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(Reingard)

Wie nennt man diese Perspektive?

Empfohlene Beiträge

Liebe Perspektivenkenner und -kennerinnen,

 

versuchsweise lasse ich gerade eine Figur ihre Geschichte erzählen. Sie bzw. er spricht zwar selbst, aber in "du". Am besten poste ich wohl ein Beispiel:

 

................

Stell dir vor, dich trifft der Blitz. Durchs Ohr ins Knochenmark. Du hältst dich selber für verrückt. Eigentlich wolltest du nur eine Steuerauskunft, unromantischer geht's nicht, und dann. Die Stimme verfolgt dich, nistet sich ein in deinem Hirn, deinem Blut. "Idiot", sagst du dir, "sowas gibt's ja gar nicht. Wirst du jetzt tattrig, oder was? Kaum hast du dein Geschäft verkauft, tickst du aus?" Aber dann erinnerst du dich, dass es das eben doch gibt, schon gegeben hat, mit Gabi. Aber die hast du gesehen! Leibhaftig! Das war doch was anderes. Trotzdem schleichst du ums Telefon herum. Einen Tag hältst du's aus, dann musst du, musst du wieder anrufen. Sie hört dich an und du weißt genau, dass sie dich für einen Trottel hält.

.................

 

Zählt das zur Ich-Perspektive, weil es ja imgrunde ein Icherzähler ist? Oder wie nennt man das?

 

Danke für erhellende Kommentare :s20!

 

Liebe Grüße,

Reingard

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Ja, Reingard!

 

Meiner Meinung nach ist die zweite Person Singular nichts anderes als eine verkappte Ich-Erzählperspektive.

 

Gruß,

Annette

2012 DER GEHEIMNISVOLLE GARTEN, Roman Knaur TB&&2013 DIE VERBOTENE GESCHICHTE, Roman Knaur TB

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Hallo Annette,

 

die Antwort kommt vom anderen Ende der Welt - ich bin grad wieder mal kopfschüttelnd begeistert, was das Internet alles möglich macht.

 

Was meinst du, wie ich diese "verkappte Ich-Perspektive" in einem Exposé benennen könnte? Meine erste Idee:

 

Ich-Perspektive in der Variante mit "du" (Stell dir vor, du gehst...)

 

Ein bisschen lang. Gibt's was Kürzeres, um hier die Tatsachen auszudrücken?

 

Liebe Grüße von

Reingard

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Liebe Reingard,

 

da deine Perspektive (bzw. deren Umsetzung) eher ungewöhnlich ist, würde ich an deiner Stelle hier ruhig einen erklärenden Halbsatz verlieren, statt eine Formulierung zu suchen, die am Ende vielleicht doch kryptisch bleibt. Also eher etwas wie: "Die Geschichte wird von einem Ich-Erzähler erzählt, der sich selbst als "Du" anspricht."

 

Liebe Grüße

Andreas

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Wieso schreibst du nicht einfach Du-Perspektive oder Erzählperspektive Zweite Person im Exposé? Ich denke, jeder Lektor wird sich auskennen.

 

Lg

Daniela

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Ich glaube, Du-Perspektive beinhaltet oder weckt den Verdacht, dass jemand angesprochen wird. Ich würde auch einen Halbsatz darüber verlieren. Selbst-Anrede in der Du-Form ist ja korrekt, aber ein bissi gestelzt.

Grüssli

Claudia

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Ich glaube auch, du musst das erklären, Reingard. "Du-Perspektive" passt überhaupt nicht, denn Perspektive will ja sagen, dass aus dem Blickwinkel dessen erzählt wird, der mit dem Wörtchen davor benannt wurde. Es erzählt bei dir aber kein "Du".

 

Sondern du hast einen Erzähler, der sich, um seine Geschichte loszuwerden, an ein imaginäres "Du" wendet. Mit der Textstelle, die du zitiert hast, ist noch nicht klar, ob dieses Du am Ende eine eigene Gestalt bekommt (wie in einem Briefroman etwa, wo geantwortet werden kann) oder ob es ein "Du" ist, das manchmal als die eigentümlich personifizierte Variante des unpersönlichen "man" verwendet wird.

