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Olaf

Geht es nur noch mit Agenturen?

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Eine Frage an alle, die Erfahrungen mit Publikumsverlagen haben …

 

Bislang bin ich im Bereich Sachbuch unterwegs und habe da rund ein Dutzend Bücher in namhaften Verlagen veröffentlicht. Mit dem Hintergrund kann ich mich bei neuen Sachbuchprojekten auch selbst an Verlage wenden und werde beachtet.

 

Nun soll es aber bald mal ein Krimi werden - und in dem Metier bin ich ein totaler Neuling.

 

Für mich stellt sich die Frage, ob ich es direkt bei Verlagen probieren soll (mit dem Hinweis auf die Sachbücher) oder ob das keinen Zweck hat und ich besser beraten bin, mir eine Agentur zu suchen.

 

Hat man im Bereich Krimi/Thriller ohne Agentur überhaupt eine Chance bei mittelgroßen Verlagen?

 

Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen?

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Meine persönliche, nicht zu verallgemeinernde Erfahrung: 

 

2010-2014: vertreten von zwei Agenturen, ohne überhaupt nah dran an einer Veröffentlichung meines Thrillers zu sein

Sommer 2014: genervter Wechsel ins Selfpublishing

2015: Mail von Lübbe ... 

 

Ich hab dann mal ganz ganz kurz überlegt, ob ich in Sachen Vertragsverhandlung nicht doch eine Agentur brauche, aber das Angebot war von vornherein gut. Die wollten es halt einfach haben. Im Moment schätze ich den direkten Draht zum Verlag ganz enorm. 

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Hallo Olaf,

 

das ist eine dieser Fragen, wo Du nach fünf Antworten acht Meinungen zusammenbekommst. Ich drück Dir die Daumen für Deinen Krimi!

 

Gruß

 

A

www.klippenschreiber.de

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Und etliche Threads im Archiv. ;-)

 

Es geht ja eigentlich gar nicht darum, ob man irgendetwas anzubieten/vorzuweisen hat, das einem die Agentur vielleicht "erspart".

 

Eine (gute) Agentur ist IMMER besser, weil ihre Vorteile gegenüber dem einen Nachteil (15% abdrücken) locker aufwiegt.

 

Und der direkte Draht bleibt einem ja trotzdem.

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Klar, da hat so jeder seine eigenen Erfahrungen. Meine sind: Nie wieder ohne Agentur. Ob es gut läuft, weiß man ja nicht - wer weiß, vielleicht hätte die Agentur noch einen anderen Vertrag ausgehandelt als man selbst? Wie sieht es mit Nebenrechten aus, wie mit Laufzeiten, wie mit Zahlungsfristen, wie mit Remittenden? Was passiert, wenn es mal kracht? Alles schon mit verschiedenen Verlagen erlebt, und da ist eine Agentur Gold wert. Ich selbst kann mich so auch ganz entspannt den Büchern widmen und wäre da nicht so locker, wenn ich zuvor hart um jeden Prozentpunkt feilschen müsste. Gute Agenturen haben zudem Zutritt zu vielen Lektoraten; die Chancen, zu landen, sind da sicher besser. Die Betonung liegt eben auf "gut", und da hilft ein Blick in die aktuellen Buchprojekte sowie die Autorenliste, um das grob abzuchecken. Oder eine PN hier im Forum, wo ich mir eine gute Empfehlung abgeholt habe.

 

Liebe Grüße

Peter

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Viele Autoren sind der Meinung, man habe heutzutage, ohne Agentur, keine Chance mehr bei einen Publikumsverlag. Wenn Du allerdings schon als Sachbuchautor bekannt bist, schätze ich Deine Chancen deutlich höher ein, auch ohne Agentur genommen zu werden.

 

Meine Erfahrung, die allerdings auch nicht zu verallgemeinern ist und außerdem anderes Genre:

 

Mit meinem historischen Roman erhielt ich von allen Agenturen Absagen, da er im 18. Jahrhundert spielt. Die Epoche sei angeblich unpopulär. Letztendlich kam ich ohne Agentur bei Bastei Lübbe unter, im "digital first" also dem Ebook-Label des Verlags.

