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Jan vdB

Der Deutschland 83 - Flop

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Ich hab sie aufgenommen, aber noch keinen Teil gesehen. Lohnt es sich?

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich habe die Serie gerne gesehen, fand sie gut gemacht, auch gut gespielt - aber auch nicht sooooo überragend, wie sie teilweise in der Kritik dargestellt wurde. Vergleiche mit Homeland fand ich überzogen - da ist Letzteres m.E. ein anderes Kaliber. 

Ich denke, dass man das potenzielle Publikum dieser Serien einfach schwer zu einer festen Uhrzeit vor den Fernseher bekommt. "Unsereins" ist gewohnt, sich die amerikanischen Serien im Original bei Netflix o.ä. anzusehen - wann man will und ohne Werbeunterbrechung. Dass D 83 geflopt ist, finde ich jedenfalls mehr als schade, weil jetzt wohl wieder die Bedenkenträger in den Sendern Oberhand gewinnen.

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Für RTL ist die Serie beinahe ein Qualitätsweltwunder. Die Serie war gut gemacht ... aber nix für das normale RTL-Publikum ... dazu hätten sie sich zu sehr mit der deutschen Geschichte beschäftigen müssen. Ich hab die Serie nicht vollständig verfolgt, aber das was ich gesehen habe, war sehr ansprechend.

(Was im Übrigen auch für den Starfighter-Film galt ... )

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Hier noch eine Betrachtung von Thomas Lückerath, die m. E. viele Punkte richtig benennt: RTL hat bei "Deutschland 83" viele Chancen vertan - DWDL.de

Okay, was macht RTL? Es sucht Spachtelmasse für die Zeit zwischen den Werbeblöcken, womit die RTL Group ihr Geld verdient. 

Starfighter? Spachtelmasse.

Deutschland '83? Spachtelmasse mit Qualitäts-Feigenblättchen.

 

Wenn ein Reality-Format, das günstiger ist als ein Spielfilm, mehr Quote bringt (= mehr Geld für den Sender), dann wird das gesendet.
Wenn "Dr. House" in der dritten Wiederholung für den Einkaufspreis von 150.000 Euro dreimal so viele Zuschauer generiert wie eine eigene Serie für 600.000 Euro pro Folge, dann muss sich der RTL-Fiction-Chef in Gütersloh ein paar unangenehme Fragen von BWLern in Controllerfunktion stellen lassen in punkto Geldverschwendung.

 

Keiner dieser Controller denkt an morgen. Daran, beim Publikum eine Verlässlichkeit herzustellen, die wiederum verlässlich Quote generiert, so wie der "Tatort" in der ARD oder "Alarm für Cobra 11" im eigenen Haus. Unabhängig von der Qualität so einer Serie müsste jedem klar sein, dass eine verlässliche Dauerquote nur mit sehr langem Atem durch den Sender und einer kreativen Crew, die weiß, was sie macht, hergestellt werden kann. Nur so kann man ein Stammpublikum gewinnen. 
Mit Gier auf den nächsten Quartalsgewinn und ständigem Pilotieren von Serien, die sofort wieder abgesetzt werden, kann man diesen Gewinn zwar mitnehmen - dass der seit vielen Jahren bei RTL mit verbrannter Erde für neue Formate "erkauft" worden ist, das hat da keiner geblickt. Und jetzt ist das Geschrei groß - huch, wie konnte das denn passieren? 

 

Tja, das konnte passieren, weil RTL seine Zuschauer systematisch vergrault hat. Weil es in Sachen Fiktion kaum Kontinuität bietet,

Diese Quittung war überfällig, und es wird viele Jahre dauern, um sich wieder ein Stammpublikum herbei zu senden. Und da RTL dieser lange Atem fehlt, wird es dazu nicht mehr kommen. Falls die Verantwortlichen bei RTL sich "Titanic" ansehen: Die Stelle, an der die Band auf dem sinkenden Schiff spielt, da seid ihr jetzt.

