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(Peter D. Lancester)

Englisches You in Deutsch

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Bist du dir da völlig sicher?  ;)

 

'Hai', 'ee' und, äh, 'ne'!

 

Als Beispiel: Die Frage: "Bist du Peter?" Könntest du auf Deutsch mit einem 'Ja' beantworten. Alles andere wäre gekünstelt, würde aber die Aussage nicht verändern. Gewiß, freilich, klar, oder ähnliches, haben nicht die Subtextbedeutung, die ein japanisches hai von einem ee trennt...

 

Diesen Unterschied KANNST du im Deutschen schlicht nicht sinnvoll übersetzen, weil beides einfach 'ja' heisst. Du könntest höchstens einen ganzen Satz dranpappen.

 

Bring konkrete Beispiele, dann reden wir drüber. Vorher hat dein Einwand keinen Gegenstand.

Wird schwierig und werd ich in den zehn Minuten die ich noch hier bin nicht schaffem. Versuche ich morgen. Aber wie gesagt: Im Englischen liegt die Unterscheidung zwischen dem, was wir als Siezen und Duzen kennen eher im Subtext und im Detail, als in der Anrede.

Wie hier alle sagen: Jeder erkennt sofort, ob ein Engländer ihn, oder einen anderen Duzt oder Siezt.

 

Aus Liebe zum Detail vielleicht. Aus Lust an Innovation.

Sorry, ICH (für mich) finde das weder detailliert, noch innovativ. Mag ich auch der einzige sein, aber mir würde das einfach nur narzistisch und annähernd arrogant erscheinen, etwa in der Art von: "Mir doch egal, welche Unterschiede die Deutsche und die Englische Sprache haben, ich prügele jetzt alle dazu, die englische Sprache so zu sehen, wie ich sie sehe..."

 

Bei mir käme da kaum mehr als das rüber... :-/

 

Ich würds schade finden, wenn du dein Buch durch so eine - unnütze Spielerei versaust. ;D

 

Wir werden ja sehen, wie die Textprobe ankommt.

Da bin ich gespannt! :D

 

Lieben Gruß,

Marco!

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Hey Peter!

 

So, jetzt komm ich mal dazu, zu versuchen, Beispiele zu bringen, sowohl dafür, wo ich im englischen einen Respektsunterschied sehe, der dem deutschen Du und Sie ähnelt, bzw. Gleich kommt, und auch dafür, weshalb das, was du planst, im Deutschen einfach nur seltsam wirkt und die Bedeutung eines englischen Originaltextes verändert..

 

Habe etwas in meine englischen Bücher geguckt und, es wird dich wenig überraschen: Das Duzen und Siezen steckt für mein Verständnis halt im Kontext, im Subtext.

 

“And Father said, ‘Christopher, do you understand, that I love you?’”

 

Den Satz aus Mark Haddons ‘The curious incident of the dog in the night-time’ lese ich als ein Du, und nicht als ein Sie.

 

Aus dem selben Buch folgender Dialog:

 

And Mrs. Alexander said, „Is your mother here?”

And I said, “No. Mother is in London.”

And she said, “So, you’re going to London on your own?”

And I said, “Yes.”

And she said, “Look, Christopher, why don’t you come inside and sit down and we can talk about this and work out what is the best thing to do.”

And I said, “No. I can’t come inside. Will you look after Toby for me?”

 

Hier lese ich das ebenfalls, dass Mrs. Alexander Christopher Duzt, der sie hingegen Siezt. Das kommt daher, weil hier Signale von Respekt, bzw. dem auftreten eines Jugendlichen gegenüber eines Erwachsenen stehen.

Das You von Christopher ist respektvoller als das you von Mrs. Alexander...

 

Andererseits finde ich deine Idee, you konsequent mit ihr und euch zu übersetzen als gutes Mittel, um Humor zu erzeugen.

Du hast das Beispiel mit dem Fluchen ja schon gebracht.

