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(Capella)

Genitiv s bei Wörtern auf z

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Hi,

 

normalerweise kann ich mich auf mein Sprachgefühl ganz gut verlassen, aber hier gerate ich gerade ins Schwimmen.

 

Wenn ein Name auf den Buchstaben z endet, wie beispielsweise "Heinz", wie bildet man dann den Genitiv? Also zum Beispiel:

 

Sie lag in Heinz(?) Armen.

 

Kommt da ein "s" dran? Oder ein "es", also "Heinzes Armen" oder irgendwas mit Apostroph? Irgendwie sieht das für mich alles nicht richtig aus. Ich suche keine archaische Form oder so, sondern einfach das, was im heutigen Sprachgebrauch richtig ist.

 

Kann mir jemand weiterhelfen?

 

Gruß,

Capella (deren neuer Heinzelmännchen Protagonist Knurz Eichblatt heißt und der eben auch mal im Genitiv stehen will :) )

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Hallo Capella,

 

in deinem Beispielsatz muss ein Apostroph gesetzt werden.

Also so: Sie liegt in Heinz´Armen

 

Der Genitiv von Namen mit den Endungen s, ss, ß, tz, z und x muss durch ein Apostroph markiert werden.

Ich hoffe, dein Problem ist nun Geschichte.

Liebe Grüße

Mandy

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Hi zusammen,

 

ich mach euch mal den Andreas:

 

(Link ungültig)

 

Vielleicht findet sich da ja noch was Interessantes zum Thema.

 

Gruß

 

HW

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Hallo Capella,

bevor ich deine Frage las, hatte ich gerade Band 3 der Wolfenbütteler Akademie-Texte in der Hand - Klaus N. Frick & Olaf Kutzmutz (Hrsg.), Nicht von dieser Welt? Aus der Siencefiction-Werkstatt.

 

Dort steht auf Seite 31 in dem Kapitel 'Der Name':

 

"Vermeiden sollte man übrigens Namen, die mit "s" oder ähnlich lautenden Buchstaben enden. Es sieht immer blöde aus, wenn der Held beispielsweise "Maas" heißt und in einem Roman immer von "Maas' Gleiter" oder "Maas' Anzug" die Rede ist. Dann doch lieber "Maar", um einfach einen anderen Buchstaben ans Ende zu setzen."

 

Ich gestehe, "Knurz Eichblatt" für einen Zwerg gefällt mir. Bin gespannt, was du draus machst.

 

Editha

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Ich habe neulich ein flammendes Plädoyer für die Apostrophlosigkeit der deutschen Sprache gelesen und mich spontan entschlossen, dem zu folgen. Bei mir hieße es also erstmal Heinz Koffer, aus dem Kontext wird schon klar, daß Koffer nicht der Nachname ist. ;)

Im Ernst: ich finde den Apostroph einfach hässlich und im Textbild störend, mit "von" bildet man keinen Genitiv und die Alternativlösung einfach keine Personen mit "s" am Namensende auftreten zu lassen, ist ziemlich daneben.

Aber Mandy hat natürlich recht, laut Duden gehört da ein Apostroph hin, hässlich oder nicht.

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Hallo ihr Lieben,

 

um schon allein solchen "hässlichen" Verschönerungen meiner Texte aus dem Weg zu gehen (und weil ich nicht dauernd im Duden blättern will) vermeide ich meist solche Namen.

Es gibt doch sooo viele andere schöhöööne Namen, bei denen solche Fragen erst gar nicht auftauchen.

Ich geb´s zu: Ich bin ein Feigling und liebe es, gerade wenns um namen geht, lieber mit einfachen "Endungen".

;o)

 

liebe Grüße

Mandy

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Hi zusammen,

 

ich mach euch mal den Andreas:

 

(Link ungültig)

 

Vielleicht findet sich da ja noch was Interessantes zum Thema.

 

Gruß

 

HW

 

Hallo Heinz-Werner,

 

auweh, na da wurde der Genitiv ja schon kräftig bearbeitet. Danke dir für den Tipp!!

 

Liebe Grüße

Mandy

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Ganz poetisch könnte sie doch auch sehr zu Heinzens Ärgernis in Knurzens Armen liegen. Oder wie man in Hamburg so schön sagt, in Knurz seinen Armen ...

Oh je, komme ich jetzt ins Fegefeuer? :s11

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Da gibt es doch dieses tolle Denkmal. War das nicht in Hannover? "Dem Landesfürsten sein treues Volk" ;D

Sächsischer Genitiv.

 

 

Gruß,

Capella

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Im Ernst: ich finde den Apostroph einfach hässlich und im Textbild störend

Hallo Peter,

 

ich frag mich grade, ob das was Generationenspezifisches ist. Ich liebe den Apostroph nämlich ebenso, wie Du ihn ablehnst. Namen wähle ich nicht danach, was im Genitiv mit ihnen passieren könnte. Stellt sich dann aber raus, daß sie da ein Apostroph benötigen, verpaß ich es ihnen freudig.

