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Christine Spindler

außer mir - oder außer ich?

Empfohlene Beiträge

Christine Spindler

In einer Übersetzung schrieb ich:

 

Alle Mitglieder meiner Familie sind absolute Intelligenzbestien – alle außer mir.

 

Das wurde geändert in:

Alle Mitglieder meiner Familie sind absolute Intelligenzbestien – alle außer ich.

 

Jetzt hocke ich rätselnd vor der Druckfahne und habe beide Varianten so oft gelesen, dass ich nicht mehr weiß, welche richtig ist.

 

Verwirrte Grüße

Christine

Hört mal rein in meinen Podcast: https://anchor.fm/tinazang

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Deine Variante ist richtig, Christine. Nach "außer" kommt Dativ, also "mir".

 

Andreas

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Man könnte sich höchstens auf den Standpunkt stellen, hier sei "außer" eine Konjunktion, und da kann theoretisch derselbe Fall verwendet werden wie beim Bezugswort. Beispiel bei Canoo.net (Link ungültig) (Link ungültig): Niemand wusste es, außer sein Bruder. (Ebenso erlaubt ist laut Canoo aber "außer" als Präposition mit dem Dativ: Niemand wusste es, außer seinem Bruder).

 

Aber bei "außer ich" liest sich der Nominativ in Christines Fall trotzdem schrecklich falsch, was hier wahrscheinlich daran liegt, dass das Bezugswort im ersten Teil des Satzes im Plural steht. Von daher würde ich genau wie Andreas sagen: auf jeden Fall außer mir :-).

 

Angelika kann es uns sicher noch fundierter erklären.

 

LG,

eva v.

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Im Duden-Band 9 "Richtiges und gutes Deutsch - Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle" steht ebenfalls: beides richtig.

 

Aber die Variante mit dem "ich" klingt in meinen Ohren sehr unangenehm. Ich würde auf jeden Fall deine Variante wählen, liebe Christine.

 

Liebe Grüße

Ingrid

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Man könnte sich höchstens auf den Standpunkt stellen' date=' hier sei "außer" eine Konjunktion, und da kann theoretisch derselbe Fall verwendet werden wie beim Bezugswort. Beispiel bei Canoo.net (Link ungültig) (Link ungültig): Niemand wusste es, außer sein Bruder. (Ebenso erlaubt ist laut Canoo aber "außer" als Präposition mit dem Dativ: Niemand wusste es, außer seinem Bruder).

 

Dass man "außer" in diesem Fall als Konjunktion verstehen möchte, finde ich sehr seltsam. Konjunktionen verbinden Sätze, d.h. nach "außer" braucht es wenigstens noch ein Subjekt und ein Verb (wir gehen baden, außer es regnet).

 

In Christines Fall haben wir keinen Satz, "außer" steht vor – prä – einem Nomen. Die klassische Stellung für Präpositionen. Auf die in diesem Fall der Dativ folgt, wie einige von euch schon richtig gesagt haben.

 

Dass man ins Schwanken kommt, mag daran liegen, dass es viele feststehende Formel gibt, in denen kein Artikel steht, mithin also auch kein Signal für den passenden Kasus (außer Haus, Betrieb, Dienst, Atem etc...)

 

Und der Duden gestattet beides? Wie sehr liberal ...!

 

Ich würde beim Dativ bleiben.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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