Ein Streit zwischen einem Vater und einem Sohn, zum Beispiel in einem Slum in Detroit oder in Liverpool, gewinnt dadurch eine Menge Humor. Etwa wenn der ungebildete, assoziale jugendliche Sohn sich mit dem ebenso prolligen Vater darum streitet, wie lange er auf die Party darf!

 

Sohn: „Stuff it. You can shove it up yours. I’ll be back tomorrow, and there’s nothing you can do about it.”

Vater: “No way, Mister. You’ll be back at eleven precisely, or you’re going to get a whole lotta trouble.”

Sohn: “Fuck you, you asshole!”

 

 

Übersetzung:

 

“ Klappe. Ihr könnt es in Euren schieben. I werde morgen zurückkommen, und es gibt nichts, was ihr dagegen tun könnt.“

„ Auf keinen Fall, Herr. Ihr werdet um genau elf Uhr zurück sein, oder ihr werdet eine Menge Ärger haben.“

„ Fickt euch, ihr Arschloch!“

 

Wer hätte gedacht, dass sich ein ungebildeter Proll aus dem Slum so gewählt ausdrücken kann... Ich verstehe nicht, wieso die Amis das immer zensieren, es klingt so – gebildet!!

 

Ich frage mich, ausserdem, wie du gedenkst, den Unterschied zwischen ‚Me’ und ‚I’ zu übersetzen. Wie klingt, wenn du schon so ins Detail gehst die Übersetzung von ‚Just Me, Myself and I’?

Überhaupt, bleiben I und me schlicht ich, oder wechselst du in den Pluralis Majestätis, um das ganze harmonischer zu halten. Ein Ich und ein Wir zwischen einem Euch und Ihr wirkt ja NOCH seltsamer...

 

Also, ich denke, du hast hier ein arges Problem, weil es einfach sprachliche Eigenheiten im englischen gibt, die du mit den Deutschen Mitteln gar nicht bis schwer unzureichend übersetzen kannst, wenn du die englische Originalbedeutung beibehalten willst.

 

Auch die im englischen übliche doppelte Verneinung müsstest du doch dann konsequenterweise mit ins Deutsche hieven, oder?

 

„There ain’t no easy way out.“

“Es gibt nicht keinen einfachen Weg heraus.”

 

„Don’t you get me no Help!“

“Wirst du mir nicht keine Hilfe holen!”

 

Lustig werden vermutlich auch die englischen Flüche:

 

„That bloody tube didn’t wait for me.“

“Die blutige U-Bahn hat nicht auf mich gewartet.“

 

Also, wenn dein Werk lustig sein soll, könnte das sogar für mich klappen, ansonsten sehe ich da ganz arge Bedeutungsverschiebungen!

 

Lieben Gruß,

Marco!

 

P.S. (Ich übernehme keine Gewähr für hundertprozentige grammatikalische Richtigkeit der von mir verfassten englischen Sätze...)

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Hallo Leute,

 

ich tendiere zu Marcos Meinung.

Mein muttersprachlicher Hauskanadier meinte, der normale Durchschnitts-Idiot, so wie er selbst ;), sähe überhaupt nie nicht ein SIE im Englischen, wenn das Wort YOU benutzt wird. Nicht mal drüber nachgedacht wird da. Wenn er jemanden siezen will, dann tut er dass lediglich über die Nennung des Nachnamens! Militärisch spielen dann natürlich noch Ränge mit und das "Sir". Aber im Privatleben gibt es einfach kein Siezen oder Duzen, anders als mit dem Namen.

 

Die Beispiele, aus denen Deutsche ein respektvolles SIE herauslesen könnten, klangen für ihn alle nach einem simplen you und er meinte, wir bilden uns das bestenfalls ein. Das heißt, es geht NICHT daraus hervor, wie nahe die Personen sich stehen! Dazu bräuchte er mehr Text.

Er meinte auch, dass dies eine der Beispiele dafür sei, wie unpräzise Englisch im Gegensatz zu Deutsch doch ist.

