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Holger

Tatort - Preis des Lebens, So., 25.10.

Empfohlene Beiträge

Am Sonntag, 25.10., kommt in der ARD um 20:15 Uhr der Stuttgarter Tatort „Preis des Lebens“, zu dem ich das Drehbuch verfasst habe.

 

Ausgangslage war der Wunsch des SWR, dass man einmal den Sohn oder die Tochter von Kommissar Bootz (Felix Klare) entführen könnte.

So interessant ich den Gedanken auch finde, weil er natürlich viel dramaturgisches Potential freisetzt und dem Kommissar Fallhöhe verschafft, so sehr widerstrebt mir aber Strickmuster 1 („Der Täter hat eine Geisel genommen - dummerweise ist es zufällig ihr Kind.“) und Strickmuster 2 („Der Serienkiller von 1972 ist entlassen wurde. Der, den Sie damals verhaftet haben. Raten Sie mal, was er sich Perfides ausgedacht hat, um sich an Ihnen zu rächen.“).

 

Der Gedanke, Bootz, diesen Vorzeigepolizisten, diesen ethisch Unbestechlichen in eine Situation zu bringen, in der er zwei Menschenleben gegeneinander abwägen muss, um eines von beiden zu retten, war für mich nicht nur der erlösende Gedanke, sondern gleichzeitig auch ethische Grundsatzfrage, die ich im Gewand eines Tatorts verhandeln konnte.

 

Das Großartige an den Menschenrechten ist ja, dass sie für alle gelten. In dem Augenblick, in dem wir sie für uns oder unsere Kinder in Anspruch nehmen, müssen wir sie auch anderen zubilligen.

Und in dem Augenblick, in dem wir sie anderen verwehren, verwirken wir auch unseren Anspruch auf sie.

 

Als Täter wählte ich selbst Opfer: ein biederes Ärzteehepaar aus unserem Alltag, das das Martyrium seiner Tochter Mareike und den Mord an ihr auch 15 Jahre später nicht verarbeitet, sondern diese Zeit vielmehr genutzt haben, um einen Racheplan bis ins Detail zu ersinnen.

 

Hier ein Verriss von Christian Buß von Spiegel Online:

http://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-der-preis-des-lebens-ich-bin-arzt-ich-bring-dich-um-a-1057827.html

 

Und hier eine Betrachtung „in klug“:

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/tatort-tatort-highlight-aus-stuttgart-so-wird-der-krimi-am-sonntag_id_5036091.html

 

Schöne Grüße,

 

Holger

Bearbeitet von Thot
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Klingt wieder richtig gut, Holger!

In meiner TV-Zeitung steht: "Hochspannung und keine Minute Leerlauf ..."

Ich werde mir mal wieder - nach einiger Zeit - einen Tatort ansehen :)

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Deine Tatorte sind die einzigen, die ich mir aus der Mediathek anschaue. Danke fürs Posten. Barbara

Jedenfalls bleibt die Tatsache, dass es im Leben nicht darum geht, Menschen richtig zu verstehen. Leben heißt, die anderen misszuverstehen ... Daran merken wir, dass wir am Leben sind: wir irren uns. (Philip Roth)

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Das ist ja wirklich witzig! Als ich heute früh im Auto nach Stuttgart zum VS-Treffen fuhr, kam in SWR3 (und ich höre nur im Auto Radio) eine hymnische Besprechung des morgigen Tatortes und ich dachte noch: na da bin ich aber mal gespannt (bin ohnehin regelmäßiger Tatort-Gucker). Natürlich haben die Napfsülzen nicht gesagt, von wem das Drehbuch ist. Umso toller finde ich es jetzt, dass es wieder vom lieben Holger kommt. Ich bin SEHR gespannt, lieber Holger, und ich finde es toll, dass ich dich hier aus dem Forum "kenne". Letztens sah ich auch einen Film von dir, irgendwas von der See, im Titel "Nord" oder so. Freue mich immer, wenn ich deinen Namen drunter lese, dann weiß ich, dass ich außergewöhnliche Unterhaltung bekomme. Weiter so!

 

LG Cornelia

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Hallo Holger,

 

ich schaue mir den Film ebenfalls an. Schon wegen Richy Müller und natürlich auch Felix Klare. Wenn die Besetzung durch Schauspieler erfolgt, die sympathisch sind und gut spielen, hänge ich am Fernseher. Weil du das Drehbuch dazu geschrieben hast, heizt das meine Neugierde noch einmal ordentlich an.

