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UteK

Autoren-Akademie von Bastei-Lübbe

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

In Gesagtes und Geschriebenes wird immer sehr viel hineininterpretiert. Selten das Richtige, merkwürdigerweise.

Mich plagen eigentlich keine unterschwelligen Gefühle und Befürchtungen in diesem Thema, ich habe nur kundtun wollen, dass sich für mich nicht erschließt, was der Verlag mit diesen Seminaren beabsichtigt. Zwar gab es darauf viele Antworten, aber es sind eben zu viele Antworten, und keine davon hinterlässt mich mit dem Aha-Effekt, dass es so sein muss und nicht anders.

Was die Erwartung der Seminarteilnehmer angeht, nämlich einem Verlagsvertrag näher zu kommen, angeht - nun ja, das könnte man als Unterstellung interpretieren. Wissen kann man es ja nicht, was sie umtreibt. Aber die Grenze zwischen Meinung und Unterstellung war schon immer fließend.

Dass man erst mal abwarten solle, was viele postulieren - womit denn warten? Mit dem Gedankenaustausch über dieses Thema? Nee, da muss man nicht warten. Die Gedanken sind frei.

Sicher werden sich in der nächsten Zeit Fakten ergeben, aus denen man sich eine bessere und fundiertere Meinung bilden kann. Aber es liegt nun mal in der Natur der Menschen, zu antizipieren und zu spekulieren.

Peter

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In Gesagtes und Geschriebenes wird immer sehr viel hineininterpretiert. Selten das Richtige' date=' merkwürdigerweise.[/quote']

 

Das ist immer eine Frage des Standpunktes. Wenn eine Sache klar und eindeutig ist, ist keine Diskussion notwendig. Eine Diskussion hingegen lebt von Hypothesen bzw. Interpretationen, die auf eine mögliche Stimmigkeit von den Diskutanden überprüft werden.

Und was letztlich richtig und was falsch ist, das muss jeder einzelne für sich entscheiden.

 

Klar ist, dass es prinzipiell eine gute Sache ist, wenn sich jemand um die Förderung des schriftstellerischen Nachwuchses kümmert.

 

Klar ist m.E. auch, dass zahlreiche Teilnehmer solcher Seminare darauf hoffen, "entdeckt" zu werden, da das Seminar von einem Verlag angeboten wird.

 

Die Diskussion ergibt sich jetzt aus den unterschiedlichen Standpunkten. Wie steht jeder einzelne dazu? Welche möglichen Vorteile/Risiken sieht er darin?

 

Und auf einer zweiten Ebene ist es auch spannend, mal den Versuch einer Analyse zu machen, warum bestimmte Meinungen sich herausbilden könnten.

 

Denn durch das "Warum" bekommt man noch mal einen anderen Blickwinkel, vieles relativiert sich. Es ergeben sich neue Diskussionsansatzpunkte.

 

Gruß, Melanie

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Also irgendwelche Ängste oder Befürchtungen löst dieses Angebot überhaupt nicht aus. Warum sollte es? Wenn dadurch ein paar besser geschriebene Bücher auf den Markt kommen, kann ich das nur begrüßen, als Leser und als Autor. Trotzdem darf es doch erlaubt sein, ein paar Fragen zu stellen.

 

Das Angebot sieht recht umfangreich aus, die Themen sind auf den ersten Blick interessant. Man hat sich Mühe gegeben, Erfolgsautoren als Kursleiter zu gewinnen. Schönes Konzept also.

 

Trotzdem frage ich:

- was lernt man in 2 Tagen?

- Ist ein Erfolgsautor auch immer eine guter Pädagoge?

- Und warum macht das ein Verlag?

 

In der Softwarebranche, in der ich beheimatet bin, versuchen Firmen, sich eine möglichst große Entwickler-Community rund um ihr Produkt zu erschließen, wie Apple, Google-Android als Beispiel. Dabei geht es nicht darum, den Leuten das Programmieren beizubringen, sondern den Umgang mit der firmeneigenen Software, damit sie möglichst viele, interessante Apps damit entwickeln, was dann wieder positiv und oft marktentscheidend auf den Hersteller zurückfällt. Also nichts altruistisches, sondern eine ganz, den Interessen des Unternehmens förderliche Strategie. Was ja völlig in Ordnung ist.

