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(Peter D. Lancester)

Adjektivitis

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

Mir persönlich hantieren viel zu viele Autoren mit behauptenden Adjektiven herum wie z.B.: "Sie lächelte ihn verliebt an", "... sagte er glücklich", "es war ein trauriges Ereignis" usw. usf. Ich würde mir solche Deutungen lieber selbst aus der Schilderung der Situation erschließen anstatt vorgekauten Hirsebrei schlucken zu müssen.

 

In Antwort auf Iris beginne ich einen neuen Thread, weil es im Heldinnenthema off topic ist:

 

Die Adjektivgeschichte ist ja eine von Haus aus sehr kontroverse. Auch bin ja ein Freund des "Show, don't tell" und mag keine "behauptenden" Adjektive. Ich nenne sie subjektive Adjektive im Gegensatz zu objektiven, die das Nomen ohne Wertung näher beschreiben: rot, ledern, hart, behaart etc.

SHOW: Er hatte damals als einziger gewagt, dem Chef ins Gesicht zu sagen, daß der Betriebsrat lediglich ein Marionettentheater war, das die Arbeiter ruhigstellen sollte. Die Kollegen applaudierten, Chef feuerte ihn.

TELL: Er hatte seinen Job recht schnell durch zwar mutige und wahre aber nichtsdestotrotz unbedachte Äußerungen gegenüber seinem Chef verloren.

 

Ich zitiere mal aus einer Korrezpondenz:

Ich schrieb:

Wie Horni schon sagte (hm, sagte ich das nicht auch irgendwo?): Aus der Sicht des Icherzählers oder eines Prot. ist das Verwenden subjektiver Adjektive legitim. Weil ja die Sichtweise eine subjektive ist.

Und es kommt nicht darauf an, ob die hübschen Beine für den Leser wirklich hübsch wären, wenn er das als Film serviert bekäme, sondern daß der Prot. sie hübsch findet.

Wenn der auktoriale Erzähler dies tut, funktioniert das wiederum nicht. Aber so richtig überhaupt nicht. Dann baut sich beim Leser eine Gegenspannung auf.

Als Antwort erhielt ich u.a.:

Erinnerungen und Überhöhungen, sodaß ein beliebiger Sachverhalt unaufmerksamen Lesern bewußt wird. Es ist -leider!- so, daß in dem Moment, wo auch für unaufmerksame Leser geschrieben wird, subjektive Adjektive genauso notwendig werden wie "tell" allgemein. Für die Unaufmerksamen bleibt sonst jeder Text kalt und unbedeutend.

Schlußfolgerung für mich persönlich: Ich schreibe nicht für unaufmerksame Leser. Das ist aber, was jeder Autor für sich selbst wissen muß. Um bei meinem Beispiel mit dem Zugfreund von oben zu bleiben: Nachdem ich für ihn eine spezielle Version angefertigt hatte, in der ich die beiden neuhinzugekommenen Figuren dauernd ( = übertrieben oft) mit subjektiven Adjektiven beschrieb, und auch deren Freundschaft zueinander explizit getellt habe, war für ihn der Text »voller menschlicher Wärme«. Ich fand ihn hingegen so schrecklich, daß ich ihn gelöscht habe (an der Stelle verweise ich wieder auf die Zielgruppe ).*

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(Peter_Dobrovka)

Um das nochmal zu konkretisieren, was ich sagen will. Gerade die von Iris ungeliebten subjektiven Adjektive sind ein wichtiger Bestandteil der Trivialliteratur, welche ohne diese auch gar nicht funktionieren würde. Hier ein Originalstück aus einem Heftroman:

Maria lächelte noch einmal besonders freundlich und ging mit beschwingten Schritten hinaus. Ihr hübsches Sommerkleid mit den frechen Punkten wippte dabei um ihre schlanken Beine. Thorsten sah ihr fasziniert nach. Hoffentlich ergab sich eine Gelegenheit, sie bald wiederzusehen!

Wer als Heftroman-Autor anfängt, "literarisch" zu schreiben, kriegt vom Lektorat schnell gesagt: "mehr Adjektive!"

Das Geheimnis liegt in der Zielgruppe. Es sind oberflächlich lesende Menschen, die ohne Füllwörter und Adjektive den Faden verlieren würden. Um es mal ganz böse zu sagen: Die Leser dieser Art Literatur sind nicht in der Lage (oder willens?), sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Sie brauchen die Aussage, daß der Böse "böse" und der Liebe "lieb" ist und daß sich jemand nach einer Schlappe "mies" fühlt, andernfalls kapieren sie die Geschichte nicht. Sie sind ein wenig wie Kinder, die Zeichentrickfilme gucken, und wo der Bösewicht häßlich sein muß, um nicht ihr Wertbild zu verwirren.