 

Zu Peters Wunsch das alte YOU mit IHR zu übersetzen: Ohne Erklärung auf keinen Fall, und selbst dann würde ich es als störend bezeichnen, es sei denn, es hat einen dramaturgischen Wert/Sinn. "Einfach nur so" würde es mich nerven.

 

LG

Joy

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Die Beispiele' date=' aus denen Deutsche ein respektvolles SIE herauslesen könnten, klangen für ihn alle nach einem simplen you und er meinte, wir bilden uns das bestenfalls ein.[/quote']

 

Naja, was heisst einbilden - ich denke, wir setzen die geschilderte Situation einfach in die für uns gewohnte Sprachsituation um.

Je nachdem, ob wir an einer Stelle Du oder Sie sagen würden, lesen wir (oder ich zumindest) ein you als solches.

 

Aber man sieht ja, selbst die Engländer sind sich nicht einig.

Dein Männe versteht you als Duzen, Charlie und ihr Mann verstehen you als Siezen...

Als 'Euch' und 'Ihr' versteht es aber vermutlich auch keiner.

 

Am Ende wird wohl wieder nur rauskommen, dass You weder 'Du', noch 'Sie', noch 'Ihr' oder 'Euch' heisst, sondern schlicht - you!

 

Als solches unübersetzbar und nur mit den in Deutschland zur Zeit gängigen Formen übersetzbar.

 

Gruß,

Marco! :s17

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Naja' date=' was heisst einbilden - ich denke, wir setzen die geschilderte Situation einfach in die für uns gewohnte Sprachsituation um.[/quote']

 

:s18 Exactly. Das meinte ich mit "einbilden". Das ist sozusagen die short version von deinem so schön ausformulierten Satz.

 

Ansonsten: Stimme dir zu, das ist wohl so. Manches ist eben nicht eins zu eins übersetzbar.

 

LG

Joy

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Hallo Peter,

 

als ich den Thread zum ersten Mal gelesen habe, ist mir "Asterix bei den Briten" eingefallen. Nach längerem Nachdenken und drüber Schlafen bin ich auf dieses gekommen:

 

Zitat:

{Zwei Helden haben sich vor Kurzem getroffen und sich gerade vorgestellt. Anhand von einigen Ausrufen ist klar, daß sie englisch miteinander reden.}

"So seid Ihr wohl der deutschen Sprache mächtig?"

"Ja."

"Nun, so redet doch, wenn Ihr einen Deutschen vor Euch habt, deutsch, wie Euch der Schnabel gewachsen ist."

"Na, Sir, nur sachte, sachte! Ich habe doch nicht gewußt, daß Ihr ein Deutscher seid."

 

{Etwas später, die beiden sitzen beim Bier. Ein Schurke will sie belauschen, hat aber Pech,}

 

"... denn sie bedienten sich einer Sprache, die er nicht kannte, der deutschen.

...

"Also Sie sind eigentlich Büchsenmacher, und Ihr Vater war es auch."

 

Karl May, Der schwarze Mustang.

 

Diese Verteilung der Anrede, Ihr = englisch, Sie = deutsch, zieht sich m.W. durch sämtliche x-tausend Seiten, die der Herr verfaßt hat. Ich fand das weder in jungen Jahren schräg, noch kommt mir das heute so vor. Allerdings kann man sich drum streiten, ob Karl May nicht sowieso Fantasy und das Ihrzen damit angemessen ist.

 

Und für dich ist die Frage, ob du diese Assoziation - bzw. Asterix - in deinem Buch haben willst.

 

Schöne Grüße

 

Susanne

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Hey Susanne.

 

Interessantes Beispiel.

Ich frage mich, ob das in diesem Falle nicht eher auf der Zeit beruht, in der Karl May geschrieben hat...

 

In Schillers (Etwa 50 Jahre vor Karl May) Räubern fand ich ja auch:

 

FRANZ (Umherirrend im Zimmer). Oh! was habt ihr gemacht, Vater? Mein Karl, mein Bruder!

[...]