 

Vielleicht ist es - wenn du es denn ausführlicher erklären willst - sinnvoller, von Erzählsituation zu sprechen als statt von Perspektive?

 

Übrigens hat diese Textstelle was! Dieses dauernde "du" erzeugt das Bild eines aufgeregten, wie wild daher quatschenden Erzählers - sehr wirbelig. Mir jedenfalls gefällt es.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Hallo, ihr Lieben,

 

herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten. Ich lerne daraus: Die Sache will erklärt werden. Und den Tipp mit "Erzählsituation" statt Perspektive werde ich gerne übernehmen, Angelika.

 

Der Erzähler soll sich tatsächlich an jemanden wenden, an wen genau ist noch nicht klar (die Idee entstand erst gestern Abend...) - jedenfalls an jemanden, den er gar nicht kennt (Barkeeper, Gast im Flughafenrestaurant oder sowas).

 

@ Angelika

Freut mich arg, dass dich der Textausschnitt anspricht. Ich bin auch grad ganz aufgeregt. Diese "Erzählsituation" könnte die langgesuchte Lösung eines mich lang drückenden Problems sein.

 

Danke nochmal an alle,

Reingard

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Interessant Reingard,

 

diese Arte der Ich-Perspektive ist mir im Roman noch nicht untergekommen, jedenfalls hat es was.

 

Mir selbst ist dieses DU beim inneren Monolog nicht unbekannt. Besonders wenn ich mich über etwas sehr ärgere, rede ich zu mir selbst nicht als ICH (warum passiert gerade mir so etwas?), sondern spreche zu einem DU, das höhere ICH vielleicht? (Warum geschieht gerade dir so etwas?), damit hoffe ich wohl, meine Aggression an ein imaginäres Gegenüber abgeben zu können.

 

Würde mich interessieren, wie dein Protagonist tickt, hat er gewisse seelische Probleme? ;)

 

lG

Christine

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Mich spricht er auch an, Reingard. Und dieses Aufgeregtsein, wenn eine Lösung aufscheint, das kenn ich.

Musst halt schauen, wie du dieses permanente Sich-selbst-Ansprechen durch einen längeren Text bringst ... aber das wirst du schon packen, schön lebendig wirkts!

Liebe Grüße

Claudia

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Hallo Reingard

 

Mich würde interessieren, ob du diese Erzählhaltung den genzen Roman durch beibehalten willst? Falls ja, wäre ich sehr gespannt auf die Umsetzung. Wie die Anderen schon sagten, hier ist ein Ich-Erzähler am Werk, allerdings einer, der durch das zwischen geschaltete "Du" eine Distanz zu sich selbst sucht. Das "Du" erscheint mir hier als Platzhalter für das "Man", ist aber weniger neutral. Es stellt nicht den Anspruch, allgemeingültige Beobachtungen anzustellen, oder für eine Masse zu sprechen ("das tut man nicht"), sondern bezieht sich ausdrücklich auf sich selbst.

 

Diese Distanz, gepaart zu dem aufgeregt sein deiner Figur finde ich sehr reizvoll. Sie (er) wirkt schon in dieser kurzen Passage höchst lebendig.

 

Liebe Grüsse

Bettina

" Winterschwestern" (AT)
Figuren- und Storypsychologie

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Hallo Reingard,

 

Perspektive 2. Person personal. Sehr ungewöhnlich.

 

Deshalb würde ich es gar nicht erklären. Eine Erklärung schreckt ab und jeder, der deinen Text liest, weiß sofort, was das ist, viel schneller und besser als mit langen Erklärungen.

 

Wie gesagt, alles, was ungewöhnlich ist, schreckt zunächst Verlage und Agenten. Wenn Sie es in der Textprobe sehen, werden sie es verstehen und du hast bessere Chancen, damit durchzukommen.

 

Wenn du es erklärst, weckst du nur den Gedanken: Schon wieder ein durchgeknallter Literat, der originell sein will.

 

Überhaupt wird in Exposés und Anschreiben eher selten erklärt, um welche Perspektive es sich handelt. Das sieht man nämlich sofort in der Textprobe.

