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(AlexanderH)

20 Autoren äußern sich zu amazon

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Hier der Zeit-Artikel: Brauchen wir amazon? (Link ungültig) (Link ungültig)

Einige Interviews sind interessant, andere schlicht und ergreifend peinlich.

Ja, habe auch gerade gesehen, dass es jetzt online steht (der Artikel erschien schon vor zwei Wochen). Trotz den sugestiven Fragen haben die meisten erstaunlich nüchtern geantwortet. Dass die Lewitscharoff nichts sachdienliches beizutragen hat, dürfte kaum jemanden überraschen ;-)

 

Aber die Zeitfrage ist sowas von bescheuert. Brauchen wir Amazon? Was will man darauf antworten?

 

Ja, natürlich brauchen wir Amazon, weil es viele Ideen zum Buchmarkt hat.

Nein, natürlich brauchen wir Amazon nicht, weil es den Verlagen die Endverkaufs-Preise vorschreiben will, die Autorenverträge und weil es im Ebookbereich ein Monopol hat.

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

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Mmh. Sind ja alles ehrenwerte Kollegen, more or less, aber ich würde unterstellen, dass nicht wenige von ihnen bei der ersten Antwort gelogen oder eher eine Wunschvorstellung geäußert haben. ;)

 

Aber die Zeitfrage ist sowas von bescheuert. Brauchen wir Amazon? Was will man darauf antworten?

 

Nein, lieber Hans Peter, das ist keine bescheuerte Frage, aber Deine Reaktion darauf umreißt das Problem, dass sich viele von uns (als Autoren und als Konsumenten) ohne diesen bequemen Ein-Klick-alles-Lieferanten nicht mehr vorstellen können, nebst all der Nettigkeiten, die man da als Autor so bekommt, vom Verkaufsrang (ich bin mir ziemlich sicher, dass viele der Interviewten genau wie alle anderen Autoren dort ihre Verkaufserfolge prüfen) über das Partnerprogramm bis hin zur Direktveröffentlichungsmöglichkeit. Hiervon abgesehen und unterm Strich ist Amazon nur ein Versandhändler von vielen. Also braucht man Amazon auch nicht wirklich. Es gibt viele Alternativen. Die stärker werden könnten. Und es gibt immer noch den stationären Einzelhandel. Vorläufig.

 

Natürlich sind viele Antworten redlich blauäugig und/oder moralinsauer, zumal die Fragen auch Suggestivcharakter haben. "Was halten Sie von den Arbeitsbedingungen bei Amazon?" Das ist eine bescheuerte Frage. Nur wenige der Interviewten dürften mehr über die Arbeitsbedingungen bei Amazon wissen, als irgendwo durch die Medien gereicht wurde. Oder gar über die Struktur des Arbeitsmarktes in den fraglichen Regionen. Und so weiter. Die Frage unterstellt bereits, dass es dort letztlich etwas wie Sklavenhaltung geben müsste, was natürlich Schwachsinn ist. Man kann auf diese Frage aber nicht im Tenor der Fragestellung antworten, ohne zugleich bei den anderen vier Fragen Zurückhaltung an den Tag zu legen.

 

Amazon ist nichts ohne die Kunden. Und die Kunden entscheiden jeden Tag aufs Neue, ob sie dort bestellen oder nicht. Gezwungen wird niemand. Damit besteht die realistische Chance, den Wettbewerb zu beleben. Womit dann auch das quasimonopolistische Gehabe ausgehebelt wäre.

 

Herzlich,

Tom

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Nein' date=' lieber Hans Peter, das ist keine bescheuerte Frage, aber Deine Reaktion darauf umreißt das Problem, dass sich viele von uns (als Autoren und als Konsumenten) ohne diesen bequemen Ein-Klick-alles-Lieferanten nicht mehr vorstellen können, nebst all der Nettigkeiten, die man da als Autor so bekommt, vom Verkaufsrang (ich bin mir ziemlich sicher, dass viele der Interviewten genau wie alle anderen Autoren dort ihre Verkaufserfolge prüfen) über das Partnerprogramm bis hin zur Direktveröffentlichungsmöglichkeit. Hiervon abgesehen und unterm Strich ist Amazon nur ein Versandhändler von vielen. Also braucht man Amazon auch nicht wirklich.[/quote']

Nach der Logik muss man auch die Frage: Brauchen wir einen stationären Buchhandel? mit NEIN beantworten. Ich hasse diesen Extremismus, der mich ständig zwingen will, für oder gegen etwas zu sein und meinen Kopf auszuschalten.

