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Der Pitch

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Immer wieder erhalte ich Pitchs, die statisch sind und wenig Lust auf das Buch machen.

 

Liegt das denn dann meistens daran, dass es einfach schlecht gepitcht ist, oder dass die Idee zu schlecht ist,

um sie gut pitchen zu können?

 

Bei schlechten Exposés weiß man das ja z.B. oft nicht sofort, ob das Problem jetzt wirklich das Exposé ansich ist,

oder es am Plot liegt.

Bearbeitet von MichaelT
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Interessant. Bei mir ist es eher umgekehrt. Meine Pitches funktionieren meistens recht gut. Aber wenn ich dann ein Buch draus machen soll, weiß ich nicht, wie das funktionieren könnte.

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Interessant. Bei mir ist es eher umgekehrt. Meine Pitches funktionieren meistens recht gut. Aber wenn ich dann ein Buch draus machen soll, weiß ich nicht, wie das funktionieren könnte.

 

Ja, das hatte ich auch schon.

 

War mit dem Pitch sehr zufrieden, hab dann aber beim Plotten gemerkt, dass er zu "ambitioniert" ist; oder er zumindest zu meiner Art zu plotten nicht passt.

Bearbeitet von MichaelT
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Jetzt habe ich mich heute endlich mal wieder nach meiner Schreibangstphase ins Forum gewagt, sehe einen Thread mit so einem spannenden Titel - und dann so wenige Beiträge nur? Ich finde pitchen total spannend, nicht nur wegen der angeblichen Notwendigkeit für Verkäufe, sondern auch, um für sich selbst klarer rauszuarbeiten, wovon die Story eigentlich handelt. Deswegen schiebe ich den Thread hier noch mal hoch.

 

Wie geht ihr vor, wenn ihr den Kern eurer Story rausarbeitet? Macht ihr Pitches, und wenn ja, vielleicht gleich mehrere?

 

Ich bin beim Schreiben ja immer eine tierische Theoretikerin und will immer ganz genau erforschen, warum welche Methode wirkt und ob und wie man die für künftige Projekte nutzen kann. Wenn in meinen Schreibworkshops ein Teilnehmer etwas vorliest, was eine bestimmte Sache richtig gut umsetzt, unterbreche ich immer und lasse an der Tafel sammeln, was daran alles gelungen war, damit es sich alle merken und aufschreiben und mit nach Hause nehmen. Ich bewundere alle, die es schaffen, intuitiv gute Storys zu schreiben. Für mich ist es immer ein tierischer Kampf und die eigentliche Seele der Story und so, und je mehr ich lerne, desto weniger scheine ich zu wissen.

 

Deswegen gehe ich beim Pitchen auch immer tierisch kompliziert vor. Ich mache mehrere Mindmaps zu einem Punkt, der das mögliche Thema meines Romans sein könnte (so wirklich kenne ich das ja meist noch nicht) und probiere rum. Dann zeichne ich vielleicht Familienstammbäume und versuche, das zentrale Thema der Familie rauszuarbeiten, das sich in der Kindheit meiner Figur widergespiegelt haben könnte. Ja, ich weiß, das kann man durchaus auch schon in Vorarbeit zum Roman und nicht nur in Vorarbeit zum Pitch machen - aber ich mache es immer noch mal komplett neu. Meist finde ich dann etwas, was ich am Anfang nie erwartet hätte und was mich total weiterbringt.

 

Ob die Pitches am Ende gut werden, weiß ich trotzdem nicht. Ich muss aber immer erst den komplizierten Weg um tausend Ecken gehen, bis ich eine einfache Formel finde.

 

"Cherry schießt besser als jeder Mann in ihrem Team - aber wenn es um Gefühle geht, fehlen ihr die Worte", ist zum Beispiel bei meinen aktuellen Überlegungen für einen New Adult Romance rausgekommen. Man sieht dem Satz nicht an, dass drei Wochen Arbeit darin stecken. Ich mag ihn aber. Ob er am Ende überzeugt, oder ob meine Betriebsblindheit dazu geführt hat, dass ich die Schwächen nicht mehr sehe, weiß ich nicht.

