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jueb

die ersten/ die Ersten

Empfohlene Beiträge

Guten Morgen!

 

Eine dumme Grammatikfrage, doch gerade drehe ich verwirrt...

 

"Studenten waren vermutlich die ersten, die in Europa nach Handschriften Prominenter jagten."

 

die ersten oder die Ersten?

 

Es dankt schon einmal

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Nach (auch schon nicht mehr so) neuer Rechtschreibung ist meines Wissens Großschreibung korrekt.

 

Andreas

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Oh Danke, lieber Andreas! Dann kann ich diese Stelle beim Korrekturlesen der PDF kompetent richtigstellen. :-)

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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oh je :-)

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Lieber jueb

 

Um das Ganze etwas interessanter zu gestalten: Ich würde "ersten" klein schreiben, weil es sich auf die ersten Studenten bezieht.

 

Gruss

Margot

 

Nee. Das wäre dann ja quasi "Studenten waren die ersten Studenten, die ..." - macht ja keinen Sinn.

Gemeint sind doch die ersten Personen überhaupt, die ...

Also die Ersten.

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Ich würde es groß schreiben. Ais demselben Grund wie Andreas.

 

Liebe Grüße

Wolf

(der alles andere als eine Rechtschreibkonifere ist) ;)

 

Angelika Jodl könnte sicher was dazu sagen. Im Duden steht nichts Eindeutiges. Früher hat man mal

klein geschrieben in so einem Fall, das weiß ich noch. Ich muss auch immer überlegen.

 

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Es handelt sich um eine Nominalisierung (in Dudensprache „Substantivierung“). Daher Großschreibung.

 

 

Hier der Dudeneintrag: https://www.duden.de/rechtschreibung/Erste

 

Dort steht es als „substantiviertes Adjektiv“.

 

Das ist vielleicht etwas verwirrend, weil man mit der Wortart Adjektiv eher so etwas wie „schön“ oder „teuer“ verbindet. Dann ist die Nominalisierung leicht zu erkennen:

 

z. B. „Die Schöne und das Biest ...“ Also Artikelwort vor dem Adjektiv ohne nachfolgendes Nomen.

 

„Erste/r“ ist als Zahlwort  in dieser Position nicht leicht zu erkennen. Man kann viele Wortarten nominalisieren, indem ein Artikel voran gestellt wird: z.B. „Bei allem, was er sagte, war das Aber (Konjunktion) entscheidend.“

 

„Als Erste“ ist ebenfalls eine Nominalisierung eines Zahlworts. („Sie kam als Erste ins Ziel.“) In diesem Fall erscheint kein Artikel vor dem nominalisierten Wort. Das richtet sich nach den Regeln zur Artikelsetzung im Deutschen.

Bearbeitet von Manfred
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Wenn ihr solche Fragen habt, empfehle ich die Plattform Korrekturen.de

Da finde ich fast immer eine Antwort zu genau solchen Fragestellungen: Klick!

Bearbeitet von JC Thomas
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ja, das sieht erst einmal verwirrend aus. Die Begründung in der neuen und alten deutschen Rechtschreibung: es handelt sich hier um Pronomina, und die werden kleingeschrieben. 

 

Das ist aber schwer zu erkennen, weil die Pronomina "eine/r" und "andere/r" in deinem Beispiel auf den ersten Blick substantiviert zu sein scheinen und schwer von Zahlwörtern und Adjektiven unterschieden werden können. "Eine" und "andere" stehen hier in einem Zusammenhang (syntaktischem Kontext), in dem Zahlwörter und Adjektive substantiviert werden. Wenn man vor allem auf diese formalen Merkmale (z.B. "steht nach einem Artikel - hier das "m" in "zum" - und es folgt kein Nomen") achtet, kommt einem das Ganze irgendwie substantiviert vor. Pronomina werden aber grundsätzlich kleingeschrieben (außer bei der Anrede, am Satzanfang etc.) - und werden selten substantiviert. In diesen seltenen Fällen, die semantisch wirklich diffizil sind, können sie nach der neuen Rechtschreibung tatsächlich großgeschrieben werden.

 

Es gibt bei Belles Lettres einen Artikel und ein aufschlussreiches und kurzweiliges Video dazu, das sehr anschaulich darstellt, was die Autoren der alten und der neuen Rechtschreibung sich dazu gedacht haben und wo die Knackpunkte der deutschen Rechtschreibung und ihrer Reform bei der Großschreibung liegen:

 

http://www.belleslettres.eu/content/rechtschreibung/der-andere-rechtschreibung.php

 

Hier ein Auszug aus dem Artikel:

 

Rechtschreibregeln

Beginnen wir mit der Recht­schreib­vorschrift. Sie könnte nicht ein­facher sein und lautet in neuer und alter Recht­schrei­bung gleich: Pronomina schreibt man klein.

Dies bereitet bei den meisten Arten des Pronomens auch keine Schwie­rig­kei­ten, zum Beispiel:

  • Personalpronomen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie.
  • Demonstrativpronomen: der, die, das; dieser, jener …
  • Relativpronomen: der
  • Interrogativpronomen: welcher …

Betroffen ist nur die Gruppe der unbestimmten Pronomen (In­defi­nit­pro­nomen):

  • einer, keiner
  • jemand, niemand, etwas
  • wenige
  • einige
  • mancher, manche
  • viele
  • jeder, alle

Sowie Bildungen, die auch zu den Indefinita gehören, tra­di­tio­nell (ver­altet) aber hier und da ein­geord­net werden:

 

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Vielen vielen Dank, Manfred!

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Manfred, klasse! Vielen Dank.

 

Aber wirklich intuitiv finde ich die Regel nicht. Wenn ich mir das erst umständlich herleiten muss, finde ich, war die Rechtschreibreform, die doch vieles vereinfachen wollte,

 

Ich verstehe zum Beispiel einfach nicht, warum ich bei Texten über SeniorInnen schreiben würde: Die Alten (klar, substantiviertes Adjektiv). Aber: Die Leute aus Bamberg gingen weiter, die anderen blieben stehen. - Sowohl die Alten als auch die anderen beziehen sich auf eine Gruppe Menschen. Das hier unterschiedliche Regeln greifen, will in mein beschränktes Hirn nicht rein.

 

Ich meditieren noch ein wenig über Manfreds Post.

 

Herzliche Grüße

 

Andreas

www.klippenschreiber.de

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Gilt die Regel auch, wenn es an einem Samstag mit Vollmond regnet? ;D

 

Im Ernst: Eine dermaßen komplizierte Regel wird in der sprachlichen Realität voraussehbar scheitern. Bis auf wenige Experten kennt sie niemand und richtet sich niemand nach ihr. Sie entstammt also weder der Sprachwirklichkeit noch dringt sie in diese vor. Welche Existenzberechtigung hat sie dann? Liegt ihr Zweck lediglich darin, selbst Vielschreiber und Berufsautoren in Verwirrung zu stürzen? Oder ist sie da, damit sich die Konstrukteure freuen können: "Ich weiß etwas, was du nicht weißt"?

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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