut gefilmt, dann kann sie mich in diese Szene hineinziehen, obwohl es mir egal ist, wer gewinnt, weil ich die Seiten noch nicht kenne.

Bei Dark zieht mich noch nichts hinein. Auch das Verhalten einiger Beteiligten ergibt für mich keinen Sinn. Und dagegen kommen die stimmungsvollen Bilder noch nicht an. Ich versuche es heute m it der dritten Folge und lasse mich überraschen.

 

Wolf

 

Edit:

Ich habe die dritte Folge gesehen und werfe jetzt das Handtuch.Ich habe jetzt verstanden, dass es um zwei Zeitebenen geht und zur Verständnishilfe wurden ja auch Fotos ein und derselben Person der beiden Ebenen gezeigt. Leider hilft mir das nicht, weil ich mich an die Gesichter der ersten Folge nicht mehr erinnern kann. Die Fetzen waren einfach zu kurz für mich. So waren das fast alles Bildpaare von Leuten, die ich nicht kannte. Also lasse ich es jetzt und nehme vielleicht viel später noch einmal einen Anlauf.

Bearbeitet von Wolf
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Ich finde es nach wie vor super, schaue aber auch ziemlich selten Filme oder Serien und bin deshalb vermutlich kein Maßstab.

Zwei Folgen fehlen mir noch.

 

Bei "Dark" wird für mich aber der Konflikt zwischen denkendem und konsumierendem Publikum deutlich. Es ist nicht einfach, alle befriedigend zu bedienen.

Ich finde die drei Zeitebenen einigermaßen kompliziert zu überblicken, u.a. auch, weil die meisten Protagonisten relativ gewöhnliche Namen haben.
Das Rätsel/der Kriminalfall an sich ist klassisch und wird vermutlich auch eine sehr klassische Lösung haben (so ein bisschen Tatort-mäßig, fürchte ich) - das Ganze wird nur durch die Mysterien überdeckt.

 

Leider werden die wichtigen Erkenntnisse mit dem Holzhammer vorgeführt (extra lange Einblendungen z.B.). Das nervt ein bisschen, aber ich glaube, ein großer Teil des Publikums braucht das einfach so, um noch durchzusteigen und bei der Stange zu bleiben.
Wenn man sich mal ein bisschen durchs Netz liest, und zwar nicht nur bei den Film-Nerds, sondern auch beim "normalen" Publikum, merkt man das. Da werden die Holzhammer-Erkenntnisse in Folge X gefeiert, obwohl man das als einigermaßen aufmerksamer Zuschauer schon längst ahnt oder weiß.

Man muss auch bedenken, dass der originär deutschsprachige Raum deutlich kleiner ist als der englischsprachige, und man für einen Erfolg eben eine deutlich größere Streuung im Publikum braucht. Ich habe keine Ahnung, wie gut deutsche Originale international angenommen werden, aber vermutlich schlechter, als englische Originale.
Insofern muss man vermutlich mehr auf die Masse des Publikums setzen und weniger auf die Klasse, weil man sich die schlichtweg nicht leisten kann.

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Wenn gewisse wichtige Erkenntnisse noch einmal mit dem Holzhammer vorgeführt werden müssen, liegt das eher nicht am Publikum, sondern vielmehr an einer unbeholfenen Umsetzung, sprich einem unausgereiften Handwerk. 

Bearbeitet von Ramona

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Ich hab die erste Folge gesehen und bin nicht beeindruckt. Einzig die Kamera fand ich gut. Zumindest die erste Folge scheint zum großen Teil aus unverständlichen Bildern zu bestehen, die von drohender Musik untermalt sind. Aber ohne Aussage um was es eigentlich geht. Kinder verschwinden, irgendwas Düsteres lebt in einem Loch im Wald. Mehr hab ich nicht im Kopf behalten. Ermittler sind mal wieder persönlich involviert. Die Spannung hielt sich arg in Grenzen. Ich werde auf weitere Folgen verzichten.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Also ich muss sagen, dass der Trailer mich nicht verleitet, auch nur eine Folge zu sehen. Ganz im Gegenteil.

 

Der erste Eindruck war gleich: "Och nö, jetzt versuchen sie, auf den Zug zu springen." Wenn man schon solche Vorlagen nutzt, wie das hier viel zitierte Stranger Things oder auch andere Mystery-Serien (Les Revenants, The OA und wie sie alle heissen), dann sollte man es doch wenigstens besser machen, und nicht nur ein staubiges Me-Too produzieren.

