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(Huutini)

Dialoge - sind sie gut oder schlecht und welche Bedeutung haben sie?

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(Peter_Dobrovka)

@Marco: Also rein theoretisch wäre es natürlich für Lucas möglich gewesen, daß Luke ein Foto seiner Eltern hat und Vader sich in dieser Szene demaskiert, und das hätte vielleicht auch stärker gewirkt, was weiß ich. Das wäre nicht die gleiche Geschichte im strengen Sinn, es fällt lediglich schwer, aufrechtzuerhalten, warum man sie nicht hätte eben an dieser Stelle ändern können.

 

Das Beispiel ist in mehrfacher Hinsicht problematisch. Virginia Woolf wäre besser. Aber lassen wir das.

 

Worauf ich hinauswollte: Miteinander reden ist eine menschliche Eigenart, die zum Menschsein gehört. Die Leute reden miteinander, Reden ist ein zentraler Akt des Lebens. Wir könnten ein Zwiegespräch an der Bar auch umwandeln in irgendeine Zeichensprache oder Bildsache, das wird dann aber irgendein Experimentaldingens, da ist die Veränderung der Geschichte greifbarer.

 

Aber gut, ich denke, wir haben beide alles gesagt, was es dazu zu sagen gab, wir haben einander verstanden - auch noch einer Meinung zu sein, wäre wohl zuviel verlangt.

 

Peter

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auch noch einer Meinung zu sein' date=' wäre wohl zuviel verlangt.[/quote']

Muss man doch auch nicht immer! Wär ja langweilig! :s14:D

 

Ich find das Thema an sich interessant, verstehe auch was du meinst, und dass wir, was Dialoge angeht, unterschiedlicher Ansicht sind, ist ja nichts neues. ;D

 

Das Beispiel war pfefferig, das stimmt, ich wills auch nicht wieder aufheizen, nur eine Sache hab ich, rein verständnismässig, nicht kapiert:

 

Das wäre nicht die gleiche Geschichte im strengen Sinn, es fällt lediglich schwer, aufrechtzuerhalten, warum man sie nicht hätte eben an dieser Stelle ändern können.

Les ich den Satz falsch, oder hast du da irgendwo einen Syntaxfehler, irgendwie versteh ich den nicht. :-/

 

Wir könnten ein Zwiegespräch an der Bar auch umwandeln in irgendeine Bildsache.

Vielleicht ist der Unterschied zwischen Buch und Film hier für meine Ansichten auch tatsächlich zu groß, und ich halt wieder zu steif an meinem halben Filmstudium fest (Dessen einziges Mantra immer wieder ist:

Film ist Bild: Sprache in Bild, Gefühle in Bild, Handlung in Bild, alles ordnet sich dem Bild unter, besonders der Text! Film ist Bild, so lernt es eigentlich jeder Filmstudent auf der Welt, besonders natürlich in USA...), aber im Film ist halt tatsächlich der Dialog per se nebensächlich, auch in einer Kneipenszene. Jedenfalls, wenn schon nicht in den Augen der Zuschauer, dann doch in den Augen der Macher, und so werden Filme halt auch hergestellt.

 

Für ein Buch ist das halt vermutlich - lockerer.

Darum heisst es ja auch in Filmkreisen: Schriftsteller sind die miesesten Drehbuchschreiber, weil sie diese Bildlichkeit einfach nicht draufhaben...

Ich kanns ja auch nicht. :s07

 

Worauf ich hinauswollte: Miteinander reden ist eine menschliche Eigenart, die zum Menschsein gehört. Die Leute reden miteinander, Reden ist ein zentraler Akt des Lebens.

Da hast du Recht, und das will auch keiner anzweifeln. Zumal reden so schön sein kann! ;D

 

Sei so lieb und erläutere mir nochmal deine Aussage oben, dann will ich auch endlich stillschweigen. (Womit ja auch ne Menge sagen kann, hihi! ;))

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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(Peter_Dobrovka)

Das wäre nicht die gleiche Geschichte im strengen Sinn, es fällt lediglich schwer, aufrechtzuerhalten, warum man sie nicht hätte eben an dieser Stelle ändern können.