Diese Leute haben außerdem eine andere Aufmerksamkeitskonsistenz. Sie überlesen Wörter und ganze Sätze, und wenn gewisse Dinge nicht ständig betont und wiederholt werden, werden sie übersehen / nicht wahrgenommen.

Derselbe Stil treibt durch seine ständigen Wiederholungen und Wiederkäuen von bereits Gesagtem einen aufmerksamen und konzentrierten Leser wiederum in den Wahnsinn.

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Hi Peter,

du hast dir die Antwort selbst gegeben: Es gibt Genres, da sind Adjektive und Klischees regelrecht vorgeschrieben. Sie wegzulassen und gutes lebendiges Deutsch zu schreiben, betrifft aber nicht nur die sogenannte "Literatur", sondern auch die Unterhaltung ab einem gewissen Niveau. Und da ist das triviale Schreiben bei der Bewerbung halt tödlich.

Man muss sich entscheiden, wohin man will...

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo, Peter!

 

Derselbe Stil treibt durch seine ständigen Wiederholungen und Wiederkäuen von bereits Gesagtem einen aufmerksamen und konzentrierten Leser wiederum in den Wahnsinn.

M.E. werden Wiederholungen nur dann ein Problem, wenn sie überhand nehmen. Gerade um bei einem schildernden Stil unter weitgehender Auslassung dieser deutenden Adjektive, Bilder, Metaphern etc. einen Charakter herauszumodellieren, muß man bestimmte Eigenheiten vor dem inneren Auge des Lesers auch bei entsprechenden Gelegenheiten wiederholt auftreten lassen (z.B. Nägelkauen, am Kopf kratzen etc.).

Insofern kann ich für meinen Teil auch nichts mit einem allzu trocken berichtenden Erzählstil anfangen, bei dem nur die "hard facts" erwähnt werden -- da fehlt für mich die Charakterisierung der Figur (zumal meist auch der Sprachstil in den Dialogen komplett austauschbar ist). Diese Technik gehört für mich in den Bereich des Journalismus und des rein informativen Sachbuchs. :)

 

Aber wie du schon sagtest: Die Entscheidung zwischen einem schildernden Stil (»Show don't tell«) und einem behauptenden ist eine Frage der Zielgruppe, die man bedient.

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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(Steffi (Ronya))

Ich muss sagen, ich steh grad ein bisschen auf dem Schlauch. Ich mein, dass mit dem Show, don't tell, is klar, aber wie meint ihr das mit den Adjektiven. Verwendet Ihr keine Adjektive. Postet mal ein Beispiel.

gruß Ronya ???

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Peters Klassifizierung war da ganz hilfreich: "objektive" und "subjektive" Adjektive.

 

Objektive Adjektive beschreiben objektive Eigenschaften, also zum Beispiel "rote Haare", "kaltes Wasser", "grelles Licht", usw., sind also mitunter notwendig für Präzisierung der Beschreibung.

 

Subjektive Adjektive hingegen interpretieren etwas. Zum Beispiel "beschwingte Schritte", "kokettes Lächeln", "mutiger Sprung", etc.

 

Die Problematik: Eigentlich sollte der Autor in der Lage sein, die Situation, die Charaktere und deren Motivation so gut zu beschreiben, dass es aus den Worten und Taten implizit deutlich wird, dass jemand beschwingt oder mutig ist oder kokettiert.

 

Daher das "show, don't tell". Zeigen, nicht einfach behaupten.

 

Bei der Verwendung von Adjektiven kommt ein weiterer Faktor hinzu (auch schon angesprochen), wenn es nicht ganz klar ist, ob die Eigenschaft nun objektiv oder subjektiv ist.

Beispiel "schlanke Beine": "Schlank" scheint objektiv zu sein, tatsächlich schwingt dabei aber auch eine (in diesem Fall positive) Bewertung mit. Zudem hat jeder Mensch eine andere Vortellung von schlank. Es stellt sich also die Frage, wer die Beine als "schlank" beurteilt. Die Person, aus deren Sichtweise die Szene geschrieben ist oder ist es vielleicht die Stimme des Erzählers?

 

Daher hört man immer wieder pauschal "keine Adjektive" - die Gründe stehen oben. Allerdings ist natürlich der völlig Verzicht auf Adjektive auch falsch. Man sollte das Thema nicht dogmatisch aber in jedem Fall bewusst behandeln.

