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ClaudiaB

Drei Worte auf einmal von Maria Knissel

Empfohlene Beiträge

Ein unsentimental und leise erzählter Roman über ein Stück deutsche Gegenwartsgeschichte, den langsamen Zerfall einer Familie nach dem Unfall des ältesten Sohnes und nicht zuletzt über Musik. Die Geschichte wirft Fragen auf nach dem Umgang mit Komapatienten, nach dem, was Leben eigentlich ausmacht, sie gewährt Einblicke in das Innenleben eines Musikers und dessen Alltag und in das Alltagseben mit einem behinderten Menschen. Schonungslos und offen, aber niemals hoffnungslos und erfrischend frei von Klischees. Der Unfall von Klaus, dem älteren Bruder, verändert das Leben des Ich-Erzählers, Chris, radikal. Seine Eltern haben keine Zeit mehr, die Kommunikation versiegt, das Familienleben bröckelt, jeder ist auf seine Weise einsam. Chris will Musiker werden, Musik ist sein Weg nach draußen, in ein freieres Leben. Darum kämpft er, ebenso wie um sein Verhältnis zu seinem behinderten Bruder. Aber kein Hollywood-Wunder geschieht. Er befreit sich nicht durch Jazzmusik, er lebt den normalen Musiker-Alltag mit Musikschule und Gigs, er entwickelt sich weiter, er erfährt Glücksmomente in der Musik und im Umgang mit dem Bruder, aber er schildert uns auch seine Abneigung, seinen Ekel und seine Hilflosigkeit, seine Rückschläge auf diesem langen Weg des Lernens. Dies alles erzählt er so spannend, dass man an seinen Lippen hängt. Auch die personalen Nebenstränge erzeugen sofort diesen Sog. Die Szenen sind souverän erzählt, oft kurz, verknappt und es gibt keine überflüssigen Erklärungen, die handelnden Personen sprechen für sich selbst und überlassen es dem Leser, sich ein Bild zu machen. Ein Buch, das lange nachwirkt.

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Hab das Buch jetzt bestellt - bin sehr gespannt. Beste Grüße, Barbara

Jedenfalls bleibt die Tatsache, dass es im Leben nicht darum geht, Menschen richtig zu verstehen. Leben heißt, die anderen misszuverstehen ... Daran merken wir, dass wir am Leben sind: wir irren uns. (Philip Roth)

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Hier ist der Link auf meine Rezension:

 

(Link ungültig)

 

Ich war fasziniert von dem Buch.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Ach wie schön! Dann hoffen wir doch mal, dass dieses Buch den Weg auf den einen oder anderen "Gabentisch" findet.

Freut mich besonders, weil du selbst Musikerin bist :).

... und ich bin sonst ganz schön mäkelig, was Musikbeschreibungen in Büchern betrifft ... :-X

Liebe Grüße

Claudia

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Februar 21, Kampa

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