 

Natürlich ist das jetzt meine Meinung, das sehen andere sicher anders.

 

herzliche Grüße

 

Hans Peter

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Mensch, ist das lebendig hier :s04!

 

@Christine

Zum Zeitpunkt, zu dem er die Geschichte erzählt, hat er ordentlich Probleme. Das drückendste: Liebste weg und selber schuld. Ich überlege, ihn zunehmend angeschickert (im Wein liegt Wahrheit) erzählen zu lassen.

 

@ Claudia

Jahaha, lebendig, das wär's. Die ursprünglich geplanten E-Mails haben nicht funktioniert (hatten wahrscheinlich auch den falschen Adressaten).

 

@Bettina

Nein, Haupthandlungs- und Perspektiventrägerin ist ein Frau, personaler Erzähler. Aber nachdem ich nun eine Stimme für den Co-Helden gefunden habe, bekommt er vielleicht etwas mehr Raum.

 

@ hpr

2. Person personal. Kurz, knackig und zutreffend. Danke!

 

Durchgeknallte Literatin? Belletristisch Unveröffentlichte, die ich bin, würde ich das glatt als Kompliment werten :). Aber mein 2. Versuch soll's ja raus aus der Schublade schaffen, darum will ich mir doch ein hübsch seriöses Mäntelchen umhängen. (Außerdem bin ich lange nicht so durchgeknallt, wie ich es schick fände. Schreibt frau, weil sie langweilig ist?)

 

Jedenfalls stehen am Anfang ein paar personal erzählte Szenen, bevor die Wahrheit du-mäßig aus dem (oder ins?) Weinglas sprüht.

 

Liebe Grüße,

Reingard

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Hallo Reingard,

 

mir hat deine Textprobe auch sehr gut gefallen. Ich finde sie lebendig, sie macht mich neugierig und hat einen ganz eigenen Ton.

 

Was das Exposé angeht, möchte ich mich Andreas und Angelika anschließen. Mir kommt es klüger vor, im Exposé ein paar Sätze über den Aufbau zu verlieren - und dabei auch diese Perspektive zu beschreiben, statt mich auf Schlagworte zu verlassen, die dann doch falsch verstanden werden. "Personal" finde ich z.B. ausgesprochen irreführend, da das üblicherweise für 3.-Person-Erzähler verwendet wird. Und ich kenne es durchaus so, dass man im Exposé auch auf die Erzählweise (inkl. Perspektive) eingeht, wenn es dazu etwas zu sagen gibt. Warum sollte das durchgeknallt wirken? Es ist eine sachliche Information, genau wie Angaben zur Textlänge oder der Zeit und dem Land, in dem die Handlung angesiedelt ist.

 

Jedenfalls gutes Gelingen!

 

Barbara

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Jedenfalls gutes Gelingen!

 

Danke, Barbara!

 

Im Augenblick nehme ich hier gerade an einer AG zur Figurenentwicklung teil, danach werde ich das Exposé überarbeiten und dabei aus euren Hinweisen etwas hoffentlich zu mir, zum Stoff und zur Verlagswelt Passendes formulieren.

 

Alles Liebe,

Reingard

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"Personal" finde ich z.B. ausgesprochen irreführend' date=' da das üblicherweise für 3.-Person-Erzähler verwendet wird.[/quote']

Manche verwenden es so, andere nennen jede personale Perspektive so - also auch die 1. und 2. Person, bei der ebenfalls aus der Sicht einer Person erzählt wird. Leider einer der Fälle, bei denen die Begriffe nicht eindeutig klar sind.

 

Aber um Verwirrung zu vermeiden kann man auch einfach sagen: Perspektive 2. Person und das "personal" weglassen.

 

Und ich kenne es durchaus so, dass man im Exposé auch auf die Erzählweise (inkl. Perspektive) eingeht, wenn es dazu etwas zu sagen gibt. Warum sollte das durchgeknallt wirken? Es ist eine sachliche Information, genau wie Angaben zur Textlänge oder der Zeit und dem Land, in dem die Handlung angesiedelt ist.

