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(Petra)

literarisches Schreiben - wie geht das?

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Liebe Leute,

besinnlich unterm Schneebaum beschäftige ich mich gerade mit den Urgründen des Handwerks. Ich will jetzt bitte bitte nicht wieder eine pro- und contra-Diskussion anfachen, sondern rein handwerklich, nach Merkmalen, erfahren, was literarisches Schreiben ausmacht. Im Netz hab ich leider nur unverständliches Unikauderwelsch oder Müll gefunden.

 

Angenommen, jemand stellt einem die Aufgabe: Wunderbare Idee... kannst du das bitte literarisch schreiben?

 

- Was sind die auffälligsten Merkmale literarischen Schreibens fern von Moden und wertenden Beschreibungen einzelner Autoren?

- Was muss ein Autor literarischen Schreibens unbedingt beherrschen?

- Welche Punkte würdet ihr als größte Unterschiede zum "nichtliterarischen" Schreiben nennen - was immer das auch genau sein soll...

 

Fröhlichen Schneesturm :s10

Petra

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Hm. Ich würde literarisches Schreiben wohl daran festmachen, daß dort Menschen als Menschen gezeigt werden. Sie dürfen denken, glauben, handeln, fürchten, lieben, lachen, leiden, und der Leser fühlt diese ganzen Dinge mit. Im "nichtliterarischen" Schreiben tauchen Menschen nur als Zahlen, Leistungserbringer oder -empfänger, emprische Versuchspersonen oder Gegenstände auf - "10.000 Tote" ist als Aussage uninteressant, nur als Zahl erschreckend. Aber ein einzelner Hans Castorp, der in den Krieg zieht, ist eine literarische Figur.

Also würde ich von einem "literarischen" Autor erwarten, daß er mir aus ein paar Buchstaben auf dem Papier einen echten, lebendigen Menschen erschaffen kann, dessen Schicksal mich berührt.

Meine Homepage

 

Rabenzeit 1 gibt's als E-book und gedruckt bei Amazon. :)

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"Literarisch" ist ein doppelt schwammiger Begriff. Zum einen verstehen wir alle wohl nicht ganz dasselbe darunter, zum anderen ist es keine ja/nein-Eigenschaft. Ähnlich der Frage, wieviel Zentimeter "groß" oder "klein" sind, können Texte lediglich literarischer und weniger literarisch sein.

 

Ich bin selbst mit mir selbst nicht eins, was ich unter literarisch verstehen soll. Ob ich formelle Kriterien ansetzen kann oder eher die Absicht dahinter das Literarische ausmacht.

 

Was wir im "Handwerk Schreiben", der FAQ oder auch in den Textkritiken immer wieder wiederkäuen, geht grundsätzlich in die Richtung des literarischen Schreibens, wie ich mir das denke: Perfektionierung von Stil, Inhalt, und innerer Konsistenz.

 

Wenn ich dann aber mal wieder Ausflüge in die große weite Welt mache und sehe, was dort als literarisch oder gar hochliterarisch gilt, bekomme ich wieder Zweifel. - Mal davon abgesehen, daß das ein Gleis ist, das ich nicht zu befahren gedenke, weder schreibend, noch lesend.

 

Peter

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Hallo Petra,

 

literarisches Schreiben grenzt sich von wissenschaftlichem Schreiben, vom journalistischen Schreiben und anderen Schreibrichtungen ab.

 

Während wissenschaftliches Schreiben ein Abwägen von Argumenten ist, die mit einer angemessen Klarheit in Fachsprache vorgetragen wird, ist journalistisches Schreiben die Vermittlung von Fakten, Geschehnissen und Ideen in einer Schreibe, die dem entsprechenden Medium angepaßt ist.

Literarisches Schreiben ist ein erzählendes Schreiben, bei dem Stil und Sprache sich an der erzählendes Geschichte orientieren (oder der Person, die etwas erlebt), und das ganz eigene Regeln hat, wie jede andere Art schreiben.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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- Was sind die auffälligsten Merkmale literarischen Schreibens fern von Moden und wertenden Beschreibungen einzelner Autoren?

 

Lebendigkeit, konkrete Bilder.

 

Ein Schmetterling tanzt um eine Wiesenblume. <- naja.

Ein Zitronenfalter flattert um einen Hahnenfuß. <- literarischer.

 

- Was muss ein Autor literarischen Schreibens unbedingt beherrschen?

 

Eine Geschichte erzählen, die Gefühle löst. :)

 

- Welche Punkte würdet ihr als größte Unterschiede zum "nichtliterarischen" Schreiben nennen - was immer das auch genau sein soll...

 

Gehen wir mal davon aus, dass die Geschichte ein Bild ist: Der Literat spürt, welche Farbe die Geschichte verlangt, wie kräftig sie sein soll, oder ob auch mal nur eine Skizze nötig ist, weil das Motiv in den Vordergrund gestellt werden möchte.

 

 

Grüße

Quidam

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Na, dann will ich mal wieder die Gebetsmühle anschmeißen  ;D

 

Der Unterschied liegt in der Sprache.

 

Es gibt viele Autoren, die handwerklich hervorragend schreiben können - und trotzdem keine eigene Sprache haben, so paradox es sich anhört.

Ich behaupte sogar, es gibt Bücher auf dem "Massenmarkt", da könnte man ohne weiteres den Autorennamen austauschen - und kaum ein Leser würde es merken.

 

Beim literarischen Schreiben dient die Sprache nicht bloß (wie in der Unterhaltungsliteratur) dazu, eine Geschichte zu transportieren, sondern ist mindestens genauso wichtig wie die Geschichte (bei einigen Büchern sogar wichtiger).

 

Im Unterhaltungsroman ist die Sprache einfacher, muß es sein, es zählt in erster Linie eine klasse Story.

 

Literarisches Schreiben ist ein Schreiben frei von Genrezwängen in einer ästhetischen Sprache (die gar nicht mal sonstwie üppig, wortgewaltig sein muß - im Gegenteil, es gibt Bücher, die eine bewußt karge, spröde Sprache haben),  etliche Autoren arbeiten mit Mitteln, die man eher aus anderen Kunstrichtungen kennt  - Collagen, Überblendungen, Leitmotivik...

 

Und da ich jetzt ausgehe, warte ich mal, ob inzwischen jemand anderer die angesprochenen Punkte noch ergänzt (oder zu den Kriterien Form und Inhalt was sagt, denn auch da gibt's Unterschiede).

 

Denkanstoß:

was unterscheidet Kunsthandwerk von Kunst? (in der bildenden Kunst, meine ich);

was unterscheidet Lloyd-Webber von Mahler?