 

Die Bilder wirken farblos, uninspiriert, keine aufregende Cinematografie, könnte auch ein oller Tatort sein. Dann inhaltlich: Der Trailer weckt keinerlei Interesse, um was es wohl geht, es wirkt weder spannend noch mysteriös, stattdessen wird man mit dem Löffel gefüttert, damit auch ja alle wichtigen Informationen untergebracht sind. Schon in den ersten 8 Sekunden ist bei mir die Spannung flöten. Cloud Atlas I hear you trapsen, aber dieses Mal als … Krimi? Thriller? Mal sehen: Die Durchsage des Nachrichtensprechers; wie ein schlechter Klappentext. Aber ja, verstanden, um was es geht. Dann kommen einige Floskeln aus dem Off, völlig emotionslos und gelangweilt vorgetragen, der Klappentext wird weitergeführt. Was sind das für miese Sprecher, wer denkt sich solche Texte aus? Dann das Klischee des geistig umnachteten (oder vielleicht doch nicht so irre, hui, wie aufregend) Mannes, "Tick", "Tack", jetzt muss ich gähnen. Und zum Schluss noch ein paar Einblendungen … es geht nicht hierum … und auch nicht lirum … auch nicht larum… sondern Löffelstil! <schnarch>

 

Nee, echt, wirklich, danke für diesen Trailer, der mir sehr genau sagt, was da wohl auf mich zukommt, und wie sehr mich das nicht interessieren wird.

 

Andreas

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In den USA und GB kommt "Dark"  mit guten bis sehr guten Reviews davon. Und Netflix hat sicher nicht die Macht für lauter Fake-Reviews zu sorgen. (Es wird auch eher mit Twin Peaks verglichen.) Hier mal zwei rausgepickt.

 

The Verge: "Netflix’s Dark is hard to watch, and impossible to stop watching ..."

https://www.theverge.com/2017/12/1/16724852/netflix-dark-review-first-german-streaming-series

 

The Guardian: "If you enjoyed Stranger Things but are actually an adult, then you’ll want to watch Dark, a sophisticated, grown-up, German-language thriller that revels in its own distinct and foreboding vibe."

https://www.theguardian.com/tv-and-radio/2017/dec/01/dark-review-a-classy-knotty-time-travelling-whodunnit-for-tv

 

 

Edit: Werde der Serie, wie weiter oben schon gesagt, auf jeden Fall eine Chance geben. Ein Urteil zu fällen, bevor ich überhaupt mal halbwegs reingeschaut hätte, wäre doch ziemlich … bescheiden.

Bearbeitet von Ramona

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Ich bin dann wohl ... bescheiden. Ich wüsste nicht, warum ich neben allem, was mich interessiert, zusätzlich auch noch alles prüfen sollte, was mich schon auf den ersten Blick nicht interessiert. Möglich, dass ich zu streng bin, aber jeder wählt nach anderen Kriterien.

 

Andreas

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Habe mir gestern die erste "Dark"-Episode angeschaut. Für deutsche Filmmaking-Verhältnisse ein guter Einstieg.

Vor allem ein gutes Casting. Atmosphärische Bilder, die allerdings mehr an eine osteuropäische oder skandinavische Kleinstadt-Idylle erinnern.

Nicht sehr gelungen finde ich die Tonmischung von Dialog und Soundeffekt. Die Stimmen nuschelten oftmals in einer Art Flüsterton vor sich hin. Stellte man die Dialoge dann etwas lauter, um zu verstehen, was da gesprochen wurde, schlugen kurz darauf die Soundeffekte mit einer Wucht ein, dass es einen fast vom Sessel fegte. Die Soundeffekte wirkten hier und da auch deplaciert, vermutlich weil sie an diesen Stellen ausgleichen sollten, was Bild und Dialog an Ausstrahlungskraft fehlte. An anderen Stellen empfand ich den Soundtrack dann wieder als zu mächtig und dominant. Er hat so manchen Szenenabschnitt geschwächt, der in der Stille sehr wohl für sich allein hätte stehen können.

