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(Mascha)

Computer schreibt Drehbuch

Empfohlene Beiträge

Forscher fütterten ein Computerprogramm mit Sience Fiction-Filmen und ließen es ein Drehbuch schreiben. Dann verfilmten sie es.

 

Fazit: Noch besteht keine Gefahr, dass Künstliche Intelligenz unseren Job übernimmt.

 

Noch.

 

 

 

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Ich halte es ja für sehr schwierig, solch zusammenhanglosen Unfug bewusst zu schreiben ;)

Noch erstaunlicher finde ich allerdings die Ersthaftigkeit und die Kunstfertigkeit der Schaupieler, diese völlige Sinnlosigkeit mit Leben zu füllen. Ich glaube, das ist die wahre Kunst (Thomas Middleditch brilliert auch in der sehr vergnüglichen Serie "Silicon Valley").

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nu mal ganz langsam. Das Programm wird in dem Artikel in Ars Technica ähnlich vermenschlicht wie das oft mit Tieren in menschlicher Umgebung passiert. "Huch, wir haben 'es' ja 'ihn' genannt", heisst es da.

 

http://arstechnica.com/the-multiverse/2016/06/an-ai-wrote-this-movie-and-its-strangely-moving/

 

"The bot ... wrote the screenplay including stage directions and dialog.[4] The garbled script was then modified by Sharp who directed the actors to construe the plot points themselves and enact the play. According to Ars Technica, the final plot turned out to be a tale of romance and murder, set in a dark future world."

 

Das ist der Wikipedia-Eintrag, und der ist nicht AI-basiert, sondern filmtechnisch motiviert. Und trotzdem wird klar, dass das gute Programm ein "garbled script" ausgespuckt hat, das vom Direktor in etwas weniger Verworrenes umgeschrieben wurde. Die Plot Points wurden von den Schauspielern konstruiert. 

 

Das Programm ist ein Algorithmus zum Sortieren ("Erkennen") von Mustern, in diesem Fall in einem Korpus von alphanumerischen Daten, also Text. Dabei hat das Programm nicht die Bohne einer Ahnung davon, was die Texte bedeuten. Es spuckt dann neue Texte aus - basierend auf den "erkannten" Mustern und hat wieder keine Bohne ... Genau, eine Art Computer-dada.

 

Computerliteratur hört sich zur Zeit etwa so an:

 

“The man in front of the truck trampled from front to back safe from the blue. And all this while the man scooped shovels of dirt and trampled from front to back front to back. The other and the clay sighed for something of red. The irritant lay in something of red and laughed.”

 

Also eine amüsante Geschichte mit nicht ganz so schlauer "künstlicher Intelligenz", aber ein zeitgemäßer Aufhänger für wirksame PR.

 

Eine Ähnliche Schlagzeile kursiert auch über computer-generierte Romane:

 


A novel written by AI passes literary prize screening

http://www.techworm.net/2016/03/novel-written-ai-passes-literary-prize-screening.html

 

Bei genauerem Hinsehen stell sich aber heraus, dass die gute Maschine nur kleinere Dienste übernehmen durfte:

 

"Humans decided the parameters for the novel, such as the plot and gender of characters. The AI program then “wrote” the novel by selecting words or sentences prepared by humans and in accordance with the parameters, according to the team."

 

​Offenbar gibt es da eine Erwartungshaltung und daher einen Markt. 

 

Meint 

 

Manfred

 

PS: Übrigen haben wir uns an dieser Stelle vor einiger Zeit über ein Programm gewundert, dass vorgab, Literatur automatisch zu generieren - ein offenbarer Schwindel. 

 

 

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...erster Roman von einem Roboter geschrieben“ hieß es vor zwei Jahren, und zwar von einer Software namens IWRIGHT. Hier  der Thread dazu

 

http://montsegur.de/ipb-forum/index.php/topic/18208-nie-wieder-schreibblockade/?hl=iwright

 

Inzwischen ist die Internetseite zu der angeblichen Software IWRIGHT verschwunden. Aber es gibt auf Youtube noch ein Interview mit dem angeblichen Entwickler von IWRIGHT:

 

https://www.youtube.com/watch?v=Cu6ONj0W9B4

 

2014 geisterten viele Artikel dazu durch die Presse. Hier ein Beispiel:

 

http://virenschleuderpreis.de/2014/09/30/blink-books-iwright-der-erste-von-einem-roboter-geschriebene-roman/

 

Hier in Forum vermuteten die meisten einen Schwindel dahinter, und tatsächlich war es wohl ein PR-Stunt, um Aufmerksamkeit für einen Roman zu bekommen, und zwar „Die Auslöschung von Mary Shelly“, den man auf Amazon ansehen kann.