 

Liebe Grüße

Gundula

Bearbeitet von Gundula
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Ich finde es immer hilfreich, mit meiner Agentur zu planen. Das Konzept wird abgeklopft, Exposé und Manuskript werden gecheckt und ggfls. überarbeitet, die Vorgehensweise wird besprochen, neue Genre werden getestet und alte Verlagsbeziehungen gepflegt. Inzwischen hätte ich gar keine Zeit mehr, mich selbst um all diese Dinge zu kümmern, auch wenn ich nur eine kleine Nummer bin.

 

Viel Erfolg bei deinen Plänen!

 

Brunhilde

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Ich finde den Nutzen einer "renomierten" Agentur unbezahlbar.

Allein die Kontakte sind es wert. Dein Manuskript landet da, wo es hin soll. Kannst du das selbst, d.h. hast du so gute Kontakte in die großen Verlage, dass du genau weißt, wer der Ansprechpartner für Krimis ist, dem deine Art zu schreiben, zusagt?

Und das in mehreren Verlagen - denn für einen lohnenden Vorschuss musst du mehrere Verlage überzeugen, die sich dann fröhlich hochbieten.

 

Ich erlebe gerade bei einer Freundin, dass erfolgreiche Sachbücher leider keinerlei Vorteile bei belletristischen Werken (die wirklich gut sind!) sein müssen. Das sind in den meisten Verlagen zwei Sparten, die sich teilweise nur vom Sehen in der Kantine kennen.

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Ohne unsere Agentur, bei der wir seit September 2001 unter Vertrag sind, hätten wir nicht den Erfolg gehabt, auf den wir jetzt zurückblicken können - und nicht die Zukunft, die uns auf jeden Fall bis 2024 beschäftigt hält: 53 Romane veröffentlicht, 3 noch unveröffentlichte Romane beim Verlag liegen, 4 Romane in Arbeit, 7 weitere Verträge.

5 Bücher verfilmt - durch unsere Agentur vermittelt

 

Gruß Sysai

 

p.s. 2024, wenn der letzte dieser Romane erscheint, bin ich 75 Jahre alt   

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 2024, wenn der letzte dieser Romane erscheint, bin ich 75 Jahre alt   

75? Großartig, eine tolle Perspektive, die macht mir jetzt echt Mut!

 

Auch ich bin megafroh über meine Agentur!

 

LG

Doris

Bearbeitet von DorisC

MAROKKO-SAGA: Das Leuchten der Purpurinseln,  Die Perlen der Wüste,  Das Lied der Dünen; Die Wolkenfrauen

Neu seit März 2020: Thea C. Grefe, Eine Prise Marrakesch

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Mein Eindruck ist, dass Sachbuch und Belletristik zwei grundverschiedene Geschäftsfelder sind, die nur zufällig beide mit gedrucktem und gebundenem Papier handeln, und dass vom einen ins andere zu wechseln ein bisschen so ist, als würde ein Bundesliga-Fussballprofi in die Schwimm-Nationalmannschaft wollen: man würde ihn zwar grundsätzlich als Sportler wahrnehmen, aber seine Torbilanz würde ihm eher wenig helfen – er müsste schon unter Beweis stellen, dass er echt schnell schwimmen kann.

 

Zum Thema Agentur bin ich der Überzeugung, dass es zwar ohne gehen mag, man dann aber höchstwahrscheinlich unter seinen Möglichkeiten bleibt.

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Ich glaube, dass es mit etwas Glück und dem ein oder anderen Kontakt, der mit Hilfe Deiner Sachbuch-Connections hergestellt werden kann, durchaus möglich ist, auch ohne Agentur zu einem Verlagsvertrag zu kommen. (Grundsätzlich ist in dieser Branche nämlich nichts unmöglich ...)

Ich bezweifle aber, dass es ohne gute Agentur auch ein guter Vertrag wird. (Betonung liegt hier auf "gute" Agentur - denn mit einer weniger guten bist du womöglich schlechter aufgestellt als ohne).

