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Judith Wilms

Agenturen: Bewerben wie bei Verlag?

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Hallo Ihr Lieben,

 

wahrscheinlich ein ganz blöde Frage, aber... damit bin ich hier im Einsteigerbereich sicher richtig.

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt in mein Exposé für einen Verlag mit hinein, dass mein Manuskript besonders gut in deren Programm passt, mit Vergleichsbeispielen, evtl. Konkurrenzschau etc. Und deswegen erhält jeder Verlag von mir ein eigens zugeschnittenes Exposé.

 

Wenn ich mich bei Literaturagenturen bewerben möchte, vertreten die aber meist viele Verlage, vielleicht komme ich für mehrere in Frage. Muss ich dort dann für alle diese Verlage aufzeigen, wo ich hineinpassen würde? Muss ich es überhaupt, oder kümmert sich die Agentur erst in einem zweiten Schritt darum? (Ja klar, dass ich mich mit einem Frauenroman nicht bei einer reinen Fantasy-Agentur bewerbe, aber ich denke ihr wisst, was ich meine.) Soll ich für die Agentur überhaupt erwähnen, was mein Wunschverlag wäre, oder schränke ich die Möglichkeiten damit zu sehr ein? Und wenn Ihr das Verlagsprogramm erwähnt, haltet Ihr Euch sehr allgemein oder nennt Ihr aktuelle Titel, mit denen Euer Werk "vergleichbar" ist? (Habe immer das Gefühl, meins sei mit keinem vergleichbar... ::))

 

Gespannt auf Eure Antworten,

Judith 8)

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt in mein Exposé für einen Verlag mit hinein, dass mein Manuskript besonders gut in deren Programm passt, mit Vergleichsbeispielen, evtl. Konkurrenzschau etc.

 

 

 

??? Der Thread, in dem diese Vorgehensweise erarbeitet wurde, ist offenbar an mir vorbeigegangen. Jeder Lektor würde es als Anmaßung empfinden, wenn ihm ein Autor vorkaut, warum sein Manuskript ins Programm passt. Das kann niemand besser als der Lektor selbst entscheiden - und da lässt er sich auch nicht gern neunmalklug reinquatschen.

 

LG,

 

Tin :)

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Ach so... okay, neunmalklug ist nicht gerade der Eindruck, den ich als absoluter Anfänger erwecken will... Ich will's nur gern richtig machen. Das heißt, ich erwähne nichts dergleichen, und der Frauenbuch-Lektor sieht sowieso, dass mein Manuskript ein Frauenbuch ist?

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

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So, auf meine schnelle Suche hin hier ein paar völlig aus dem Zusammenhang gerissene Zitate ;D, durch die ich dachte, es sei so gemeint:

 

Petra sagte:

Da kann man dann im Exposé noch so schön verdeutlichen, warum das MS wo ins Programm passt...

 

Daniel sagte:

Was ich einbauen würde:

- Bezug zum VerlagsProgramm

- Wenn man den Lektor persönlich anschreibt: Hat er ein Buch lektoriert, das meinem im Genre gleicht?

- Befähigung des Autors für den Stoff

- Erwähnen, daß der Text kein Abklatsch ist

Auf jeden Fall das VerlagsProgramm genau studieren

 

Und Daniel sagte noch:

Genau recherchieren, was in dem Verlag erschienen ist. Exposé und Anschreiben genau kalibrieren. Eigenarten des Verlags erwähnen, am besten Zitate des Herausgebers aufgreifen. In den Ms-Zimmern der großen Verlage sitzen oft junge Dinger, die in ihrem fünf Bücher gelesen haben und jetzt ein Praktikum machen. Sie können die Güte des Textes nicht ermessen. Wenn man auf VerlagsProgramm eingeht, kann man der Praktikantinnencheckliste ein Schnippchen schlagen.

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

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Hallo Judith,

 

so genau würde ich das in einem Expose nie schreiben.

 

Natürlich würde ich keinen Krimi an einen SF-Verlag schicken.

Aber wenn ich ein Kinderbuch an eine Kinderbuchverlag schicke, dann muss ich doch nicht extra erklären, warum ich finde, dass es dort ins Progamm passt ??? das ist doch doch offensichtlich.

 

Im Anschreiben solltest du nur dein Produkt kurz vorstellen und keine Marktanalyse vorlegen.

Ich sehe es wie Tin, der Lektor kann schon sehr gut entscheiden, ob es dann passt oder nicht.

 

Du musst immer bedenken, dass sich Verlagsprogramme wandeln.