Hauptsache, du lässt keinen der Kommissare sterben. Aber das ist, Gott sei Dank, wohl eher unwahrscheinlich, denn es werden ja sicher noch einige Tatorte mit den beiden gemacht. :)

 

Viele Grüße

Helga

 

 

E-Book August 2018: Zeit für eine Pause: Interviews von 2010 bis 2017

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Angeschaut. Ich kann solche spannenden Filme eigentlich kaum anschauen, das nimmt mich zu sehr mit. Gerade die Folterszene am Anfang .... brrrrh. Na gut, das gehört wohl dazu. Die Handlung fand ich im Großen und Ganzen schlüssig, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben: Warum hat die Polizei nicht schon 15 Jahre vorher die Fotos so analysiert, wie jetzt, dass sie die Hand erkennen konnten? Woher wusste Mendt, wo sich die Party von Maja befindet, oder wann sie nach Hause kommt - das hatte Bootz ihm doch nicht gesagt? Und: ist es wirklich so, dass ein Häftling zu einer Gegenüberstellung ohne Handschellen aus der Haft ins Auto steigt? Der hätte doch abhauen können oder Bootz einen über die Rübe hauen ...

Das Arzt Ehepaar fand ich ein bisschen überzeichnet, vor allem die Frau und dass Bootz zu allerguten Letzt doch noch "weise" wird, kam sehr überraschend, aber sehr klug daher.

Ansonsten: spannende und gute Unterhaltung. Danke für den Tipp - gerne wieder. Beste Grüße, Barbara

Jedenfalls bleibt die Tatsache, dass es im Leben nicht darum geht, Menschen richtig zu verstehen. Leben heißt, die anderen misszuverstehen ... Daran merken wir, dass wir am Leben sind: wir irren uns. (Philip Roth)

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Ich fand den Tatort unglaublich spannend, manchmal kam man kaum zum Luftholen.

Aber ich hab auch ein paar Dinge, über die ich gestolpert bin.

Ich habe mich zum Beispiel dabei ertappt, dass ich fast überhaupt kein Mitgefühl mit den Eltern des Mädchens hatte. Normalerweise breche ich sogar in Tränen aus, wenn Eltern um ein Kind trauern müssen, das noch dazu auf so schreckliche Art und Weise umgekommen war. Vielleicht lag es an den Schauspielern, möglich. Besonders die Frau ging mir manchmal richtig auf den Senkel.

Heute am Frühstückstisch habe ich mit Mann und Sohn darüber diskutiert, ob es "logisch" und nachvollziehbar ist, dass sich ein Vater, dessen Kind entführt wurde, wirklich die Pistole an den Kopf hält und abdrückt. Würde er nicht darauf bestehen, sein Kind wenigstens noch mal zu sehen und somit sichergehen wollen, dass es überhaupt noch lebt? Und würde er nicht auch sichergehen wollen, dass sein Kind auch gefunden werden kann?

Der Entführer, in diesem Fall ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat, kann einem doch alles erzählen. Es ist schwierig, das zu beurteilen, weil es eine Extremsituation ist.

Alles in allem und abgesehen von diesen Dingen fand ich den Tatort klasse, endlich mal wieder einer, bei dem ich nicht gleich nach wenigen Minuten abgeschaltet habe. Manche Ermittlerteams kann ich echt nicht mehr ertragen. Inzwischen gucke ich immer erst mal, wer ermittelt.

Und ganz ehrlich, wenn da steht: Buch - Holger Karsten Schmidt schalte ich ein, und bisher hat es sich ausnahmslos gelohnt!

Von daher von mir wieder: Chapeau!

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Ich fand den Film ungemein aufwühlend und intensiv. Die Folterszenen am Anfang waren mir zu viel. Mit den kleinen Kritikpunkten ging es mir wie Barbara, diese Eltern wussten und konnten einfach alles, das fand ich nicht immer glaubwürdig. Auch, dass den so lange unbekannten zweiten Mann zu identifizieren auf einmal kein Problem mehr für die Ermittler war.

Von der Spannung und der zwischenmenschlichen Dynamik her fand ich die Geschichte aber einfach unglaublich! Und gerade dieser Moment, wo Bootz in seiner Verzweiflung die Pistole gegen sich richtet und abdrückt, die für ihn eigentlich unlösbare Situation so löst, dass er sich selbst für die beiden anderen Menschen opfern will, die fand ich den eigentlichen Höhepunkt.

Sehr toll jedenfalls, meine Hochachtung, Holger!

 

Liebe Grüße, Luise

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Ja, klar gab es (wie immer eigentlich, das gehört quasi zum Format) ein paar "logische Unstimmigkeiten". Jene wiederholte (technische) Legende etwa, es wäre möglich, verpixelte Bilder zu "entpixeln". Wenn in einer Farbfläche die ursprünglichen Informationen nicht mehr enthalten sind, kann man sie auch nicht zurückgewinnen. Oder die Frage, warum der entlassene Straftäter die Mutter seines Opfers beim Abholen nicht wiedererkennt, erst später dann, obwohl er sie im Prozess - die Eltern waren schließlich Nebenkläger - mehrfach und über längere Zeit gesehen haben muss.