 

Beispiel: In einer meiner Szenen, die in Kairo spielt, sitzen zwei Menschen um eine Wasserpfeife, und ich habe beschrieben, dass der Eine eine süßlich parfümierte Wolke ausatmet (oder so ähnlich).

Hier habe ich auch schon die Kritik bekommen, ich solle die Adjektive weglassen, denn man könne sich selbst vorstellen, wie Tabak riecht.

Das ist prinzipiell richtig. Dennoch war es mir in dieser Szene wichtig, auf den sehr anders riechenden ägyptischen Tabak hinzuweisen, der Teil der exotischen Atmosphäre ist.

 

So was muss man wohl immer im Einzelfall entscheiden, und über Vieles kann man wohl auch streiten. Hauptsache ist, dass man sich der Adjektive bewusst ist, und sich immer wieder fragt, ob sie wirklich notwendig sind, oder ob man bestimmte Eigenschaften nicht besser zeigen könnte, statt sie als Untertitel einzublenden.

 

Andreas

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Hauptsache ist, dass man sich der Adjektive bewusst ist, und sich immer wieder fragt, ob sie wirklich notwendig sind, oder ob man bestimmte Eigenschaften nicht besser zeigen könnte, statt sie als Untertitel einzublenden.

 

So ist es!

Adjektive streichen ist eine meiner liebsten Rewrite-Aktivitäten  ;) Wobei die Alternative, nämlich die treffende Beschreibung, die sofort ein Bild vor das innere Auge des Lesers knallt, viel mühsamer ist. Gleichzeitig aber viel befriedigender.

 

Ich habe dazu ein Lieblingszitat (dessen Urheber mir - leider - abhanden gekommen ist), das ich mir regelmäßig selbst unter die Nase reibe. Ich hoffe Ihr verzeiht mir, wenn ich es im englischen O-Ton lasse:

 

"Don't say it was 'delightful'; make us say 'delightful' when we've read the description. You see, all those words (horrifying, wonderful, hideous, exquisite) are only like saying to your readers 'Please, will you do the job for me?'"

 

Liebe Grüße

Ursula (auch immer wieder an Adjektivitis leidend, aber zunehmend Antikörper bildend)

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(Peter_Dobrovka)

Beispiel: In einer meiner Szenen, die in Kairo spielt, sitzen zwei Menschen um eine Wasserpfeife, und ich habe beschrieben, dass der Eine eine süßlich parfümierte Wolke ausatmet (oder so ähnlich).

Hier habe ich auch schon die Kritik bekommen, ich solle die Adjektive weglassen, denn man könne sich selbst vorstellen, wie Tabak riecht.

Das ist prinzipiell richtig. Dennoch war es mir in dieser Szene wichtig, auf den sehr anders riechenden ägyptischen Tabak hinzuweisen, der Teil der exotischen Atmosphäre ist.

Daß Tabak normalerweise auch nicht süßlich parfümiert riecht, hätte dem Kritiker ruhig auffallen dürfen.

 

Peter

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Liebe Leute,

in Sachen "überflüssige Adjektive streichen" fällt mir immer wieder der gute alte Wolf Schneider mit seinem "Deutsch für Profis" ein, dessen Rezept mir heute noch am besten gefällt: Mach deine Verben lebendig, dann musst du nicht erstarrtes Leben in Adjektive stecken. Hat er nicht wörtlich so gesagt, aber sinngemäß.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo, Petra!

 

Ich will hoffen, daß er das nicht wortwörtlich so gesagt bzw. gemeint hat! ;D

Zumal journalistisch gutes Deutsch ganz was anderes ist als literarisches Deutsch, und man hier wieder Genre und Zielgruppe unterscheiden muß.

 

Jede stilistische Doktrin mit Absolutheitsanspruch ist m.A.n. schlichtweg borniert. ;D

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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Da ich mich ja sowieso schon geoutet habe in Bezug auf das Lesen jedweder Fachliteratur (die ja bisweilen auch lähmend wirken kann ;)), will ich mal kurz in Wolf Schneiders Buch nach einigen Zeilen suchen:

Adjektive sind nur erlaubt, wenn sie unterscheiden, aussondern (Mackensen und Reiners): Das blaue Kleid, nicht das grüne! Eine Form der Unterscheidung ist die Wertung: Ein sehenswerter Film! Oder wenn sie, ausnahmsweise, ein Überraschungsmoment, die eigentliche Nachricht enthalten: Die Königin fletschte huldvoll die Zähne, der König fummelte sich souverän im Gesicht herum. ...