Ganze Abteilungen beschäftigen sich damit, was der Leser in Zukunft lesen will.

Dein Manuskript wird, wenn es angenommen wird,  erst in ein oder zwei Jahren auf den Markt kommen.  Du kannst aber nur die Verlagspolitik der Vergangenheit sehen, wie willst du da wissen, wo die Schwerpunkte in zwei Jahre sind?

Die kennt nur der Verlag hält sie aber noch geheim.

 

Also das halte ich für Unsinn.

Schick es hin und warte ab, vielleicht hast du ja DEN Trend der Zukunft  ;)

Und weißt es noch gar nicht.

 

Für Agenturen kann ich dir leider keinen Tipp geben. Ich habe mich als Person bei meinem Agenten beworben und nicht mit einem bestimmten Titel.

 

Liebe Grüße

Monika  

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Hallo Judith,

weil ich auch zitiert wurde... erst mal vorab: Bitte nicht alle Rezepte, Erfahrungen und Tipps absolut setzen, die hier gegeben werden. Es kommt stark auf das an, was man selbst will und in welchem Umfeld man sich bewegt. Und so sind auch meine Tipps immer nur Erfahrungstipps - andere Leute haben andere Erfahrungen und aus der Summe kann man Anhaltspunkte finden. An den Ofen fassen muss man selbst ;-)

 

Zur Eigenpositionierung bei Selbstbewerbung: Es kommt darauf an, was du anbietest und wo. Monika sagt richtig, wer ein Kinderbuch im Kinderbuchverlag anbietet, muss nicht begründen, warum er das dort macht.

 

Meine Tipps sind stark aus der Sachbuchsparte heraus geschrieben (meine Romane biete ich nicht mehr selbst an). Im Sachbuchbereich wird sehr oft erst nach Auftrag genau auf den Verlag und sein Programm hin entwickelt. Deshalb ist es durchaus nützlich zu begründen, warum das Heilbuch über grünen Tee nun ausgerechnet von Econ verlegt werden soll und nicht von Ariston. Es wird auch die Konkurrenzanalyse erwartet, alle derzeit gängigen Bücher über grünen Tee abzuchecken und zu begründen, warum das, was man anbietet, so völlig anders, neu und wichtig ist, obwohl es schon 20 Bücher zum Thema gibt.

 

Und natürlich formuliert man nicht brachial: Ich biete meinen Tee bei Verlag X an, weil die im Programm auch Mettwurst und Schafskäse haben. Das ist subtiler. Man macht sich ein Bild... aha... X stürzt sich besonders gern auf heilende Nahrungmittel mit einem Touch Gärtnertipps. Das habe ich zufällig auch, passt perfekt. Also hebe ich einfach hervor, dass es bei mir um ein heilendes Nahrungsmittel blablabla...

 

Also noch einmal deutlich: Man sagt nicht explizit: Hallo Lektor, pass auf, das muss dir gefallen, weil du das und das machst. Man hebt die Stärken seines Projekts hervor und hat dabei durchaus die Eigenheiten des Verlags im Hinterkopf.

 

Beim Roman ist es eigentlich ähnlich (nur weniger Begründungsbrimborium). Ich muss für mich selbst wissen, was ich da eigentlich schreibe, an welche ähnlichen Sachen ich denken muss... denn so kann ich den passenden Verlag finden. Wenn ich merke, mein Krimi passt wie die Faust aufs Auge zum Diogenes-Konzept, aber überhaupt nicht zu den Schwulenkrimis - dann werde ich mich besonders aufmerksam bei Diogenes bewerben und eher nicht im Schwulenverlag. Nur: Ich sag das nicht in Worten, warum. Ich bewerbe die Stärken meines Krimis mit dem Programm im Hinterkopf, wissend, dass ich nicht völlig danebenliege.

Klarer jetzt?

 

Allerdings: Man kann trotzdem danebenliegen! Man kann trotzdem zufällig in ein Programm passen, das erst in zwei Jahren kommt. Es gibt im Verlagsgeschäft keine Patentrezepte.

 

Zu deiner Frage: Der Agent sucht den passenden Verlag für dich - und auch der experimentiert manchmal. Er interessiert sich also noch mehr nur für die Stärken und Eigenheiten deines Projekts und wie du dich und dein MS selbst siehst. Er wird dir im Ernstfall sogar die Hausaufgabe geben, für einen bestimmten Verlag ein anderes Exposé zu schreiben, weil die das vielleicht immer so haben wollen... er wird dir aber sagen, was du machen musst.