HERMANN. Das bin ich nicht, gnädiges Fräulein. Sehet selbst, ob's nicht Euer Bild ist - Ihr mögt's ihm wohl selbst gegeben haben.

 

Allerdings finden sich in den Räubern auch jede Menge Du's und Sie's, was aber auch meine Frage stützt: Hat Karl May in diesem Falle so geschrieben, weil er sich dem Englischen mit der Pronomentabelle genähert hat, oder weil es seiner Zeit entsprach?

 

Gruß,

Marco! :s17

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(Peter_Dobrovka)

Huhuhu, hahaha! Wasser auf meine Mühlen!

 

Allerdings finden sich in den Räubern auch jede Menge Du's und Sie's, was aber auch meine Frage stützt: Hat Karl May in diesem Falle so geschrieben, weil er sich dem Englischen mit der Pronomentabelle genähert hat, oder weil es seiner Zeit entsprach?

Der letzte zitierte Satz gibt dir die Antwort:

"Also Sie sind eigentlich Büchsenmacher, und Ihr Vater war es auch."

 

Es ist alles eine Frage der Gewohnheit. Aber ich nehme das deswegen nicht weniger ernst, sonst würde ich ja nicht diskutieren, sondern einfach machen.

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)

Zu Peters Wunsch das alte YOU mit IHR zu übersetzen: Ohne Erklärung auf keinen Fall, und selbst dann würde ich es als störend bezeichnen, es sei denn, es hat einen dramaturgischen Wert/Sinn. "Einfach nur so" würde es mich nerven.

Ich mache NIE etwas einfach nur so. ;)

Okay, ab und zu vielleicht ... ;D

 

Peter

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(Peter_Dobrovka)

Habe etwas in meine englischen Bücher geguckt und, es wird dich wenig überraschen: Das Duzen und Siezen steckt für mein Verständnis halt im Kontext, im Subtext.

Hm ...

Übersetzung: Es gibt kein konkretes Beispiel. :s22

 

“ Klappe. Ihr könnt es in Euren schieben. I werde morgen zurückkommen, und es gibt nichts, was ihr dagegen tun könnt.“

„ Auf keinen Fall, Herr. Ihr werdet um genau elf Uhr zurück sein, oder ihr werdet eine Menge Ärger haben.“

„ Fickt euch, ihr Arschloch!“

LOOOOOL

Du willst mich abschrecken, aber das noch viel geiler, als ich bisher in meine kühnsten Träumen gedacht hatte.

 

Ich frage mich, ausserdem, wie du gedenkst, den Unterschied zwischen ‚Me’ und ‚I’ zu übersetzen. Wie klingt, wenn du schon so ins Detail gehst die Übersetzung von ‚Just Me, Myself and I’?

Meine Wenigkeit, Mein Selbst und Ich.

 

Also, ich denke, du hast hier ein arges Problem, weil es einfach sprachliche Eigenheiten im englischen gibt, die du mit den Deutschen Mitteln gar nicht bis schwer unzureichend übersetzen kannst, wenn du die englische Originalbedeutung beibehalten willst.

Das hab ich nicht direkt vor, mir geht es um die Perspektive der Prota, in deren Fantasie die englische Sprache das Mittelalter wieder heraufbeschwört.

 

Auch die im englischen übliche doppelte Verneinung müsstest du doch dann konsequenterweise mit ins Deutsche hieven, oder?

 

„There ain’t no easy way out.“

“Es gibt nicht keinen einfachen Weg heraus.”

 

„Don’t you get me no Help!“

“Wirst du mir nicht keine Hilfe holen!”

Als wenn's das in der tiefsten deutschen Umgangssprache nicht gäbe, Marco!

(Warum muß ich jetzt bloß an den Raben aus "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" denken ...?)

 

„That bloody tube didn’t wait for me.“

“Die blutige U-Bahn hat nicht auf mich gewartet.“

Ja, geil! Einfach nur geil! ;D

 

Woher, glaubst du übrigens, kommt der blutige Anfänger?