 

Gruß

Jan (schon weg)

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Liebe Leute,

Wenn ich dann aber mal wieder Ausflüge in die große weite Welt mache und sehe' date=' was dort als literarisch oder gar hochliterarisch gilt, bekomme ich wieder Zweifel. - Mal davon abgesehen, daß das ein Gleis ist, das ich nicht zu befahren gedenke, weder schreibend, noch lesend.[/quote']

Und genau diese unselige Diskussion will ich hier vermeiden (!!!), deshalb frage ich auch so seltsam unkonkret. Ich will auch nicht Erbsen zählen, weil alles Mischung ist. Was hier in FAQ etc. gezeigt wird, gilt meines Erachtens oft genauso für einen nichtliterarischen Thriller oder ein spannendes journalistisches Essay... deshalb suche ich nun gezielt nach den ganz typischen anderen Eigenschaften, sofern es sie gibt. (Und im Bewusstsein dessen, dass es starre Schubladen nicht gibt, aber Orientierungshilfen).

 

Wem die Frage nicht konkret genug ist: Stellt euch vor, jemand schreibt eine kurzweilige Geschichte über den Weihnachtsmann und sucht sich jetzt einen Verlag. Kommt ein sogenannter literarischer Verlag daher und sagt: Können Sie die Geschichte vielleicht noch literarischer machen? Was muss unser Weihnachtsmann-Erfinder beachten?

 

Mir fällt spontan zu meiner Frage als Antwort ein: Es geht eher um sogenannte große Themen als um kleine Ereignisse oder Alltagsgeschichten.

Der Unterschied läge z.B. zwischen der Darstellung eines Diebstahls, um eine Handlung voranzutreiben und eine Geschichte plastisch zu erzählen - und der Darstellung des gleichen Diebstahls z. B. als Sinnbild des Ausgeliefertseins. Oder das alte Beispiel Liebesgeschichte: Die kann ich als eine von vielen erzählen, ich kann sie aber auch zum Ausdruck einer tieferen Botschaft benutzen, oder als Hilfsmittel, um Befindlichkeiten von Menschen in einer Zeit zu zeichnen. Letztere Beispiele wären dann die literarische Variante.

 

Kann man das so sehen?

Sammeln wir weiter - vielleicht ist jetzt verständlicher, was ich meine?

 

Schöne Grüße,

Petra

 

edit an den grade-weg-Jan: Ja... hinter deiner Frage mit der Kunst vermute ich meine Antworten... aber nur Sprache? Da muss noch was sein...

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was unterscheidet Kunsthandwerk von Kunst? (in der bildenden Kunst, meine ich);

Ich sehe den Hauptunterschied darin, daß Handwerk bereits existierende Regeln anwendet und in erster Linie reproduziert und vervielfältigt.

Kunst dagegen erschafft etwas Neues. Nicht unbedingt Neues im Sinne von "noch nie Dagewesenes", sondern Neues im Sinne von "freihändig", "nicht auf Schablonen zurückgreifend".

 

Peter

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Wem die Frage nicht konkret genug ist: Stellt euch vor, jemand schreibt eine kurzweilige Geschichte über den Weihnachtsmann und sucht sich jetzt einen Verlag. Kommt ein sogenannter literarischer Verlag daher und sagt: Können Sie die Geschichte vielleicht noch literarischer machen? Was muss unser Weihnachtsmann-Erfinder beachten?

Die Frage wird nur insofern einfacher, als daß ich "keine Ahnung" antworten und zur Tagensordnung übergehen kann.

 

Mir fällt spontan zu meiner Frage als Antwort ein: Es geht eher um sogenannte große Themen als um kleine Ereignisse oder Alltagsgeschichten.

Kann ich ganz und gar nicht beipflichten. Das Gegenteil wäre aber auch nicht richtig. Ich glaube, Themen sind in jeder Literaturgattung die ewiggleichen.

 

Der Unterschied läge z.B. zwischen der Darstellung eines Diebstahls, um eine Handlung voranzutreiben und eine Geschichte plastisch zu erzählen - und der Darstellung des gleichen Diebstahls z. B. als Sinnbild des Ausgeliefertseins.

Die Sinnbildsache ist Sache der Interpretatoren.

Wenn überhaupt, dann würde ich sagen, daß das Literarische im "tieferen Sinn" besteht. Also bezogen auf den Weihnachtsmann würde ich als Autor mit diesem Auftrag etwas Tiefsinniges in die "kurzweilige Geschichte" bringen. Irgendeinen philosophischen Aspekt, eine große Wahrheit.

 

Oder das alte Beispiel Liebesgeschichte: Die kann ich als eine von vielen erzählen, ich kann sie aber auch zum Ausdruck einer tieferen Botschaft benutzen, oder als Hilfsmittel, um Befindlichkeiten von Menschen in einer Zeit zu zeichnen. Letztere Beispiele wären dann die literarische Variante.

Ich habe hier die erstere Variante, die du der zweiteren gegenüberstellst, nicht verstanden.

 

edit an den grade-weg-Jan: Ja... hinter deiner Frage mit der Kunst vermute ich meine Antworten... aber nur Sprache? Da muss noch was sein...

Oh ja. Auf jeden Fall! Eigentlich ist die Sprache orthogonal zu diesem Kriterium. Das Tiefsinnige ist etwas Inhaltliches.

 

Peter

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Ich glaube der Unterschied liegt in der Textdichte. Das Beispiel mit dem Diebstahl ist da schon richtig gewählt. Es kann einfach um den Verlust von etwas Materiellem gehen oder darum, sich hilflos zu fühlen. Eine Kündigung kann der Verlust der Arbeitsstelle sein oder ein Zeichen für die Sinnlosigkeit des eigenen Daseins oder das Scheitern eines Lebensentwurfs. Das hört sich nun gedrechselt an, aber ein Literat lässt es dann eben nicht so offen erscheinen, sondern versucht das unterschwellig einfließen zu lassen, so dass der Leser zwar merkt, dass hier nicht nur ein Leben zusammenkracht, sondern das hier auch an den Grundfesten gerüttelt wird.

An der Sprache würde ich es nicht direkt festmachen, man kann auch ein literarisches Werk schreiben, das sich (scheinbar) der Sprache eines Bergbauarbeiters bedient -nichts gegen Bergbauarbeiter-, Sprache und Erzählen sind auch immer Perspektiven.

Die großen, endgültigen Fragen zu behandeln ist in meinen Augen auch kein Kennzeichen für "literarisches Schreiben". Man wird auch nicht-literarisch über den Tod und den Sinn des Lebens schreiben können und hochliterarisch über den Verlust des geliebten Goldfisches. Im literarischen Schreiben ist die Geschichte oft eher ein Vehikel für das Eigentliche. Es geht in "Moby Dick" nicht um den verdammten Wal und den Walfang, beim Zauberberg nicht um ein Sanatorium und bei "Die Verwandlung" nicht um mutierte Käfer, sondern die Geschichten haben etwas Parabelhaftes.

 

Um nochmal auf den Bereich der Dichte zurückzukehren: Alltägliche Handlungen und Wahrnehmungen können einfach profan das sein, was sie sind oder in ihnen schwingt noch etwas anderes mit, das im großen Ganzen eine bestimmte Funktion erfüllt. Es ist also literarisch schon ein gewaltiger Unterschied, ob sich jemand erhängt, erschießt, vergiftet oder ertränkt, auch wenn das Resultat dasselbe ist. Ophelia in Hamlet ertränkt sich ja aus einem guten Grund und erhängt sich nicht und "Hundert Jahre Einsamkeit" endet damit, dass sich die Natur das Dörfchen zurückholt und nicht durch -ich weiß es nicht- Brandschatzen und Vergewaltigen.

