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Eva

Was ist Kitsch?

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Hallo zusammen!

 

Nachdem ich keinen Thread zu diesem Thema gefunden habe, wage ich es, einen anzufangen. (Sollte ich alte Kamellen aufkochen, bringt mich zum Schweigen, sollte ich in der falschen Rubrik gelandet sein, verschiebt mich bitte. Danke.)

 

Also:

Was ist Kitsch in der Literatur? Was bedeutet Euch Kitsch, wie geht ihr damit um?

 

Neugierige Grüße

 

Eva

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Für mich ist Kitsch, wie beispielsweise Adalbert Stifter Personen beschreibt. So einfach total verklärt und fern der Realität. Ich mag keine Charaktere, die nur brav, fleißig, gottesfürchtig und was es sonst noch so an - angeblich - erstrebenswerten Eigenschaften gibt.

 

Wie gehe ich damit um? - Ich lese so was nicht freiwillig!

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Kitsch ist für mich auf kalkulierte Weise Niedliches, Mitleiderregendes, Cooles, Modisches, Ästhetisches, Edles, das in Wirklichkeit Massenware ohne Aussagekraft, ohne Sinn, ohne Seele ist.

 

Wenn ich Kitsch höre, denke ich spontan immer erst an in China gefertigten Krimskrams, mit dem sich manche Leute ihr Wohnzimmerregal vollstellen, oder an die dieser Tage überall an den Hausfassaden herumhängenden lebensgroßen Weihnachtsmänner; ich denke weniger an Literatur. Aber in Verbindung mit Literatur denke ich in erster Linie an Trivialliteratur. Die Massenproduktion von Heftromanen nach strikten Schemata und Regeln.

 

Die Amerikaner sind Meister des Kitsches. In jeder musischen Disziplin.

 

Peter

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Hallo Eva,

doch, da war mal was... geh mal in der Suche auf "Trivial" oder "Schwulst" oder "Klischee"... irgendwo hat sich der Kitsch versteckt!

Und wenn du wirklich am Leibe lernen willst, was Kitsch ist, mach einen Besuch um die Weihnachtszeit im selbsternannten Weihnachtsland Elsass. http://www.kiki-net.de/smilies/entsetzt/igitt.gif

 

Schöne Grüße,

Petra

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Eva, ein schneller Versuch am frühen Morgen:

 

Sie umarmten sich. Sina spürte, wie ihr Kloß im Hals noch größer wurde. "Ich werde dich vermissen" murmelte sie in seine Schulter. "Ich dich auch, Kleines." Als sie endlich im Taxi saß und sich umdrehte, hoffte sie inständig, er würde ihre Tränen nicht bemerken.

KITSCH!

 

Er nahm sie in den Arm, sie war einen ganzen Kopf kleiner als er. "Eigentlich bin ich ja froh, dich los zu sein" murmelte er in ihr Haar. Sie hob eine Augenbraue. "'Ferien vom du' mal dringend nötig, was?" "Ganz genau". Sie versuchte, ihm vors Schienbein zu treten, aber er hielt sie so fest im Arm, dass sie sich kaum bewegen konnte. "Na, dann ruf ich wohl besser auch nicht an, was?" sagte sie, als sie ins Taxi stieg. Er lachte. "Bitte nicht. Es sei denn, du liebst es, andere zu quälen." "Mais oui!" Sie grinste ihn immer noch frech an, als das Taxi bereits losfuhr.

KEIN KITSCH (oder? ;D)

 

Für mich ist Kitsch oft das, was die naheliegende Gefühlsregung wäre. Also dahinschmelzen wenn verliebt, heulen bei Abschied, ... es ist sozusagen die langweiligere Variante. Und oft auch noch so zuckersüß, dass einem schlecht wird.

 

Wenn ich schreibe, habe ich auch oft Kitsch-nahe Szenen drin (verliebt sein, trauern etc.), bei denen ich immer bete :) und alles daran setze, dass es nicht Kitsch wird.