 

Bist du für oder gegen Putin? Bist du für oder gegen Israel? Bist du für oder gegen Amazon?

 

Das sind Fragen für "Hirnamputierte", so würde das ein gewisser Freund von mir nennen ;-), nichts für ungut.

 

Herzliche Grüße, Hans Peter

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Hiervon abgesehen und unterm Strich ist Amazon nur ein Versandhändler von vielen.

 

Amazon ist nicht nur ein Versandhändler unter vielen. Dann gäbe es wenig Aufregung. Amazon ist ein Pionier, der über die althergebrachten Grenzen hinausgedacht hat. Amazon hat viele neue Ideen eingebracht, denen andere jetzt hinterherhecheln. Amazon hat die neue elektronische Welt in die Buchwelt getragen (ob das jedem gefällt, sei dahingestellt). Amazon ermöglicht es, dass Autoren, die von Verlagen allesamt abgelehnt wurde, Leser erreichen. Zum Teil Hunderttausende Leser. Durch Amazon sind viele Geschichten entdeckt worden, die sonst untergegangen wären. Eine beträchtliche Anzahl von Autoren kann tatsächlich vom Schreiben leben, dank Amazon. Amazon hat deutsche Geschichten in die USA gebracht, was sich kaum noch ein etablierter Verlag traut. Amazon probiert ständig neue Sachen aus, die natürlich nicht immer funktionieren, aber das ist normal. Ist das "nur ein Versandhändler unter vielen"?

 

Klaus

 

P.S.: Bevor sich einige ereifern, ich würde nur das goldige sehen: Ich weiß auch, dass nicht alles gut ist. Aber diese Sachen muss ich hier ja nicht aufzählen, weil das andere schon genügend tun.

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Also, ich fand die Fragen jetzt überhaupt nicht überflüssig und auch nicht so "Brauchen wir Amazon" - die sind ja durchaus sehr angemessen gehalten.

 

Und auf eine Frage wie "Brauchen wir Amazon", wenn sie denn tatsächlich nur so gestellt werden würde, gäbe es auch nicht nur ein Ja oder Nein als Antwort, sondern eine Antwort müsste immer etwas differenzierter ausfallen.

 

Ungefähr so, wie sie ja auch von den meisten Autoren gegeben wurde, gegliedert durch die Unterfragen.

 

Und wenn man es sachlich angeht, lautet die Antwort doch: "Ja, wir brauchen Amazon, weil es viele Innovationen mit sich brachte und für viele Menschen immer noch ein bequemer Weg ist, an das zu kommen, was sie brauchen. Aber das bedeutet nicht, dass man alles, was Amazon macht, gut finden muss, sondern man kann als Konsument natürlich auch durch sein Verhalten zeigen, wenn einem etwas nicht gefällt, man darf es offen benennen und anprangern - in der Hoffnung, dass die negativen Aspekte damit weiter ausgemerzt werden."

 

Jedes reine "Ja" oder "Nein" ohne eine Differenzierung bringt uns nicht weiter. Zumal es m.E. nichts auf der Welt gibt, das nur positiv oder negativ besetzt ist - nicht mal die eigenen Familienmitglieder. Selbst an denen mag man manche Dinge nicht. Aber so lange die positiven Aspekte überwiegen, ist alles in Ordnung. Wenn sich

das irgendwann umkehrt, gibt es Kontaktabbrüche oder Scheidungen  ;).