 

Dieser Kampf um die nötige Knappheit hat aber auch dazu geführt, dass ich die Story insgesamt viel genauer daraufhin überprüfen konnte, ob der rote Faden überhaupt stimmt. Beim Überarbeiten habe ich ihn mir über den Monitor gehängt und bei jeden Absatz geschaut, ob er dazu passt. Wegen des zweiten Handlungsbogens passt er natürlich überhaupt nicht zu jedem Absatz, aber irgendwie fühlt es sich trotzdem so an, und wenn ich gezweifelt habe, habe ich den Absatz entweder gelöscht oder neugeschrieben. M. E. hat das Projekt davon profitiert.

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@ Hanna:

 

Hast du mal probiert, mit dem Pitch anzufangen?

Also nicht Pitch nach Plot, sondern Plot nach Pitch.

 

Das klappt bei mir hervorragend.

 

Erst einen möglichst spannenden und interessanten Pitch überlegen, der mich selbst neugierig macht, was man daraus machen kann,

und daraus dann alles andere (Plot, Figuren usw.) entwickeln.

 

Das hat drei große Vorteile: 1. siehst du sofort, ob die Idee was Besonderes hergibt; 2. hast du nachher nicht

mehr das Problem, die Handlung auf zwei oder drei Sätze herunterbrechen zu müssen, weil du das vorher schon gemacht hast.

Und 3. (eigentlich das Wichtigste) kommen so die besten Ideen, weil man erst einmal nur auf einen guten Pitch konzentriert ist und nicht

schon alles Weitere im Hinterkopf haben muss. Wenn man mit einzelnen Plot-Elementen anfängt, hat man viel mehr Fesseln beim Denken.

 

Wenn ein Pitch dann zu ambitioniert ist (was oft vorkommt), merkt man das ziemlich schnell und man nimmt halt den nächsten.

 

Am besten denkt man sich direkt 5 oder so am Stück aus (das geht ziemlich schnell, wenn man sich wirklich nur auf

den Pitch konzentriert). Einer davon müsste dann eigentlich was hergeben.

 

 

Was bei mir übrigens sehr gut funktioniert, ist, mit einem Arbeitstitel anzufangen.

Ich überlege mir einen Titel, der spannend klingt, und komme dadurch auf einen Pitch.

Ob der Arbeitstitel, den du nachher einreichst, irgendwas mit deinem ursprünglichen zu tun hat,

ist völlig egal, es geht nur darum, auf eine Idee zu kommen.

 

Beispiel: "Leons Erbe":

 

Ich habe ca. eine halbe Stunde mit hunderten Wörtern im Kopf jongliert, bis schließlich die beiden da waren: Leons Erbe.
Ich kann gar nicht mehr genau sagen, warum es jetzt ausgerechnet diese beiden Wörter wurden, aber ich weiß noch, dass ich mir sofort sicher war, damit etwas anfangen zu können. Sie waren nicht zu allgemein, nicht zu speziell, nicht zu plump, hatten einen guten Klang – und vor allem: Sie gaben etwas her, was genau in die Richtung der Geheimnisse und Rätsel, die ich so mag, ging.
 
Der Rest ergab sich dann daraus: „Leon“ habe ich sofort mit einem Kind oder Jugendlichen verbunden, weil er in den letzten Jahren einer der häufigsten Vornamen war. Es geht um ein Erbe, also ist Leon tot. Ein totes Kind, das etwas vererbt, wäre vielleicht doch etwas „drüber“, also ein Jugendlicher.
So hatte ich nach wenigen Minuten einen Jugendlichen, der stirbt und etwas vererbt. Das fand ich für den Anfang ganz gut.
Wem konnte er etwas vererben? Der Freundin? Einer Schwester? Einem Bruder? Einem besten Freund? Ging alles nicht, weil es kein Jugendthriller werden sollte, sondern einer für Erwachsene, und so musste der Protagonist auch ein Erwachsener sein. Also Vater oder Mutter.
 
Und so stand auch das Geschlecht des Protagonisten, das bis dahin für mich völlig offen war, schnell fest: Weiblich. Das kann ich gar nicht genau erklären, aber instinktiv war mir klar, dass ich eine Geschichte, bei der der Sohn stirbt und etwas hinterlässt, besser mit der Mutter als Protagonistin erzählen kann als mit einem Vater. Wie gesagt: Das kann ich nicht genau begründen, aber irgendwie stand das sehr schnell fest.
 