Im Prinzip hast du recht, aber schau dir mal an, was zu der Perspektive 2.Person gesagt wird. Sol Stein zB: Vergessen Sie's. Das wird überall als sehr exotisch und nicht empfehlenswert abgehandelt. Auch wenn ich diese Meinung so apodiktisch nicht teile, kann ich mir durchaus vorstellen, dass viele, wenn sie lesen "Perspektive 2. Person" (oder welcher Begriff oder welche Erklärung auch gewählt wird) sofort die Schublade "unverkäuflich" aufmachen.

 

Ich sehe auch keinen Vorteil darin, ausführlich diese Perspektive zu erläutern. Weil das immer eine sehr abgehobene Definition sein wird, die deshalb eher abschreckt, während der sehr lebendige Text für sich spricht.

 

herzliche Grüße

 

Hans Peter

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Habe ich dich richtig verstanden, Reingard: Der Du-Erzähler, der mit sich selbst quasselt, kommt nur kleineren Teilen der Geschichte zu Wort, und der wohl weitaus größere Teil wird in einer "normalen" dritten-Person- personalen Perspektive erzählt? Dann würde ich mir eventuell überlegen, ob du diesen Du-Erzähler überhaupt erwähnst. Oder wenn du nur sagst: Ein Teil ist aus der Perspektive des Mannes geschrieben (sofern das für die Fragen, die den lesenden Agenten oder Lektor umtreiben, wichtig ist), dann musst du diese Perspektive nicht so weit vertiefen. Sie sehens ja dann in der Textprobe.

Dass man Reingard, falls sie die Du-Perspektive dennoch erwähnt, gleich für eine durchgeknallte Literatin hält, glaube ich auch nicht. Oder sagen wir: Wäre der Literaturbetrieb wirklich so versolsteinisiert, würde es mich nachhaltig gruseln.

Claudia

(durchgeknallte Literatin v.D.)

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Ich glaube nicht, dass eine Beschreibung der Erzählweise in irgendeiner Weise abgehoben oder abstrakt werden muss. Das kann man doch ganz konkret abhandeln: In weiterem Erzählstrang kommt der Mann zu Wort, der dabei ein (reales oder imaginäres) Gegenüber anspricht. Oder so - nur mal als Vorschlag.

 

Ein Lektor, der dermaßen auf Norm-Erzählweisen geeicht ist, dass er beim "Du" gleich "Vergessen Sie's" sagt, der prallt dann doch auch bei der Leseprobe zurück. Für den schreibt man doch solche Sachen eh nicht. Finde ich. Aber ich will hier keine Grundsatzdebatte anzetteln.

 

Herzliche Grüße

 

Barbara

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Habe ich dich richtig verstanden' date=' Reingard: Der Du-Erzähler, der mit sich selbst quasselt, kommt nur kleineren Teilen der Geschichte zu Wort, und der wohl weitaus größere Teil wird in einer "normalen" dritten-Person- personalen Perspektive erzählt?[/quote']

 

Dass ich mehrere Perspektiven habe, hat sich erst in den letzten Wochen entwickelt. Wahrscheinlich wird die personale Erzählstimme den Löwenanteil bekommen, aber die Du-Geschichte erscheint mir ausbaufähig. Wie groß dieser Anteil werden wird, weiß ich im Moment noch nicht.

 

Allerdings soll es für kürzere Parts noch andere Perspektiven geben, so habe ich das momentan jedenfalls geplant. Die erwähne ich wohl wirklich nicht.

 

Das ist der momentane Stand (mit speziellem Dank an euch MitdenkerInnen):

 

............

Erzählsituation und -konzept:

 

- Hauptsächliche Erzählsituation: Personaler Erzähler (Lore); hier entwickelt sich die Geschichte chronologisch

- im zweiten Erzählstrang kommt der Mann (Walter) zu Wort, der dabei ein Gegenüber anspricht: 2. Person singular; er erzählt seinen Teil der Geschichte im Rückblick

..................

 

Wie klingt das für euch?

 

Claudia

(durchgeknallte Literatin v.D.)

;D

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Wie klingt das für euch?

 

Interessant schon mal!