Aber das ist Pillepalle - neunzig Minuten für eine komplexe Geschichte sind manchmal einfach viel zu wenig; gute Dramaturgie und perfekte Logik sind da selten möglich. Dieser "Tatort" hätte auch zweieinhalb Stunden lang sein können. Das war atmosphärisch dicht, ungeheuer spannend, thematisch packend und großartig umgesetzt. Ob man selbst so oder so reagieren würde oder ob man es für glaubwürdig hält, was Figuren tun, ist eine Frage, die sich nicht beantworten lässt. Erst wer sich selbst in einer Grenzsituation befindet, kann darüber urteilen, wie er sich darin verhält.

Richy Müller sieht man die sechzig Lenze inzwischen an.

 

Großes Kino. Danke, Holger!

 

Herzlich,

Tom

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Ja auch ich fand den Tatort sehr eindrücklich. Komisch, mir ging es wie Barbara und Susanne, unterschwellig waren da so Gedanken, dass manche Dinge Fragen aufwerfen. Aber durch den sehr gut dargestellten (und schauspielerisch eindrücklich rübergebrachten) Konflikt bei Bootz traten diese "Kleinigkeiten" irgendwie zurück und ich war total gefesselt. Das Ehepaar fand ich jetzt auch nicht besonders stark, doch das ist dem Casting anzulasten.

 

Was mich zusätzlich gewundert hat, war, wie schnell SEK bzw. Ermittler jeweils an verschiedenen Stellen der Stadt sein konnten. Denn die Zeitvorgaben waren ja immer sehr knapp. Das erschien mir irgendwie etwas unrealistisch. Auch dass die Frau zum Schluss eine Kapsel zerbeißt, ohne zu wissen, wo ihr Mann ist und wie das Ganze letztendlich endet, war für mich nicht ganz schlüssig.

 

LG Cornelia

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Moin,

 

Tatort wird bei mir sowieso geschaut. Das Thema hier habe ich erst danach entdeckt, und den Verriss finde ich nicht gerechtfertigt. Es blieb spannend bis zum Schluss, obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - man ja frühzeitig wusste, dass das Arztehepaar den Haftentlassenen auf dem Gewissen hatte. Und es bleibt die Fragen was würde man ...?

 

Besten Gruß von BirgitJ

"Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau 2021; "Die Maitresse", Aufbau 2020; "Das Erbe der Porzellanmalerin", Aufbau 2019; "Das Geheimnis der Zuckerbäckerin", Aufbau 2018; "Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau 2017; "Der Duft des Teufels" Aufbau 2017; "Luther und der Pesttote" Aufbau 2016; "Die Tochter von Rungholt" Aufbau 2014
http://www.bjasmund.de

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Moin,

 

Tatort wird bei mir sowieso geschaut. Das Thema hier habe ich erst danach entdeckt, und den Verriss finde ich nicht gerechtfertigt. Es blieb spannend bis zum Schluss, obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - man ja frühzeitig wusste, dass das Arztehepaar den Haftentlassenen auf dem Gewissen hatte. Und es bleibt die Fragen was würde man ...?

 

Besten Gruß von BirgitJ

Ähmmm, welcher Verriss?

 

LG Cornelia

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Ich fand den Tatort unglaublich spannend, manchmal kam man kaum zum Luftholen.

Aber ich hab auch ein paar Dinge, über die ich gestolpert bin.

Ich habe mich zum Beispiel dabei ertappt, dass ich fast überhaupt kein Mitgefühl mit den Eltern des Mädchens hatte. Normalerweise breche ich sogar in Tränen aus, wenn Eltern um ein Kind trauern müssen, das noch dazu auf so schreckliche Art und Weise umgekommen war. Vielleicht lag es an den Schauspielern, möglich. Besonders die Frau ging mir manchmal richtig auf den Senkel.

Heute am Frühstückstisch habe ich mit Mann und Sohn darüber diskutiert, ob es "logisch" und nachvollziehbar ist, dass sich ein Vater, dessen Kind entführt wurde, wirklich die Pistole an den Kopf hält und abdrückt. Würde er nicht darauf bestehen, sein Kind wenigstens noch mal zu sehen und somit sichergehen wollen, dass es überhaupt noch lebt? Und würde er nicht auch sichergehen wollen, dass sein Kind auch gefunden werden kann?

Ich habe die ersten Minuten nicht gesehen, die Folterszene wäre sicher auch nicht so mein Ding gewesen.

Ich kann nur ebenfalls sagen: Ungeheuer spannend! Meinten auch mein Mann und eine Freundin, mit der ich vorhin telefoniert habe, unaufgefordert und ungefragt.

 

Mit den Eltern hatte ich auch keinerlei Mitgefühl, aber das war m.E. beabsichtigt. Sie waren so zerstört, selbst zu Tätern geworden, dass ich mich am Schluss auch gefragt habe, wie die denn vorher wohl drauf waren, vor der Entführung ihrer Tochter. Ich habe mir selbst geantwortet, dass es wohl nicht das fürchterlichste Trauma allein sein kann, dass Opfer so zu Tätern macht (und zwar nicht nur dem Täter gegenüber, sondern auch jemandem wie ihrer Tochter gegenüber), sondern dass die schon vorher einen Duppen gehabt müssen.

