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(Reingard)

Wie nennt man diese Perspektive?

Empfohlene Beiträge

Mensch, ist das lebendig hier :s04!

 

@Christine

Zum Zeitpunkt, zu dem er die Geschichte erzählt, hat er ordentlich Probleme. Das drückendste: Liebste weg und selber schuld. Ich überlege, ihn zunehmend angeschickert (im Wein liegt Wahrheit) erzählen zu lassen.

 

 

Na dann passt das DU absolut, finde ich, liebe Reingard!

 

Und wenn ER nur eine Nebenfigur ist, braucht es, so finde ich, wirklich keine Erklärung für das DU.

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich keiner im Exposé für die Perspektive interessiert. Die Leseprobe muss sitzen, dann klappt es schon!

 

Viele Erfolg mit der Geschichte!

Ich halte dir die Daumen!

 

lG

Christine

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Liebe Reingard,

 

die Antwort kommt etwas spät, leider habe ich deine Frage erst jetzt gelesen.

Die Frage nach der Perspektive ist die Frage nach der Erzählinstanz. Nach Petersen handelt es sich hier um ein Personales Erzählverhalten. Ein Selbstgespräch (Gespräch mit dem Weinglas etc.) ist nichts anderes als ein innerer Monolog. Nach Genette handelt es sich um einen Homodiegetischen Erzähler. Wenn der Erzähler selbst die Hauptfigur in der Erzählung ist, handelt es sich um einen Autodiegetischen Erzähler. Da ich deine Geschichte nicht kenne, kann ich das nicht beurteilen.

Ich hoffe, diese Antwort hat alle Klarheiten ;) beseitigt.

 

Liebe Grüße

Johanna

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Ihr seid die Besten. Ich will ja zum allerersten mal ein Exposé verschicken, und wir ihr mir hier sachlich, leidenschaftlich und kompetent euer Wissen und eure Erfahrung schenkt, das rührt mich. Echt.

 

@ Johanna

Homodiegetischer Erzähler - klingt irgendwie nicht gesund  ;). Danke, du hast alle Klarheiten souverän beseitigt und ganz nebenbei meinen Bildungshorizont gesprengt.

 

@fast alle

Ja, der Brenner. Dann muss ich den wohl auch endlich mal lesen (um Krimis mache ich sonst eher einen Bogen). Danke für diesen und alle anderen Lesetipps, da werde ich bestimmt einigen nachgehen.

 

Als Lektor würde ich erst mal denken, dass die Frau weiß, was sie geschrieben hat (und weshalb).

Klingt gut, Barbara, einen solchen Eindrück würde ich gerne hinterlassen!

 

@ Martina

Du hast erfolgreich nur Inhaltsangabe mit Textprobe angeboten? Das ist eine sehr wertvolle Information für mich. Natürlich möchte ich alles richtig machen - aber was ist schon richtig? Mit hunderprozentiger Sicherheit definiert das jeder Agent und Lektor anders.

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich keiner im Exposé für die Perspektive interessiert. Die Leseprobe muss sitzen, dann klappt es schon!

Christine, damit bist du auf einer Linie mit Martina. Finde ich entspannend.

 

Wahrscheinlich wird es mir ohnehin nicht erspart bleiben, mein Angebot mehrmals zu verschicken; ich könnte also gut zwei verschiedene Varianten ausprobieren.

 

So, meine Lieben, noch einmal allen dankeschön. Ich fühle mich nun umfassend gut beraten, lasse alles wirken und sollte mir mit diesem Stoff tatsächlich einmal ein Vertrag winken, lasse ich es euch hier wissen!

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Liebe Reingard,

 

Ich würde schreiben "erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Person/Figur XY".