 

An eine Agentur verkaufst du nur dich und dein MS. Später, bei Karrieregesprächen, da kannst du dann explizit sagen: Ich kann keine Pferdebücher mehr sehen, ich will, dass mein romantisches Pferdebuch ein brutaler Krimi wird. Oder: Ich will mein ganzes Leben jetzt bei diesen Frauenromanen bleiben. Und er wird dir sagen, was aus seiner Sicht machbar ist und was Selbstmord wäre ;-)

 

Daniel schrieb:

Wenn man den Lektor persönlich anschreibt: Hat er ein Buch lektoriert, das meinem im Genre gleicht?

Das habe ich allerdings bei einem Sachbuch auch schon gemacht. Mir fiel im Impressum eine Lektorin auf, die Bücher in Serie lektoriert hatte, die sich mit einem wichtigen Nebenthema meines MS beschäftigten. Da formulierte ich das Anschreiben tatsächlich so, dass ich ihr deshalb schreibe, weil mir diese Bücher wichtige Informationen geliefert hätten und mir ihr Name aufgefallen war. Wir hatten sofort einen sehr persönlichen Bezug zum Thema. Allerdings arbeitete die Lektorin längst nicht mehr in diesem Verlag. Sie hat mir trotzdem den Kontakt gemacht - aber das ist eher unter Glück zu verbuchen! Es kann auch genau umgekehrt laufen... vielleicht hat die Lektorin die Bücher gehasst...

 

Schöne Grüsse,

Petra

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:s20

 

Liebe Tin, Monika, Petra,

 

Vielen Dank, dass ich bei Euch (vorher) nachfragen kann, wenn ich auf dem Holzweg bin. Das ist viel besser, als (nachher) Standardabsagen zu bekommen und nicht zu wissen, warum. Ihr seid erfahrener als ich und ich habe die Möglichkeit, Euch zu löchern. Ob ich es dann genauso mache, verrate ich nicht. :s22 (PS. ich bin bekannt dafür, schon immer die Ratschläge meiner älteren Schwester zu übergehen und trotzdem "an den Ofen zu fassen"...) Also: Es gibt keine Rezepte, aber Erfahrungsberichte, und die höre ich gern an.

 

Petra, tut mir leid, falls das so geklungen hat, als ob ich mit dem Finger auf euch zeigen und schreien würde: "Die haben aber gesagt...!" Ich habe da was gelesen und offenbar falsch verstanden. Das, was ich hier und anderenorts gelesen habe, bezog sich doch eher auf ein Sachbuch.

 

Ich verstehe, ich muss also für mich und mein Produkt werben. Klasse. :s21

 

Viele Grüße aus der Werbeagentur,

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

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Hallo,

 

erstmal möchte ich Petra rechtgeben: Es gibt im Agentur-/Verlagsgeschäft keine Patentrezepte.

 

Persönlich freue ich mich aber am meisten über kurze Anschreiben, in denen ich rasch die Informationen finde, die für die Agenturarbeit relevant sind (Was wird angeboten? Ist der Roman schon fertig? Welchen Umfang hat das Werk? Gibt es Besonderheiten?).

 

Denn eigentlich will man sich ja gar nicht lange mit dem Anschreiben aufhalten, sondern interessiert sich vielmehr für die Qualität des mitgelieferten Texts.

 

LG,

Natalja

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Hallo ,

 

ich bin da ganz naiv vorgegangen, aber es hat direkt bei 2 Agenten funktioniert.

Erstmal geschaut, vertreten die mein Genre, dann ein kurz gefassten

Anschreiben, aber nicht mit " Sehr geehrte Damen oder Herren", weil das

lesen die 1000 Mal am Tag. ( Eine renomierte Literaturagentur sagte mal,

man sollte das Anschreiben einwenig anders anfangen.. Zitat ". Also schrieb

ich " Ahoi"... , dann habe ich kein Expose geschickt, sondern eine Seite meines Buches, die erste .. war auch noch die fesselndst.. danach haben mich 2 Agenturen angeschrieben, und haben mich um mehr gebeten. Dabei ist natürlich klar, dass ich mir die Bedingungen vorher mal in den FAQ´s angeschaut habe.. also keine Gebühren im Vorraus..etc.pp.. Eine gute Hilfe war, das Manuskript in ein von Verlegern sehr gern gesehendes Format

zu bringen.

1 ) genügend Seitenabstand ( 5 )

2) Nach möglich nur 30 Zeilen.

3) 1800 Anschläge etc..

 

 

Sarah und viel Glück

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