 

Dass Bootz sich die Pistole an den Kopf hält und abdrückt, fand ich absolut nachvollziehbar, er war ja auch in einem totalen Ausnahmezustand.

 

Ich habe wie gesagt vorhin mit einer Freundin über den Tatort gesprochen, beides altgediente Psychotherapeutinnen. Unseren Segen hast Du!

Ich denke oft, dass es ein Dilemma der Schreiber ist, dass Leser und Zuschauer oft dann sehr kritisch sind, wenn etwas geschieht, dass nicht ihrer Vorstellung der Wahrscheinlichkeit entspricht. Dabei beschreiben wir doch häufig gerade Dinge und Situationen, die nicht alltäglich sind. Wichtig für mich ist immer, dass etwas so geschehen könnte und dass es eine innere Logik hat. Das war hier absolut der Fall.

 

Liebe Grüße

Uschi

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Diese kriminelle Energie der Eltern ging mir bei zwei eigentlich so bieder dargestellten Leuten zu weit. Die waren komplett informiert und konnten alles locker organisieren. Und dann verfielen sie ungeplant noch auf die Entführung der Bootz-Tochter, erst nachdem der Arzt-Vater von deren Existenz erfuhr. Wie haben sie das Mädchen erkannt? Hatten sie ein Foto? Wussten sie ihren Vornamen? Bootz hat ihn nicht genannt. Lag der Arzt die ganze Nacht auf der Lauer, um das Kind abzufangen?

Die Schnitzeljagd mit dem Handy im Abfalleimer erschien mir auch nicht glaubwürdig. Warum hat Bootz sein Handy zerstört? Laut Anordnung sollte er es ja nur wegwerfen. Das russische Roulette fand ich ebenso wenig glaubhaft wie die Tatsache, dass die Eltern 15 lange Jahre Rachepläne schmieden, um dann Selbstjustiz zu üben und ihr ganzes Leben aufzugeben, unter fester Einplanung ihres eigenen Todes

 

Gleichwohl war der Film sehr spannend, aber später beim Nachdenken darüber kamen dann bei mir doch ein paar Fragen auf, auf die der Film keine Antworten gab, die ich beim Krimi aber haben möchte. Ich bin da etwas pingelig. :-/

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Ich fand den Film auch unglaublich spannend, weil er so dicht an seinen Figuren dran war. Ich konnte die Motivation aller nachvollziehen, auch der Eltern. Die haben mit dem Leben abgeschlossen und warten nur noch darauf, sich rächen zu können. Die gesamte Konstellation hat mir unheimlich gut gefallen, das war so clever aufgebaut, abseits des Üblichen und warf grundlegende Fragen auf. Sowohl bei den Eltern als auch bei Bootz habe ich mich gefragt, wie ich in solch einer Situation reagieren würde.

 

Toll war auch, dass die Geschichte keine Angst davor hatte, richtig dramatisch zu werden. Ob das nun logisch war, dass die Mutter sich am Grab der Tochter vergiftet oder Bootz abdrückt, war mir relativ egal – dramaturgisch passte es einfach. Ich finde, da darf beim Erzählen die Logik ruhig mal hinten anstehen.

Felix Klare hat mich sehr beeindruckt, der hat Bootz’ Konflikt so gut dargestellt – man spürte, wie es diesen Mann innerlich fast zerriss. Sehr cool!

 

In der begeisterten Besprechung der Welt (und sicher auch anderer Zeitungen) war wieder mal keine Rede vom Drehbuchautor. Der Regisseur sackt die ganzen Lorbeeren ein. Total ungerecht. Ich poste ja normalerweise keine Kommentare zu Zeitungsartikeln, aber hier werde ich das noch machen. Holger, nervt dich das nicht unheimlich, wenn deine Leistung einfach unter den Teppich gekehrt wird?

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Ihr fleißigen Zuschauer, danke für Euer Feedback, das freut mich, wir sind ja ein Autorenforum, und ich lerne (hoffentlich) immer weiter dazu.

 

Puha. An den Eltern hatten ja einige zu knabbern.

Ich versuche mal der Reihe nach auf die Anmerkungen einzugehen bzw. die Fragen zu beantworten.