 

Sei so lieb und erläutere mir nochmal deine Aussage oben, dann will ich auch endlich stillschweigen

Es wäre nicht die gleiche Geschichte, aber das menschliche Denken neigt zur Synthese statt Analyse und würde sofort den Einwand bringen: Na und, die Änderung ist aber tausendmal besser. Das ist zwar unzulässig, aber dennoch kann man sich der suggestiven Kraft nur schwer entziehen, wenn man es selbst auch besser findet.

 

Peter

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Steinigt mich nicht, aber ich will kurz einwerfen, dass eine Buffy-Folge ;D komplett ohne Dialog spielt, da hat irgendein böser Dämon die Stimmen gestohlen oder so, war zur Abwechslung damals nen sehr netter Gag, vor allem weil die Serie ja eigentlich für ihren "Dialogwitz" bekannt ja.

Die Frage, ob eine Geschichte ohne Dialog auskommen kann? Ja, klar.

Die Frage, ob jede Geschichte ohne Dialog auskommen kann? Nein, und das macht die jeweilige Geschichte auch keinen Deut schlechter, aber Geschichten leben nunmal nicht nur von der reinen Handlung, sondern auch von dem Fleisch drumherum; Charaktere werden durch Dialoge charakterisiert, ihre Verhältnisse werden deutlich gemacht, es bringt Witz, Geist und Leben in die Geschichte.

 

Darüberhinaus versteh ich nicht, warum ihr euch an so einer hypothetischen Diskussion so lange hochzieht. ;) Dass Schriftsteller die schlechtesten Drehbuchschreiber sind, weil sie das bildhafte einfach nicht drauf haben, halte ich für ziemlichen Quatsch. Dann müssten ja Fotografen die allerbesten Drehbuchschreiber sein oder Maler, oder so etwas. Sie müssten sich wahrscheinlich umstellen und eine Lernphase durchmachen, aber dann könnten sie ganz vernüftige Drehbuchschreiber werden, weil sie beim Plotten sicher unschlagbar wären.

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Steinigt mich nicht....

 

Darüberhinaus versteh ich nicht, warum ihr euch an so einer hypothetischen Diskussion so lange hochzieht.  ;) Dass Schriftsteller die schlechtesten Drehbuchschreiber sind, weil sie das bildhafte einfach nicht drauf haben, halte ich für ziemlichen Quatsch.

 

Ja, auch ich bitte drum, nicht gesteinigt zu werden - aber inzwischen kapiert, glaube ich, kaum einer mehr, was und worüber Ihr beiden redet - - - und weshalb. (PN? :s21 )

 

Noch mal: nichts gegen Filme, aber dieses dauernde Ausweichen auf ein anderes Medium - muß das wirklich sein? :s08

 

Gruß

Jan

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(Peter_Dobrovka)

Deine Mahnung kommt zu spät, Jan, ich hab da nix mehr zu sagen, und Marco hat auch sein Schlußplädoyer gesprochen.

 

Wieso PN? Das ist ein öffentliches Thema, an dem jeder teilnehmen kann und soll.

 

Es ging sehr wohl ums Schreiben, nur Filme boten sich hier als Beispiele an. Wurde während der Diskussion mehrfach begründet. Ich sag daher nur noch: Ja, es mußte sein.

 

Peter

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ich hab da nix mehr zu sagen' date=' und Marco hat auch sein Schlußplädoyer gesprochen.[/quote']

;D:s22 Sicher? Ich würde nicht drauf wetten :s22

 

Das ist ein öffentliches Thema, an dem jeder teilnehmen kann und soll.

Genau das isses: soll schon - aber kann, wenn die Filmfreaks unter sich reden?

 

Es ging schon stellenweise sehr ins Spezielle, aber das ist ja in Ordnung.

 

Nur kommt es in letzter Zeit immer wieder vor, daß irgendwer eine Frage aufwirft, ein Thema anschneidet - und schon bei der dritten Antwort ist man bei irgendeinem Film gelandet; der ganze weitere thread dreht sich nur noch um Filme, die keiner kennt, und die Leute, die sich vielleicht anfangs noch beteiligt haben, klinken sich genervt aus.