Schon vor diesem Thread hatte ich mir überlegt, mir für dieses Forum den Beinamen "Königin der Apostrophe" zuzulegen, weil ich festgestellt habe, daß es in meinen Postings (mehr als in meinen Manuskripten) davon nur so wimmelt.

Schreibt Ihr Jungen, wie Ihr wollt, dieses alte Weiblein wird am Apostroph festhalten...

 

Mach´s gut

Uschi

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Schäm dich Capella! :s01

 

Vier Sachfehler in drei Zeilen!

 

Das einzig Richtige ist dass das Ding in Hannover steht, vor dem Bahnhof, wenn ihr rausgeht, müßt ihr den Schwanz rechts liegenlassen, dann könnt ihr es sehen. :s20

Schwanz ist übrigens nichts Ehrenrühriges in Hannover, sondern man kann sich durchaus "unterm Schwanz"  :s18 treffen, dann ist das da, unter dem Pferdeschwanz.

 

Nun die Fehler:

1. Das Denkmal "war" nicht in Hannover, es "ist", es befindet sich hier!

 

2.Das Denkmal ist nicht dem Landesfürsten sondern dem Landes V A T E R gewidmet.

 

3. Sächsicher Genitiv und das in Hannover, wo wir doch unseren Dialekt auf dem Altar der deutschen Hochsprache geopfert haben!

 

4. Es ist nicht etwa niedersächsicher Genitiv sondern hannoverscher!

 

Jetzt noch zur Info:

Das Ganze war damals ein Schreibfehler. Nur hatte man das Geld nicht, um den Sockel neu zu gestalten.

Der stattlich Herr dort oben - fast meine Statur - heißt König Georg von Hannover.

 

nur mal so nebenbei:

So nebenbei hat er in Personalunion auch das Britische Königreich regiert. Hört man in England nicht so gerne.

Und wenn du jetzt noch behauptest wir Hannoveraner seien Preußen, dann spendiere ich dir einen VHS Kurs Geschichte

 

So! :s22

 

Gute Nacht

 

Gerd

Jetzt kriege ich bestimmt was von dem Prügelprinzen zu hören!

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"Dem Landesfürsten sein treues Volk" ;D

Sächsischer Genitiv.

Hallo Capella,

 

bin ich´n bißchen doof, daß ich plötzlich keine Ironie mehr verstehe? Hab ich noch Restalkohol von vorgestern? (Ja, vorgestern. Gestern war nicht so schlimm.) Wo issen da der Genitiv?

"Dem Landesfürsten! Sein treues Volk."

 

Heute schwer von Kapeh

Uschi

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"Vermeiden sollte man übrigens Namen' date=' die mit "s" oder ähnlich lautenden Buchstaben enden. Es sieht immer blöde aus, wenn der Held beispielsweise "Maas" heißt und in einem Roman immer von "Maas' Gleiter" oder "Maas' Anzug" die Rede ist. Dann doch lieber "Maar", um einfach einen anderen Buchstaben ans Ende zu setzen."[/quote']

 

Ich habe einen kleinen, hässlichen Verdacht, warum da dieser Rat gegeben wird: Wenn ich tippe, habe ich die Textverarbeitung so eingestellt, dass automatisch zwischen einfach An- und Abführungszeichen unterschieden wird - wenn ich also die Taste ['] drücke, wird daraus je nachdem › oder ‹. Wenn ich nun in einer Datei einen Apostroph eingeben muss, sind schon einige Verrenkungen und zusätzliche Tastendrücke nötig, damit der Computer nicht automatisch ein ‹ draus macht.

Das ist immer dann lästig, wenn ich in Dateien arbeite - also wenn ich selbst schreibe oder Übersetzungen anfertige. Und beim Heftromanlektorat ist es inzwischen ja absolut üblich, dass man auch dabei in der Datei arbeitet - KNF dürfte also regelmäßig zusätzlich Arbeit durch Apostrophe haben (wenn er überhaupt noch selbst lektoriert).

 

Die Bemerkung "sieht blöde aus" scheint mir also eher eine Schutzbehauptung für "Ich habe keine Lust, mich beim Bearbeiten darum zu kümmern" zu sein. Zumal ich Grund zu der Annahme habe, dass in der Praxis kein Leser den Apostroph auch nur sonderlich wahrnimmt. Was "blöde aussieht" wird in der Sprache ja in erster Linie von der Gewohnheit bestimmt.