 

Gruß, Melanie

 

edit - mit Klaus überschnitten

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Also' date=' ich fand die Fragen jetzt überhaupt nicht überflüssig und auch nicht so "Brauchen wir Amazon" - die sind ja durchaus sehr angemessen gehalten.[/quote']

Entschuldige, aber ich finde eine solche Frage, außer sie ist rein rhetorisch gemeint, ziemlich idiotisch. Da könnte man auch fragen, brauchten wir Edison oder Ford, IBM oder Microsoft, brauchten wir Nokia oder Apple oder Facebook. Alle sind in ihrer Zeit Trail Blazer gewesen. Und Millionen von Kunden fanden sie brauchbar und nützlich, sonst hätten wir nie von ihnen gehört.

 

Amazon hat in früher Stunde des Internets eine Geschäftsidee entwickelt, die von Millionen dankbar genutzt wird. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Und alle oben genannten Firmen hatten Monopolgelüste und haben auch ihre Marktmacht schamlos ausgenutzt. Danach strebt jedes Unternehmen, wenn es kann, natürlich innerhalb der gesetzlich festgelegten Spielregeln. Aber die Frage, ob man sie braucht, beantwortet der Markt so laut und deutlich, dass sich die Frage völlig erübrigt. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Lieber Ulf, niemand verbietet dir, die Frage idiotisch zu finden. Das ist eben deine persönliche Meinung, für die du dich bei mir nicht entschuldigen musst. :s01

Gruß, Melanie

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Lieber Ulf, niemand verbietet dir, die Frage idiotisch zu finden. Das ist eben deine persönliche Meinung, für die du dich bei mir nicht entschuldigen musst. :s01

Gruß,  Melanie

Warum sollte ich mich bei dir entschuldigen? Die idiotische Frage wurde ja nicht von dir, sondern im ZEIT-Artikel gestellt. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Lieber Ulf, niemand verbietet dir, die Frage idiotisch zu finden. Das ist eben deine persönliche Meinung, für die du dich bei mir nicht entschuldigen musst. :s01

Gruß,  Melanie

Warum sollte ich mich bei dir entschuldigen? Die idiotische Frage wurde ja nicht von dir, sondern im ZEIT-Artikel gestellt.  :)

 

War nur ein Scherz, weil du dein Posting mit "Entschuldige" begonnen hast, nachdem du mich zitiert hast :);)

 

Gruß, Melanie

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Ah. Kapiert. :D

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Schade nur, dass Wolfgang Tischer die Ironie in Grünbeins Antwort nicht erkannt hat. ;)

 

Ich habe mir erlaubt, die Fragen mal zu beantworten, obwohl ich nicht gefragt worden bin. Diese Antworten geben tatsächlich nicht meine Meinung wieder; sie sind oder wären, meine ich, dennoch absolut zulässig. ;)

 

1) Kaufen Sie Ihre Bücher bei Amazon?

 

Nicht nur das. Wäschetrockner, Fernseher, Babywindeln, Schreibwaren, Sexspielzeug, Waffen, weiß der Geier. Wenn ich bereits weiß, welches Produkt ich erwerben möchte, bestelle ich es dort. Und natürlich auch Bücher. Die meisten. Letztens war ich in einer kleinen Buchhandlung in Berlin-Schöneberg und habe nach aktueller humoriger Belletristik aus Großbritannien (!) gefragt. Mir wurde ein Buch von Thommy Jaud empfohlen. Ich weiß, ich bin ein Idiot, aber so lange im stationären Handel noch dümmere Leute arbeiten, umgehe ich sie lieber. Über das verfügbare Sortiment muss man wohl nicht sprechen. Und, ja, man kann im Buchhandel auch Bücher bestellen. Aber warum sollte man das tun, wenn der Buchhändler nichts dazu sagen kann?

 

2) Finden Sie es richtig, Bücher bei Amazon zu kaufen oder die eigenen dort verkaufen zu lassen?

 

Was bedeutet "richtig"? Dem Allgemeinwohl dienend? Andere Händler stärkend, die ich ebenso wenig kenne? Natürlich ist es richtig, die eigenen Bücher über alle denkbaren Verkaufskanäle anzubieten, so lange diese nicht von Nazis oder irgendwelchen Sektierern kontrolliert werden. Autoren leben davon, Bücher zu verkaufen.