Was konnte er vererben? Geld? Langweilig! Alles, was ein Jugendlicher so normalerweise besitzt? Auch langweilig! Es musste etwas Anderes her – etwas, das neugierig macht und etwas, das für die Protagonistin eine große Bedeutung hat. Usw.
 
So hatte ich ziemlich schnell den Pitch (den ich nachher auch für die Agentursuche verwendet habe):
 
"Als Katjas sechzehnjähriger Sohn Leon bei einem Verkehrsunfall stirbt, erhält sie vom Notar eine Kiste,
die Leon ihr vererbt hat. Darin liegt das Armband ihrer Schwester Nicole, die vor sechs Monaten spurlos verschwand."
 
Daraus ergab sich dann alles andere.
Bearbeitet von MichaelT
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Michael, deine Vorgehensweise finde ich total interessant und habe selber schon damit geliebäugelt, es mal so auszuprobieren. Für mein aktuelles Projekt habe ich Schwierigkeiten, einen tollen Titel zu finden, und denke schon die ganze Zeit (wenn ich einen Satz finde, der mich anspricht, der aber nicht zum Roman passt) - das nächste Mal mache ich es andersrum ;)

 

Wenn ich dich richtig verstehe, steht das Genre aber vorher fest?

Bei mir wäre das der Fall. Auch erste Ideen bzw. Wünsche was Alter und Geschlecht des Protagonisten angeht kristallisieren sich eindeutig heraus. Vielleicht sollte ich jetzt sofort die Titel/Pitch-Suche starten, bevor mein Hirn weiter neue Ideen produziert.

 

Und hast du es nur bei Leons Erbe ausprobiert, oder auch schon bei anderen Projekten? Funktionierte es da auch so gut?

 

Neugierig: Ulrike

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So ähnlich geht’s bei mir auch in der frühesten Phase (obwohl ich mir diese Schritte bisher noch niemals so klar gemacht habe, wie du das hier darstellst, Michael…)

Auch bei mir ist da zuerst nur die Idee, mitsamt Setting und 2-3 ersten, noch vagen Figuren, dann suche/finde ich den Arbeitstitel.

Daraus ergibt sich fast zwangsläufig so etwas wie ein erster „Pitch“, nämlich die Antwort auf die Frage: Und worum soll’s eigentlich gehen?

Ein Satz, kaum mehr ein Schlaglicht, mehr ist das zu dieser Zeit noch nicht.

Aber daraus folgt alles weitere: Was und Wie und Warum konkretisieren sich, bis ich irgendwann darüber sprechen kann.

Und dann beginnt sie wieder, die Arbeit ...

MAROKKO-SAGA: Das Leuchten der Purpurinseln,  Die Perlen der Wüste,  Das Lied der Dünen; Die Wolkenfrauen

Neu seit März 2020: Thea C. Grefe, Eine Prise Marrakesch

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So ähnlich geht’s bei mir auch in der frühesten Phase (obwohl ich mir diese Schritte bisher noch niemals so klar gemacht habe, wie du das hier darstellst, Michael…)

Auch bei mir ist da zuerst nur die Idee, mitsamt Setting und 2-3 ersten, noch vagen Figuren, dann suche/finde ich den Arbeitstitel.

Daraus ergibt sich fast zwangsläufig so etwas wie ein erster „Pitch“, nämlich die Antwort auf die Frage: Und worum soll’s eigentlich gehen?

Ein Satz, kaum mehr ein Schlaglicht, mehr ist das zu dieser Zeit noch nicht.

Aber daraus folgt alles weitere: Was und Wie und Warum konkretisieren sich, bis ich irgendwann darüber sprechen kann.

Und dann beginnt sie wieder, die Arbeit ...

 

Genau das ging mir auch gerade durch den Kopf, Doris. Weil ich immer so vorgegangen bin, ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein.