 

Für viele andere ist das Thema Liebe vielleicht schon Kitsch, für mich nicht. Liebeskomödien dürfen ruhig sein. Am liebsten aber mit einer Portion Individualismus und Humor, so dass eben der Kitsch nicht so, sagen wir, würgt.

 

Ach so, PS: Ich lieeeebe Kitsch in Bollywood Filmen. Da gehört das zum Genre. Das ist so dermaßen übertrieben, dass ich es schon wieder gerne sehe. Kitschige Frauenromane allerdings (ich nehme mal an, dass Heftromane in diese Kategorie fallen) lese ich irgendwie nicht. (Vielleicht sollte ich mal...?

 

;))

 

Liebe Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Hallo Judith,

 

Für mich ist Kitsch oft das, was die naheliegende Gefühlsregung wäre. Also dahinschmelzen wenn verliebt, heulen bei Abschied, ... es ist sozusagen die langweiligere Variante. Und oft auch noch so zuckersüß, dass einem schlecht wird.

 

Das wäre für mich noch nicht einmal zwangsläufig Kitsch. Es kommt darauf an, wie Du das Schnelzen oder das Heulen sprachlich umwandelst. Expressis verbis würde ich es auch für Kitsch halten, Du weißt, was ich meine ...

 

Damit wären wir übrigens wieder beim Thema "Sprache versus Inhalt" ;D

 

Wenn ich schreibe, habe ich auch oft Kitsch-nahe Szenen drin (verliebt sein, trauern etc.), bei denen ich immer bete   und alles daran setze, dass es nicht Kitsch wird.

 

Keine Sorge, das bekommst DU schon hin :). Da mußt Du gar nicht vom Heulen aufs Treten ausweichen :).

 

Liebe Grüße

Anna

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Hallo an @

 

Ich habe da eine etwas abweichende Meinung:

Kitsch ist für mich ein persönliches Gefühl und keine wissenschaftliche Definition. Problematisch ist es für mich wenn Kitsch mit solchen Wörtern wie "Trivialität" oder "Klischee" in Verbindung gebracht wird. Hat nicht jeder seine eigene Definition? Dann könnte ich auch andere Begriffe in diese Kitschschublade reintun. z.B. Melancholie, Romantik, Liebesleid, Herzenslust, ... alles Begriffe aus dem Gefühlsleben. Ist das alles Kitsch?

Ich denke ganz entscheidend ist es wie ich mit diesen Begriffen sprachlich umgehe.

 

Es lebe der Kitsch ...

ich sehe ihn vor mir, röhrender Hirsch in Öl auf Waldlichtung in der Abendsonne.

Dieses Motiv schmückt hunderte von Wohnzimmern.

 

In hunderten von Schlafzimmern hängen "die betenden Hände" von Albrecht Dürer.

 

In hunderten von Kinderzimmern hängt der Schutzengel im Stile der Nazarener Malschule.

 

Es gefällt ...

ob Kitsch oder kein Kitsch

 

Fabrizius

Fabrizius&&Alle sagten das geht nicht, dann kam einer, der wusste das nicht und hats gemacht
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Ich sehe das wie Fabrizius.

Laut komischer Definition des DUDEN-Synonymwörterbuchs ist Kitsch:

a) Geschmacklosigkeit; (abwertend): Schund; (meist spött.): Edelkitsch.

 

© Duden - Das Synonymwörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2004 [CD-ROM]

 

Die ein oder andere Definition ist gefährlich, man schiebt in Schubladen, riegelt ab, um gewollt intellektuell zu sein.

Wie Fab. Schon sagte kann alles und jedes Gefühl Kitsch sein. „Kitsch“ ist ein Killerwort.

Man tötet damit die Geschmäcker der anderen.

 

Ich kenne Omas aus meinem Altenheim, bei denen hängen im Zimmer auch diese komischen Bildern, die Fab. beschrieben hat, ich mag sie nicht, aber sie hängen überall. Ich weiß leider nicht wie der Maler heißt. Aber so ist die Kunst und Kunst ist nicht trivial. Ich wette: Aus einem rörenden Hirschen, kann man etwas tiefes bauen.