 

https://www.amazon.de/Die-Auslöschung-Mary-Shelley-Thriller/dp/3958370039

 

Eigentlich hatte der PR-Stunt etwas Künstlerisches an sich. Ein Versuch Realität und Fiktion zu verschmelzen.

 

Die Sache mit KI und der Macht der Maschinen passt ja auch gut zum Zeitgeist, wenn man sich z.B. die sci-fi-Filme der letzten Jahre anschaut. Kein Wunder, dass man mit der Thematik schnell Aufmerksamkeit bekommt. Nach dem Motto „siehste, jetzt is es passiert.“

 

Und auf den Wagen sind jetzt die Leute in Japan auch aufgesprungen. Wieder mit der Behauptung, dass ein „Roboter“ (klingt ja belebter als „Software“) einen Roman geschrieben hat, der diesmal fast für einen Preis ausgewählt wurde.

 

A novel written by AI passes literary prize screening

http://www.techworm....-screening.html

 

Dann stellt sich aber im Kleingedruckten heraus, dass Herr Roboter bisher nur Hilfsarbeiten durchführt.

 

Man versucht halt immer wieder, uns zu verschaukeln. Genauso gut könnte man behaupten „Roboter kann lesen“. Stimmt ja auch ein bischen, zum Beispiel bei der Post. Da werden Adressen ja automatisch sortiert. Basiert auf character recognition software. Ziemlich ausgefuchst, aber es geht dabei vorwiegend um Geometrie. Zum Beispiel um die Winkel und markante Punkte in einem Buchstaben, und das ist ja nicht das, was wir allgemein unter Lesen verstehen.

 

Wenn ein Mensch etwas liest, dann geh es ja vor allem um Verstehen. Beim Lesen laufen Verstehensprozesse ab, die bei der Software noch für lange Zeit undenkbar sind.  Um einen Roman oder auch nur eine Geschichte zu verstehen, geschweige denn zu schreiben, muss man verstehen, wie die Welt funktioniert. Nicht genau, sondern nur so ungefähr, denn dass ist es, was im Kopf passiert. Durch die Vagheit unserer Kognition können wir uns ein Bild vom Ganzen machen und selbständig agieren. Davon ist die KI-Forschung noch Lichtjahre entfernt. Ernsthafte KI-Forscher suchen sich daher eng umgrenzte Fragestellungen aus, die aber nur einen mikroskopischen Bruchteil der Prozesse erfassen, die beim Schreiben eines Romans beteiligt sind.

 

Diese Teilleistungen von „Robotern“ sind – für sich betrachtet – manchmal beeindruckend.  Schaut euch zum Beispiel mal an, wie „Altas“, eine Maschine von Boston Dynamics, läuft, die Tür aufmacht, im Schnee spaziert und Pakete einräumt:

 

https://www.youtube.com/watch?v=rVlhMGQgDkY

 

Nur hat die Blechkiste keine Ahnung davon, was Türen und Gebäude sind, was Schnee ist und vor allem wozu er läuft und Dinge einräumt, also gerade die Sachen, die die Maschine am besten kann.

 

David Hanson geht völlig anders an die Sache heran. In seinem Unternehmen geht es darum, KI für Mensch-Maschine-Interaktionen zu nutzen. Das ist offenbar ein sehr produktiver und innovativer Industriezweig mit viel „wirtschaftlichem Potenzial“. Hier ein Link zu einem seiner Produkte:

 

https://www.youtube.com/watch?v=IhVu2hxm07E

 

und zu seinem Ansatz im Bereich Theater:

 

http://www.dr-nikolaos-mavridis.com/resources/ROMAN09_0212_FI.pdf

 

Bei der Forschung zur Mensch-Maschine-Interaktion geht es u.a. darum, zu erforschen, wie Menschen die Maschine als Gesprächspartner akzeptieren. Offenbar klappt das ganz gut.

 

Das ändert aber nichts daran, dass auch diese Geräte keine Ahnung von der Welt haben.

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Sehr schön. ;) Vor allen Dingen sieht man, dass vieles, was heute veröffentlicht wird, gar nicht so weit davon entfernt ist. Wir nähern uns geistig den Computern immer mehr an, die wir benutzen. Was sicherlich auch kein Wunder ist. Wenn man von klein auf daran gewöhnt ist, nur in SMS-Kürzeln oder 140-Zeichen-Twitter-Einträgen zu denken und zu schreiben, was kann schon dabei herauskommen? Das, was man tut, prägt das, was man als nächstes tut. Psychologisch eine wirklich interessante Geschichte. Der technische Aspekt daran ist eigentlich uninteressant, mehr der menschliche.

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Schon Konrad Zuse hat gesagt, seine Sorge sei nicht, dass die Computer den Menschen, sondern, dass die Menschen den Computer zu ähnlich werden könnten.

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