Ich kenne Autoren, die es ohne Agentur zu einer Veröffentlichung gebracht haben. Ich kenne keine, die eine Auktion mit anschließendem Riesenhonorar und Kampagnentitel hinbekommen haben. Nicht, dass eine Agentur das garantiert. Aber die Chancen darauf sind nicht einfach nur größer - ich würde sagen, eine Agentur ist hier die Grundvoraussetzung. 

Bearbeitet von Julia
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Ich teile Andreas' Meinung. Auf die Zusammenarbeit mit (m)einer Agentur würde ich nicht mehr verzichten wollen. Eine Anmerkung zum Sportlervergleich allerdings: Immerhin wüsste man wenigstens, dass der Mensch fit ist, die Branche kennt und bereits weitgehend desillusioniert ist. Dieser Aufwand fiele also weg.  ;) 

 

Herzlich,

Tom

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Ob es nur mit Agentur geht, weiß ich nicht. Ich habe bisher ausschließlich mit Agentur gearbeitet, und sie ist jeden Cent wert, den ich für sie bezahle. Natürlich kann man Verträge auch selbst aushandeln, wenn man das entsprechende Geschick mitbringt, aber ein Agent holt immer noch mal mehr raus und ist auch weiter vernetzt. Wichtig ist allerdings, dass es eine gute und engagierte Agentur ist, in der man nicht als Karteileiche endet.

Pseudonyme: Anna Jonas, Nora Elias

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Ich kann mich nur denen anschließen, die eine gute Agentur empfehlen. Eine gute Agentur kennt alle Fallstricke, die selbst noch in den empfohlenen Standardverträgen liegen. Das Entscheidende ist letztlich weniger der Vertrag, als die Vertragsgestaltung, damit man nicht unter seinen Möglichkeiten bleibt. 

 

Meine derzeitige Agentur ist ihr Geld mehr als wert, in jeder Hinsicht, und ich möchte gar nicht mehr ohne arbeiten.

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Vielen Dank für alle Erfahrungsberichte, Meinungen und Argumente bisher! Es zeichnet sich ein deutlicher Trend für die Zusammenarbeit mit einer Agentur ab.

 

Trotzdem freue ich mich über weitere Meldungen. Vielleicht jetzt gerade kritische Stimmen? Fälle, bei denen eine angeblich gute Agentur eine Veröffentlichung eher verhindert als gefördert hat? (So ähnlich wie bei Dania.)

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Vielen Dank für alle Erfahrungsberichte, Meinungen und Argumente bisher! Es zeichnet sich ein deutlicher Trend für die Zusammenarbeit mit einer Agentur ab.

 

Trotzdem freue ich mich über weitere Meldungen. Vielleicht jetzt gerade kritische Stimmen? Fälle, bei denen eine angeblich gute Agentur eine Veröffentlichung eher verhindert als gefördert hat? (So ähnlich wie bei Dania.)

 

Ich denke auch, dass man ohne Agentur wahrscheinlich unter seinen Möglichkeiten bleibt. Meine damalige Agentur

hat mir zu einigen Verträgen in einem größeren Verlag verholfen und hat mich auch schreiberisch sehr unterstützt. Ich würde aber dazu raten, sich die einzelnen Agenturen genau anzusehen, ob das eigene MS auch dazu passt, was für andere Autoren sie vertreten

und wieviele Kontakte sie haben. Also nicht gleich unterschreiben, wenn ein Angebot kommt. Vorsicht auch bei irgendwelchen Kosten-ich hatte mal erlebt, dass ein Agent, der sehr interessiert an einer Zusammenarbeit war, den Ersatz der Portokosten haben wollte.

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Mein Eindruck nach der beendeten Zusammenarbeit mit 2 Agenturen: Der Erfolg steigt natürlich mit dem Aspekt GUTE Agentur, zum anderen aber auch mit dem, was ich mal Marktgängigkeit deiner Projekte nennen möchte. Je eher eine Agentur das Ding an große Verlage bringen kann, umso eher würde ich eine Agentur empfehlen.

Bist du hingegen mehr sehr speziell oder in einer Nische oder nicht so marktgängig unterwegs, und die Projekte sprechen eher kleinere/mittlere Verlage an, würde ich eher nicht mit Agentur zusammen arbeiten. Meine Erfahrung ist nämlich, dass die Möglichkeiten der Verhandlung mit dem Verlag sowieso begrenzt sind, die ihre maximalen Honorare haben und auch eine Agentur da nicht wirklich weiter kommt.