Für mich bedeutet literarisches Schreiben ein Höchstmaß an Sorgfalt bei dem Verwenden von Motiven, Beschreibungen und Themen, eine größtmögliche innere Verzahnung der Passagen und ein "Mehr" an Ebenen und Tiefe.

 

Das klingt schrecklich naiv, fürchte ich. ;) Zu den Fragen:

 

Was sind die auffälligsten Merkmale literarischen Schreibens fern von Moden und wertenden Beschreibungen einzelner Autoren?

Textdichte, Sorgfältigkeit, Struktur, Mehrdeutigkeit, Tiefe, Vielschichtigkeit

 

Was muss ein Autor literarischen Schreibens unbedingt beherrschen?

Die Fähigkeit eine spannende Geschichte zu erzählen, eine glatte Oberfäche zu schaffen unter der sich etwas anderes verbirgt und ein Höchstmaß an handwerklicher Präzision.

 

Welche Punkte würdet ihr als größte Unterschiede zum "nichtliterarischen" Schreiben nennen - was immer das auch genau sein soll...

Puh, keine Ahnung. Beides sind hübsch verpackte Pakete. Wenn man beim literarischen den Knoten findet, an dem die Verpackung aufgeht, bekommt man einen leckeren Kuchen? Beim "nicht-literarischen" gibt es keinen Knoten?

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Ich denke, beim literarischen Schreiben begreift sich der Schriftsteller als Teil eines großen Ganzen: einerseits in literarischer Tradition, andererseits linear in der Gesellschaft. Seine Sendung entspringt einer Analyse, die Wortwahl seiner Individualität.

 

Literarisches Schreiben ist der ganz natürliche Prozess derjenigen, die an einem aus ihrer Sicht kranken System zu ersticken drohten, wenn sie ihre Sprachbegabung nicht als Ventil benutzen könnten.

 

Das heißt nicht, dass nur gesellschaftskritische Romane literarisch sein können. Aber allem, was in die Literaturgeschichte Einzug hält, liegt diese Geisteshaltung zugrunde.

 

Eine schöne Sprache ist ein Genuss für den dafür empfänglichen Leser - ein Zeichen für literarisches Schreiben ist es nicht.

 

Gruß,

 

Tin

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Liebe Leute,

 

bin wieder da - auch wenn das Essen wunderbar war... es kann barbarisch laut sein in Pfälzer Weinstuben ;D

 

Ja, laßt uns einfach mal weiter sammeln, wie Petra vorgeschlagen hat, denn ich glaube nicht, daß jemand eine Antwort aus dem Ärmel schütteln kann, schon gar keine, die alle zufriedenstellt.

 

Aber Deine Definition, Peter - das fand ich sehr gut!

 

Eine schöne Sprache ist ein Genuss für den dafür empfänglichen Leser - ein Zeichen für literarisches Schreiben ist es nicht
Stimmt, sie hat recht - hab ich zuerst gedacht, Tin, aber dann ist mir ein Gegenbeispiel eingefallen s. diesen Link (Link ungültig) (Link ungültig)

 

Ich hab das Buch gerade zum zweitenmal gelesen, und das lebt nur von der Sprache.

 

Die Inhaltsangabe liest sich wie ein herkömmlicher, sehr spannender historischer Roman - es sind sämtliche Zutaten drin, die man in HRs findet.

 

Und es ist auch einer - aber ein literarisches Kunstwerk dazu.

Die meisten Leser dieses Genres wären vermutlich bitter enttäuscht.

Es ist z.B. grade mal 100 Seiten dick (da würde jeder Verlag und jeder Agent aufschreien: "Unmöglich! Aufblähen! Auswalzen!" - - -  nebenbei: auch allen ins Stammbuch geschrieben, die immer behaupten, ein Roman müsse mindestens 300 Seiten lang sein).

 

Die Autorin macht aus einem simplen Krimistoff allein durch ihre Sprache ein Kunstwerk.

 

Aber Ihr habt natürlich recht - es gibt außer der Sprache auch noch andere Punkte.

Sammeln wir weiter!

 

Gruß

Jan

 

 

PS: wer kann mir auf die Sprünge helfen? Flaubert ist wegen einer unvermeidbaren doppelten Genitivkonstruktion in der Bovary schier durchgedreht (ich komme ums Verrecken nicht mehr drauf) - und das finde ich bezeichnend für jemanden, der literarisch schreibt.

 

 

PPS: @Tin:

Literarisches Schreiben ist der ganz natürliche Prozess derjenigen, die an einem aus ihrer Sicht kranken System zu ersticken drohten, wenn sie ihre Sprachbegabung nicht als Ventil benutzen könnten.
Mit Verlaub - das klingt mir ein bißchen nach 68er und Nachfolgeautoren.... oder meinst Du wirklich, Judith Hermann, Peter Stamm  oder Julia Franke z.B. schreiben, weil sie an einem kranken System zu ersticken drohen??!

An sich eine hochinteressante These - aber was ist mit den Autoren, die einfach Geschichten erzählen wollen... und es können?

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Hi,

 

so, ich hab die Frage jetzt eine ganze Weile in meinem Kopf hin und her geschoben. Genaugenommen ist es nämlich so, dass ich mit dem Begriff "Literatur" oder eben dem Adjektiv "literarisch" so meine Problemchen habe, weil ich eine Definition oder Beschreibung, die es so richtig gut trifft, noch nicht gelesen habe. Für mich ist weder die Sprache noch die Charaktere aus ausschlaggebende Kriterium (obwohl ich Probleme hätte, fehlerhafte und holprige Texte oder Abziehbilder-Charaktere als "literarisch" einzuordnen, aber es gibt auch durchaus solide handwerkliche Texte, die ich trotzdem nicht "literarisch" finde).

 

Für mich läuft das wieder auf dieses Bild mit den Zwergen auf den Schultern von Riesen hinaus. Es ist möglich, spannende, lustige, traurige, kurz: unterhaltsame Geschichten zu schreiben, die beim Leser keine Vorbildung vorraussetzen, um zu funktionieren. Und diese Geschichten müssen dadurch auch nicht schlecht sein. Sie müssen auch nicht notwendigerweise leicht verdaulich sein (sind es aber oft). Aber sie sind irgendwie "flach". Als wenn man auf einer künstlichen Eisbahn Schlittschuh läuft: geht gut und ohne Widerstände, aber ist eben "künstlich".