Idee, Setting, Titel, ein paar Figuren-und dann das Weitere. Dieser Pitch ist wichtig, damit ich selber mir klar darüber werde, worum es gehen soll in dem Roman. Dazu fand ich vor einiger Zeit ein Interview mit der Lektorin eines großen Verlages. Sie schrieb in etwa (ich finde den Link nicht mehr): "Und dann wünschen wir uns einen Pitch wie diesen: "Parfumeriebesitzerin erbt Haus in Spanien und stößt auf ein schreckliches Geheimnis aus dem Bürgerkrieg." Das war für mich so anschaulich, dass ich daraufhin glasklar formulieren konnte, worum es in meinem Roman geht.

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Michael, deine Vorgehensweise finde ich total interessant und habe selber schon damit geliebäugelt, es mal so auszuprobieren. Für mein aktuelles Projekt habe ich Schwierigkeiten, einen tollen Titel zu finden, und denke schon die ganze Zeit (wenn ich einen Satz finde, der mich anspricht, der aber nicht zum Roman passt) - das nächste Mal mache ich es andersrum ;)

 

Wenn ich dich richtig verstehe, steht das Genre aber vorher fest?

 

Und hast du es nur bei Leons Erbe ausprobiert, oder auch schon bei anderen Projekten? Funktionierte es da auch so gut?

 

Ukrike, ja, das Genre steht von Anfang an fest: Psychothriller.

 

Ich habe bisher erst ein Buch veröffentlicht, aber auch danach habe ich das so gemacht, mehrere Pitches ausprobiert

und arbeite gerade an einem Psychothriller, dessen Plot genauso entstanden ist, also erst Titel, dann Pitch, dann Plot.

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@ Hanna:

 

Hast du mal probiert, mit dem Pitch anzufangen?

Also nicht Pitch nach Plot, sondern Plot nach Pitch.

 

Das klappt bei mir hervorragend.

 

Erst einen möglichst spannenden und interessanten Pitch überlegen, der mich selbst neugierig macht, was man daraus machen kann,

und daraus dann alles andere (Plot, Figuren usw.) entwickeln.

 

Hab ich gestern mal probiert. Hat tatsächlich erstaunlich gut funktioniert, mir ist dann gleich mal binnen eineinhalb Stunden ein kompletter Plot inklusive erster Figurcharakterisierung aus den Fingern geflossen, der genau auf zwei Normseiten gepasst hat. Allerdings ist die Story mir momentan noch deutlich zu oberflächlich, ich mag es eigentlich, wenn Storys mehr Tiefe haben ... aber das kann ja immer noch kommen. Dein Beispiel beinhaltet auf jeden Fall mehr Tiefe und Vielschichtigkeit, aber es war ja auch mein erster Versuch mit dieser Methode.

 

Die merke ich mir auf jeden Fall!

 

Wie oft arbeitest du normalerweise um, was bei dir auf diesen Wegen entsteht? Hast du auch schon mal erlebt, dass sich beim Arbeiten plötzlich rauskristallisierte, dass der Pitch nicht mehr passte und du was anderes nehmen musstest, was besser zu dem passte, wohin es sich entwickelte?

Bearbeitet von HannaT
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Wie oft arbeitest du normalerweise um, was bei dir auf diesen Wegen entsteht? Hast du auch schon mal erlebt, dass sich beim Arbeiten plötzlich rauskristallisierte, dass der Pitch nicht mehr passte und du was anderes nehmen musstest, was besser zu dem passte, wohin es sich entwickelte?

 

 

 

Ich bin kein Fan von sehr abgedrehten und zu konstruierten Psychothrillern.

 

Wenn ich merke, dass ein Pitch zu ambitioniert ist (was öfters vorkommt, weil ich ja erstmal nur versuche,

einen möglichst spannenden Pitch, der mich selbst neugierig macht, zu finden, ohne mir schon Gedanken über Auflösungen

zu machen), kommt er normalerweise in den Papierkorb.

 

Bei "Leons Erbe" hätte ich vielleicht etwas anderes versucht, also dass was anderes in der Kiste ist. Da wär wahrscheinlich auch

was bei herausgekommen, aber sonst versuche ich lieber einen komplett neuen Pitch.

