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Ellen

Schlappe für die VG Wort

Empfohlene Beiträge

Mir schwant, dass wir Autoren so etwas wie das Milchvieh der Nation sind. *muh*

Wird ja auch ganz deutlich gesagt in den Beiträgen, sogar der Bundesjustizminister erkennt das an: Wir Autoren stehen am Beginn der schöpferischen Wertkette, mit Betonung auf "schöpferisch". Und natürlich seien Bücher anders zu bewerten als Autos und Kühlschränke.

Das mit den Verlagen und den Autoren in der VG Wort kommt mir vor wie eine mittelalterliche Burgszene, in der die Ritter und ihre Belegschaft ein Überlebenstraining absolvieren müssen. ;)

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Ist der Kuchen, von dem die Buchbranche lebt, wirklich so klein?

 

 

Gute Frage. Andererseits ... selbst wenn er klein ist, ist es ja auch fragwürdig, wenn dann einer am Tisch sagt: Ich nehm mir mal ein schönes großes Stück, damit wenigstens ich satt werde.

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Außerdem stellt sich mir noch eine Frage:

Warum wollte der VS, dass die urheberrechtlichen Befugnisse von Autoren und Verlagen gemeinsam wahrgenommen werden? Birgt das einen Vorteil für Autoren?

Ich dachte, der VS ist dafür da, die Interessen der Schriftsteller zu vertreten und nicht die ihrer Geschäftspartner. :-/

Ganz absurd ist diese gemeinsame Wahrnehmung nicht. Es geht ja darum, gegenüber den Herstellern die Kopierabgabe durchzusetzen. Dh. alle die, die Geräte herstellen, mit denen man Bücher kopieren kann, müssen dafür eine Kopierabgabe leisten - weil das Gesetz davon ausgeht, dass dadurch ein gewissen Verdienstausfall entsteht. Und zwar sowohl den Urhebern wie den Verlagen, weil eben weniger Bücher verkauft werden. Das zumindest war die Idee soviel ich weiß.

 

Allerdings steht es so nirgendwo im Gesetz, dort gibt es nur eine Kannbestimmung. In Autorenverträgen kann der Autor diese Abgabe teilweise an den Verlag abtreten. 

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

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Mir schwant, dass wir Autoren so etwas wie das Milchvieh der Nation sind. *muh*

Wird ja auch ganz deutlich gesagt in den Beiträgen, sogar der Bundesjustizminister erkennt das an: Wir Autoren stehen am Beginn der schöpferischen Wertkette, mit Betonung auf "schöpferisch". Und natürlich seien Bücher anders zu bewerten als Autos und Kühlschränke.

Das mit den Verlagen und den Autoren in der VG Wort kommt mir vor wie eine mittelalterliche Burgszene, in der die Ritter und ihre Belegschaft ein Überlebenstraining absolvieren müssen. ;)

 

 

:D Das ist ein passendes Bild.

 

Vielleicht ist diese Geschichte zwischen dem VS und den Verlagen ja auch in einer Zeit entstanden, als Verlage gegenüber ihren Autoren eine größere Verantwortung verspürt haben, zu der  z.B. Anderas Steinhöfel in seiner Dankesrede für die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein schriftstellerisches Gesamtwerk in so eindrücklicher Weise die Branche aufgefordert hat:

 

 "Gewähren Sie anderen Autorinnen und Autoren das Glück, sich schriftstellerisch ausprobieren und finden zu dürfen, zur Not auch über längere Durststrecken hinweg. Stecken Sie es auf, auf der abergläubischen Suche nach dem nächsten Potter und dem nächsten Twilight horrende Lizenzgebühren über den Tisch zu schieben, während an anderer Stelle Autorinnen und Autoren um halbe Tantiemenprozente für vierte Taschenbuchauflagen streiten müssen. Drücken Sie Ihren Controllern ab und zu ein Chloroform-Läppchen vor die Nase, fünf Jahre lang oder so - Sie werden sehen: Das zahlt sich langfristig aus." ( siehe hier: http://www.boersenblatt.net/640502/ )

 

 

 

Ist der Kuchen, von dem die Buchbranche lebt, wirklich so klein?

 

 

Gute Frage. Andererseits ... selbst wenn er klein ist, ist es ja auch fragwürdig, wenn dann einer am Tisch sagt: Ich nehm mir mal ein schönes großes Stück, damit wenigstens ich satt werde.