"Adjektive sind nicht nur kommentierend, sondern verwischen, zerdehnen das Bild." (Katholische Nachrichtenagentur von 1977)

 

"Man gebe den Hauptwörtern den Rachen frei und erlaube ihnen, Eigenschaftswörter zu verschlingen. (W.E. Süskind)

 

Danielle

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(Steffi (Ronya))

Irgendwie hab ich den ganzen Tag nochmal darüber nachgedacht und bin mir doch noch nicht so ganz sicher, ob ichs kapiert hab. Mal ein Versuch: Adjektive vermeiden, wenn ich das Adjektiv auch umschreiben könnt und so beim Leser eine Assoziation zu dem Adjektiv bewirken könnt. Z.B. anstatt, dass Ich sage: "Nach dem Kampf war er vollkommen erschöpft" sage (schreibe) ich lieber: "Der Kampf war beendet. Schweiß rann ihm von der Stirn. Er atmete in kurzen Zügen. Sein Körper zitterte".

gruß Ronya

P.S.: bitte entschuldigt meine dumme Fragerei, aber ich würd gern was dazu lernen und steh manchmal a bisserl aufm Schlauch.

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Hallo, Ronya!

 

Z.B. anstatt' date=' dass Ich sage: "Nach dem Kampf war er vollkommen erschöpft" sage (schreibe) ich lieber: "Der Kampf war beendet. Schweiß rann ihm von der Stirn. Er atmete in kurzen Zügen. Sein Körper zitterte".[/quote']

Okay, das ist ein guter Anfang -- aber müssen es unbedingt unzusammenhängend aneinandergereihte Dreiwortsätze sein? ::)

 

Nichts für ungut ... Ich kann das einfach nicht ab ... :)

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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(Steffi (Ronya))

Und ich liebe sie! ;D Ich benutze sie sehr gerne als Stilmittel. In diesem Beispiel natürlich nicht erkennbar, da es ohne Zusammenhang steht und hier ein Stilmittel natürlich keinen Sinn macht.

gruß Ronya

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(SiskianHerbstblatt)

Auch auf die Gefahr, erschlagen zu werden, aber ich LIEBE Adjektive..

Ich kenne jedoch auch den ewigen Streit zwischen jenen, die sich hinstellen und behaupten: "zwei Adjektive sind schon drei zuviel" und jenen, die sagen: "Nur Adjektive können eine Szene richtig beschreiben".

Dieser Streit geht manchmal sogar so weit, das manche Leute sich hinstellen und einen Satz schreiben wie: "Das Auto fuhr über die Straße" und sagen: alles weitere würde die Fantasie des Leser einengen, deswegen nur so.

Und die Adjektivvertreter behaupten: "ach, und wenn ihr einen Film seht, sehr ihr den dann in Schwarz/Weiß? Nein? Seht ihr, darum eben Adjektive."

Okay, zugegeben, die Mischung machts, und irgendwo ist es auch eine Frage des eigenen Stils.

Ich jedenfalls neige dazu zu behaupten, das Autoren beim Schreiben immer einen gewissen Grad an Manipulation erreichen sollten, und dazu zählt, ihm Bilder in den Kopf zu pflanzen, die "alle seine Sinne berühren" (so zumindest habe ich es einst gelernt).

Klar, weiße Schimmel (ich weiß jetzt nicht, wie der Fachbegriff dafür lautet) müssen es jetzt nicht unbedingt sein, dennoch: gänzlich auf diese possierlichen (vom Aussterben bedrohten ;D) Tierchen möchte ich nicht verzichten.

 

LG

 

Siskian Herbstblatt

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(Peter_Dobrovka)
Irgendwie hab ich den ganzen Tag nochmal darüber nachgedacht und bin mir doch noch nicht so ganz sicher, ob ichs kapiert hab. Mal ein Versuch: Adjektive vermeiden, wenn ich das Adjektiv auch umschreiben könnt und so beim Leser eine Assoziation zu dem Adjektiv bewirken könnt. Z.B. anstatt, dass Ich sage: "Nach dem Kampf war er vollkommen erschöpft" sage (schreibe) ich lieber: "Der Kampf war beendet. Schweiß rann ihm von der Stirn. Er atmete in kurzen Zügen. Sein Körper zitterte".

In der Tat, ja. Die letztere Variante ist lebendiger, spannender, mitreißender.