Aber wer’s nicht versucht, der tötet lieber mit Worten, versucht die ganze Welt zu definieren.

 

Deswegen hasse ich mittlerweile auch diese Worte wie „Show, dont tell“, „Kitsch“, „Klischee“ usw.

Schubladenbauer sind wohl die Feinde der Kunst.

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Hi Leute,

 

ich sehe kaum einen Unterschied zwischen Kitsch und Schmalz.  Oh, und heile Welt Geseiere.  :s14

Alpenglühn und klinisch reines Liebesglück, wobei man den männlichen nicht vom weiblichen Charakter unterscheiden kann, weil sie sich völlig gleich benehmen (das hat man soooo oft in Romanen!), angeblich die selben Werte und Sichtweisen haben, sich auf Anhieb verstehen (der perfekte Frauenversteher, der mit zum Klöppelabend geht und niemals nicht von Analsex fantasiert oder gar anderen Frauen auf den Busen schaut).

Gutmenschen.

That's it, you got the picture.  :s17

 

LG

Joy, die von Kitsch Zahnschmerzen bekommt

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Danke Fabrizius, danke Jonny,

 

Ich mag weder röhrende Hirsche noch betende Hände in meiner Wohnung.

 

Aber ich meine, daß ich den Geschmack derjenigen achten, die es mögen. Natürlich finde ich es "kitschig". aber laß den Leuten ihren Geschmack.

 

Bei Diskussionen dieser Art fällt mir immer wieder folgende Geschichte ein:

 

Irgendwo am Mittelmeer - ich war einem Moslem etwas schuldig, eine Kleinigkeit, für die man sich hierzulande mit einem Bier oder einem Kaffee bedankt.

Seine Reaktion auf meine -unbedachte - Einladung zum Bier:

 

wenn du akzeptierst, daß ich keinen Alkohol trinke, und ich akzeptiere, daß du gern Alkohol trinkst, werden wir nie Streit haben

 

Ich frage mich immer noch, woher dieser einfache Mensch das Wissen von Kants kathegorischem Imperativ genommen hat.

 

Schlußfolgerung

Es gibt keinen Kitsch - es gibt meinen Geschmack, aber der muß nicht deiner sein.

Oder eine andere Sichtweise: Wo wären Moore oder Barlach, wo wäre die moderne Malerei, wo die Musik, wenn wir Geschmack vorschreiben würden?

Jeder von uns hat die Möglichkeit aus dem unendlichen und unerschöpflichen angebot das auszusuchen, was ihm gefällt!

 

Gerd

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Problematisch ist es für mich wenn Kitsch mit solchen Wörtern wie "Trivialität" oder "Klischee" in Verbindung gebracht wird.

Hallo Fabrizius,

ich habe nicht gleichgestellt, obige Wörter sind nur eine Hilfe für Eva, in der Suchmaschine des Forums fündig zu werden. Denn Kitsch war immer begleitendes Randthema, wenn es um Schwulst oder Triviales oder Klischees ging.

 

Kitsch und Klischee haben übrigens schon Beziehungen untereinander, denn aus deinen Hirsch kann ich ein Klischee oder Zeichen für eine Generation, eine bestimmte Schicht herausarbeiten!

Plattes Klischee bleibt es dann, wenn ausnahmslos alle Großmütter in meinen Büchern die Hirsche röhren ließen, ich kann es aber als Bild setzen, als Zeichen... (Übrigens lustig, der Kerl wird in meinem neuen Roman genau dafür ironisch zitiert) ;) Wir müssen die Begriffe schon genau auseinanderhalten!

 

Übrigens scheint Kitsch mal wieder was typisch Deutsches zu sein***, denn im Französischen heißt es als Fremdwort "le kit(s)ch" (wie ist das in anderen Sprachen, dem Englischen?) und der Petit Larousse hat durchaus eine genaue Definition:

 

1. Bezeichnung eines Objekts, eines Dekors oder eines Kunstgegenstands von schlechtem Geschmack und für den Massenverkauf vorgesehen.