 

3) Was halten Sie von der Nachricht, dass Amazon die Bücher mancher Verlage nur verzögert liefert, wenn diese Verlage sich den Rabattforderungen von Amazon widersetzen?

 

Gegenfrage: Was halten Sie von der GEWISSHEIT, dass in der Baubranche Firmen nur mit der Absicht gegründet werden, kurz vor Bauabschluss in die Insolvenz geführt zu werden, damit die Zulieferer nicht bezahlt werden müssen? Oder dass es in der Autoindustrie ein üblicher Hebel ist, Zahlungen zu verzögern, damit Partner in Schwierigkeiten geraten, wenn sie nicht im Gegenzug geänderte Konditionen akzeptieren? Die Marktwirtschaft ist nicht nur dann voller Übel, wenn es zufällig um Kulturgüter geht. Und, ja, ich finde scheiße, was Amazon da macht. Es ärgert mich, dass auch befreundete Autoren unter dieser Auseinandersetzung zu leiden haben. Aber es sind nicht die Autoren, die das richtig oder falsch finden sollten, sondern die Verlage - und die Amazon-Kunden. Als ein solcher bin ich angepisst.

 

5) Was halten Sie von den Nachrichten über die Arbeitsbedingungen bei Amazon?

 

Auch Journalisten sind nur Leute, die Geld für ihre Arbeit bekommen. Vor diesem Hintergrund betrachte ich jedwede Berichterstattung kritisch. Ich weiß zu wenig über die Arbeitsbedingungen bei Amazon, um das vernünftig beurteilen zu können. Und ich bin sicher, dass ich damit nicht alleine bin. Grundsätzlich aber gilt, dass alle Menschen, die ihre Arbeitsleistung gegen Bezahlung erbringen, auch fair behandelt werden sollten. Überall.

 

6) Alles zusammen genommen, mit wie vielen Sternen (von fünf möglichen) würden Sie Amazon bewerten?

 

Um Sterne vergeben zu können, müsste es Vergleichsmöglichkeiten geben. Und die existieren nicht. Nur Amazon ist Amazon. Alle anderen sind kleine Krauter.

 

Herzlich,

Tom

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Na ja. "Ein paar Ansichten" sind es eher nicht, sondern vielleicht anderthalb in fünfzehn unterschiedlichen Formulierungen. ;)

 

Herzlich,

Tom

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Na ja. "Ein paar Ansichten" sind es eher nicht, sondern vielleicht anderthalb in fünfzehn unterschiedlichen Formulierungen.  ;)

 

Herzlich,

Tom

 

Stimmt. Im Prinzip wie bei den Autoren in der ZEIT, nur diesmal am anderen Ende des Meinungsspektrums :-)

 

LG,

eva v.

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"Bücher als Geiseln?" Interessanter Schweizer (!) Fernsehbeitrag über die Amazon-Strategien mit Meinungen von Agent Peter Fritz und der Verlegerin Sabine Dörnemann.

 

(Link ungültig)

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"Bücherkrieg: 909 Autoren gegen Amazon" ist der Titel des Artikels. Ein Freund von mir, der bei einer seriösen Tageszeitung arbeitet, nennt das gerne mal "Krawalljournalismus". Im ersten Moment denkt man natürlich da stehen nun 909 Autoren auf und gehen auf die Barrikaden und stehen konsequent für ihre Überzeugungen ein, auch

wenn das vielleicht persönliche Nachteile für sie mit sich bringt. Tun das die 909? Natürlich nicht. Gibt es irgendeine messbare Aktion der 909, die über eine Unterschrift unter einen Aufruf hinausgeht? Fehlanzeige.

 

Wenn aber jemand eine Firma als Inbegriff des Bösen ansieht, müsste dieser jemand dann nicht konsequenterweise die Geschäfte mit dieser Firma einstellen? Und sei es nur um der eigenen Glaubwürdigkeit willen? Möchte man meinen. Aber selbst Rebellenchef Douglas Preston sieht offenbar keinen Widerspruch darin weiterhin prächtige Geschäfte mit dem ungeliebten Riesen zu machen.