 

Das ist schon etwas merkwürdig - und ich verstehe auch immer noch nicht, warum man a) von vornherein voraussetzt: Filme kennen alle;

b) behauptet: Bücher kennt kaum jemand, und c) deshalb wieder über Filme reden muß, selbst auf die Gefahr hin, daß das nur 3 Leute hier im Forum interessiert.

 

(Ist natürlich, ich sag's sicherheitshalber dazu, jetzt überspitzt formuliert - nix für ungut :) )

 

Gruß

Jan

 

PS: Aber, verdammt! Ich möchte über Bücher und Autoren reden, nicht über Filme und Regisseure  :s01

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Off topic replies have been moved to [link=http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=Handwerk;action=display;num=1118077401;start=20]This Thread[/link] by Peter D..

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Hallo,

an irgendeiner Stelle hier im Forum, aber ich weiß absolut nicht mehr wo, wurde einmal an einem Text bemängelt, er enthalte zu viel Dialog.

 

Deshalb einmal meine ganz dumme Frage: Wer von Euch hat (und warum) etwas gegen (viele) Dialoge? Gut geschrieben sagen sie doch eine Menge über die Figuren aus.

 

Liebe Grüße

Anna

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Hallo Anna,

 

ich kämpfe in meiner ersten Fassung gerade mit zuviel Dialogen, deswegen finde ich Deine Frage sehr gut. Ich bin halt derzeit so im der Blubber-blubber-Fassung, die ersten Skizzen.

Ich denke aber, dass ein Text einen gewissen Rhythmus haben sollte und dazu gehört - für mich jetzt - dass er auch Passagen hat, die etwas beschreiben, wie auch immer.

 

Aber Du kannst natürlich keine Regeln aufstellen - es gibt genügend Werke der Weltliteratur, die fast nur aus Dialogen betehen...

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Hi Anna,

 

gaaanz früher schreckten mich Bücher ab, die überhaupt keinen Dialog hatten. Das ganze blabla des Autors ging mir auf die Nerven. Später dann lernte ich dialoglose Texte zu schätzen, oder solche mit wenig Dialog. Heute ist es mir ziemlich egal. Hauptsache das Buch fesselt mich! Egal wie.

 

LG

Joy

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Hallo Anna,

 

ich benutzte in meinen Texten bevorzugt Dialoge. Wie du schon sagst, kann man durch sie Figuren sehr schön charakterisieren und viel ausdrücken.

Ich lese nicht sehr gerne zeilenlange Beschreibungen, meine Gedanken schweifen dann schnell ab. Bei Dialogen hingegen bleibe ich dran.

 

Liebe Grüße

Kristin

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Hi!

Ich benutze gerne Dialoge, lese sie auch gerne. Sie können einen Text sehr lebendig machen und lockern Dinge auf, die sonst zu beschreibungslastig wären.

Allerdings darf es auch auch nicht lesen, wie ein Theaterstück. Seitenweise Dialoge können sehr langweilen. Es muß meiner Meinung nach auch etwas dazwischen passieren, das nicht von wörtlicher Rede getragen wird.

Wenn das aber einigermaßen ausgewogen bleibt, finde ich viele Dialoge nicht schlimm.

Gabi

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Hallo,

 

es kommt natürlich immer auf die Machart der Dialoge an - ein gutes Beispiel sind m.E. die Romane von Elmore Leonard, manche davon bestehen seitenweise fast nur aus Dialogzeilen und beziehen gerade daraus eine enorm dichte Atmosphäre.

 

Viele Grüße

Mark

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Ich hab da noch nie wirklich drüber nachgedacht, aber jetzt, angeregt durch diesen Thread, fällt mir auf, dass ich Dialoge nicht gerne lese und noch weniger gerne schreibe. Ich denke auch, dass ein Dialog NICHT besonders gut geeignet ist, um den Charakter einer Figur darzustellen. Meiner Meinung nach definieren wir uns eher durch unser Handeln als durch das was wir sagen. Reden ist billig, auch für unsere Charas!