 

der inzwischen dauergrinsende Peter

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Im Englischen gibt's die doppelte Verneinung ja auch nur in der allerschlimmsten Umgangssprache.

Das entspricht sich meiner Ansicht nach recht gut.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Hm ...

Übersetzung: Es gibt kein konkretes Beispiel.  :s22

Falsch. Das heisst nur, dass es nicht an einem einzigen Punkt festzumachen ist, sondern sich im Gesamttext verankert.

 

Du willst mich abschrecken, aber das noch viel geiler, als ich bisher in meine kühnsten Träumen gedacht hatte.

Was heisst abschrecken - ich will dir nur sagen, worauf es hinausläuft. Wenns DAS ist, was du willst, dann ist das doch okay. Allein, mir stellt sich die Frage: WARUM willst du das?

Die alte Frage: Schreibst du für dich, oder deine Leser? Bisher hab ich hier nicht den Eindruck, dass allzu viele Leute das so lesen wollen...

(Kommt natürlich auch auf deinen Kontext an...)

 

Meine Wenigkeit, Mein Selbst und Ich.

Lool! ;D

Damit unterstreichst du doch, dass man es nicht übersetzen kann...

 

 

Das hab ich nicht direkt vor, mir geht es um die Perspektive der Prota, in deren Fantasie die englische Sprache das Mittelalter wieder heraufbeschwört.

Nur hat die moderne englische Sprache nichts mehr mit dem Mittelalter zu tun, ebensowenig wie unsere... Auch wenn du das anders siehst.

Und selbst WENN eine (deutschsprachige) Protagonistin aus jener Zeit in unsere Zeit kommt, müsste sie sich erst bis zur Besinnungslosgkeit mit der englischen Sprache auseinandersetzen und sie studieren, bis sie das merkt. Es sei denn, sie wäre Engländerin - Ja, so könnte es klappen. Eine Engländerin, die aus dem Mittelalter in unsere Zeit kommt, würde das vermutlich so wahrnehmen, und dafür dann aber noch mit thou und thee und thy arbeiten. Die dürfte dann aber kein Deutsch kennen, und wenn doch, müssten die Deutschen in ihren Ohren alle mit Thou sprechen.

Na, viel Vergüngen, du hast eine Menge Arbeit für einen mehr oder weniger nutzlosen 'Spaß', den du ja auch noch dem Leser verklickern musst...

 

Als wenn's das in der tiefsten deutschen Umgangssprache nicht gäbe, Marco!

Wäre mir noch niemals nicht untergekommen nicht. ;D

 

Der Unterschied liegt darin, dass du zwischen 'tiefster deutscher Umgangssprache', die mir persönlich so gut wie niemals begegnet, und ganz normaler, alltäglicher englischer Grammatik keinen Unterschied ziehst...

 

Ja, geil! Einfach nur geil! ;D

Wie gesagt, wenns das ist, was du willst... Mir bleibt die Frage: Warum willst du das?? Es ist weder schön, noch dramatisch, sondern schlicht unfreiwillig lustig. Soll der vierte Teil eine Komödie werden?? Dann immer rein damit.

Dass ich es nicht lesen will, weils Grober Unsinn ist, bei dem sich mir die Zehennägel hochrollen, hab ich Dir ja nun gesagt. ;D

 

Woher, glaubst du übrigens, kommt der blutige Anfänger?

Das war mal bei Genial Daneben, und es kam nicht aus dem englischen, wenn man der Sendung glauben darf. Hatte auch wieder irgendwas mit dem Mittelalter oder der Jagdsprache oder so zu tun. Ich wüsste auch keine englische Entsprechung. 'Bloody Beginner' ist mir nicht so geläufig... Ich bezweifele also, dass es aus dem englischen kommt, dafür hat 'blutig' zuviele, auch, aber nicht nur, mittelalterliche, Bedeutungen in Deutschland. Lasse mich aber gerne belehren.

So oder so: Du versuchst mal wieder, eine generelle Regel aus einem Einzelbeispiel abzuleiten...