 

Schöne Grüße,

Holger

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Ich denke auch das Problem mit der Quote kommt daher, dass die "eigenen" Zuschauer RTL in diesem doch anspruchsvollen Format nicht wiedererkannt (verstanden?) haben, und die "anderen" Zuschauer, die normalerweise ÖR (oder meinetwegen auch Netflix und Co.) sehen, das RTL gar nicht zugetraut und deswegen nicht eingeschaltet haben. Eine klassische lose-lose-Situation sozusagen.

In gewisser Weise fährt RTL damit die Quittung für jahrelanges Senden von "Billigheimer-Fernsehen" ein.

Bearbeitet von Jan vdB
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Kann es nicht sein, dass Deutschland 83 durch die dvd-Verkäufe rehabilitiert wird? Ich gucke mir grundsätzlich keine Serien mehr im "linearen" Fernsehen an, sondern gucke entweder Netflix oder kaufe mir die dvd. Und werde mir auch die Deutschland 83 DVD kaufen...

 

LG

jueb

Bearbeitet von jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Jürgen, gut möglich.
Ich glaube nicht, dass es an der Serie selbst liegt. Ich habe mir die ersten beiden Folgen angeschaut und mich sehr gut unterhalten. Und das bei RTL.

Schönen Abend,

 

Holger

Bearbeitet von Holger
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Ich denke auch das Problem mit der Quote kommt daher, dass die "eigenen" Zuschauer RTL in diesem doch anspruchsvollen Format nicht wiedererkannt (verstanden?) haben, und die "anderen" Zuschauer, die normalerweise ÖR (oder meinetwegen auch Netflix und Co.) sehen, das RTL gar nicht zugetraut und deswegen nicht eingeschaltet haben. Eine klassische lose-lose-Situation sozusagen.

In gewisser Weise fährt RTL damit die Quittung für jahrelanges Senden von "Billigheimer-Fernsehen" ein.

 

Ja, ich denke, das ist mit ein Grund. Ein Image-Problem. Ich schaue seit Jahren kein RTL, weil das für mich ein Schrottsender ist. Genauso wie auch auch nicht die Bildzeitung lese. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die eine gute Serie produzieren könnten.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Kann es nicht sein, dass Deutschland 83 durch die dvd-Verkäufe rehabilitiert wird? Ich gucke mir grundsätzlich keine Serien mehr im "linearen" Fernsehen an, sondern gucke entweder Netflix oder kaufe mir die dvd. Und werde mir auch die Deutschland 83 DVD kaufen...

 

LG

jueb

Ging mir auch durch den Kopf. Wäre nicht das erste Mal, dass eine wirklich gute Serie (oder Film) solch ein Quoten-Fiasko später wieder durch den DVD- und Pay-TV-Markt wettmacht.

 

Liebe Grüße

Ramona

Bearbeitet von Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Ich denke mal, die Werbeblöcke schrecken mittlerweile viele Zuschauer ab, zumal die DVDs heutzutage sehr kostengünstig sind. Ich schaue mir mittlerweile nicht mal mehr Serien, auf die ich gewartet habe, vorab bei den Privaten mit den Werbeblöcken an, sondern warte auf die DVD, weil die Werbeblöcke mir einfach den Spaß verderben. Als das Privatfernsehen Ende der 80er Jahre über Antenne weite Verbreitung fand, gab es in der Mitte einer Serie eine einzige Werbeunterbrechung, die auch noch angekündigt wurde. Das war okay. Aber irgendwann hatte man ja fast genauso lange Werbeblockzeiten wie Serie - und gleichzeitig kam der Siegeszug der DVD. Ich schätze, das und die vielen anderen Möglichkeiten, die es neben den Privatsendern wie RTL & Co gibt, führt das ursprüngliche Konzept der Werbeunterbrechungen irgendwann ad absurdum.

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Mir geht's genau wie Melanie.