 

Im Artikel der New York Times gefällt sich Preston als moderner Rebell in den Fußstapfen Thoreaus (with...a copy of Thoreau’s “Civil Disobedience,”). Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Vermutlich wäre der eisern konsequente Thoreau nicht Prestons größter Fan.

 

Hierzulande sieht es genauso aus:

 

(Link ungültig)

 

"Nur einer geht aufrecht: Günter Wallraff. Er ist..der einige, der bei seinem Verlag..durchgesetzt hat, dass dieser Amazon nicht mehr direkt beliefert.", bringt es Wolfgang Tischer vom Lteraturcafe auf den Punkt.

Ich teile Wallraffs Meinung zu Amazon nicht, ziehe aber meinen Hut vor soviel Glaubwürdigkeit und Konsequenz.

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Wenn aber jemand eine Firma als Inbegriff des Bösen ansieht' date=' müsste dieser jemand dann nicht konsequenterweise die Geschäfte mit dieser Firma einstellen? [/quote']

 

Ich finde dieses Schwarzweiß-Denken ehrlich gesagt ziemlich beknackt. Warum muss man gleich vom "Inbegriff des Bösen" reden, wenn es Leute gibt, die nicht mit allen Dingen einverstanden sind, die ein Unternehmen praktiziert?

 

Amazon ist ein Handelskonzern. Amazon macht vieles richtig. Und Amazon macht auch einiges falsch.

 

Man muss ja nicht gleich ein Unternehmen verteufeln, weil man sich über einige Geschäftsgebaren ärgert. Man kann ja auch schauen, was ist gut, was will man unterstützen und was ist schlecht, was will man bekämpfen?

 

Günter Wallraff ist insofern konsequent, dass er sagt, er will keine Kindle-Ebooks bei Amazon rausbringen. Mit den gedruckten Büchern hingegen ist er ständig lieferbar und auf Lager - auch wenn das über Libri geht. Wenn man einen großen Namen hat und nicht darauf angewiesen ist, über jeden Vertriebskanal geliefert zu werden, ist es viel leichter, "Nein" zu einem der Kanäle zu sagen, als wenn man ein kleines Licht ist, das jeden Monat ein paar hundert Euro verliert, auf die man angewiesen ist, um zu überleben.

 

Warum darf man in einer demokratischen Welt eigentlich nicht sagen, dass ein Handelskonzern viele Dinge richtig und gleichzeitig viele Dinge falsch macht? Und warum darf man nicht darum kämpfen, dass die Dinge, die in den eigenen Augen nicht gut laufen, verbessert werden? Ist das nicht eigentlich viel reifer, als sofort alle Kontakte abbrechen zu lassen und damit allen Seiten zu schaden?

 

Gruß, Melanie

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Wenn aber jemand eine Firma als Inbegriff des Bösen ansieht' date=' müsste dieser jemand dann nicht konsequenterweise die Geschäfte mit dieser Firma einstellen? [/quote']

 

Ich finde dieses Schwarzweiß-Denken ehrlich gesagt ziemlich beknackt. Warum muss man gleich vom "Inbegriff des Bösen" reden, wenn es Leute gibt, die nicht mit allen Dingen einverstanden sind, die ein Unternehmen praktiziert?

 

Man muss ja nicht gleich ein Unternehmen verteufeln, weil man sich über einige Geschäftsgebaren ärgert. Man kann ja auch schauen, was ist gut, was will man unterstützen und was ist schlecht, was will man bekämpfen?

 

Diese differenzierte Betrachtungsweise, die Du anmahnst, findet aber eben in vielen Fällen nicht statt. Wenn ich mir die Diskussionen und die Berichterstattung der vergangenen Wochen und Monate noch einmal ansehe, dann herrscht da nach meiner Wahrnehmung eher eine Art Generalempörung vor und eben kein "was ist gut, was will man unterstützen und was ist schlecht".

 

Vielleicht habe ich auch zufällig immer nur die äußerst negativen und einseitigen Artikel erwischt  ;)

 

Hast Du vielleicht zufällig einen Link zur Hand zu so einer ausgewogenen Diskussion? Würde mich freuen.

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