 

2. Bezeichnung einer Kunstrichtung oder der von ihr hervorgebrachten Werke, die freiwillig und ironisch die Grenze zum schlechten Geschmack überschreiten.

 

*** Laut Kluge kam das Wort um 1870 in deutschen Malerkreisen auf, abgeleitet von einem Werkzeug (Kitsche), mit dem man Straßenschlamm zusammenscharrt und verstreicht. Später sah man "verkitschen" und "verhökern" zusammen, d.h. Literatur, die billigst im Kleinhandel verhökert wurde. Interessant die politische Lage und die Kunst damals... dann ist das Wort wohl über das annektierte Elsass nach Frankreich eingewandert, denn dort gelten wilhelminische Protzbauten mit Hirschgeweihausstattung (Hochkönigsburg in jetziger Form) als besondere Wahrzeichen von le Kitsch.

 

Das Wort ist grundsätzlich an schlechten respektive billigen Massengeschmack gekoppelt.

So definieren es die Franzosen. Wir müssen uns nicht über unseren eigenen subjektiven Geschmack streiten, aber ich denke, die Deutschen, die dieses Wort geschöpft haben, werden genauso feste Definitionen haben, oder? Her damit ;-)

 

Hier ein Vorgeschmack:

(Link ungültig)

 

 

Schöne Grüße,

Petra

 

@Gerd, dein Beispiel mit dem Muslim hinkt, weil es um religiöse Tabus geht (anderer Thread ;-)

Und wir als Autoren sollten uns schon sehr genau Gedanken machen um die Bedeutung von solchen Bezeichnungen. Schließlich auch aufschlussreich, die eigenen Definitionen daran zu überprüfen!

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Hallo an alle,

 

Eva fragte aber nach Kitsch in der Literatur. Oder schreibt ihr über röhrende Hirsche? Die Definitionen und Bilder helfen zwar, aber wie ist das in Texte zu übertragen?

 

Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Hi Petra,

 

doch auch im Englischen gibt es den Begriff "kitschy". Ich weiß zwar nicht, wie genau er definiert ist, aber ich schätze recht ähnlich.

 

Ich finde es immer erstaunlich, daß hier scheinbar niemand das schreibt, was in vielen Erläuterungen als Kitsch bezeichnet wird.

 

Also ich tue das.

 

Ich bemühe mich um gute Sprache, guten Stil, guten Ausdruck und einen hohen Unterhaltungswert.

 

Aber wenn ich alle Argumente hier so betrachte: Ich schreibe Kitsch. Und ich stehe dazu.

 

Ich bin nicht daran interessiert, irgendwann einmal den Literaturnobelpreis zu erhalten. Ich bin nicht daran interessiert, daß sich Literaturkritiker voller Wonne über meine Werke äußern und diese dann tatsächlich von 100 Leuten gekauft werden.

 

Ich will BÜCHER VERKAUFEN! Möglichst viele Bücher sogar. Und das werde ich wahrscheinlich nicht tun, wenn ich hochgeistige oder tiefdurchgeistigte Literatur verfasse. Ruhm und Lob in allen Ehren ... es macht mich sehr viel glücklicher, wenn ich 30.000 Exemplare eines Buches verkaufe (oder noch mehr) und für mein nächstes Manuskript einen noch besseren Vorschuß bekomme.

 

Nennt mich Kapitalist - aber das ist mein Ziel. Ich möchte unterhalten. Ich möchte, daß meine Leser zufrieden sind und ein weiteres Buch von mir kaufen. Ich möchte damit Geld verdienen. So wie auch die meisten Verlage daran interessiert sind, Geld zu verdienen. Ob meine Bücher dann als Kitsch bezeichnet werden ...?

 

Sicher. Von einigen ganz bestimmt. Aber damit kann ich leben, so lange meine Bücher so geschrieben sind, daß sie mir selbst gefallen und ich mich nicht davor gruseln muß, mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden :-).

