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Nina

Charakternamen nach realen Personen MIT Einverständnis

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Wir haben ja schon sehr viel über das Verletzen von Persönlichkeitsrechten diskutiert, wo ganz klar abgeraten wurde, reale Namen zu verwenden. Was ist aber, wenn eine Person das einfach einfach "irre cool" finden würden, in einer Geschichte "vorzukommen"?

 

Zu dem Thema komme ich, weil ich von jemandem aufmerksam gemacht wurde, dass ein Namenszwilling von mir in einem Buch vorkommt und der meinte, er findet das so toll und würde sich das auch so wünschen, dass es zu ihm auch so was gibt. Er hat auch meiner Ansicht nach einen schönen und - für österreichische Verhältnisse - ungewöhnlichen Namen, den ich durchaus gebrauchen könnte. Nach gesundem Menschenverstand sollte es eigentlich kein Ding sein, in Absprache einen Nebencharakter einer Geschichte so zu nennen. (Und nein, es ist kein "Böser".) Dann kann er das fein bei Facebook posten oder sonst wo damit angeben und sich freuen.

 

Umgekehrt stand in meinem letzten Verlagsvertrag eben auch das, dass man den Verlag informieren müsste, falls reale Personen und blah.

 

Jetzt will ich vor allem wissen, ob jemand schon Erfahrungen damit gemacht hat. Also beispielsweise aus Spaß den Namen eines Bekannten mit dessen Einverständnis eingebaut hat. Oder vielleicht auch bei einem Gewinnspiel so was verlost hat. (Gibt es ja immer wieder mal.)

 

Und: Gibt es für solche Fälle vielleicht auch einen Normvertrag? Also einfach, dass man denjenigen unterschreiben lässt, dass es nur eine Namensgleichheit ist, aber nicht die Person an sich dargestellt wird und dass man auf Rechtsansprüche verzichtet.

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Hallo Nina,

 

wenn Du die Einwilligung dem Verlag vorlegst, sollte das kein Problem sein.

Wie die formal auszusehen hat, weiß vermutlich am ehesten Dein Verlag.

 

Darüber hinaus ist der Verwendung eines realen Namens nicht sofort gleichbedeutend mit der Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Hier spielt die Wiedererkennbarkeit sowie die Zuordnung zu einer ganz bestimmten Person eine entscheidende Rolle.

 

Schöne Grüße,

 

Holger

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Wobei die Frage ist, wie die aussieht. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Problemen vielleicht sogar nachteilig sein könnte, so eine lapidare Zusage zu haben, weil man dann eben nicht mehr vom "Zufall" sprechen kann. Vielleicht hat ja jemand auch noch persönliche Erfahrungen mit dem Thema - ich weiß ja, dass ab und an mal "Rollen" in Büchern auch verlost werden.

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Ich kann dazu nur in Bezug auf Verwendung realer Markennamen etwas sagen. Ich habe mir von den zuständigen Personen der betreffenden Rechte-Inhaber die schriftliche Genehmigung zur Verwendung des Markennamens geben lassen, und zwar beschränkt auf das jeweilige Projekt. Die Verantwortlichen wünschten ein Exposé, um sich zu vergewissern, dass ihre Marke nicht negativ dargestellt wird und nach Erscheinen des Buches ein Belegexemplar.

Die schriftliche Genehmigung habe ich an den Verlag weitergeleitet, und damit - sagte djedenfalls dessen Rechtsabteilung - wäre die Sache erledigt.

 

Ich denke, dass es sich bei realen Personen genauso verhält. Wenn jemand schriftlich zustimmt, namentlich in deinem Roman genannt zu werden und zwar nicht nur als Namenszwilling, sondern er selbst als eben DIE real existierende Person, die er - mit beabsichtigtem Wiedererkennungswert - ist, müsstest du damit auf der sicheren Seite sein.

Wichtig ist eben die schriftliche Genehmigung, die du dem Verlag "zu den Unterlagen" einreichst.

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Zunächst mal Danke an Mara und Holger (interessantes PM)! - Ich denke, ihr habt verstanden, worum es geht.

Der Verlag steht übrigens nicht fest, außerdem wird so mancher abwinken, wenn es "kompliziert wird". Daher würde ich das vorab klären.

Es bestärkt mich an und für sich, es zu versuchen - solange es leicht geht. (Ansonsten kann man immer noch umbenamsen.)

 

Es wäre auch nicht mal ein Roman, sondern Kurzprosa (wohl eine Novelle). Die Person soll auch gar nicht beschrieben werden, wie sie ist, sondern es geht eigentlich nur um den Namen.

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Stefan Mühlfried

Also, ich kann mich erinnern, dass in "Der Schwarm" von Frank Schätzing ein Meeresbiologe vorkam, den es sehr wohl gibt. (War dann auch einer der wenigen Protagonisten, die das Ende des Buches erlebt haben.)

Ich nehme mal ganz stark an, dass das ein kleines Dankeschön von Frank Schätzing für die Recherchehilfe war. Und dass der gute Mann sicher damit einverstanden war ...

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

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