 

Wahrscheinlich wird es mir ohnehin nicht erspart bleiben' date=' mein Angebot mehrmals zu verschicken; ich könnte also gut zwei verschiedene Varianten ausprobieren.[/quote']

 

Viel Erfolg - ich habe vor meinem 1. Vertrag immer 2 oder 3 Verlage auf einmal angeschrieben. Und immer wie statistisch ausgewählt - ein großer, ein kleiner, oder ein auf Krimis spezialisierter/ein allgemeiner. Die Antworten waren irgendwie lustig zu beobachten ... wie: das Thema Tee verkauft sich nicht. (Ahso.)

 

Winke nach Salzburg von Wien!

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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Liebe Anni,

 

Ich würde schreiben "erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Person/Figur XY".

 

Ich hab ja zwei "Sichten". Ein bisschen Raum soll der Du-Part schon bekommen.

 

ich habe vor meinem 1. Vertrag immer 2 oder 3 Verlage auf einmal angeschrieben. Und immer wie statistisch ausgewählt  - ein großer, ein kleiner, oder ein auf Krimis spezialisierter/ein allgemeiner.

Die Frau hat Methode. Da werde ich mir ein Scheibchen abschneiden.

 

Die Antworten waren irgendwie lustig zu beobachten ... wie: das Thema Tee verkauft sich nicht. (Ahso.)

;D

 

Winke nach Salzburg von Wien!

Bin zwoa a Soizbuagarin, leb oba unta de Schwobn (Schduagad is ums Eck)

 

Drum die "Grüßle" ;)

 

Sonnig-fröhlich wünsch ich dir ebensolches Wetter samt heller Stimmung,

Reingard

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Liebe Anni,

 

Ich würde schreiben "erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Person/Figur XY".

 

Ich hab ja zwei "Sichten". Ein bisschen Raum soll der Du-Part schon bekommen.

 

Dann vielleicht "aus Sicht von X und Y" ...

 

ich habe vor meinem 1. Vertrag immer 2 oder 3 Verlage auf einmal angeschrieben. Und immer wie statistisch ausgewählt  - ein großer, ein kleiner, oder ein auf Krimis spezialisierter/ein allgemeiner.

Die Frau hat Methode. Da werde ich mir ein Scheibchen abschneiden.

 

Da bin ich gespannt - man lernt einiges so ...

 

Griaß di :-)

 

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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Es gibt ja verschiedene Arten' date=' seinen Roman zu präsentieren. Du kannst ein ausgeklügeltes Exposé mit Pitch, Klappentext, Figurenpersonal, Romanstruktur, Bestimmung der Erzählhaltung, Kurzinhalt und Inhaltsangabe anbieten und eine Textprobe beilegen, du kannst aber auch einfach nur eine Inhaltsangabe und eine Textprobe verschicken und das alles ohne weitere Erläuterung wirken lassen. Ich selbst wende mal dieses, mal jenes an und hatte mit beiden Varianten schon Erfolg.[/quote']

Das sollte man nie vergessen, dass auch Lektoren und Agenten unterschiedliche Vorlieben haben. Der eine will nur Textprobe und Exposé, die andere Pitch, Klappentext Personenliste, ...

 

Gibt da keine Ideallösung, da muss man immer abwägen, was am besten zur Geschichte und zur Autorin passt.

 

Spinner hat das mal zu recht im Forum dargestellt, dass diese "So und nur so darf man es machen" Ratschläge nicht viel weiterhelfen.

 

Raingard, das, was du jetzt hast, ist klar und eindeutig und ich würde sagen, so kannst du es schreiben. Aber du könntest auch gar nichts über die Erzählhaltung in der Bewerbung schreiben. Das musst du entscheiden, was am besten passt. Die Pro- und Contraargumente liegen auf dem Tisch.

 

herzliche Grüße

 

Hans Peter

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Zitat: @ Johanna

Homodiegetischer Erzähler - klingt irgendwie nicht gesund  ;). Danke, du hast alle Klarheiten souverän beseitigt und ganz nebenbei meinen Bildungshorizont gesprengt.