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Jetzt bin ich einfach mal neugierig und frage gleich noch mal weiter: Ich habe zwar ein Bild davon, was du mit "zu ambitionierte Plots" meinen könntest, aber vielleicht ist das nicht umfassend genug und vielleicht meinst du damit doch etwas ganz anderes. Magst du das auch noch mal präzisieren für alle, die mitlesen und sich da vielleicht auch noch ein paar Impulse von rauspicken wollen (und natürlich für mich)?

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Jetzt bin ich einfach mal neugierig und frage gleich noch mal weiter: Ich habe zwar ein Bild davon, was du mit "zu ambitionierte Plots" meinen könntest, aber vielleicht ist das nicht umfassend genug und vielleicht meinst du damit doch etwas ganz anderes. Magst du das auch noch mal präzisieren für alle, die mitlesen und sich da vielleicht auch noch ein paar Impulse von rauspicken wollen (und natürlich für mich)?

 

Beispiel:

 

 

Der Spuk

 

„Bei den Nachbarn spukt‘s!“, meint die demente Ellen, die seit Kurzem bei ihrer Tochter Sonja und ihrem Schwiegersohn Jens wohnt. Zwei Tage später findet Jens die Leichen seiner Nachbarn in seinem Garten; Sonja ist verschwunden – und Ellen guckt Fernsehen.

 

 

Mein Agent und ich fanden den Pitch gut, aber es wäre ein ziemlich abgredrehter Plot geworden, und sowas lese ich eigentlich ungern und

könnte es auch deshalb nicht gut umsetzen.

 

Trotzdem ist es gut, da beim Pitchen noch nicht groß drüber nachzudenken, weil man sonst zu viele Fesseln beim Denken hat

und dann gute Pitches verloren gehen würden. Wenn man dann merkt, man kann nichts draus machen, wirft man ihn halt weg.

Bearbeitet von MichaelT
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Auch ich finde deine Herangehensweise sehr interessant, Michael. Vorallem wie du dein Vorgehen beschrieben hast, finde ich sehr hilfreich. Ich neige dazu, zu komplizierte Plots zu stricken und habe am Ende dann keinen klaren Blick mehr, worum es in meinem Roman überhaupt geht. Entsprechend schwer tue ich mich dann mit dem Pitch.

Ich werde deine Methode auf jeden Fall ausprobieren. Danke!

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Ich hätte dazu auch eine Frage: Ist der Pitch eigentlich immer vom Protagonisten aus gesehen?

 

Ich habe gerade ein paar alte Exposés rausgeholt ... bei mir zumindest war das jedes Mal der Fall. Ich grüble aber gerade auch, ob es Gegenbeispiele gibt. Fallen dir welche ein?

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Habe mal von einem Drehbuchautor gehört, dass beim Fernsehen teilweise sogar noch viel kürzer gepitcht wird.

 

Beispiel:

 

"Bridget Jones im Krankenhaus".

 

So hat der damals seine Serie gepitcht und die war in Deutschland erfolgreich.

 

Auch nicht schlecht. Auch da stand wohl wieder der Pitch (also die Idee) zuerst,

und dann kam der Rest.

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Habe mal von einem Drehbuchautor gehört, dass beim Fernsehen teilweise sogar noch viel kürzer gepitcht wird.

 

Beispiel:

 

"Bridget Jones im Krankenhaus".

 

 

Ein schönes Beispiel, das zeigt, was die Verknappung einer ganzen Geschichte auf einen Satz eigentlich über die Geschichte selbst aussagt: nichts.

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Habe mal von einem Drehbuchautor gehört, dass beim Fernsehen teilweise sogar noch viel kürzer gepitcht wird.

 

Beispiel:

 

"Bridget Jones im Krankenhaus".

 

 

Ein schönes Beispiel, das zeigt, was die Verknappung einer ganzen Geschichte auf einen Satz eigentlich über die Geschichte selbst aussagt: nichts.

 

 

Findest du? Ich habe da gleich ein ganzes Szenario vor Augen. Mich würde es nicht zum Sehen reizen, weil ich Krankenhausserien nicht mag, aber meine Schwester mag sie und ich vermute, dass sie dann gleich hellhörig wäre und reinzappen würde. Auf jeden Fall entsteht doch ein Bild?