Ich sehe seit Jahren kein Privat-TV mehr. Mich könnten selbst die großartigsten Filme und /oder Serien dort nicht locken, weil mich die Werbeblöcke abschrecken. Das tue ich mir nicht an.
Mal abgesehen davon finde ich, dass die Privaten unglaublich viel Müll senden/produzieren. Ich wäre nicht im Traum darauf gekommen, dass "Deutschland 83" eine anspruchsvolle Serie sein könnte.

Bearbeitet von SusanneL

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Susanne und Melanie kann ich mich nur anschließen. Auf RTL und Co. habe ich schon seit Jahren nichts mehr gesehen, weil die Sendungen überwiegend grottig und die Werbepausen irgendwann unerträglich waren. Deshalb informiere ich mich gar nicht erst, was dort mittlerweile läuft. Solange es Mediatheken und DVDs als Alternative gibt, muss man sich ja zum Glück keine Werbepausen mehr antun und kann die "Sendezeit" auch noch frei wählen. Warum sollte das Publikum also zu solchen Sendern zurückkehren, nur weil sie ausnahmsweise einmal Qualität bieten?

Bearbeitet von Daniela
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Hallo alle,

wenn man den Querschnitt der Äusserungen bzgl. der Sehgewohnheiten hier liest, liegen die Autoren des Welt-Artikels sicher nicht ganz falsch, wenn sie das Ende des linearen Fernsehens heraufdämmern sehen.

Sicher wird ein gewisser Prozentsatz der Leute auch weiterhin an althergebrachten Formaten, TV-Zeiten und Sehgewohnheiten festhalten wollen. Aber diese Schicht wird irgendwann nicht mehr die Mehrheit stellen.

Die Folge dürften noch knappere Budgets und der Wegfall noch weiterer bekannter Serien sein - erst bei den Privaten, die es (siehe oben) jetzt schon verstärkt trifft, dann aber auch sicher bei den ÖR.

 

Als jemand, der sein Auskommen hauptsächlich mit Drehbüchern in diesem Segment bestreitet, kann mir da schon ein bisschen mulmig werden.

 

Lg, Jan

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Ich frage mich, ob dieser Wegfall früher oder später zu einem vermehrten Aufkommen von durch Netflix oder Amazon o. a. produzierten Serien aufgefangen wird. Gerade habe ich bei Amazon Prime "The man in the High Castle" gesehen und war schwer beeindruckt. Wenn die veränderte Film- und Medienlandschaft zu solchen Serien führt, weine ich keiner Reality-Show hinterher. Bisher werden solche Projekte vor allem in Amerika umgesetzt, aber das gilt auch für andere Fernsehserien, die über den großen Teich zu uns schwappen und synchronisiert werden. Durch solche anspruchsvollen und spannenden Projekte schafft man ein neues Publikum, das mit Fernsehen eben nicht mehr nur dumm nach Programmzeitschrift berieselt werden will, sondern das bereit ist, sich auch auf komplexere Geschichten und anspruchsvolle Unterhaltung einzulassen. Vermutlich wird es früher oder später auch nationale Produktionen in diesem Segment geben.

 

Es ist ja nicht das Ende der Serienunterhaltung, die man da beobachten kann, im Gegenteil. Die Menschen mögen Serien, jetzt vielleicht sogar mehr als vorher. Alles, was sich ändert, ist dass man sich daran gewöhnt, dass man die Serien dann sehen kann, wenn man wirklich bereit dafür ist, und nicht dann, wenn das Fernsehen es einem (mit Werbepausen) erlaubt. Die spannende Frage ist also, wie sich die Drehbuchautoren an diesen neuen Markt anpassen werden.

 

Bisher habe ich nur Romane geschrieben, aber ich bleibe bei meinem Plan, sobald ich es mir leisten kann, einen Fernkurs zum Drehbuchschreiben zu machen und abzuwarten, was für Chancen da in Zukunft auf mich zukommen werden. Veränderungen sind nicht immer schlecht. Manchmal bringen sie auch neue Chancen für Qualität.