 

Wie gesagt, wenn du eine fundierte Meinung willst, ob deine, in meinen Augen, hanebüchene Theorie hinhaut: Wende dich an eine linguistische Fakultät oder eine Universität deines Vertrauens, die werdens vermutlich ohnehin besser wissen! ;D

 

Gruß,

Marco!

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Im Englischen gibt's die doppelte Verneinung ja auch nur in der allerschlimmsten Umgangssprache.

 

Dann sollten die englischen Sprachschützer endlich mal aktiv werden - hier in Deutschland sieht man es, vor allem in englischen Filmen und Serien, nämlich an allen Ecken und Enden...

Genug, dass man selbst an der Uni erklärt, die doppelte Verneinung wäre normaler Bestandteil der englischen Sprache...

 

:o :o

 

;D

 

Gruß,

Marco!

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Ehrlich?

Das interessiert mich.

Hier gehoert es zu den Dingen, deretwegen Eltern von Lehrern angerufen werden, wenn die Kinder es benutzen.

Ganz ehrlich. Ich hoere das selten und wenn dann, um's vorsichtig auszudruecken, von Menschen mit aehh unterdurchschnittlichem Bildungsstand.

 

Ueber Fernsehserien kann ich mir kein Urteil erlauben. (Ebensowenig wie ueber amerikanisches Englisch, nach dem mir dein "ain't" klingt.)

 

So oder so ist dergleichen mit "Dit kann mir keener nich' nehmen" etc. meiner Ansicht nach voellig angemessen wiedergegeben.

 

Viele Gruesse von Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Genug' date=' dass man selbst an der Uni erklärt, die doppelte Verneinung wäre normaler Bestandteil der englischen Sprache...[/quote']

 

Na das schockt aber. Ich kenne das auch nur als übelste Umgangssprache aus Kanada, von britischen Freunden und sogar von Amerikanern, die dann grinsend behaupten das sei die Sprache von Menschen, die man als "trailer park trash" bezeichnet.

 

LG

Joy

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Hey Charlie!

 

Ehrlich?

I don't tell you no shit! ;D

 

Naja, wenn man hier englisch aus Filmen und Serien lernt, ist das ja fast zwangsläufig amerikanisch, die Briten sind da einfach nicht präsent genug.

Ich will nicht mal bestreiten, dass man da eher Umgangssprachliches AE lernt, Hochschulabsolventen sind eher selten Charaktere eines Films oder einer Serie.

 

Dieses 'Das kann mir keiner nich' nehmen' begegnet mir, hier im Norden, wenn überhaupt, dann nur als Satire. In einigen Regionen würde ich das vielleicht als Umgangston oder als Dialekt erkennen (Im Platt gibts das manchmal), aber wirklich im Leben begegnen tuts mir nicht. Das tut es nur im Englischen!

 

Ich meine, die Rolling Stones kennt doch jeder, oder?

'I can't get no satisfaction' gilt hier als normales Englisch, das aber so im Deutschen nicht wiederzugeben ist, da muss man eine Verneinung rausnehmen...

 

Gruß,

Marco!

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Marco, welchen Uni-Umgang pflegst du denn? :s21:s22

 

Genug, dass man selbst an der Uni erklärt, die doppelte Verneinung wäre normaler Bestandteil der englischen Sprache...

 

In meinen Seminaren hätte ich da eins aufs Patschehändchen bekommen. Man kann doch nicht über Milton referieren und die doppelte Verneinung verwenden? Bei mir wurde das auch nur als Slang bezeichnet. Zu verwenden von Protagonisten in den dazugehörigen Gedichten oder literarischen Werken, nicht von den Studenten!

 

Und im Deutschen würde ich die doppelte Verneinung dem Bayrischen zuordnen, nichtwahr nicht? Jo mei, des hätt i niemals nicht gedacht!

 

Liebe am thread vorbeigeschlitterte Grüße

Judith, die ehemalige Englisch-Studentin

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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'I can't get no satisfaction' gilt hier als normales Englisch, das aber so im Deutschen nicht wiederzugeben ist, da muss man eine Verneinung rausnehmen...