 

 

;D ... mir würde ja schon eine üppige Vorspeise und ein raffiniertes Dessert reichen ...

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

Mein YouTube Kanal

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Außerdem stellt sich mir noch eine Frage:

Warum wollte der VS, dass die urheberrechtlichen Befugnisse von Autoren und Verlagen gemeinsam wahrgenommen werden? Birgt das einen Vorteil für Autoren?

Ich dachte, der VS ist dafür da, die Interessen der Schriftsteller zu vertreten und nicht die ihrer Geschäftspartner. :-/

Ganz absurd ist diese gemeinsame Wahrnehmung nicht. Es geht ja darum, gegenüber den Herstellern die Kopierabgabe durchzusetzen. Dh. alle die, die Geräte herstellen, mit denen man Bücher kopieren kann, müssen dafür eine Kopierabgabe leisten - weil das Gesetz davon ausgeht, dass dadurch ein gewissen Verdienstausfall entsteht. Und zwar sowohl den Urhebern wie den Verlagen, weil eben weniger Bücher verkauft werden. Das zumindest war die Idee soviel ich weiß.

 

Allerdings steht es so nirgendwo im Gesetz, dort gibt es nur eine Kannbestimmung. In Autorenverträgen kann der Autor diese Abgabe teilweise an den Verlag abtreten. 

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

 

 

Dankeschön, Hans Peter.

Ich dachte mir schon, dass es einen venünftigen Grund gegeben hat für das Festlegen einer gemeinsamen Wahrnehmung. Vielleicht ist eben auch, wie ich eben in dem Post drüber laut überlegt habe, die veränderte Beziehung zwischen Verlagen und ihren Autoren ein Grund, warum so eine Regelung zur jetzigen Zeit irgendwie absurd erscheint.

Ich habe grundsätzlich überhaupt nichts dagegen, zusammen mit einem Verlag gewisse Interessen zu verfolgen und dann auch die Einnahmen zu teilen. Es ist ja auch eine sehr enge Zusammenarbeit, in die Autor und Verlag treten, wenn sie zusammen aus einm Manuskript ein Buch machen. Nur sollte das auf Augenhöhe geschehen und mit der von Steinhöfel eingeforderten verantwortungvollen Haltung von Verlagen gegenüber ihren Autoren.

 

Lieber Gruß,

Juliane

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen."

Erich Kästner Vorträge und Lesungen einstudieren  und  Autorenseite Juliane Breinl

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Danke allen für ihre Ausführungen.


 

Ganz absurd ist diese gemeinsame Wahrnehmung nicht. Es geht ja darum, gegenüber den Herstellern die Kopierabgabe durchzusetzen. Dh. alle die, die Geräte herstellen, mit denen man Bücher kopieren kann, müssen dafür eine Kopierabgabe leisten - weil das Gesetz davon ausgeht, dass dadurch ein gewissen Verdienstausfall entsteht. Und zwar sowohl den Urhebern wie den Verlagen, weil eben weniger Bücher verkauft werden. Das zumindest war die Idee soviel ich weiß.Geschäftspartner. :-/

 

Allerdings steht es so nirgendwo im Gesetz, dort gibt es nur eine Kannbestimmung. In Autorenverträgen kann der Autor diese Abgabe teilweise an den Verlag abtreten. 

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

Professor Pfennig, Sprecher der Initiative Urheberrecht, kam vor zwei Jahren schon zu ebendieser Feststellung.

https://irights.info/artikel/warum-urheber-sorgfaltig-prufen-sollten-ob-das-urteil-im-vergutungsstreit-ihre-situation-verbessern-kann/19295 Darin heißt es unter Absatz 3, dass der Verlag dann keinen Anteil erhalten würde, wenn der Autor schon vorher einen Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort abgeschlossen hat, auch wenn die Abtretung nachträglich vertraglich vereinbart wurde. Kam allerdings der Verlagsvertrag zuerst, dann müsse geklärt werden, ob die Einkünfte geteilt werden oder die Tantiemen dem Verlag allein zustehen. Das als Ergänzung zu deinen Ausführungen zu den Verträgen, die im Einzelfall geprüft werden müssten, Hans Peter. Das ist aber, wie du sagst, nicht gesetzlich verankert, sondern hat sich wohl irgendwie als Gewohnheitsrecht etabliert.

 

Herzliche Grüße, Christa

Bearbeitet von Christa
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