Über das Lob freue ich mich natürlich, Anerkennung ist ja keine unwesentliche Triebfeder, aber ich versuche mal der Reihe nach auf die kritischen Anmerkungen einzugehen bzw. die Frage zu beantworten:

 

 

BarbaraMM, on 26 Oct 2015 - 00:53, said:

Angeschaut. Ich kann solche spannenden Filme eigentlich kaum anschauen, das nimmt mich zu sehr mit. Gerade die Folterszene am Anfang .... brrrrh. Na gut, das gehört wohl dazu. Die Handlung fand ich im Großen und Ganzen schlüssig, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben: Warum hat die Polizei nicht schon 15 Jahre vorher die Fotos so analysiert, wie jetzt, dass sie die Hand erkennen konnten? Woher wusste Mendt, wo sich die Party von Maja befindet, oder wann sie nach Hause kommt - das hatte Bootz ihm doch nicht gesagt? Und: ist es wirklich so, dass ein Häftling zu einer Gegenüberstellung ohne Handschellen aus der Haft ins Auto steigt? Der hätte doch abhauen können oder Bootz einen über die Rübe hauen ...

Das Arzt Ehepaar fand ich ein bisschen überzeichnet, vor allem die Frau und dass Bootz zu allerguten Letzt doch noch "weise" wird, kam sehr überraschend, aber sehr klug daher.

Ansonsten: spannende und gute Unterhaltung. Danke für den Tipp - gerne wieder. Beste Grüße, Barbara

 

 

Die „Folterszene“ ist deswegen unumgänglich, weil ich veranschaulichen muss, dass der Täter 15 Jahre lang seinen Komplizen nicht verraten hat und (wichtiger) um die Entschlossenheit der Täter zu etablieren. – woraus sich dann später die Fallhöhe für Maja und Bootz bestimmt.

 

Wenn Du Dir vergegenwärtigst, wie z. B. ein Laptop oder ein Handy vor 15 Jahren aussahen und welche Möglichkeiten es heute gibt, ist das die Erklärung. Die Technik.

Es gibt ja auch Hunderte Fälle, die durch die Möglichkeiten der DNA-Analyse nachträglich aufgeklärt worden sind.

Um das Jahr 2000 steckte die digitale Filmaufzeichnung noch in den Kinderschuhen. 15 Jahre später ist Frau Banovic, der Kriminaltechnikerin, durch den Stand der digitalen Technik sehr viel mehr möglich als den Kollegen von einst.

Mir war schon wichtig, dass die Kollegen von früher keinen Ermittlungsfehler begangen haben.

Außerdem verbeuge ich mich wann immer möglich vor „Blade Runner“ J

 

Die Frage, woher Mendt von der Party wusste, ist interessant.

Ich könnte jetzt nach der Festnahme des 2. Mannes (wo das Wohnmobil im Hintergrund zu sehen ist) die Mendts den Kommissar bis zu dessen Wohnung folgen und in Sichtweite parken lassen (sie haben ja ihr Wohnmobil). Dann bekämen sie mit, dass Maja abgeholt wird und müssten abermals bis zu dieser Schrebergartenhütte folgen, um sie am Morgen schließlich abzugreifen.

Damit opferte ich aber erstens Filmzeit und raubte mir die (böse) Überraschung für Bootz. Die war mir aber wichtiger.

Man nennt das „Kojaking“ (keine Zeit damit vergeuden, Kojak in New York bei der Parkplatzsuche zu zeigen, Kojak findet immer sofort ein Parkplatz).

 

Dass man den mutmaßlichen Täter schon mit Handschellen aus der JVA hätte kommen lassen müssen, ist richtig. Wurde aber offensichtlich am Set übersehen.

Aber davon abgesehen ist der unglücklichste Punkt für den Beginn einer Flucht für einen Strafgefangenen 20 Meter vor einem hoch gesicherten Gefängnis.

 

 

SusanneL, on 26 Oct 2015 - 07:29, said:

 

Heute am Frühstückstisch habe ich mit Mann und Sohn darüber diskutiert, ob es "logisch" und nachvollziehbar ist, dass sich ein Vater, dessen Kind entführt wurde, wirklich die Pistole an den Kopf hält und abdrückt. Würde er nicht darauf bestehen, sein Kind wenigstens noch mal zu sehen und somit sichergehen wollen, dass es überhaupt noch lebt? Und würde er nicht auch sichergehen wollen, dass sein Kind auch gefunden werden kann?

Der Entführer, in diesem Fall ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat, kann einem doch alles erzählen. Es ist schwierig, das zu beurteilen, weil es eine Extremsituation ist.

 

Es geht ja um das Dilemma, in das ich Bootz schicke. Aus einem Dilemma gibt es eigentlich keinen Ausweg.

Ich wollte dieses radikale Ende. Und es gab in den Drehbucbbesprechungen lange Diskussionen darüber, wo man zunächst etwas bevorzugte à la „Bootz könnte ja einen Nahkampfhebel anwenden und den Täter überwältigen, und die Tochter wartet drei Meter weiter im Auto“.

Ja, hätte man machen können. Aber es erschien mir verlogen. Wie ein Auswichen vor diesem Dilemma, wie ein „da schummeln wir uns um die Konsequenz drum herum“.