 

 

Also, auch als Nicht-Kenner von Rolling Stones: "I can't get no satisfaction" habe ich in zwanzig Jahren mit einem Englaender (davon acht in England) nicht zu hoeren bekommen, aber vielleicht wollten ja die fuer ihre Hoeflichkeit beruehmten Englaender das meinen ueberempfindlichen Ohren ersparen?

 

Als "normales Englisch" gilt fuer mich eigentlich, was Englaender sprechen oder - vor allem in Bezug auf Peters Frage - schreiben. Und mit welcher Begruendung ein Uni-Dozent das erzaehlt, wuesste ich wirklich gern. (Es sei denn, der hat sich in der Tuer geirrt und wollte eigentlich rueber zu den Romanisten.) Ueber amerikanisches Englisch kann ich mir ueberhaupt kein Urteil erlauben. Wenn wir aber davon reden, dann faende ich es wichtig, das explizit zu sagen - denn dann halte ich mich lieber raus.

 

Judith:

Im Berliner Dialekt kommt die doppelte Verneinung auch vor! Icke hab keen Bayern nich jesehen, wa?

 

Gruesse von Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

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Hey Judith, Joy und Charlie!

 

Ich geb ja hier nur wieder, was mir von Studenten gesacht worden ist, in sofern kann ich gar keine näheren Angaben machen.

Vielleicht ging es ja um Liedtexte, da gelten doppelte Verneinungen zumindest als durchaus verbreitet und legitim, vielelicht ging es um Umgangssprache, ich weiß es leider nicht.

 

Ich kann halt nur die persönliche Beobachtung wiedergeben: Eigentlich finde ich kaum einen Film oder eine Serienfolge, in der ich keine doppelte Verneinung nicht finde. Und das Bild, das daraus entsteht, scheint sich hier zu verbreiten. Ob das jetzt repräsentativ ist, weiß ich aber auch nicht.

 

In Büchern hab ich, ehrlich gesagt, noch nicht so drauf geachtet, deshalb weiß ich das nicht so.

 

Und ja, Amerikanisches Englisch ist in Deutschland wesentlich weiter verbreitet als englisches, jedenfalls in meinem Sichtkreis... Vielleicht ist es da ja auch ein bisschen schlimmer, keine Ahnung. ;D

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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Das amerikanische Englisch braucht man hier nicht auszuklammern, denn wenn es um guten Ausdruck geht, dann gelten auch dort die britischen Regeln, mit dem Unterschied lediglich in manchen vereinfachten Schreibweisen, wie dem "ou", das auf das "o" reduziert wurde:

colour - color

 

Auch wenn das jetzt an Peters Thread leicht vorbeigeht. :s22

 

Marco, ich denke der Grund dafür, dass in Serien und Filmen so "lockeres" Englisch zu hören ist, liegt daran, dass amerikanische Autoren auf diese Weise durchaus Herkunft und Stand der Figuren übermitteln möchten. Oft spricht gerade der lustige Quotenschwarze "falsches" Englisch, bzw. eben sehr umgangssprachliches, während einer in der Rolle eines Professors sicherlich nicht dabei zu erwischen ist.

 

LG

Joy

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Marco, ich denke der Grund dafür, dass in Serien und Filmen so "lockeres" Englisch zu hören ist, liegt daran, dass amerikanische Autoren auf diese Weise durchaus Herkunft und Stand der Figuren übermitteln möchten. Oft spricht gerade der lustige Quotenschwarze "falsches" Englisch, bzw. eben sehr umgangssprachliches, während einer in der Rolle eines Professors sicherlich nicht dabei zu erwischen ist.

 

Weiß ich doch. Als Beweis zitiere ich mich mal selber:

 

Naja, wenn man hier englisch aus Filmen und Serien lernt, ist das ja fast zwangsläufig amerikanisch, die Briten sind da einfach nicht präsent genug.

Ich will nicht mal bestreiten, dass man da eher Umgangssprachliches AE lernt, Hochschulabsolventen sind eher selten Charaktere eines Films oder einer Serie.