 

Gucken wir uns doch mal das richtige Leben an: Wie oft passiert es, dass man sich in einem Gespräch selbst darstellt, so wie man möchte, dass andere einen wahrnehmen. Obwohl man, wenn ein Schriftsteller einen bei anderen, wichtigeren Tätigkeiten beobachten würde, ein ganz anderer Charakter wäre. Z.B. dieses Forum: ein knalliger Nick, ein paar lockere, unliterarische Sprüche - und schon ist man DER Rocker. Hinter meinen wahren Charakter kommt man aber eher, wenn man mich beobachtet, wenn ich gerade mal nicht sabbele: Ein Rocker der Geschichten schreibt, Yoga und Meditation praktiziert, viel kocht und backt und Einkaufsbummel liebt? Das wirft ja ein ganz neues Licht auf den stereotypen Rocker-Charakter.

 

Also schreibe ich Dialoge nur, wenn es etwas zu sagen gibt, wenn Informationen zwischen den Figuren ausgetauscht werden müssen. Den Rest kann ich durch Beobachten besser schildern.

 

Aber hier kommen wir zu einem Punkt, in dem männliches und weibliches Verhalten ohnehin stark voneinander abweichen. Ich habe neulich von einer wissenschaftlichen Untersuchung gehört, nach der Frauen im Durchschnitt über einen doppelt so großen Wortschatz verfügen und ungefähr zehnmal so viel reden wie Männer. Auch wird Kommunikation von Frauen nicht in erster Linie zum Informationsaustausch genutzt, sondern aus sozialen Gründen (was immer das sein mag).

 

Deshalb schreibt ihr mal schön weiter eure Dialoge - ich schreibe, was passiert. :p

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Hallo, Anna,

 

Dialoge sind nur dann eine Last, wenn sie aus dem Leben gegriffen sind: Stell dir vor, du müsstest zwei Männer an der Theke oder zwei Teenager mit Liebeskummer am Telefon zwei Stunden lang belauschen :s14

 

Ich benutze sehr gerne Dialoge, um Figuren zu charakterisieren, über Hintergründe zu informieren oder die Handlung voranzutreiben. Dabei versuche ich alles auszulassen, was zu nichts führt.

 

"Hallo, lange nicht gesehen. Alles klar bei dir?"

"Doch, schon. Und bei dir?"

"Na, du weißt ja ..."

"Hast du schon gehört, was Marie passiert ist?"

"Nein, was denn?"

"Das glaubst du nicht..."

"Erzähl schon!"

 

Einen solchen Dialog würde ich immer zusammenfassen:

 

"Hast du schon gehört, was Marie passiert ist?", fragte sie, nachdem sie sich begrüßt hatten, und als er verneinte, fuhr sie fort: "..."

 

Gruß,

 

Tin

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Lieber Rocker,

 

jetzt halt dich fest, sonst fällst du vom Stuhl: Ich habe überhaupt keine Meinung zu dir - außer, dass du gerne blubberst :-* Denn was ist das Posten in diesem Forum anderes als der Versuch einer Kommunikation?

 

Heute überaus herzlich,

 

Tin :)

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Ich finde, gerade in Dialogen kann man eine Persönlichkeit sehr gut rüberbringen, nämlich durch die Art, wie sie etwas sagt oder was sie ausläßt oder wie sie plötzlich ganz anders reagiert als erwartet. Mir macht es sehr viel Spaß, Dialoge zu schreiben, zumal sie die Erzählung auch noch auflockern und ein bißchen beschleunigen können.

 

Gruß

 

Astrid

Meine Homepage

 

Rabenzeit 1 gibt's als E-book und gedruckt bei Amazon. :)

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Ich könnte mir vorstellen, dass Quid folgende Form von "grausligen" Dialogen meint:

 

VATER:

Unser Sohn, der Frauenarzt am Kurfürstendamm, hat angerufen. Er will uns am Wochenende besuchen.

 

MUTTER:

Oh, wie schön. Dann könnten wir unser Enkelkind, das im Juli geboren wurde und beinahe bei der Geburt gestorben wäre, endlich einmal sehen.

 

usw.usw. ;D ;D

 

LG - Elisabeth

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