Dann die vermeintlich bedrohlichen Wald- und Kernkraftwerk-Bilder … hier hätte man vielleicht einen kühleren, mehr düsteren Farbton wählen sollen (mehr kalte Blau- und Grautöne). Schade finde ich auch, dass man aus dem Höhlen-Schauplatz in der ersten Episode nicht schon ein wenig mehr herausgeholt hat. Beispiel: Als der Vater des zweiten verschwundenen Jungen mit der Taschenlampe in die Höhle hineinrennt und verzweifelt nach seinem Kind sucht, will der Zuschauer ihn in die Höhle begleiten, um hautnah bei der Suche dabei zu sein. (Auch wenn seine Suche in der Höhle zu nichts weiter geführt hätte, als dass der Mann verzweifelt in der Höhle zusammenbricht, weil er vielleicht Fußspuren sieht, die sich dann in Luft auflösen - oder was auch immer -, wäre das für den Zuschauer ein enormer emotionaler Zugewinn gewesen, denn es hätte eine starke emotionale Bindung zwischen Filmfigur und Zuschauer hergestellt. Vom Spannungsanstieg ganz zu schweigen. So aber verpufft die Wirkung des Taschenlampenflimmerns im Höhleneingangsbereich, kaum dass die Szene vom Bildschirm verschwunden ist.)

Was mich als Zuschauer vor allem erst einmal bei der Stange halten wird, ist das teils sehr gelungene Casting von "Dark". Unverbrauchte Schauspieler-Gesichter mit Ausdruckskraft, die die Regie (wie ich vermute) allerdings nicht so hat nutzen können, dass der Funke so richtig zum Zuschauer überspringt. (Aber das habe ich auch schon bei britischen oder amerikanischen Serien erlebt, dass sich die Chemie zwischen den Figuren - und zwischen Figuren und Zuschauern - nicht gleich in Episode 1 einstellt.)

"Dark" scheint mir jedenfalls ein guter Auftakt für weitere deutsche Netflix-Produktionen. Irgendwo müssen deutsche Filmmachende und -schaffende ja mal anfangen, um in der Zukunft einen "moderneren" Weg des Filmmakings beschreiten zu können.

 

Bearbeitet von Ramona

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Sebastian Niedlich

Nachdem ich nun "Dark" zu Ende gesehen habe, muss ich sagen: Hut ab. Wirklich gelungen. Wobei ich mich etwas geärgert habe, dass kurz vor Schluss noch neue Handlungsstränge aufgemacht wurden und es natürlich nicht zu einer wirklichen Erklärung kommt. Da hat man offenbar die Hoffnung auf eine Staffel 2 gleich mit eingebaut.

Es krankt oftmals an den Dialogen und an ein paar Schauspielern. Manche Sachen werden überdeutlich erklärt, andere so gut wie gar nicht. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es sich lohnt die Serie zu schauen. (Und ich hoffe auch auf Staffel 2.)

 

Die Vergleiche mit "Stranger Things" sind alle ein wenig weit hergeholt. In der Tat würde ich die Serie eher mit "LOST" oder "Twin Peaks" vergleichen. Um jetzt doch den Vergleich mit "Stranger Things" zu bemühen: Hier wie dort gab es Teile der Staffel, die eigentlich total überflüssig waren. Manchmal fragt man sich, ob dann einfach nur die Serie in die Länge gezogen werden sollte...

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Ich habe es jetzt auch zu Ende gesehen und hatte nach wie vor meinen Spaß - vor allem gab es nach jeder Folge viel zu spekulieren und zu sortieren, was ich furchtbar gerne mag.
Ja, nicht alles war toll, aber das habe ich auch nicht erwartet.

 

Mich hat "Dark", ebenso wie Sebastian es schon schreibt, überwiegend an "Lost" und "Twin Peaks" erinnert, und von mir bekommt es definitiv eine Empfehlung.

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Habe sie jetzt durch und finde sie insgesamt deutlich besser als nach dem Trailer gedacht.

 

Idee, Thema, Handlung gefallen mir.

Guter Spannungsbogen, gute Wendepunkte, ständig Rätsel und Geheimnisse - ich mag das.

 

Die Figuren und Dialoge haben mir am Anfang gar nicht gefallen, werden aber mit der Zeit besser.

Die Figuren bekommen durch die Zeitebenen mehr Tiefe und die Dialoge werden ab dem Moment besser, als die Figuren

wissen, um was es geht. Dann sind es nicht mehr nur Floskeln und Phrasen (wie am Anfang).

 

Die Atmosphäre und die Musik find ich sehr gut. Passt m.E. perfekt zur Optik und Handlung.

 

Tja, und dann ist da noch ein leidiges Thema, das immer zum Haupt-Thema wird, wenn man deutsche Film - und Serienproduktionen

diskutiert (gerade im Vergleich mit z.B. amerikanischen): Die Schauspieler.

Wenn ich mit Leuten meiner Altersklasse oder jünger darüber rede, warum viele aus Prinzip keine deutsche Fiction mehr gucken, kommt immer wieder dieses Argument:

"Die deutschen Schauspieler sind so schlecht."