Ganz ehrlich: Wäre das ein Einzelstück gewesen, wäre die Waffe geladen gewesen. Es reicht mir aber, dass Bootz glaubwürdig sein Leben geopfert hätte.

Darum ging es. Der Preis des Lebens ist das Leben. Das hat Bootz am Ende begriffen. Er hätte sein Leben aber nicht nur für seine Tochter geopfert, das wäre zu kurz gedacht, sondern auch für den Verbrecher.

Dass er sich zuvor der Freilassung der Tochter versichert, das tut er ja.

 

Tom Liehr, on 26 Oct 2015 - 09:13, said:

Ja, klar gab es (wie immer eigentlich, das gehört quasi zum Format) ein paar "logische Unstimmigkeiten". Jene wiederholte (technische) Legende etwa, es wäre möglich, verpixelte Bilder zu "entpixeln". Wenn in einer Farbfläche die ursprünglichen Informationen nicht mehr enthalten sind, kann man sie auch nicht zurückgewinnen. Oder die Frage, warum der entlassene Straftäter die Mutter seines Opfers beim Abholen nicht wiedererkennt, erst später dann, obwohl er sie im Prozess - die Eltern waren schließlich Nebenkläger - mehrfach und über längere Zeit gesehen haben muss.

 

 

Das mit den Pixeln wusste ich gar nicht.

Ich habe das aus einem Fall, in dem sich ein Mann in Thailand an Jungs vergangen hat und die Bilder des Missbrauchs, die er auch noch gemacht hatte, getauscht hat. Der hat sein Gesicht mit Hilfe einer Bildbearbeitungssoftware verfremdet. Zielfahnder des BKA waren aber in der Lage, mit der (identischen?) Software diesen Verfremdungseffekt rückgängig zu machen. Und erhielten so quasi das Tätergesicht „frei Haus“.

 

Das mit dem Wiedererkennen der Mutter ist richtig.

Die Erklärung lautet: Sie war nur an einem einzigen Tag damals beim Prozess dabei und hat es nicht länger ausgehalten.

Dann vergehen 15 Jahre. Auch für den Täter. Die Frau altert, hat eine andere Frisur usw. usf.

All das hätte aber in Dialogen erklärt werden müssen. Und ich habe (fahrlässigerweise) darauf verzichtet.

 

 

 

CorneliaL, on 26 Oct 2015 - 09:21, said:

 

Was mich zusätzlich gewundert hat, war, wie schnell SEK bzw. Ermittler jeweils an verschiedenen Stellen der Stadt sein konnten. Denn die Zeitvorgaben waren ja immer sehr knapp. Das erschien mir irgendwie etwas unrealistisch. Auch dass die Frau zum Schluss eine Kapsel zerbeißt, ohne zu wissen, wo ihr Mann ist und wie das Ganze letztendlich endet, war für mich nicht ganz schlüssig.

 

 

Es gibt immer ein SEK in Bereitschaft.

Ich meine, die sind im Normalfall binnen 30 Minuten einsatzbereit.

In „meinem“ Fall hatte Lannert ja das SEK vorgehalten, die waren also schon „da“ und haben gewartet. Wenn es schnell gehen soll, kommen die per Helikopter.

Und aus Sicht des Täters denke ich mir, muss er ja eine Zeitspanne vorgeben, die für Bootz noch erfüllbar ist, ihm aber nicht allzu viel Zeit lässt, um eine Falle ausgiebig vorzubereiten.

 

 

 

Uschi, on 26 Oct 2015 - 12:09, said:

 

Ich denke oft, dass es ein Dilemma der Schreiber ist, dass Leser und Zuschauer oft dann sehr kritisch sind, wenn etwas geschieht, dass nicht ihrer Vorstellung der Wahrscheinlichkeit entspricht. Dabei beschreiben wir doch häufig gerade Dinge und Situationen, die nicht alltäglich sind. Wichtig für mich ist immer, dass etwas so geschehen könnte und dass es eine innere Logik hat. Das war hier absolut der Fall.

 

 

Es ist tatsächlich so, dass man meisten reale Fälle nicht als Vorlage dramaturgisch „geeignet“ sind.

Ich arbeite z. B. gerade an „Gladbeck“, also dem Geiseldrama, und es ist schier unfassbar, was da alles falsch gelaufen ist (und teilweise aus was für unglaublichen oder auch banalen Gründen).

Man könnte ständig den Kopf auf die Schreibtischplatte hämmern vor so viel Dummheit,

Zufall und unerklärlichen Reaktionen.
 

Trotzdem versuche ich natürlich, meine Geschichte und meine Figuren hier im „Tatort“ so abzusichern, dass sie innerhalb des Kosmos’, den ich vorgebe, glaubwürdig sind. Dabei muss die Glaubwürdigkeit zunächst mal meinen Zweifeln standhalten.