 

Ein in meinem Sinne literarischer Text ist dagegen eingebettet in eine Jahrtausende alte Kultur. Er arbeitet mit Bildern und Symbolen, die wir nur deswegen kennen und verstehen, weil wir anderswo schon etwas von ihnen gehört haben, dieser Nachhall von etwas schon bekannten, gibt einem literarischen Text häufig eher das Gefühl von "Tiefe" oder "Wahrheit". Man läuft nicht auf einer künstlichen Eisbahn, sondern auf einem zugefrorenen See. Durch das Eis, das manchmal gefährlich knackt beim Darüberfahren, liegt das Dunkle, da unten leben Wesen, vielleicht liegt da eine ganze Zauberwelt voller Nixen und Seeungeheuer, mit Sicherheit wird das Eis irgendwann schmelzen und der See trotzdem weiterbestehen, auch wenn das Buch längst zu Ende ist. Die Gefahr besteht darin, die Eisoberfläche so natürlich und ungeglättet zu belassen, wie sie eben ist. Ich weiß nicht, wer von euch schonmal auf einem See Schlittschuh gelaufen ist. Das ist mit einer Kunsteisbahn nicht zu vergleichen. Ständig stolpert man über kleine Huckel, bleibt mit einer Kufe an einer Kante hängen, es ziehen sich Risse durch das Eis, manchmal liegt Schnee drauf, der es schwer macht, den Grund überhaupt noch zu erkennen.

 

Ich versuche für mich selbst immer, einen Mittelweg zu finden. Das Eis so zu glätten, dass man fast so gut fahren kann, wie auf Kunsteis, also meine Geschichte so flüssig zu erzählen und so einfach zu halten, dass auch ein Leser ohne Vorbildung ihr folgen kann, ohne zu stolpern. Gleichzeitig will ich aber, dass der interessierte Leser, sozusagen der mit "Anspruch", jederzeit beim Eislaufen nach unten gucken kann und die Tiefe des Sees erahnt, dass er weiß, dass er auf einem wirklichen Gewässer unterwegs ist.

 

So, das war jetzt eine recht bildhafte schwafelige Umschreibung. Konkret handwerklich heißt "literarisch" somit für mich, mit "Tiefe" zu schreiben, also Bilder und Symbole zu nutzen, die ein gebildeter Leser wiedererkennt, Verknüpfungen zu vielen tausend Jahren kultureller Entwicklung zu schaffen, so dass die Geschichte nicht im leeren Raum schwebt, sondern einen Anschein von "Wahrheit" bekommt, dadurch, dass sie vor diesem "realen" Hintergrund steht (egal, ob es ein Entwicklungsroman, eine Fantasy- oder eine SF-Geschichte ist).

 

In diesem Sinne "literarisch" schreiben kann man nur, wenn man entsprechend "gebildet" ist, was aber nicht heißen muss, dass man studiert haben muss oder so, es kann auch sein, dass man viel gelesen hat, ein großes Kunstinteresse hat oder einfach viel erlebt hat. Man muss einfach selber eine bewusste Verbindung zu den vielen hundert Generationen vor einem haben, kulturelle Wurzeln erspüren können.

 

Gruß,

Capella

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Hallo, Capella!

 

Sehr gut! Kann ich alles nur unterschreiben.

 

Mir ist allerdings grade aufgefallen, daß Petra ja gefragt hatte: wie geht das?

 

Um mit einer vielleicht provozierenden Gegenfrage zu antworten:

 

Braucht man dazu nicht auch eine Begabung? (Das andere böse B-Wort will ich gar nicht erst sagen ;D ).

 

Würde es also was nutzen, wenn wir hier quasi Richtlinien aufstellten; Kriterien zusammentragen, auf die wir uns alle einigen könnten?

Ich behaupte: Nein.

Man könnte sie alle stríkt befolgen - und würde deshalb noch längst nicht literarisch schreiben.

 

Vielleicht wendet jetzt mancher ein, wer Talent zum Schreiben hat, muß doch literarisch schreiben können.

 

Ich weiche nicht gern auf andere Gebiete aus, aber mir fällt grade nur dieses Beispiel ein:

 

von Kind an Musikunterricht gehabt, Musik studiert - der eine komponiert Schlager, der andere Oratorien (*keine Wertung!!*)

 

Warum? Weil der eine ein Händchen für diese Musik hat, der andere für eine ganz andere Musikrichtung.

 

Es kann natürlich auch noch etwas dazukommen (da greift Peters Definition):

der Schlagerkomponist schreibt wunderschöne Melodien; aber er bewegt sich in einem bewährten, sicheren Rahmen.

Der Oratorienkomponist riskiert was, geht neue Wege, entblößt sich vielleicht....und damit kriege ich wieder die Kurve zum Schreiben.

 

Gilt das beim Schreiben nicht auch? Gehört zum literarischen Schreiben nicht auch, daß man die Scheu vor dem Risiko ablegen muß? Auch die Scheu vor einem gewissen Exhibitionismus?

 

Gruß

Jan

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Gilt das beim Schreiben nicht auch? Gehört zum literarischen Schreiben nicht auch, daß man die Scheu vor dem Risiko ablegen muß? Auch die Scheu vor einem gewissen Exhibitionismus?

 

 

Hallo Petra, Jan u.a.,

 

Dieser Thread ist ja wirklich ein Schnäppchen :)

Ich bin ein bisschen gesurft und fand nichts anderes

als Hinweise auf Creative Writing, Bücher über literarisches Schreiben a. s.o.

Eure Antworten finde ich saugut! Auch zum Beispiel das Beispiel mit dem Schmetterling und dem Zitronenfalter. Und die Hinweise auf Erfahrung des Autors, die er mit den Lesern und mit der "Menschheit" teilt. Für mich sind die Bücher literarisch, aus denen ich irgendwie Lebensweisheiten mitnehmen kann, Aha-Erlebnisse-das ging mir mit Hesse so, mit Thomas Mann, Tolstoi, Philipp Roth-das könnte ich endlos fortsetzen. Auch Filme kann ich als sehr literarisch empfinden. Im Moment überzeugen mich nur noch wenige -hiostorische- die ich im TV sehe. Den über Elisabeth I. von England oder das,was gestern und heute lief("Trenck" im 3sat).

Dann fiel mir noch etwas ein: "Die Vermessung der Welt"bekam wider Erwarten nicht den Deutschen Buchpreis, sondern "So sind wir", weil eine Jurorin es "ergreifend" fand(sagte ich vielleicht schon mal).

Das ist wahrscheinlich "literarisch", etwas, das durch Sprache, Gefühl und Authentizität besticht, das einen einfach mitreißt.

 

Wie "macht man das?"

Autentisch schreiben mit echten Gefühlen und sich nicht nach dem richten, was so vom Markt gefordert wird, denke ich -- ;)

 

Ciao, bis dann

Christa

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Hi Jan,

 

ich denke, dass man zum erfolgreichen Schreiben, egal ob "literarisch" oder "trivial" so oder so Begabung braucht. Begabung ist aber meiner Meinung nach nichts, was Fortuna oder Murphy so frei nach Belieben über die Menschheit verteilen, oder was sich als einprogrammiertes Schiksal in unserem Erbgut findet. Ich denke, Begabung entsteht zu einem ganz großen Teil daraus, welchen Einflüssen wir von frühester Kindheit an ausgesetzt sind. Wer von klein auf mit dem geschriebenen Wort konfrontiert wird, früh viel vorgelesen bekommt und von den Eltern vorgelebt bekommt, wieviel Erfüllung in einem Buch stecken kann, der wird ganz automatisch selbst zum Vielleser werden und häufig auch eine "Begabung" fürs Schreiben entwickeln.