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Ich hab die Serie komplett aufgenommen und mir an zwei Migräne-Tagen angesehen. Das mache ich übrigens oft - über den HD-Receiver ist das ja auch kein Problem. Werbung kann problemlos überspult werden und die Serie gesehen werden, wann ich will. Oft kommen die Folgen ja erst im Fernsehen und dann auf Netflix - zuletzt war es bei "Silk" und "Call the midwife" so. Die neuen Folgen von "Suits" kommen auch erst im TV, bevor Netflix sie bringt. Oder Orphan Black.

Ach, bei viel zu vielen.

Jedenfalls: habe ich Deutschland 83 komplett gesehen und denke, auf 3sat oder Arte hätte sie sehr wohl ein Erfolg werden können. Es gab einige Dinge, die ich amüsant schlecht recherchiert fand (gelbe Mülltonnen für das duale System ;)  oder "Bundespolizei" statt Bundesgrenzschutz), aber so what.

Das ganze war i.Vgl. zu "The Americans" (läuft bei Netflix, amerikan. Serie über KGB-Spione in den USA der 80er) etwas bieder - aber so war die Bundesrepublik eben auch. Die Hauptfigur entwickelte sich ein bisschen zu wenig und guckte immer mit diesem schiefen Lächeln, plottechnisch war es okay, filmisch auch bieder (die Folgen hatten nie ein gescheites Ende, als wollten sie noch ein paar Minuten Extra haben, die man bei Bedarf, sprich: mehr verkaufter Werbezeit, hätte schneiden können), Kameraführung ein bisschen öde. Es wurden natürlich alle damaligen Themenblöcke abgehandelt, AIDS, Friedensbewergung, Sekten  - aber es wurde sehr gut und, wie ich fand, sehr ausgewogen gezeigt, dass eben alle Angst vor dem möglichen Atomschlag hatten und dem Gegner alles zutrauten. Der bestaussehendste Mann der Serie war der KGB-Chef in Berlin ;)

Fazit: keine Emmy-würdige Leistung, aber auch nicht so schlecht, dass man es vergessen sollte.

 

LG Ulrike

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Ich habe keine Berührungsängste und gucke alle Sender von Arte bis SIXX, wenn dort etwas läuft, was mich interessiert. Bei »Deutschland83« hat mich schon der trockene Titel abgeschreckt. Das klang nach öder Geschichtsstunde. Und das Thema an sich interessiert mich auch kein bisschen  – olle Kamellen, um ehrlich zu sein. Da gäbe es andere und aktuellere politische Themen, die mich mehr bewegen würden.

 

Den Mordkommissariat-Film fand ich sehr gelungen. Schönes Setting (die 20er sind einfach visuell ansprechend, im Gegensatz zu den 8oern ;-) ), tolle Schauspieler und eine Story, die ans Eingemachte ging. Besser geht’s für mich kaum.

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Ein liebes 'Hallo' in die Runde!

 

Ich hab mir nur zwei Folgen von 'Deutschland83' angesehen und dann wenig Lust verspürt, mir weitere Teile anzuschauen. Warum die Serie so hochgejubelt wird, ist mir schleierhaft. Handwerklich nicht schlecht gemacht und die Musik ruft nostalgische Gefühle hevor, aber die Macher hätten sich viel lieber auf die Figuren konzentrieren sollen. So liegt das Hauptaugenmerk auf den Plot - und der ist teilweise ziemlich hanebüchen.

 

Die alkoholliebhabende Tussi, die ihn beim Telefonat belauscht und man hofft darauf, dass sie sich in ihrer Besoffenheit etwas eingebildet hat? Konsequenterweise hätte sie sterben müssen.

Der Schlüssel für den sichersten Ort im sichersten Ort Deutschlands liegt einfach - wenn auch verschlossen - in der Schublade des Schreibtisch der Sekräterin?!?!

Oder warum die Profikillerin, die dort als Kellnerin arbeitet, nicht die Disk holt, sondern den Prota anweist, ist unverständlich und umständlich. Sie hätten dann auch gleich den Dialog plazieren können: "Mach du das. Du bist schließlich die Hauptfigur." :-D

Solche Situationen gibt es einige, innerhalb der ersten beiden Folgen.

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