 

;)

 

Nichts desto trotz: Die Masse machts vermutlich. Und man nimmt ja immer das an, was man vorgelebt bekommt. Es ist also, so oder so, nicht verwunderlich, wenn ein solcher Eindruck hier entsteht. Wie gesagt, ein Fall für die englischen Sprachschützer.

 

Wobei mich das auch wieder zum Thema bringt: Nehmen wir an, Peter schreibt seine seltsame Mittelalterübersetzung des Englischen - sprachethisch (Gibt's das Wort?) Halte ich das für weniger schön, weils ja dem Anglizismus eine gänzlich neue Tür öffnen würde.

Nicht nur wären Redewendungen wie 'Es macht keinen Sinn' plötzlich richtig, nein, sie wären sogar NOTWENDIG!

 

Im Zuge dessen, dass ich einem Deutschsprachigen Autor immer latent unterstelle, er solle auch die Deutsche Sprache nutzen, wie sie zu nutzen sei, sehe ich hier gleich noch einen Punkt, weshalb mir die ganze Idee zutiefst unsympathisch ist. Nicht dass ich denke, durch ein einziges Buch würde die Deutsche Sprache missbraucht werden, aber für mich stellt es einen (zugegebenermaßen persönlichen) Prinzipbruch dar.

 

Vermutlich auch ein Grund, weshalb mich bei der ganzen Sache das kalte Schauern überkommt...

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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(Peter_Dobrovka)

Jetzt schleicht sich schon wieder das Wort "Übersetzung" hier rein. Ich sage hierzu, solange die Leseprobe nicht fertig ist, nur noch das Allernotwendigste, wir werden zuvor eh nur aneinander vorbeireden.

 

Grundsätzlich finde ich, daß Sprache etwas Flexibles, Wundersames, Ausschöpfenswertes ist, und ich habe schon immer Autoren bewundert, die es schafften, Konventionen auf eine dergestalt unterhaltsame Weise zu brechen, daß sie nicht damit aneckten und Empörung verursachten, stattdessen erfrischend und originell rüberkamen und schließlich in den Bestand der Sprachkultur integriert wurden.

 

Ich sag nicht, daß ich sowas schaffen kann, ich sag auch nicht, daß die Idee gut ist, die ich vorhabe. - Das werdet IHR mir sagen, ob sie gut oder schlecht ist. Darum sind wir ja hier, alle miteinander. Und wenn ihr mir sagt, das könne so nicht bleiben, dann lasse ich es halt.

 

Nur, daß es auch mal ausgesprochen wird, daß ich keine "sprachethischen Skrupel" habe, im Gegenteil, mir als Leser mehr Autoren wünschte, die mit der Sprache auch mal etwas freizügiger umgehen, mit ihr rumhuren, sie vergewaltigen - wenngleich natürlich auf hohem Niveau, und vor allem immer unterhaltsam.

 

Danke für die Aufmerksamkeit.

 

Peter

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Grundsätzlich finde ich, daß Sprache etwas Flexibles, Wundersames, Ausschöpfenswertes ist, und ich habe schon immer Autoren bewundert, die es schafften, Konventionen auf eine dergestalt unterhaltsame Weise zu brechen, daß sie nicht damit aneckten und Empörung verursachten, stattdessen erfrischend und originell rüberkamen und schließlich in den Bestand der Sprachkultur integriert wurden.

 

 

Ich auch.

Die Nachgestaltung eines anderen Sprachklangs als Charakterisierungsmittel hat auch fuer mich viel Reiz. Mit versehentlichem falschen Sprechen nach Art von "nicht wirklich" und "das macht Sinn" hat das meiner Ansicht nach nichts gemein.

Ich lasse mein Kleinherz von Dir anfeuern, Peter, und bemuehe mich noch einmal, meinem charmanten Renaissance-Englaender sein "is it not?" zurueckzugeben.

 

Dir/Euch/Ihnen bestes Gelingen.

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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