 

Aber auch um gute (im Sinne von: unterhaltsam, ins Genre passend, beim Leser beliebt) Heftromane zu schreiben, braucht man diese Art von Begabung.

 

Man wird nur das gut schreiben können, was man auch gerne liest und nur das in ein Buch hineinlegen können, was man selbst auch in den Büchern von anderen sucht und wahrnimmt.

 

Und wer schreibt, exhibitioniert sich immer ein Stück weit. Einfach, weil er preisgibt, welche Art von Fantasien und Gedanken ihn oder sie selbst unterhalten und anturnen. Auch das hat mit "Literatur" meiner Meinung nach nicht unbedingt was zu tun.

 

Aber es stimmt natürlich schon, in dem Moment, wo man sich mit seinem Geschriebenen in der Welt verwurzelt, bezieht man ja automatisch Stellung zu gesellschaftlichen und weltanschaulichen Themen. Man macht sich schon ein Stück weit angreifbarer als jemand, der eine Geschichte schreibt, deren einzige Funktion es ist, zu unterhalten.

 

Das Problem ist, dass mit dem Begriff "literarisch" oder eben mit dem Antonym "unliterarisch" immer gleich eine Wertung verbunden ist. Und viele, gerade Nachwuchsautoren, deshalb schnell das Gefühl kriegen, sie müssten jetzt "literarisch" schreiben, es fehlt ihnen aber einfach noch die Erfahrung, das dann auch tun zu können. Die bauen dann eine Buckeleispiste, um bei meinem Eislaufbeispiel zu bleiben, weil das Schwierige und Unbequeme das ist, was bei ihnen vom Literaturbegriff am ehesten angekommen ist Literarische Texte? Das sind doch die, die so schwer zu lesen sind und wo der Autor sich so viel bei gedacht hat... Und so schreiben die dann: kompliziert, hochgestochen, fremdwortangereichert und problembeladen. Und was dabei rauskommt ist eine Kunsteis-Buckelpiste, auf der keiner fahren mag, und auf der es auch nix zu entdecken gibt, wenn man nach unten guckt.

 

Aber Petra ist ja nun keine spätpubertierende Nachwuchsautorin.:s06

 

In dem Fall finde ich es echt schwierig. Also, einem Text, den man hauptsächlich mit unterhaltungsabsicht und ohne große "literarische" Ambition geschrieben hat, weil man einfach eine Geschichte erzählen wollte, nachträglich so ein literarisches Messgewand überzustülpen. Ich glaube, dass das die Geschichte im Zweifel nicht besser macht.

 

Was kann man da tun? Vielleicht ein paar Tiefsinns-Wurfanker auswerfen. Gibt es in der Geschichte was, was man als Gesellschaftskritik verkleiden könnte? Oder ein Motiv, dass sich schon seit den ersten Geschichten, die Jäger um das Lagerfeuer erzählten, immer wieder erzählt worden ist? Braucht die Geschichte einen konkreten Hintergrund (Zeit, Schauplatz etc.) und entsprechende Kulissen oder kann man sie auch auf einer quasi nackten Bühne spielen? Dann kann man sie auch so schreiben (das ist in meinen Augen auch eine Form, einen Text "literarischer" zu machen, weil man damit zeigt: "das ist das Wesentliche, darum geht es in der Geschichte, das kann immer und überall passieren")

 

Aber eines ist klar: es ist danach nicht mehr die gleiche Geschichte. Und wenn es vorher schon eine gute Geschichte war, dann ist es vielleicht einfach schade darum.

 

Gruß,

Capella

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Hallo zusammen,

 

wenn es um das andere literarische Schreiben geht, dann finde ich die Ansätze von PeterN und Capella sehr wichtig. Hier in meinen eigenen Worten meine Vorredner:

1. Einen literarischen Text kann man sehr oft lesen, und entdeckt immer wieder etwas neues- ohne das man etwas vergessen hat. Da kann man bestimmte Texte als Klartexte lesen, als Parabel- und entdeckt dann sich leicht widersprechende Motive, die viel Raum für Gedanken und Interpretationen lassen.

2. Die Dichte ist besonders wichtig, viele Dinge werden angelegt, teilweise parallel.

3. Inhalt und Sprache sind der Geschichte angepaßt- also darf "Der alte Mann und das Meer" sprachlich etwas einfacher sein, weil der Inhalt wichtiger ist, und Umberto Eco darf 1500 Verweise, Andeutungen auf antike und mittelalterliche Texte bringen, auf Geschichte und vieles mehr.Wichtig ist die Verbindung von beidem, Inhalt und Sprache zu einer Einheit.

 

ergänzend zu den beiden Vorrednern, hier Jan:

4. Verzicht auf Standarts und ein ausgeprägter Stil, der zu der Geschichte passen muss (und ja, auch ein reduzierter Stil kann sehr ausgeprägt sein).

 

dazu:

5. Immer wieder auch Brüche in Figuren, Rhythmus und Sprache, die wichtige Stellen betonen- und Raum für Gedanken schaffen. Und nein, es muss nicht immer knallen, manchmal nur das Eis knacken- (ja, auch hier klaue ich ein wenig bei meinen Vorrednern)

6. Auf den Sog des üblichen, häufigen zu verzichten, und manchmal begründet andere Wege zu gehen.

7. Verzicht auf manipulatorisches Schreiben- also Richtungen, Deutungen, Aussagen vorzugeben, Gesinnung rauszustellen oder den Leser durch Täuschung in die Irre zu führen.

 

8. Jede dieser Aussagen und Regeln zu durchbrechen, wenn es der Geschichte dient.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Hm, ich weiß nicht so recht. Teilweise geht mir dieser Zug etwas zu sehr in eine Art elitäre Richtung. Aber vielleicht ist es auch das Wesen des Literarischen, elitär zu sein.

Das hier fand ich bemerkenswert:

Für mich ist weder die Sprache noch die Charaktere aus ausschlaggebende Kriterium (obwohl ich Probleme hätte, fehlerhafte und holprige Texte oder Abziehbilder-Charaktere als "literarisch" einzuordnen, aber es gibt auch durchaus solide handwerkliche Texte, die ich trotzdem nicht "literarisch" finde).

 

Wir haben alle eine Art Wolke von Ideen im Kopf, was Literarisch sein könnte. Wolke, weil unscharf, nicht greifbar.

Irgendwie ist es gute Sprache.

Irgendwie sind es bewegende, tiefsinnige Inhalte.

Irgendwie ist es etwas intellektuell Anspruchsvolles.