 

Ciao

peti

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Ich bemühe mich um gute Sprache, guten Stil, guten Ausdruck und einen hohen Unterhaltungswert.

Aber wenn ich alle Argumente hier so betrachte: Ich schreibe Kitsch. Und ich stehe dazu.

Hallo Peti,

hilf mir vom Schlauch, das widerspricht sich doch? (Zumindest müsstest du dann das "gut" streichen?)(Wobei ich nach enzyklopädischen Definitionen gehe, nicht nach persönlichen Geschmacksargumenten hier).

 

@Judith: Kitsch ist strenggenommen ein Kunstbegriff und wird auf Literatur allenfalls umgangssprachlich übertragen. Strenggenommen hat er da nichts zu suchen. Kann es sein, dass hier Begriffe wie Klischees / Triviales vermengt werden?

Schöne Grüße, Petra

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Hallo Fabrizius,

ich habe nicht gleichgestellt, obige Wörter sind nur eine Hilfe für Eva, in der Suchmaschine des Forums fündig zu werden. Denn Kitsch war immer begleitendes Randthema, wenn es um Schwulst oder Triviales oder Klischees ging.

 

Sorry Petra,

hab ich auch so gesehen, hab das nicht auf dein posting bezogen.

"Kitsch" ist so ein komisches Wort ... jeder interpretiert da was anderes hinein. Wenn ich was Kitschiges mag, dann muss ich dazu stehen. Kommt schon mal vor.  :s18

Find ich auch nicht sooo schlimm, wenn ich nicht andauernd andere damit belästige.

 

http://www.fabrizius-online.de/fab/engel.jpg

 

Als Kind hatte ich so einen Schutzengel (Nazarener-Stil) über meinem Bett hängen. An jede Einzelheit kann ich mich erinnern. Am meisten hatte es mir diese kleine Schlange im Vordergrund auf dem Stein angetan. Es sind Erinnerungen an meine Kindheit, die heute noch ganz nahe sind.

 

Grüsse

Fabrizius

Fabrizius&&Alle sagten das geht nicht, dann kam einer, der wusste das nicht und hats gemacht
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Hallo Peti,

 

die Frage war doch nur "Was ist Kitsch", und nicht ob ich mich weigere welchen zu schreiben, oder? ;) Das tue ich nämlich nicht. Bin gerade dabei genau das zu tun, weil ich dafür bezahlt werde. Es ist ein Job!

Dennoch stehe ich zu meiner Definition von Kitsch. :s21

 

LG

Joy

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Hallo Petra,

 

wieso widerspreche ich mir? Nur weil ich mich um eine gute Sprache bemühe?

 

Ja, nach meinem Verständnis bemühe ich mich darum. Das mag ein Kritiker völlig anders bewerten.

 

Aber abgesehen von der Sprache erfülle ich Klischees. Ich lasse meine Protas zum Abschied weinen (nein, sie sind nicht immer nur geistreich, cool und witzig).

 

Sie lassen sich ganz sicher in Schemata drängen, die vom Genre her von ihnen erwartet werden.

 

In meinen Büchern ist die Welt nach Irrungen und Wirrungen am Ende doch noch in Ordnung. Zumindest in Büchern brauche ich ein Happy End, auch wenn ich den Eindruck habe, daß es als künstlerisch nicht sonderlich wertvoll erachtet wird.

 

Und aus dem Grund bekenne ich mich zum Kitsch :-).

 

Ciao

peti

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Grundgütiger, das ist schon wieder so 'ne Geschmackskiste, bei der zuerst alle erklären, was sie persönlich kitschig finden, bis irgendwann diejenigen, die sich der Unterhaltung verschrieben haben, sich erkannt glauben und sich ziemlich aggressiv entweder gegen den Vorwurf verwahren oder sich demonstrativ dazu bekennen, weil der Angriff sowieso nur von den arroganten Feuilletonhochliteraten kommen kann. :s09

 

Themawechsel, bitte! Übermorgen ist Weihnachten! :s04

 

Adventsgrüße,

Iris :s17

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Kitsch ist für mich etwas Eindimensionales, Simples, Plattes.