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Ein schönes Beispiel, das zeigt, was die Verknappung einer ganzen Geschichte auf einen Satz eigentlich über die Geschichte selbst aussagt: nichts.

 

 

 

Ein Pitch ist ja auch vor allem dafür da, um neugierig zu machen.

 

Okay, Männer interessieren sich jetzt i.d.R. weder wirklich für Bridget Jones noch für Krankenhausserien,

aber den Ansatz finde ich super.

 

Um die Geschichte darzustellen, hat man das Exposé.

Bearbeitet von MichaelT
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Michael, aber so wie du das verwendest, ist doch der Pitch nichts anderes als der Grundimpuls der Geschichte. Ich gehe mal davon aus, dass wir alle - ob nun bewusst oder unbewusst, von einem solchen Grundimpuls ausgehen, wenn wir Geschichten entwerfen. Für manche ist das ein bestimmter Ort, ein Bild, das sie im Kopf haben, eine Situation oder eine Figur. Natürlich ist es sinnvoll und hilfreich, sich diesen Grundimpuls bewusst zu machen, aber neu ist das nicht - oder?

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Michael, aber so wie du das verwendest, ist doch der Pitch nichts anderes als der Grundimpuls der Geschichte. Ich gehe mal davon aus, dass wir alle - ob nun bewusst oder unbewusst, von einem solchen Grundimpuls ausgehen, wenn wir Geschichten entwerfen. Für manche ist das ein bestimmter Ort, ein Bild, das sie im Kopf haben, eine Situation oder eine Figur. Natürlich ist es sinnvoll und hilfreich, sich diesen Grundimpuls bewusst zu machen, aber neu ist das nicht - oder?

 

Nein, neu ist das nicht, das stimmt.

 

Ich habe aber in der Tat den Eindruck, dass sich einige Autoren nicht von Anfang an klar genug über den Kern der Geschichte sind.

Sonst hätten sie nicht solche Probleme, die Geschichte zu pitchen. Darum ist es m.E. sehr hilfreich, den Pitch ganz am Anfang einmal

aufzuschreiben.

 

Was hier einige interessant finden, ist wohl auch eher der Ansatz, vom Arbeitstitel auszugehen (also sich den zuerst zu überlegen).

Bearbeitet von MichaelT
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Ja, da magst du Recht haben. Interessant für mich ist, dass du den 'Pitch' eben mit diesem Kern der Geschichte gleichsetzt. Ich hab immer gehört, der Pitch seien vier Sätze, einer zum ersten Akt, der erklärt, wie der Ausgangspunkt ist, zwei zum zweiten Akt, in denen deutlich wird, wie es sich weiterentwickelt, und einer zum dritten Akt, der die Auflösung beinhaltet. Solcherlei verkrampfte Eindampferei bringt mich immer schier zum Wahnsinn.

Umgekehrt aber, wenn man sich hinsetzt und den ersten Impuls der Geschichte nimmt, der ganz zu Beginn da war, aus dem sich alles entwickelt hat, dann verstehe ich auf einmal den Sinn hinter der Übung :)

In der Tat, hab ich die Erfahrung gemacht, dass man diesen Grundimpuls nie verlieren darf. Er ist wie ein Samenkorn, aus dem sich alles weitere entwickelt. Verliere ich dieses Korn, verliere ich die Geschichte.

Hab mich übrigens mal hingesetzt und zu meinem aktuellen Projekt aus diesem Grundimpuls heraus ein paar Kernsätze zur Geschichte formuliert. Ich habe dabei nicht auf die Anzahl der Sätze geachtet, sondern einfach nur den Kern der Geschichte, so wie er sich zu Beginn präsentierte, ausformuliert. Gefällt mir, der Ansatz!

Im Wiki hab ich zu dem Thema übrigens ein sehr gutes Beispiel gefunden. Dort wird die Sache 'Logline' genannt:

"Ein überängstlicher Clownfisch muss die Sicherheit seines Riffs verlassen und den Gefahren des Meeres trotzen, um seinen verlorenen Sohn zu finden, der im Aquarium eines Zahnarztes gefangen gehalten wird (Logline zum Film 'Findet Nemo')".

Bearbeitet von Susann

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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