Irgendwie etwas implizit Positives, etwas Besseres als "normale" Texte. Mehr Arbeit, mehr Herzblut, mehr Authentizität, mehr Kultur.

Aber so recht greifbar will es mir nicht werden.

 

Eine Freundin von mir hat Kunst mal auf höchst interessante Weise definiert: Kunst ist, wenn das Kunstwerk es schafft, daß einem etwas bewußt wird, was man zuvor nicht beachtet hat oder nichts davon wußte.

Ich finde diese Definition in höchstem Maße faszinierend, weil ich sie in den 18 Jahren danach immer wieder bestätigt finde.

 

Sprache.

Sprache ist ein Übertragungsprotokoll. Klingt kalt und technisch, ist aber zunächst mal so. Der Autor gießt seine Gedanken, seine Seelen- und Bilderwelten in Worte, und der Leser entpackt dieses Paket beim Lesen, reproduziert und interpretiert die Gedanken und Bilderwelten des Autors. Nachvollzieht sie. Und es gibt hier für mich mehrere Ebenen des Seins.

 

Auf der einen steht der Autor, der seine Gedanken nicht in eine solche Sprache fassen kann, die den Leser berührt. Der Anfänger, der Stümper. Der Eingebildete.

 

Auf einer anderen der Autor, der die Sprache soweit beherrscht, daß er beliebige Bilder und Stimmungen beim Leser zu erzeugen weiß, aber eigentlich nichts zu sagen hat. Der Kunsthandwerker. Auftragsschreiber.

 

Sprache zu beherrschen, bedeutet nicht, "Zitronenfalter" statt "Schmetterling" zu schreiben. Relevant ist aus meiner Sicht einzig und allein die Fähigkeit, den Leser in seinen Bann zu ziehen, in ihm etwas auszulösen. Der Zitronenfalter ist ein Schritt in Richtung Perfektionismus, mit dem man bei mir offene Türen einrennt, aber die Wahrheit ist: Für Begeisterung ist Perfektion zumeist nicht erforderlich. Kanonen auf Spatzen.

 

Dann der Autor, der die Sprache beherrscht und damit auch unbedingt etwas sagen will, aber dessen Ideenwelt flach und arm ist. Ist der schon literarisch? Manchmal würde ich gerne hämisch "ja" sagen. Er kann zumindest Bestseller schreiben.

 

Die Ebene, zu der ich bewundernd und nacheifernd aufsehe, ist schließlich die, in der der Autor sein Instrument Sprache beherrscht, und die Texte, die er damit schreibt, Kunst im Sinne der Definition meiner Freundin sind.

 

Peter

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Hallo, Christa!

 

Autentisch schreiben mit echten Gefühlen und sich nicht nach dem richten, was so vom Markt gefordert wird, denke ich --
Ich glaube, mit diesem Satz bist Du eine Anwärterin auf die goldene Waschmaschine (das ist, wohlgemerkt, ein Ehrenpreis in diesem Forum!)  

 

 

ich denke, dass man zum erfolgreichen Schreiben, egal ob "literarisch" oder "trivial" so oder so Begabung braucht.

Hallo, Capella!

Da bin ich völlig einer Meinung mit Dir - auch mit Deinen nachfolgenden Bemerkungen.

Ich wollte nur sagen - es gibt (auch unter den Schreibern) ganz unterschiedliche Begabungen. Ganz wertfrei.

 

Ich bin z. B. mit einem klassischen Komponisten befreundet - der würde liebend gern mal Schlager schreiben (bringt natürlich viel mehr Kohle), aber er kann es nicht.

Er kennt die Schemata, die Formeln, er kann dir das alles wunderbar analysieren und aufdröseln, er kann solche Musik sogar schreiben.... aber es juckt ihn dann sofort in den Fingern, dies und das mal ganz anders zu probieren, zu experimentieren... und ein simpler Schlager kommt letztlich nie raus; geht einfach nicht.

Verstehst Du, was ich meine? :-[

Aber auch um gute (im Sinne von: unterhaltsam, ins Genre passend, beim Leser beliebt) Heftromane zu schreiben, braucht man diese Art von Begabung.

Und ob! Hab ich auch nie bestritten.  

 

Und wer schreibt, exhibitioniert sich immer ein Stück weit.

Ein Stück weit, ja. Aber um mal beim Beispiel Musik zu bleiben: ein Opernsänger schlüpft in eine Rolle/ versteckt sich im Kostüm - das geht bei einem Liederabend nicht.

Ich höre das immer wieder von Sängern, daß sie sich dabei unendlich nackt fühlen, und viele fürchten sich geradezu davor.

 

Ähnlich ist es bei Romanen. Da kann sich ein Autor in einer prallbunten, knalligen Geschichte leicht verstecken - in einem Roman, der nach Christas Definition geschrieben ist, weit weniger, da gibt er viel mehr von sich selbst preis.

 

Man macht sich schon ein Stück weit angreifbarer als jemand, der eine Geschichte schreibt, deren einzige Funktion es ist, zu unterhalten.
siehe oben - das meinte ich.

 

Das Problem ist, dass mit dem Begriff "literarisch" oder eben mit dem Antonym "unliterarisch" immer gleich eine Wertung verbunden ist.

Nur zu wahr! Und, offen gesagt, ich hab mir lange überlegt, ob ich in diesem thread überhaupt mitschreiben soll, weil viele was gar zu gern gleich in den falschen Hals kriegen.

Literarisch heißt nicht unbedingt gut; Unterhaltung ist nicht von vornherein minderwertig - absolut nicht!

Aber es ist mühsam, das immer und immer wieder betonen zu müssen.

 

Und viele, gerade Nachwuchsautoren, deshalb schnell das Gefühl kriegen, sie müssten jetzt "literarisch" schreiben, es fehlt ihnen aber einfach noch die Erfahrung, das dann auch tun zu können.

Das zu sagen, hätte ich mich nicht getraut - aber völlig richtig!

 

Literarische Texte? Das sind doch die, die so schwer zu lesen sind und wo der Autor sich so viel bei gedacht hat... Und so schreiben die dann: kompliziert, hochgestochen, fremdwortangereichert und problembeladen. Und was dabei rauskommt ist eine Kunsteis-Buckelpiste, auf der keiner fahren mag, und auf der es auch nix zu entdecken gibt

Sehr schön gesagt - das Ergebnis ist aufgeblasenes Wortgeklingel.

 

Aber Petra ist ja nun keine spätpubertierende Nachwuchsautorin.:s06

 

In dem Fall finde ich es echt schwierig. Also, einem Text, den man hauptsächlich mit unterhaltungsabsicht und ohne große "literarische" Ambition geschrieben hat, weil man einfach eine Geschichte erzählen wollte, nachträglich so ein literarisches Messgewand überzustülpen. Ich glaube, dass das die Geschichte im Zweifel nicht besser macht.

Kleines Mißverständnis - es geht Petra gar nicht um einen konkreten Text, an dem sie gerade arbeitet, überhaupt nicht!