 

Peter

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Hallo, Ronya!

 

Und ich liebe sie! ;D Ich benutze sie sehr gerne als Stilmittel. In diesem Beispiel natürlich nicht erkennbar' date=' da es ohne Zusammenhang steht und hier ein Stilmittel natürlich keinen Sinn macht.[/quote']

Klar, als Stilmittel. Aber Stilmittel wirken nur dann, wenn sie nicht im Dauergebrauch stehen.

Inflationärer Gebrauch macht jede Klinge stumpf.

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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Hallo, Siskian!

 

Auch auf die Gefahr' date=' erschlagen zu werden, aber ich LIEBE Adjektive.[/quote']

Von mir nicht!

Ich liebe Sprache -- und Adjektive gehören nun mal untrennbar dazu. Es gibt eigentlich kein Pfui! Alles hat seinen Platz in einem wirklich guten Stil. :)

 

Das wiederum ist eine Frage dessen, was ich erzählen will, ob ich eine lange oder kurze Form gewählt habe, für wen ich erzähle. Kinderliteratur folgt anderen Regeln als Heftchen, Essays anderen als Berichterstattung und Information.

 

Natürlich hast du recht: Jede Form von Kommunikation ist zugleich auch Manipulation des Gegenübers. Sogar eine Erzählung -- allein schon weil sie dem Zuhörer/Leser ein gutes Gefühl vermitteln, ihn emotional bewegen will -- das ist bereits Manipulation.

Also ist es ein ziemlicher Quatsch, das Argument der "Einengung der Phantasie", die für den gebetsmühlenartigen Gebrauch von Schlagwörtern, klischees, abgedroschenen Bildern usw. tatsächlich gilt, auf eine Wortart wie Adjektiv oder Partizip odr Adverb zu übertragen. Schlechter Stil ist eine Frage des Stils, keine Frage der Grammatik.

 

Liebe Grüße,

 

Iris

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(Steffi (Ronya))
Hallo, Ronya!

 

Klar, als Stilmittel. Aber Stilmittel wirken nur dann, wenn sie nicht im Dauergebrauch stehen.

Inflationärer Gebrauch macht jede Klinge stumpf.

 

Liebe Grüße,

 

Iris

NIE würde ich Dreiwortsätze im Dauergebrauch benutzen! Nur da, wos Sinn macht!

Gruß Ronya

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(Steffi (Ronya))

Jetzt hab ich dieses alte Thema nochmal ausgegraben, weil ich noch eine Frage hätte. Wie denkt ihr über Adjektive in Kinderbüchern? Brauchen Kinder Adjektive um eine Geschichte besser zu verstehen oder sollte man gerade im Kinderbuchbereich Adjektive vermeiden, um die Kinder zu fordern?

Gruß Ronya

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Liebe Ronya,

 

ich hab meinen Kindern jeden Tag Geschichten vorgelesen. Allein diese Erfahrung macht mich sicher, dass Adjektive für Kinder das "Salz in der Geschichte" sind.

Je mehr sie vom ganzen Spektrum der Sprache hören, desto bunter und vielfältiger wird ihre eigene Ausdrucksmöglichkeit.

 

Richtiges Fördern fordert!

 

Hör Kindern beim Erzählen zu: Die überschlagen sich geradezu bei der Verwendung von Adjektiven. Je phantasievoller, desto mehr.

 

Kindergeschichten ohne das schmückende Beiwerk "Adjektiv" wirken leblos und fad.

 

Übrigens: Ich bin ein bekennender Adjektiv-Junkie  ::)

 

Bunte Grüße

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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(Peter_Dobrovka)

Bei Kindergeschichten und in der Trivialliteratur (was beides nicht weit auseinander liegt) gelten völlig andere Regeln, da sind z.B. viele Adjektive gewünscht.

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Bei Kindergeschichten und in der Trivialliteratur (was beides nicht weit auseinander liegt)
Oh, oh, oh - - Peter! Hier gibt's ja einige Kinderbuchautoren...überleg's Dir schon mal: möchtest Du lieber geteert oder lieber gefedert werden? ;D

 

Nein, im Ernst - so generell kann man das nicht sagen. In der Literatur für Kinder gibt es natürlich triviale, banale, ärgerliche, nach Strickmuster fabrizierte Sachen - aber eben auch großartige, originelle, sprachlich anspruchsvolle Texte auf hohem Niveau... ganz genau wie in der "Erwachsenenliteratur".

 

Gruß

Jan (sorry für diesen kurzen Einwurf) :s01

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