Aber das ist mein Eindruck, der nicht statistisch belegbar ist (zumindest nicht von mir).

 

Ich nehme an, die anderen wichtigen Punkte abseits Honorargestaltung kennst du aus dem Sachbuchbereich, wie lange der Vertrag gelten soll, Ebook-Tantiemen & was üblich ist, etc.

 

Liebe Grüße,

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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Wenn ein Projekt ohnehin nur für kleine/mittlere Verlage geeignet ist, was ja zumindest denkbar wäre, sinkt mit den dann geringeren Garantien und Tantiemen natürlich auch die Provision, also der Benefit aus Sicht der Agentur. Allerdings bedeutet Nische nach meinem Dafürhalten nicht notwendigerweise, dass nur kleine Verlage in Frage kämen.

 

Die Agentur kümmert sich im Idealfall um den ganzen Quatsch, um den ich mich nicht kümmern will, von der Abrechnung bis zur Vertragsgestaltung. Ich bin Schriftsteller, kein Buchhalter oder Jurist. Ich bin übrigens auch kein Grafiker oder Lektor oder Marketingmensch oder Buchhandelsvertreter, weshalb ich neben der Agentur auch noch einen Verlag beschäftige. ;)

 

Herzlich,

Tom

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Ich häng mich mal da dran, weil ich gerade etwas entscheidungsunfähig bin.

Ich habe den direkten Kontakt zum Lektorat zweier Publikumsverlage und überlege schon seit Tagen, ob ich mein Manuskript überhaupt zu denen schicken soll, oder ob ich lieber erst eine Agentur suchen soll. Irgendwie mag ich die Kontakte aber nicht ungenutzt lassen, wenn ich sie schon mal hab.

Wenn ich es zu den Verlagen schicke und keiner von denen mag mein MS, wird es dann mit einer Agentur vermutlich schwierig, weil die ja immer wissen wollen, wo man es schon hingeschickt hat.

Und mal angenommen, ich schicke es zuerst zu den Verlagen und bekomme eine Zusage, kann ich dann bei einer Agentur anklopfen und fragen, ob die mich vertreten?

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Wenn einer der beiden Verlage vorab zusagt, wird eine Agentur Dich sogar ganz besonders gern vertreten, denke ich. Weil sie den Text ja nicht mal mehr anbieten muss und die Verdienstquelle quasi schon eingebongt ist.

Mit nur zwei Verlagen ist der Text, hab ich einer Diskussion in einem anderen Thread entnommen, wohl noch nicht verbrannt für Agenturen.

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Falls die Agentur nicht eh dieselben Kontakte hat, wird sie deine nutzen, da geht dir nichts verloren. Im Gegenteil, sie hat ja noch andere. 

 

Es ist aber nicht gesagt, dass die Agentur noch andere Verlage kontaktiert, sollten deine tatsächlich zusagen. Je nach Agentur geht man eventuell auch den bequemen Weg und beschränkt sich aufs Hochhandeln bei diesen beiden.

 

Zur letzten Frage: Falls du Bedenken hast, dass das gegenüber dem Verlag irgendwie unschicklich wäre - ist es nicht.

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Ich rate dir, auf jeden Fall Agenturen zu kontaktieren, noch bevor du deine Verlagskontakte nutzt, Sabine. Deine eigenen Kontakte nimmt dir ja keiner weg, falls du mit keiner Agentur einig wirst. Es geht ja nicht nur um den Kontakt, sondern auch um die Verhandlungen, falls einer der Verlage zusagt. Eine (gute!) Agentur wird für dich immer mehr rausholen und dich vielleicht vor so mancher Klausel bewahren, die du hinterher bereust.

 

Andreas

Bearbeitet von AndreasG

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Und mal angenommen, ich schicke es zuerst zu den Verlagen und bekomme eine Zusage, kann ich dann bei einer Agentur anklopfen und fragen, ob die mich vertreten?

 

Ja. So ist's jedenfalls bei mir gelaufen. 

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