Madame Babbelwasser fragt nur gern den Leuten Löcher in den Bauch - und das vorzugsweise mit Fragen, die auf den ersten Blick scheinbar leicht zu beantworten sind... in Wirklichkeit aber förmlich subversiv sind, weil sie wie ein Anstoß wirken  ;D:-X

 

Gruß

Jan (ist mal gespannt, ob hier noch Antworten zur Frage "wie" kommen)

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Es ist zwar keine Antwort auf die Frage "wie" - aber

Die Ebene, zu der ich bewundernd und nacheifernd aufsehe, ist schließlich die, in der der Autor sein Instrument Sprache beherrscht, und die Texte, die er damit schreibt, Kunst im Sinne der Definition meiner Freundin sind.
da kann ich nur wortlos den Hut ziehen:  

http://www.cosgan.de/images/smilie/figuren/e050.gif

 

Gruß

Jan

 

PS: und es ist doch auffällig - jetzt kommst Du ebenfalls mit dem "elitären Unbehagen", das auch Capella vorhin schon angesprochen hat.

 

Warum kann man denn nicht einfach mal über so ein Thema quasseln, ohne sich ständig fast entschuldigen zu müssen, ohne dauernd betonen zu müssen: es ist nicht wertend gemeint?

 

Ich sehe nirgends in den bisherigen  Beiträgen Wertungen im Sinn von "das ist gut" / "das ist schlecht".... darum geht es doch auch gar nicht.

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Hallo zusammen,

 

kann es sein, dass viele Irritationen bei der Beantwortung der Frage, in der Frage selbst begründet sind?

 

Wir unterscheiden zwar Trivialliteratur und Hochliteratur, aber eben nicht zwischen trivialliterarischem und hochliterarischem Schreiben, da scheint immer letzteres gemeint zu sein.

 

Für mich steht fest, dass literarisches Schreiben absolut nichts mit der Geschichte oder den Figuren zu tun hat. Beste Beispiele sind wohl Meyers 'Römischer Brunnen' oder Goethes 'Wandrers Nachtlied'.

 

Auch seelischer Exhibitionismus ist IMO beim literarischen Schreiben eher hinderlich.

 

Ich denke es geht (u.a.) um die Weltsicht des Schreibenden, um seine Bereitschaft und Fähigkeit, dem Leser diese nicht übliche Sicht zu vermitteln, und um den 'Ton', den Duktus.

 

Um eine Analogie zu suchen: Viele Maler haben Tauben exakter abgebildet als Picasso, aber nur er hat es geschafft, die Taube als Jahrtausende altes Symbol wiederzubeleben. Er hat seine ganz spezielle Sicht der Welt im Bild der Taube verdichtet und dem, der in einer bestimmten Tradition lebt, mit seinen Mitteln gezeigt.

 

Gruß

 

HW

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Ich kann mich Capella nur anschließen (Zitat aus Platzgründen tw. gekürzt):

 

Für mich läuft das wieder auf dieses Bild mit den Zwergen auf den Schultern von Riesen hinaus. <...>

Ein in meinem Sinne literarischer Text ist dagegen eingebettet in eine Jahrtausende alte Kultur. Er arbeitet mit Bildern und Symbolen, die wir nur deswegen kennen und verstehen, weil wir anderswo schon etwas von ihnen gehört haben, dieser Nachhall von etwas schon bekannten, gibt einem literarischen Text häufig eher das Gefühl von "Tiefe" oder "Wahrheit". <...>

Konkret handwerklich heißt "literarisch" somit für mich, mit "Tiefe" zu schreiben, also Bilder und Symbole zu nutzen, die ein gebildeter Leser wiedererkennt, Verknüpfungen zu vielen tausend Jahren kultureller Entwicklung zu schaffen, so dass die Geschichte nicht im leeren Raum schwebt, sondern einen Anschein von "Wahrheit" bekommt, dadurch, dass sie vor diesem "realen" Hintergrund steht (egal, ob es ein Entwicklungsroman, eine Fantasy- oder eine SF-Geschichte ist).

 

In diesem Sinne "literarisch" schreiben kann man nur, wenn man entsprechend "gebildet" ist, was aber nicht heißen muss, dass man studiert haben muss oder so, es kann auch sein, dass man viel gelesen hat, ein großes Kunstinteresse hat oder einfach viel erlebt hat. Man muss einfach selber eine bewusste Verbindung zu den vielen hundert Generationen vor einem haben, kulturelle Wurzeln erspüren können.

Wobei ich zugeben muß, daß der Untergrund nicht das einzige Element ist. Das ganze setzt schon viel Können voraus, wenn es nicht stümperhaft wirken soll. Dabei ist es nicht so wichtig, eine "Wahnsinnsstory" zu haben, aber auf eine sehr gute, höchst angemessene Sprache (erzähltechnisch und stilistisch) lege ich schon Wert. Diese Sprache kann karg sein, sie kann aber auch opulent sein, das hängt vom "Gesamtkunstwerk" ab.

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Autentisch schreiben mit echten Gefühlen und sich nicht nach dem richten, was so vom Markt gefordert wird, denke ich

Weiß nicht, Christa. Damit kann ich mich nicht so ganz anfreunden. Ich denke gerade an die heulende-Kathleen-Turner-Sache ("Mann, ist das gut!"), und daran, daß kein Verlag von einem Autor verlangen würde, etwas Nichtvermarktbares zu schreiben.

 

@Jan: Ich sehe durchaus Wertungen in den Antworten. Ich kenne das "literarisch" auch als gar nichts anderes als eine Wertung ohne fest umrissene objektivierbare Kriterien.

Wir könnten genauso gut auch darüber diskutieren, was es heißt, "geil" zu schreiben oder "zwingend" oder "kreativ". Das ist alles mit keinem genauen Sinn besetzt. Was wir hier gerade tun, ist meiner Ansicht nach der Versuch, einen Begriff zu ERSCHAFFEN. Und die einzige Richtlinie sind unsere vagen Assoziationen mit dem Wort "literarisch", die in erster Linie wertungsgeprägt sind, weil in zweiter Linie ein neutraler, faßbarer Sinn gar nicht angelegt ist. Wir sagen alle das, was wir gerne hätten, das dieses Wort bedeuten solle.

Das einzige, worin wir uns einig sind, ist wohl, daß "literarisch" keine Trivialliteratur ist und ein Mindestmaß an sprachlichem Handwerk besitzt. Das ergibt sich aus dem täglichen Sprachgebrauch. Und wenn wir nur einen Schritt weiterzugehen versuchen, treten wir in ein schwarzes Loch. Meine ich jedenfalls. Manchen hier scheint es völlig auf der Hand zu liegen, was literarisch ist. Mir eben nicht.

 

Kehren wir doch mal zurück zur Ausgangsfrage: Was meint ein Verlag damit, wenn er verlangt, man solle eine unterhaltsame Weihnachtsgeschichte etwas literarischer schreiben?