Und, ganz ehrlich: Nach acht Stunden "Dark" kann ich das völlig nachvollziehen.

Ich hab vor kurzem die amerikanische Serie "The Sinner" gesehen. Läuft auch bei Netflix, Idee kommt auch aus Deutschland (Buchvorlage);

völlig anderes Thema als "Dark", aber beides Spannungsserien. Und ich find "Dark" insgesamt deutlich besser (gerade in Sachen Plot und Spannung).

Aber bei den Schauspielern ist es gefühlt ein 3-Klassen-Unterschied (pro "The Sinner" natürlich).

Bei "Dark" werden die großen Rollen für mich weitgehend maximal okay gespielt (wirklich gut find ich eigentlich nur "Ulrich" und "Martha"; jeweils 2019), die kleineren Rollen z.T. unter Soap-Niveau.

Da trau ich mich kaum, den Leuten, mit denen ich mich sonst über Serien und Filme (meistens ausländische) unterhalte, die Serie zu empfehlen, weil ich genau weiß, was kommt, wenn die anfangen, die zu gucken.

Bearbeitet von MichaelT
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Tja, und dann ist da noch ein leidiges Thema, das immer zum Haupt-Thema wird, wenn man deutsche Film - und Serienproduktionen

diskutiert (gerade im Vergleich mit z.B. amerikanischen): Die Schauspieler.

Wenn ich mit Leuten meiner Altersklasse oder jünger darüber rede, warum viele aus Prinzip keine deutsche Fiction mehr gucken, kommt immer wieder dieses Argument:

"Die deutschen Schauspieler sind so schlecht."

 

Das höre ich auch des Öfteren im Freundes- und Bekanntenkreis. In etlichen Fällen frage ich mich allerdings auch, inwieweit die Regie in Deutschland da eben einfach noch einiges an Erfahrung aufzuholen hat, um einzelne Szenen auch in Hinsicht auf das Gesamtwerk ausgewogener hinzubekommen und das Beste (ohne Overacting & Co.) aus den Schauspielern herauszuholen. (Ich schaue mir gerne die Making-ofs von Filmen an. Auch interessiert es mich, wer Regie geführt hat, denn auch bei sehr guten britischen oder amerikanischen Schauspielern scheint da die Qualität je nach Regisseur ganz schön zu schwanken.)

Bearbeitet von Ramona

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Tja, und dann ist da noch ein leidiges Thema, das immer zum Haupt-Thema wird, wenn man deutsche Film - und Serienproduktionen

diskutiert (gerade im Vergleich mit z.B. amerikanischen): Die Schauspieler.

Wenn ich mit Leuten meiner Altersklasse oder jünger darüber rede, warum viele aus Prinzip keine deutsche Fiction mehr gucken, kommt immer wieder dieses Argument:

"Die deutschen Schauspieler sind so schlecht."

 

Das höre ich auch des Öfteren im Freundes- und Bekanntenkreis. In etlichen Fällen frage ich mich allerdings auch, in wieweit die Regie in Deutschland da eben einfach noch einiges an Erfahrung aufzuholen hat, um einzelne Szenen auch in Hinsicht auf das Gesamtwerk ausgewogener hinzubekommen und das beste (ohne Overacting & Co.) aus den Schauspielern herauszuholen. (Ich schaue mir gerne die Making-ofs von Filmen an. Auch interessiert es mich, wer Regie geführt hat, denn auch bei sehr guten britischen oder amerikanischen Schauspielern scheint da die Qualität je nach Regisseur ganz schön zu schwanken.)

 

 

Ich weiß nicht, ob das auf diese Serie zutrifft, aber im Allgemeinen weiß ich von unserer Tochter (sie ist Regisseurin), dass zu wenig investiert wird. Ein deutscher Fernsehfilm (90 Minuten) muss inzwischen meist in nur 20 Tagen abgedreht werden. Da bleibt keine Zeit, um Qualität zu liefern. Man hetzt von einer Einstellung zur anderen im D-Zug-Tempo. Wo bleibt da dem Kameramann, die besten Lichteffekte rauszuholen, wo dem Regisseur, die Schauspieler eine Szene üben zu lassen, bis sie sitzt? Es wird nur auf die Uhr geschaut - war das einigermaßen? Dann hop, die nächste Einstellung. Ergebnis: Flache Bilder, uninteressante Kameraeinstellungen, mittelmäßige Schauspielerleistung. Und wenn das Drehbuch auch noch schwach ist ...

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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