 

Deshalb die für mich interessante Frage, was bezweckt ein Verlag, der ja nun wirklich auch andere Sorgen hat, mit dieser Reihe? Ich glaube nicht, dass damit viel Geld verdient wird, aus altruistischen Motiven wird es sicher nicht gemacht, mit Manuskripten wird man eh zugeworfen. Man könnte ja auch externe Kurse sponsern, wenn man die Literatur und Schreibkunst allgemein fördern will. Warum wertvolle Arbeitszeit von gut bezahlten Mitarbeitern wie Lektoren in dieser Form zu binden?

 

Ich stelle diese Fragen nicht als Kritik, sondern weil ich die Sache aus betriebswirtschaftlichen Gründen spannend finde. Eine interessante Initiative, in jedem Fall aus der Ecke eines Verlages neuartig. Was genau verspricht man sich davon? Mir kommt es in jedem Fall so vor, als wolle man sich eine Autoren-Community aufbauen, auf die man bei Bedarf immer zurückgreifen kann, wenn man bestimmte Marktinitiativen lancieren möchte. Eine neue Form der Autorenbindung, ein Lübbe-trainiertes Schreiberheer. :)

 

Und bei Erfolg wird es vielleicht Schule machen.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Eine interessante Initiative' date=' in jedem Fall aus der Ecke eines Verlages neuartig. Was genau verspricht man sich davon? Mir kommt es in jedem Fall so vor, als wolle man sich eine Autoren-Community aufbauen, auf die man bei Bedarf immer zurückgreifen kann, wenn man bestimmte Marktinitiativen lancieren möchte. Eine neue Form der Autorenbindung, ein Lübbe-trainiertes Schreiberheer.  :)[/quote']

Ganz sicher. Ich habe mich anlässlich des Buches "Schreiben ist nichts für Feiglinge" mal mit vielen Autoren beschäftigt, die ich aus früheren Seminaren/Foren kenne. Keiner hat nach einem solchen Seminar einen Verlagsvertrag bekommen (zumindest keiner, den ich kenne). Aber es haben sich Verbindungen, Kenntnisse, Connection ergeben und irgendwann hat das dann zu Verträgen geführt. Schließlich werden die meisten, wenn sie später etwas interessantes haben, erstmal dort anklopfen, wo sie bereits Kontakte haben.

 

Übrigens ist Lübbe zwar der erste große Verlag, der sowas macht, aber nicht der erste überhaupt. Die Edition Oberkassel hat das schon länger. Und es gab hier auch die Ankündigung von Kursen mit erfolgreichen Autoren, bei der ich leider den Namen der Organisation nicht mehr weiß.

 

herzliche Grüße

 

Hans Peter

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(Peter_Dobrovka)

Also irgendwelche Ängste oder Befürchtungen löst dieses Angebot überhaupt nicht aus. Warum sollte es? Wenn dadurch ein paar besser geschriebene Bücher auf den Markt kommen, kann ich das nur begrüßen, als Leser und als Autor. Trotzdem darf es doch erlaubt sein, ein paar Fragen zu stellen.

 

Das Angebot sieht recht umfangreich aus, die Themen sind auf den ersten Blick interessant. Man hat sich Mühe gegeben, Erfolgsautoren als Kursleiter zu gewinnen. Schönes Konzept also.

 

Trotzdem frage ich:

- was lernt man in 2 Tagen?

- Ist ein Erfolgsautor auch immer eine guter Pädagoge?

- Und warum macht das ein Verlag?

Ah, schön, ich bin mit meinen Gedanken doch nicht ganz alleine ... :)

 

In der Softwarebranche, in der ich beheimatet bin [...] geht es nicht darum, den Leuten das Programmieren beizubringen, sondern den Umgang mit der firmeneigenen Software, damit sie möglichst viele, interessante Apps damit entwickeln [...]

Ja, eben. Hier ist der Nutzen für beide Seiten auch glasklar zu erkennen. Die Anbieter wollen Software für ihre Geräte, und die Entwickler wollen am Kuchen teilhaben. Und die teils horrenden Seminargebühren sortieren die Nichtprofis gleich mal aus. Nur, wer es ernst meint und seine Brötchen damit verdienen will, darf die Zeit der Veranstalter in Anspruch nehmen.

