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chrissi

Zwei Geschichten in Einer

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In einem Romanentwurf von mir geht es neben einer grusligen Liebesgeschichte um einen uralten Fluch, der sich 2000 Jahre vor der Zeit der Protagonistin A ereignet hat. Zur Mitte des Buches tritt er in ihr Leben.

Den Fluch hat damals eine Frau B ausgesprochen, die der Hauptfigur A trotz unterschiedlicher Kultur und Zeit sehr ähnlich ist. Ich habe nun begonnen, die Geschichte, wie es zu diesem Fluch gekommen ist, zu schreiben, dabei aber festgestellt, dass sie sehr viel komplexer und spannender ist, als eigentlich geplant.

Die Geschichte erzählt der Halbbruder von B im Rückblick. Seine Sprache ist sehr orientalisch und bildhaft, ganz anders als im Handlungsstrang von A.

Nun zu meinem kleinen Hilfegesuch:

Es sieht nun ganz so aus, als würde die Story über B und ihren Fluch mindestens sechzig Seiten lang – also eine richtige abgeschlossene Geschichte innerhalb der eigentlichen Handlung. Kann ich einen Roman so lange unterbrechen? Der Leser wird sich doch danach schwer tun, wieder in die andere Handlung hineinzufinden.

Ich habe nun überlegt, ob ich immer wieder die Ebenen wechsle und die Geschichte des Fluches in Einschüben erzähle, so dass ich zwei parallele Handlungsstränge habe.

Allerdings sind sowohl die Sprache als auch die Perspektive (A erlebt in Dritter Person, B wird beobachtend von einem Ich-Erzähler geschildert) sehr unterschiedlich.

Außerdem dürfen A und der Leser erst in der Mitte des Buches auf den Fluch stoßen, wenn A eben jenes Dokument in der Hand gedrückt bekommt, in dem der Halbbruder erzählt. In der Erzählung des Halbbruders wird der Fluch aber auch erst gegen Schluss ausgesprochen, das wäre also bei Einschüben kein großes Problem.

 

Ich hoffe, ich habe mich nicht so verworren ausgedrückt, wie ich mich gerade fühle.  :s09

 

Wie würdet ihr das Ganze anpacken?

Und gibt es vielleicht Autoren, die so etwas Ähnliches schon geschrieben haben? Für Literaturtipps oder ganz praktische Hilfestellungen wäre ich dankbar.

 

Liebe Grüße Chrissi

Bei Droemer Knaur im März 2012:  Mondherz &&Meine neue Website

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Hallo Chrissi,

ich setcke grade mitten in einem ähnlichen Problem.

Ich versuche die Ereignisse der Vergangenheit und der Gegenwart in zwei verschiedenen Handlungssträngen zu erzählen, wobei sich die Kapitel in Vergangenheit und Gegenwart abwechseln.

Schau doch einmal hier vorbei:

 

(Link ungültig)

 

Die Antworten dort haben, mir zumindest, weiter geholfen.

 

LG

 

Gabie

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Liebe Chrissi,

 

ich wage mal eine Ferndiagnose: Dass der Halbbruder so ganz anders spricht, ist doch umso besser, weil leichter für den Leser zu verstehen: Jetzt kommt was anderes.

 

Ich kenne ja deine Geschichte nicht, aber es klingt doch ganz spannend, wenn du Halbbruder Bs Erzählungen hineinwebst, und man erst spät merkt, wo der Verknüpfungspunkt ist.

 

Ich habe sofort gedacht: Natürlich gibt es viele solcher Geschichten, die scheinbar unzusammenhängende Erzählstränge haben und erst spät enthüllen, wo sie zusammengehören. Aber tja, Beispiele? In meinem Bücherregal steht momentan nur Die Geschichte der Liebe (ein alter Mann und ein junges Mädchen wechseln sich ab im Erzählen, sie treffen erst am Ende aufeinander, sie "sprechen" natürlich ganz unterschiedlich). Aber ich wette, dass ein paar Barbara Wood, Ruth Rendell / Barbara Vine und ähnliche Romane ganz sicher so aufgebaut sind. Ist bloß bei mir schon zu lange her, dass ich sie gelesen habe...

 

Liebe Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Ich habe nun überlegt' date=' ob ich immer wieder die Ebenen wechsle und die Geschichte des Fluches in Einschüben erzähle, so dass ich zwei parallele Handlungsstränge habe. [/quote']

 

Hallo Chrissi,

 

das wäre mir als Leserin definitiv lieber.

Ansonsten stimme ich Judith zu, daß es spannend ist, drauf zu warten, wie die Handlungsstränge sich endlich verknoten.

 

Liebe Grüße

Uschi

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Liebe Chrissi,

 

ich glaube auch, dass ein sich ineinander verwebender Erzählteppich spannender ist, als die beiden Stränge getrennt von einander für sich fertig zu erzählen.

Ich hab gerade erst einen Roman gelesen, der so aufgebaut war (Noah Gordon, Die Tochter des Kreuzfahrers) - da gibts einen Mann, der in einem Buch von den Erlebnissen der Protagonistin liest. Er selbst befindet sich zeitlich Anfang 20. Jahrundert, die Story spielt in der Zeit der Kreuzritter - also, das funktioniert bestens und ist äusserst spannend und kurzweilig.

 

Mach das ruhig so, wie du das angedacht hast.

Viel Erfolg und alles Liebe

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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