Ich habe Bauchgrummeln bei der Vorstellung, dass das, was ein Autor schreiben soll/darf, oder was für eine Grammatikregel beachtet wird, davon abhängen soll, was man möglichst problemlos und zeitsparend am Computer bearbeiten kann.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Hi,

 

@Gerd: ich beuge mein Haupt in Ehrfurcht vor soviel Lokalpatrioismus, aber trotzdem gehört Hannover rein sprachlich gesehen nach Niedersachsen. Für uns Sprachhistoriker gibt es nur Sachsen (das sind alle, wo niederdeutsch gesprochen wird), Franken (das sind die mit der hochdeutschen Lautverschiebung) und Allemannen (das sind Schweizer und so ein paar ganz südwestdeutsche, wo das anlautende "k" konsequent mitverschoben wurde, die also Kchuchenkchästle" sagen) ;D Und das die Hannoveraner Hochdeutsch sprechen, glaubt ihnen außerhalb ihrer eigenen Stadt sowieso niemand.

 

@Uschi: ja, so war das wohl auch gemeint, mit dem treuen Volk, aber es fehlt die passende Interpunktion. Wenigstens ein Komma hätte man dem Denkmal gönnen dürfen, wenn denn ein Ausrufezeichen zu teuer gewesen wäre ;)

 

Jedensfalls ist es der Sprachwissenschaftler liebster Schildbürgerstreich.

 

Wenn ich mal nach Hannover komme und ein bisschen Zeit habe, sehe ich es mir im Original an, versprochen.

 

Gruß,

Capella

 

PS: hab gerade gegoogelt, hier kann man es lesen, hübsche alte Postkarte:

(Link ungültig)

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Hallo Capella,

Hochdeutsch sprechen die Hannoveraner nicht, richtig, auch wenn es fälschlich immer wieder so heißt. Aber sie sprechen Schriftdeutsch - die Tageschausprache als Umgangssprache.

 

Editha

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Ich bin ehrlich beeindruckt. Man soll Namen vermeiden, die auf bestimmte Konsonanten enden, damit im Zweifelsfall kein Genitiv-Apostroph anfällt? Ich lach mich schlapp. :D Hans, Jens, Franz, Alex - ade! Ihr werdet nie zu Protagonisten werden! Und auch Du, Iris. :s01

 

Teufel auch. Zum angefragten End-x habe ich letztens in der Nähe von Potsdam eine lustige Genitivapostroph-Variante gesehen: Alex's Bistro. :s21

 

Hier mehr von sowas:

(Link ungültig)

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Ich bin ehrlich beeindruckt. Man soll Namen vermeiden' date=' die auf bestimmte Konsonanten enden, damit im Zweifelsfall kein Genitiv-Apostroph anfällt? Ich lach mich schlapp.  :D Hans, Jens, Franz, Alex - ade! Ihr werdet nie zu Protagonisten werden! Und auch Du, Iris. :s01[/quote']

Iris ist schon gekillt. :s22 Beinahe hätte meine zweite Hauptfigur so geheißen, aber das wären zu viele Blumen geworden. ::)

Dafür ist der Yves immer noch drin und hat keine Schwierigkeiten mit seinem Genitiv, obwohl man das "s" schreibt und nicht spricht. Und mein Luc wird auch nicht zum Lux...

Belustigte Grüße,

Petra

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Da gibt es doch dieses tolle Denkmal. War das nicht in Hannover? "Dem Landesfürsten sein treues Volk" ;D

Sächsischer Genitiv.

Moment mal: Sächsischer Genitiv ist der mit dem Apostroph, der seit den 1940er Jahren aus der deutschen Rechtschreibung gefeuert wurde. Thomas Mann benutzte ihn noch (und zwar unabhängig von seinem USA-Aufenthalt), die deutschen Nachkriegsautoren nicht.

 

Diese Inschrift ist eine Widmung, und Widmungstexte folgten bestimmten Formalismen: Der "Bewidmete" wurde im Dativ vorangestellt, der "Widmer" (ggf.) im Nominativ dahintergestellt. Dieser Formalismus stammt von den Weiheinschriften auf antiken Altären, Weihesteinen und Grabsteinen (sozusagen ein klassizistisches Relikt).

 

Daneben gibt es noch den im süddeutschen Raum umgangssprachlich und dialektal häufigen Gebrauch des besitzanzegenden Dativs im Zusammenhang mit dem besitzanzeigenden Fürwort (schließlich befinden sich Fremdworthasser unter uns, zur Not korrigiere ich "Dativ" zu "Wem-Fall" ... :s22): "dem Bauern sein Hund". Das hat mit dem Vorigen nichts zu tun, ist eine völlig eigenständige sprachliche Entwicklung, die mit dem Schwinden der Fallendungen zusammenhängt. :)

 

Grammatische Grüße,

Iris :s17

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Hallo Capella, kann es sein, dass so manche Wissenschaft ihre Spiele im verborgenen, d. h. nur für sich selbst und nicht für die Öffentlichkeit spielt?

 

Hannoveraner und Sachsen ? das kann doch nicht wahr sein!

Die Sachsen sprechen niederdeutsch, noch besser!

 

Weder in Hannover und noch weniger in Dresden wird man Niederdeutsch verstehen

 

Gerd

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