Ich würde mal sagen: Bitte erst mal diese unterhaltsame Weihnachtsgeschichte herzeigen. Vielleicht ist es eine adjektivüberladene Plattitüde. Dann könnte durchaus gemeint sein, die simplen Regeln des Creative Writing anzuwenden: Show, don't Tell, Adjektive streichen, schwache Verben durch stärkere ersetzen, etc.

 

Vielleicht ist die Geschichte bereits gut geschrieben, nach den Regeln des Handwerks, aber es fehlt das Besondere, die "Seele". Die zweite Schicht, die nur die etwas sensibleren Leser zu erfassen in der Lage sind. Der tiefere Sinn.

 

Oder vielleicht ist es eine Aufforderung, eine etwas ausgefallenere, ungewöhnlichere Sprache zu wählen. Altmodischer vielleicht, oder umgekehrt avantgardistischer.

 

Woher sollen wir das wissen?

 

Peter

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Liebe Leute,

hach ist das spannend hier! :)

Vorweg: Wir lernen hier im Forum wertfrei, wie ein guter Unterhaltungsroman gebaut wird, wie man einen HR schreibt. wie man plottet - also lasst uns bitte auch wertfrei lernen, wie man literarisch schreibt und nicht wieder die elenden Elitediskussionen anfangen.

Und nein, es geht nicht um einen konkreten Text (denn man kann nicht "umschreiben").

 

Viel Wertvolles steckt für mich im Gesagten, vor allem Peter N. und Capella haben Interessantes beigesteuert. An der Art ihrer Beschreibung kann man sehen: dieses Sujet verweigert sich den ratgeberhaften Definitionen und Kochanleitungen, Peter D. wird also eher scheitern, wenn er nach Schwarz-Weiß-Rezepten sucht. ;)

 

Begabung, Jan, setze ich mal frech voraus, denn wer die passende nicht hat, scheitert auch an Kurzgeschichte oder Comic. Ich glaube aber, dass die Antworten auf meine Frage orientieren können, wohin man Begabung entwickeln könnte.

 

Wichtige Punkte: Sicherlich die Weltsicht und der Sitz des Autoren im Leben, in der Welt. Ich glaube nicht, dass man an der Welt gleich verzweifeln muss, dass aber Kritikfähigkeit ein Kriterium ist. Der Autor beobachtet die Welt, sieht Reibestellen und hat dann verschiedene Möglichkeiten: Er legt den Finger in die Wunde, er führt die Stelle ins Absurde, er bringt Gegenentwürfe, er ist einfach nur Augenzeuge... er setzt sich jedenfalls mit der Welt und den Menschen auseinander. Nach ihm der Leser.

Schönes Beispiel für das Fließende... denn das kann man auch im Krimi oder im Unterhaltungsroman - nur ist es da nicht vorgeschrieben und zwingend.

 

Kann man sagen, ein literarischer Roman verändert etwas? (Und wenn er nur eine ungewöhnliche Perspektive beim Leser hinzufügt)

 

Andere Sache ist die Vielschichtigkeit und Tiefe, HW fasst das schön im Beispiel der Taube zusammen. Genau an dem Punkt würde ich einem literarischen Autoren gerne über die Schulter schauen: Macht er sich wirklich all die Gedanken und plant minutiös ein kompliziertes Gebäude - oder passiert das ganz intuitiv - und zwar aus dem Grund, weil der Autor auch als Mensch einfach diese "Metapherndenke" über die Welt hat? Ich denke da an Capellas (?)Beschreibung, dass so eine Begabung schon in der Kindheit wächst, dass da jemand einfach "den anderen Blick" haben muss - den kann man sich nicht antrainieren im Schreibunterricht, höchstens fördern, herauskitzeln.

 

Konkret: Ich lese gerade Toni Morrisons "Salomons Lied", eine absolut leichtfüßige, super unterhaltende Literatur... und ich frage mich da: Hat die Frau daran so gefeilt, wie man sich das als Laie vorstellen muss? Nicht sprachlich, sondern in dem Sinne: Hat sie sich vorher jede Metapher zurechtgelegt und Ebenenpläne entworfen? Oder ist dieses Schreiben etwas, von dem man sagt: Ich kann einfach nicht anders. Weil es ein Schreiben ist, das nicht nur mit Schreiben zu tun hat, sondern auch mit Philosophie, Politik, Religion, den Künste...?

 

Das bringt mich auf den Aspekt der Nacktheit, des Exhibitionismus. HW, ich glaube, der Jan meint nicht, dass sich da einer seelisch auszieht vor Publikum und sozusagen selbst befriedigt.

Ich kann es nachvollziehen, ich denke, man gibt etwas in seiner größten Verletzlichkeit und damit Nacktheit. Ich habe mal irgendwo in Sachen Emotionen und Unterhaltungsroman gesagt, wir würden uns dabei zwar zeigen, aber die Fiktion sei unser Schutz, unser Versteck. Auch Literatur lebt von Fiktion - aber ich kann mir vorstellen, dass da der Schutzmantel viel dünner ist. Wer Kunst schafft, liefert sich aus (auch wenn es nicht alle merken).

 

Bluomo hat noch einen wichtigen Aspekt genannt: die Zeitlosigkeit. Kennt ihr das auch? Ein Buch, das man über Jahre hinweg immer wieder lesen kann und jedes Mal findet man etwas Neues darin, spricht einen etwas anderes an. Oder gar ein Buch, das uns auch nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten etwas zu sagen hat... Noch schlimmer: dass so ein Buch sogar unterschiedlichen Mentalitäten oder gar Kulturen etwas sagen kann...

Da sind wir wahrscheinlich wieder bei den Punkten Vielschichtigkeit, Tiefe und Philosophie des Autoren?

 

Ich denke, wir bekommen hier hübsch was zusammen, auch wenn es nicht in Punkte zum Abhaken zu formulieren ist. Oder gerade deshalb? ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Ich denke gerade an die heulende-Kathleen-Turner-Sache ("Mann, ist das gut!"), und daran, daß kein Verlag von einem Autor verlangen würde, etwas Nichtvermarktbares zu schreiben.

 

Hallo Peter,

die "heulende Kathleen-Turner-Sache" kenne ich gar nicht. Der Weg, den ich angesprochen habe, läuft auch umgekehrt. Mir kam Paul Coelho in den Sinn mit seinem Alchimisten, den er anscheinend nur für sich geschrieben hat, bevor es ein Welterfolg wurde. Er schielte also nicht auf Trends

und schrieb dann doch offensichtlich darin (modernes Märchen). Dieses Buch, das ich (noch) nicht gelesen habe, hat gerade mal 173 Seiten, und ein Leser schreibt:

 

"Das Buch ist antithetische Prosa in Reinkultur, postmoderne Prosa vom Feinsten.

Ein Buch, das dem Volk der Dichter und Denker alle Ehre macht!"

 

Ähnliches sehe ich bei Patrick Süskinds "Parfüm", das mir spontan als eines der ersten Bücher einfällt, wenn nach "literarischem Schreiben" gefragt wird.

 

Grüße

Christa

 

 

 

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