Wenn sie das tut, kann ich das Drehbuch guten Gewissens rausgeben. Aber natürlich: Bei über 9 Millionen Zuschauern finden sic immer welche, die eine andere Sicht auf das Leben haben, die Dinge anzweifeln, die ich glaubwürdig finde und andersherum.

Es ist leider auch mehr und mehr Trend, den „Tatort“ auf Realitätsnähe abzuklopfen. Wenn wir aber Realität abbilden, dann wird es schnell langweilig.

Davon abgesehen ging es mir um die ethische Frage vom Wert des Lebens und das Dilemma, wenn jemand gezwungen wird, darüber zu bestimmen. Handelt er nach dem, was sein Herz ihm sagt, oder nach seiner Überzeugung.

 

 

ChristineNo, on 26 Oct 2015 - 12:11, said:

Diese kriminelle Energie der Eltern ging mir bei zwei eigentlich so bieder dargestellten Leuten zu weit. Die waren komplett informiert und konnten alles locker organisieren. Und dann verfielen sie ungeplant noch auf die Entführung der Bootz-Tochter, erst nachdem der Arzt-Vater von deren Existenz erfuhr. Wie haben sie das Mädchen erkannt? Hatten sie ein Foto? Wussten sie ihren Vornamen? Bootz hat ihn nicht genannt. Lag der Arzt die ganze Nacht auf der Lauer, um das Kind abzufangen?

Die Schnitzeljagd mit dem Handy im Abfalleimer erschien mir auch nicht glaubwürdig. Warum hat Bootz sein Handy zerstört? Laut Anordnung sollte er es ja nur wegwerfen. Das russische Roulette fand ich ebenso wenig glaubhaft wie die Tatsache, dass die Eltern 15 lange Jahre Rachepläne schmieden, um dann Selbstjustiz zu üben und ihr ganzes Leben aufzugeben, unter fester Einplanung ihres eigenen Todes


Die kriminelle Energie schlummert in jedem. Das Böse ist oft nur eine Haustür weiter und sieht nach außen aus wie ein Handelsvertreter oder eine Hausfrau.

Ich habe mit Absicht ein Paar aus „unserer Mitte“ gewählt. Keine amoklaufenden Irren, von denen man sich schön distanzieren kann.

Wenn ich mir alleine die Beziehungstatverbrechen der letzten Monate anschaue, etwa immer dann bei einem „erweiterten Suizid“, wenn oftmals ein Mann erst sein komplette Familie und dann sich selbst auslöscht, oder jene Fälle, wo Täter von Angehörigen der Opfer im Rausch zu Tode gestochen werden, dann halte ich ein Maß von krimineller Energie für „mein“ bürgerliches Elternpaar für glaubwürdiger als Du.

Was die Entführung der Tochter angeht – weiter oben hatte ich das beantwortet.

 

Und mehr als die Ermordung von Täter Nummer 1, die Bereitstellung von Zyankali und die Beschaffung einer Schusswaffe ist ja eigentlich in 15 Jahren nicht zu planen, oder?

 

Ich habe mir vorgestellt, dass die beiden in der ersten Zeit versuchen, über den Verlust hinwegzukommen. Nach dem Motto: Anderen ist so was ja auch gelungen.

Aber dann realisieren sie nach und nach, dass das für sie nicht möglich ist. Dass ein Leben keinen Sinn mehr hat. Zu diesem Zeitpunkt könnten sie sich beide umbringen.

Aber eines können sie nicht hinnehmen: Dass der eine Täter unbestraft weiterhin ein unbeschwertes Leben führt. Also beschließen sie, dass er mit ihnen gehen wird, um ansatzweise so etwas wie eine Gerechtigkeit herzustellen.

Für mich ist das ebenso glaubwürdig wie beinahe zwingend.

Ich kann aber verstehen, dass – stolpert man über den ersten kleinen Kiesel – sich Szene um Szene immer mehr Zweifel dazu gesellen und der Skepsis weiter Nahrung geben.

Das ist für mich natürlich schade, weil ich Dich nicht mitreißen konnte. Und für Dich, weil Du jetzt Lebenszeit in eine unglaubwürdige Story investiert hast.

 

Dass Bootz sein Handy zerstört, stand nicht im Buch, aber am Set hat man sich offenbar überlegt, seiner Verzweiflung dadurch Ausdruck verleihen zu wollen.

 

Herzlichen Dank so weit für’s Anschauen und die Kritik an alle.

 

Schöne Grüße,

 

Holger

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Ich fand den Film auch unglaublich spannend, weil er so dicht an seinen Figuren dran war. Ich konnte die Motivation aller nachvollziehen, auch der Eltern. Die haben mit dem Leben abgeschlossen und warten nur noch darauf, sich rächen zu können. Die gesamte Konstellation hat mir unheimlich gut gefallen, das war so clever aufgebaut, abseits des Üblichen und warf grundlegende Fragen auf. Sowohl bei den Eltern als auch bei Bootz habe ich mich gefragt, wie ich in solch einer Situation reagieren würde.