Und der Knackpunkt, warum man das auf so ein Schreib-Seminar nicht übertragen kann, ist, dass in der Softwarebranche eben nicht das Programmieren beigebracht wird. Weder Schreiben noch Programmieren lernen kann ein Seminar dieser Größenordnung leisten. So eine Ausbildung erfordert monate- bis jahrelange Beschäftigung. (Wobei ich nur Programmierer kenne, die sich die Grundlagen selbst beigebracht haben oder von Freunden abschauten. Eine zertifizierte Grundausbildung ist die Ausnahme, nicht die Regel.)

 

Deshalb die für mich interessante Frage, was bezweckt ein Verlag, der ja nun wirklich auch andere Sorgen hat, mit dieser Reihe? Ich glaube nicht, dass damit viel Geld verdient wird, aus altruistischen Motiven wird es sicher nicht gemacht, mit Manuskripten wird man eh zugeworfen. Man könnte ja auch externe Kurse sponsern, wenn man die Literatur und Schreibkunst allgemein fördern will. Warum wertvolle Arbeitszeit von gut bezahlten Mitarbeitern wie Lektoren in dieser Form zu binden?

 

Ich stelle diese Fragen nicht als Kritik, sondern weil ich die Sache aus betriebswirtschaftlichen Gründen spannend finde. Eine interessante Initiative, in jedem Fall aus der Ecke eines Verlages neuartig. Was genau verspricht man sich davon?

Ja, ja, ja! Genau das sind die Überlegungen, die mich hier umgetrieben haben!

 

Mir kommt es in jedem Fall so vor, als wolle man sich eine Autoren-Community aufbauen, auf die man bei Bedarf immer zurückgreifen kann, wenn man bestimmte Marktinitiativen lancieren möchte. Eine neue Form der Autorenbindung, ein Lübbe-trainiertes Schreiberheer.  :)

Ob das jedoch funktioniert, ist für mich sehr fraglich. Eben weil man das Schreiben nicht in 2 Tagen erlernt (überspitzt ausgedrückt, bitte jetzt nicht einwenden, dass man nur bestimmte Themen behandelt).

Würde man es in Analogie zur Softwarebranche betrachten, würden die Fortgeschrittenenseminare zum Ziel haben, die Teilnehmer auf die Verlagslinie einzustimmen. (Aber was sollen dann diese Einsteigerseminare? Egal erst mal.)

 

Aaaaber (und hier kommt das Aber): Während die Geräteanbieter, Tool-Entwickler und Entwicklungumgebungs-Entwickler kein Limit haben, wie viele Leute Apps für und mit ihren Sachen entwickeln, weil sie für diese Sachen nicht als Verleger fungieren, und jeder noch so kleine Scheiß (pardon den Ausdruck) ihren Umsatz steigert, wird bei einem Verlag nur durch Verlegen ein Produkt daraus. Und deswegen funktioniert dieses Modell nicht.

Und an willigen Autoren herrscht kein Mangel.

Bleibt dann immer noch die Frage: Wozu das alles?

 

Eine mögliche Antwort, die bisher noch gar nicht erwähnt wurde: Die sich das ausgedacht haben, wissen es selbst nicht oder sie haben es nicht zu Ende gedacht.

 

Aber mir ist inzwischen noch ein anderer Gedanke gekommen:

Es könnte sich um eine zweite und dritte Selektionsstufe handeln. Wenn Lübbe 5000 unverlangte Manuskripte pro Jahr bekommt, bekommt es vielleicht auch extrem viele Bewerbungen für diese Seminare. Die Willigkeit, Geld einzuzahlen, ist ein Hinweis, dass es dem Autor ernst ist, und er bereit ist, wenn er schon Geld investiert hat, an einer Sache auch dran zu bleiben. Wird sicher genug Hobbyschreiber geben, die einfach ein bissel Geld zuviel haben, aber die Gauß'sche Glocke hat nun mal auch Ränder.

Und die, die vielversprechend aussehen, werden noch mal genauer unter die Lupe genommen. Eventuell vielleicht sogar vorsichtig auf Verlagslinie getrimmt. Wobei man sich die nicht unerheblichen Unkosten für diesen zweiten Blick dann vom Autor erstatten lässt. Einen Verlagsvertrag hat man damit als Autor noch nicht, aber der Verlag erhält von ihm ab da passgenauere Manuskripte. Und von denen könnte es dann eins zur Veröffentlichung schaffen.

 

Und bei Erfolg wird es vielleicht Schule machen.

Definiere Erfolg.

