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(Mascha)

Wie man sein Thema findet

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Hallo zusammen,

 

es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Thema eines Romans und dem Themen des Autors.

 

Das Thema eines Romans bestimmt den Ablauf der Handlung. Bsp.: Die unmögliche Liebe von zwei Kindern aus verfeindeten Familien.

 

Das Thema eines Autors bestimmt welchen Zugang er zu dieser Geschichte wählt/ seine Herangehensweise/ seine Sichtweise auf die Figuren und Figurenentwicklung und vieles mehr.

Konkret: Wenn der Autor davon ausgeht, dass Menschen sich nicht wirklich verändern können- dann wird die Figur sich nicht weiterentwickeln. Wenn ein Autor sich dafür interessiert, wie ein Mensch mit einem Schock umgeht, dann wird dieses Thema im Roman einen Platz finden.

-> Meistens wird diese Art von Themen für den Autor erst deutlich, wenn er einige Geschichten/ Bücher geschrieben hat.

 

Gruss

 

Thomas

 

Nur nochmal zur Begriffsklärung: Für mich ist das, was geschieht, nicht das Thema eines Romans. Sondern das, worum es geht.

Aber das ist natürlich nur eine persönliche Definition, um Inhalt und Thema auseinanderzuhalten.

Bearbeitet von Mascha
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Für mich ist es eher so, dass das Überthema das Thema mit umfasst, als man zunächst dachte, man es also einfach weiter spannt. Ich stoße auf dieses Überthema, wenn ich mich tiefgehend mit meiner Geschichte beschäftige. Die berühmten unteren zwei Drittel des Eisbergs unter der Wasseroberfläche.

Das ist natürlich nur (m)eine Möglichkeit, sich dem Thema zu nähern, ich möchte mir auf keinen Fall anmaßen, allgemeingültige Regeln fürs Geschichtenschreiben festzulegen.

 

Worum es mir gar nicht geht, ist, eine These/Prämisse o. ä. zu beweisen oder dazu als Autor Stellung zu beziehen. Ich schreibe über ein Thema, weil ich es von allen Seiten anschauen möchte. Ich will keine Antworten liefern, sondern Möglichkeiten erforschen und Fragen aufwerfen, mit denen sich der Leser idealerweise nach Abschluss des Lesens weiterhin beschäftigt. Seine Lösungen soll er sich selbst suchen, dafür bin ich nicht zuständig. :-)

 

Mir sind auch als Leserin Romane lieber, die mich mit Fragen zurücklassen.

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Danke für dieses hoch interessante Thema und die Diskussion. Es beschäftigt mich seit einiger Zeit, da ich an einem Manuskript sitze, das mir Kopfzerbrechen bereitet.

Das Grundthema, das ich mir zunächst ausgedacht habe, passt nicht mehr. Nachdem ich mit den Figuren mitgelebt und mitgelitten haben, ändern sich plötzlich

die Hintergründe und ich frage mich allen Ernstes, ob meine Figuren nicht während der Geschichte eigene Persönlichkeiten entwickelt haben. Nicht nur das,

ich frage mich sogar, ob sie mich in eine gewisse Richtung gelenkt haben, die mir anfangs nicht bewusst war. Vielleicht ist es mein Unterbewusstsein, das diese Geschichte

niedergeschrieben hat. Irgendwie gruselig. Ich befinde mich in einem Nachdenkprozess. Garantiert werde ich das Manuskript überabeiten, schließlich möchte ich die Bedürfnisse und Botschaften meiner Figuren ;D nicht ignorieren.

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