 

Toll war auch, dass die Geschichte keine Angst davor hatte, richtig dramatisch zu werden. Ob das nun logisch war, dass die Mutter sich am Grab der Tochter vergiftet oder Bootz abdrückt, war mir relativ egal – dramaturgisch passte es einfach. Ich finde, da darf beim Erzählen die Logik ruhig mal hinten anstehen.

Felix Klare hat mich sehr beeindruckt, der hat Bootz’ Konflikt so gut dargestellt – man spürte, wie es diesen Mann innerlich fast zerriss. Sehr cool!

 

In der begeisterten Besprechung der Welt (und sicher auch anderer Zeitungen) war wieder mal keine Rede vom Drehbuchautor. Der Regisseur sackt die ganzen Lorbeeren ein. Total ungerecht. Ich poste ja normalerweise keine Kommentare zu Zeitungsartikeln, aber hier werde ich das noch machen. Holger, nervt dich das nicht unheimlich, wenn deine Leistung einfach unter den Teppich gekehrt wird?

 

Das freut mich sehr, dass das für Dich alles gestimmt hat.

 

Zur anderen Frage: Als Drehbuchautor hat mich das anfangs sehr gestört. Da hieß es dann bisweilen: Toll, was Regisseur xy sich das ausgedacht hat, großartige Dialoge von der Regie usw. usf. Das ärgert einen schon.

Heute sehe ich das sehr viel gelassener. Denn den meisten Zuschauern ist es wirklich egal, wer sich das alles ausgedacht hat. Die gehen mit Felix Klare und Richy Müller mit. Wenn es hoch kommt, können die sich noch den Regisseur merken. Den meisten ist sowieso nicht klar, dass Film immer eine Teamleistung darstellt und das von den Medien befeuerte Bild des Regiegenies Unsinn ist. Obwohl ich mich sehr freue, wie Roland Suso Richter die Szenen aufgelöst hat. Wie er dieses archaische Drama begriffen hat. Die Bilder, die Jürgen Carle dafür gefunden hat. Die Darsteller etc.

 

Solche Beiträge wie in der "Welt" zeugen aber von zwei Dingen: Die große Mehrheit der Filmkritiker hat keine Ahnung, wie ein Film entsteht (das ist in etwa so, als würde man einen Reiseführer über Paris schreiben ohne je dort gewesen zu sein, also eigentlich ein komplettes Unding) und glaubt, ohne Recherche schreiben zu können. Das kann man, hat dann aber nicht immer mit der Wirklichkeit zu tun.

 

Davon abgesehen spiegelt das die Wertschätzung für Autoren in der Branche: Der Umgang mit Urhebern und auch mit ihren Stoffen im Filmgeschäft ist überwiegend unter aller Kanone. Sie werden unter der Gürtellinie kritisiert, herabgewürdigt, belogen und hintergangen.

Man kann bei einer schlechten Erfahrung lediglich dafür sorgen, mit solchen Leuten nie wieder arbeiten zu müssen. 

 

Schöne Grüße,

 

Holger

 

 

PS: Hier mal ein Positivbeispiele für eine Filmbesprechung:

"Tatort" aus Stuttgart: Sterben und leben lassen - Medien - Tagesspiegel

 

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Kojacking - genialst! Ebenfalls sehr gut für Romanautoren anzuwenden.

Auch ich (eigentlich keine Krimi-Guckerin) bin diesem Tatort mit größter Spannung gefolgt und bedanke mich für Deine Hintergrunderklärungen.

 

Lieben Gruß

Doris

MAROKKO-SAGA: Das Leuchten der Purpurinseln,  Die Perlen der Wüste,  Das Lied der Dünen; Die Wolkenfrauen

Neu seit März 2020: Thea C. Grefe, Eine Prise Marrakesch

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Danke für deine Erklärungen, Holger!

Tom ist mir zuvorgekommen, die - positive! -n-tv-Rezension hatte ich auch gerade entdeckt. 

Die Elemente des Lebens - Januar `24 (Aufbau Verlag) ~ Agatha Christie - Juni `24 (Aufbau Verlag)

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Danke Holger für die interessanten Einblicke in deine Gedanken und das Filmbusiness.

 

Zitat: "Ich habe das aus einem Fall, in dem sich ein Mann in Thailand an Jungs vergangen hat und die Bilder des Missbrauchs, die er auch noch gemacht hatte, getauscht hat. Der hat sein Gesicht mit Hilfe einer Bildbearbeitungssoftware verfremdet. Zielfahnder des BKA waren aber in der Lage, mit der (identischen?) Software diesen Verfremdungseffekt rückgängig zu machen. Und erhielten so quasi das Tätergesicht „frei Haus“."

 

Davon hatte ich auch gehört.

 

LG Cornelia

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