 

Nicht-Kitsch ist es, wenn Ambivalenz, Tiefgründigkeit, Widersprüchlichkeit enthalten sind.

 

Auch eine vermeintlich platte Liebesszene kann m.E. Nicht-Kitsch sein, wenn durch Kontext und Personencharakteristik etwas Schmerzliches, Zerrissenes, Tragisches, Schwieriges dazu kommt.

Von daher kann auch ein sehr klischeebeladener Dialog Nicht-Kitsch sein, wenn der Leser etwas Unausgesprochenes mitlesen bzw. mithören kann.

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Grundgütiger' date=' das ist schon wieder so 'ne Geschmackskiste, bei der zuerst alle erklären, was sie persönlich kitschig finden[/quote']

Die Krux sehe ich gerade auch... klare Definitionen und vor allem Begriffsklärungen, vor allem Begriffsabgrenzungen interessieren nicht. Wird fröhlich alles durcheinandergeworfen ;-)

 

Themawechsel, bitte! Übermorgen ist Weihnachten!

Auch ohne Weihnachten klink ich mich aus. Bringt nix :s21

 

Freizeitliche Grüße,

Petra

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Hallo Joy,

 

meine Antwort gehört genaugenommen nicht nur in diesen Thread. Ist ein wenig übergreifend. Ich habe mich heute durch diverse Themen gelesen.

 

Vielleicht interpretiere ich das zu krass, aber mir kommt es so vor, als sei nach Meinung vieler hier ein Buch nur dann ein gutes Buch, wenn es nichts enthält, was man nicht auch weglassen könnte, es sprachlich einwandfrei geschliffen, vielleicht sogar außergewöhnlich ist (Glückwunsch jedem Autoren, dem der Lektor nicht die Eigenheiten mit Hinblick auf sprachliche Konformität rausredigiert), es jeden Kritiker in Entzücken versetzt und sich dennoch (noch zu Lebezeiten des Autoren) verkauft wie geschnitten Brot. Also eine eierlegende Wollmilchsau.

 

War vielleicht ein wenig Overkill, so daß der Begriff "Kitsch", den ich persönlich als sehr negativ behaftet betrachte, das Faß zum Überlaufen brachte. Sorry.

 

Ich fühle mich nur hin und wieder so fehl am Platze, weil ich weiß, daß ich offensichtlich nicht dieselben heren Ambitionen wie allen anderen verfolge, sondern sehr viel einfachere.

 

Ciao

peti

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Hallo Peti,

 

das hast du sehr gut ausgedrückt und ich gebe dir Recht. Ich finde das ist in der Tat eine Schwäche dieses Forums.

 

@Iris und Petra

wenn dieses Thema euch langweilt, warum daran beteiligen und anderen den Spaß verderben? Iris, wenn du für Themenwechsel plädierst, warum nicht selbst mal ein interessantes anstoßen? :s21

 

LG

Joy, der es hier manchmal auch eine Spur zu elitär zugeht. Reden wir nun über unseren Beruf oder tun wir nur so?

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.Hallo,

 

Vielleicht kann man den Begriff des Kitsches von seiner Wirkung her zu erklären versuchen:

 

Ich denke, der Terminus ist insofern relativ, als jeder etwas anderes als kitschig empfindet.

 

Aber ich glaube, das Wesen des Kitsches ist, dass er, wenn er als solcher empfunden wird, keine Emotionen mehr auslöst.

 

In der Literatur heißt das für mich: Eine kitschige Liebesszene berührt mich nicht, sondern sie löst entweder gar nichts aus oder bewirkt sogar das Gegenteil des ursprünglich vom Autor Intendierten.

Ebenso eine kitschige Trennungsszene etc.

Aber WAS jeder einzelne als kitschig empfindet, das variiert.

 

Hm, oder haben das schon etliche von Euch vor mir gesagt? Ich habe zugegebenernaßen nicht mehr alle Beiträge gelesen :)

 

Liebe Grüße

Anna

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