 

Keine Sorge, alles gesund.  :D Homo kommt aus dem Griechischen und bedeutet gleich. Diégèse ist aus dem Französischen und bedeutet Erzählung, Erörterung, Ausführung.

 

Zitat: Ich hab ja zwei "Sichten". Ein bisschen Raum sollte der Du-Part schon bekommen...

 

Genau das wollte ich mit meiner Ausführung erklären. Du hast keine zwei Sichten, es sei denn, du meinst mit der zweiten Sicht nicht den Du-Part der Lore, sondern die zweite Figur Walter. Die Figur der Lore und der Du-Part sind eine Sicht, die Personale oder Homodiegetische. Der innere Monolog ist eine Form der Personalen/Homodiegetischen Erzählinstanz. Wenn der Erzähler dem Leser die Geschichte aus der Sicht einer Figur erzählt, auch wenn es Gedanken, Selbstgespräche etc. sind, ist sie aus der Personalen/Homodiegetischen Erzählinstanz erzählt. Es sind keine verschiedenen Perspektiven.

 

Hoffentlich konnte ich meinen Beitrag damit etwas erklären.  :)

 

Liebe Grüße

Johanna

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Liebe Johanna,

 

dankeschön, das ist ja mal eine verständliche Erklärung.

 

Ich hab doch zwei Sichten:

1. Lore - personaler Erzähler und wohl auch homodiegetisch

2. Walter - homodiegetisches Du

 

@Hans Peter

was du jetzt hast, ist klar und eindeutig und ich würde sagen, so kannst du es schreiben. Aber du könntest auch gar nichts über die Erzählhaltung in der Bewerbung schreiben. Das musst du entscheiden, was am besten passt. Die Pro- und Contraargumente liegen auf dem Tisch.

Genau so sehe ich das auch. Also, ich werde in mich gehen und über allfällige Erfolge berichten!

 

Liebe Grüße,

Reingard

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Einfach authentisch sein, Reingard. Wenn du dein Carisma als Vortragende - wie in Oberursel - in deine Romanvorstellung bringst, werden sie dir zu Füßen liegen, ob mit oder ohne homodiegetischem Du :-)

 

Liebe Grüße

 

Martina

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Einfach authentisch sein' date=' Reingard. Wenn du dein Carisma als Vortragende - wie in Oberursel - in deine Romanvorstellung bringst, werden sie dir zu Füßen liegen, ob mit oder ohne homodiegetischem Du :-)[/quote']

 

Das ist ja eben die Kunst, um die ich ringe.

 

Und, äh: danke :s18.

 

Grüßle,

Reingard

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Etwas spät, aber ich kann nicht widerstehen.

a) Den homodigestiven Erzähler ;) habe ich - nachdem ich von der Notaufnahme zurückgekehrt war, in die mich der Lachanfall gebracht hatte - gleich mal in meiner Datenbank des kuriosen und nutzlosen Wissens abgespeichert. Davon abgesehen ist die Antwort leider falsch bzw. verfehlt die Frage, weil nicht nach der Beziehung des Erzählers zur Erzählebene gefragt wurde.

b) Diese Du-Form ist eine geläufige umgangssprachliche Marotte, nicht mehr und nicht weniger. Wer sie nicht kennt, war wohl offenbar schon lange nicht mehr unter Menschen. Die Punkte kriegen die Antworten, die den Ich-Erzähler darin erkannt haben. Wobei die Du-Form keineswegs immer ein Ich repräsentiert. Es geht schlichtweg darum, dass der Zuhörer/Leser sich mit diesem Stilmittel in der Haut der Person, um die es geht, fühlen soll.

c) Ich finde die Textprobe des Eingangspostings sehr gut. Genau so lassen, bitte.

d) Es besteht keinerlei Notwendigkeit, diese Du-Form im Exposé irgendwie zu benennen, noch nicht einmal sie zu erwähnen. Das Exposé ist für grundsätzliche und inhaltliche Fragen zuständig. Für stilistische Fragen gibt es die Textprobe.

 

Peter

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