 

Peter

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Peter, bitte nimm dich im weiteren Verlauf der Diskussion zurück. Deine ausschweifenden Beiträge sollten keineswegs den Eindruck vermitteln, als sprächest du mit deinen hanebüchenen Spekulationen für eine Mehrheit der Autoren (z.B. hier: "...Eventuell vielleicht sogar vorsichtig auf Verlagslinie getrimmt. Wobei man sich die nicht unerheblichen Unkosten für diesen zweiten Blick dann vom Autor erstatten lässt.). Es wäre schade, wenn wir aufgrund der Hartnäckigkeit einzelner den Thread schließen müssten.

 

Viele Grüße

 

Martina

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Da ich die Seminare bezüglich Programmieren kenne und selbst einige gehalten habe, möchte ich doch einige seltsame Vorstellungen darüber richtigstellen.

 

Früher hatten Programmierer keine Ausbildung, weil es keine gab (das gleicht der Situation beim Schreiben bis vor kurzem, auch damals gab es Leute, die behaupteten, dass Programmieren eine Kunst sei, die man nicht lehren könne  :s16). Ich war zB unter den ersten zehn Informatikstudenten in München 1970.

 

Aber heute ist das anders, du wirst dich als Neuling schwer tun, einen Job in dem Bereich zu bekommen ohne eine Ausbildung. Die Leute, die du anstellst, können Programmieren, zumindest in Grundzügen.

 

Die Firmen veranstalten durchaus Seminare für ihre Mitarbeiter, allerdings sind das dann spezielle Themen, weil die Angestellten die Grundlagen kennen. Ich habe zB am Leibnitz Rechenzentrum Kurse für Algol68 und Pl1 gehalten. Da Verlage keine angestellten Autoren haben und entsprechende öffentliche Ausbildungen rar sind, ist es nur logisch, dass sie für ihre (potentiellen) freiberuflichen Autoren Seminare veranstalten.

 

Und während deutschsprachige Autoren in der Regel nur in einer Sprache schreiben, ist das beim Programmieren anders. Da gibt es eine Vielzahl von Sprachen und Systemen und die Hersteller dieser Systeme veranstalten Seminare, damit die Programmierer damit umgehen können, wie Andreas richtig gepostet hat (und natürlich, damit möglichst viele Programmierer ihre Programmiersprache / Programmierumgebung nutzen).

 

Das Arbeitsamt hat viele, viele arbeitslose Akademiker zum Programmierer umgeschult, das war eine richtige Industrie und es gab jede Menge Schulen, die das für das Arbeitsamt getan haben (Wie es heute aussieht, weiß ich nicht). Mir ist nicht bewußt, dass das Arbeitsamt Umschulungen zum Autor finanziert  :s22, vielleicht aber die Umschulung vom arbeitslosen Autor zum Programmierer?

 

Dieses ganze System der Fortbildung im Programmiererbereich gibt es beim Schreiben nicht und es gibt auch kaum festangestellten Autoren.

 

Das nur zur Richtigstellung.

 

herzliche Grüße

 

Hans Peter

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Das Arbeitsamt hat viele, viele arbeitslose Akademiker zum Programmierer umgeschult...

 

Was haben Sie studiert? Auf Lehramt? Dritter Gang, letzte Tür. Genau, die mit der Aufschrift "Umschulung Systemprogrammierer."

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Ich versteh die ganze Aufregung nicht und verlier hier auch langsam den Überblick.

 

Ich hab mich auch bei Bastei-Lübbe für einen Kurs angemeldet: Selbstvermarktung im Netz. Ich erhoffe mir davon weder einen Verlagsvertrag (da bin ich bestens versorgt) noch sonstwas. Ich will einfach nur noch ein paar Tricks und Kniffe erlernen, die mir eventuell Zeit sparen. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich mache übrigens gerne Weiterbildung, z.B. in Wolfenbüttel oder in der Textmanufaktur. Man lernt etwas, es macht Spaß und man trifft sich mit Gleichgesinnten.

Was also ist dabei, sich in Form von Seminaren weiterzubilden? Die Kosten? Klar kosten die was. Gute Referenten kosten Geld, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Volkshochschule mag billiger sein, ob's was bringt ... Ein Fachbuch lesen, funktioniert auch. Niemand wird gezwungen, sein Geld für ein Seminar auszugeben.

 

LG

Elli

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