 

Du kennst die Brenner-Krimis von Wolf Haas? Da quasselt durchgehend ein höchst origineller Erzähler in sehr eigenem Tonfall, und er hat auch ein "Du", das er anspricht. Das ist aber keine eigene, greifbare Figur, sondern quasi nur das Füllselwort für jemanden, der es gewohnt ist, dauernd auf jemanden einzureden ("... und ob du's glaubst oder nicht ...). Am ehesten könnte man sich noch sich selbst dabei vorstellen, als Leser.

 

Nur so als Anregung,

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Allerdings soll es für kürzere Parts noch andere Perspektiven geben, so habe ich das momentan jedenfalls geplant. Die erwähne ich wohl wirklich nicht.

 

Das ist der momentane Stand (mit speziellem Dank an euch MitdenkerInnen):

 

............

Erzählsituation und -konzept:

 

- Hauptsächliche Erzählsituation: Personaler Erzähler (Lore); hier entwickelt sich die Geschichte chronologisch

- im zweiten Erzählstrang kommt der Mann (Walter) zu Wort, der dabei ein Gegenüber anspricht: 2. Person singular; er erzählt seinen Teil der Geschichte im Rückblick

..................

Das klingt doch gut und so auch verständlich. Obwohl ich ja der Meinung bin, dass ein Lektor oder Agent wissen sollte, was "Perspektive 2.Person" bedeutet.

 

@Claudia: Was glaubst du, wieviele "literarische" Texte Agenten und Verlage täglich bekommen, die wirklich durchgeknallt sind? ::)

 

@Angelika: Brenner und auch "die Verteidigung der Missionarsstellung" sind gute Beispiele, dass das klappen kann.

 

herzliche Grüße

 

Hans Peter

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Ich finde das schön klar und unaufgeregt, Reingard. Als Lektor würde ich erst mal denken, dass die Frau weiß, was sie geschrieben hat (und weshalb).

 

Wolf Haas war mir auch eingefallen, Angelika, außerdem "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" von Calvino. In einem anderen Forum habe ich noch ein paar Beispiele gefunden, u.a. "Das Glück der anderen" von Stewart O'Nan und "Hotel Angst" von John von Düffel - die sicher beide sehr lesenswert sind, falls du überhaupt Beispiele suchst, Reingard.

 

Hier gehts zu dem erwähnten Forum:

(Link ungültig)

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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Hallo Reingard,

 

ein schönes Beispiel für die von Dir gewählte Perspektive sind meines Erachtens die Brenner-Krimis von Wolf Haas.

 

Lieben Gruß,

Annette

 

Oh, sorry - gab wohl einige Überschneidungen in Sachen Haas. Da siehst Du mal, wie er sich in unsere Hirne gefressen hat mit dem Brenner und seiner originellen Art, einen Krimi zu erzählen!

 

Grüße von Down Under,

Annette

2012 DER GEHEIMNISVOLLE GARTEN, Roman Knaur TB&&2013 DIE VERBOTENE GESCHICHTE, Roman Knaur TB

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Liebe Reingard,

 

mir gefällt der Text auch, und ich finde es auf jeden Fall sinnvoll, dass du dir selbst darüber klar wirst, welchen Kniff aus der Handwerkskiste du da anwendest. Aber ob der Lektorin oder Agentin das so mitgeteilt werden muss?

Es gibt ja verschiedene Arten, seinen Roman zu präsentieren. Du kannst ein ausgeklügeltes Exposé mit Pitch, Klappentext, Figurenpersonal, Romanstruktur, Bestimmung der Erzählhaltung, Kurzinhalt und Inhaltsangabe anbieten und eine Textprobe beilegen, du kannst aber auch einfach nur eine Inhaltsangabe und eine Textprobe verschicken und das alles ohne weitere Erläuterung wirken lassen. Ich selbst wende mal dieses, mal jenes an und hatte mit beiden Varianten schon Erfolg.

Ich würde, wie Hans-Peter, in deinem Fall dazu raten, lieber weniger zu erklären - nicht wegen durchgeknallter Literaten, sondern weil es in der Erklärung möglicherweise viel bemühter klingt, als es tatsächlich ist.

 

Liebe Grüße

 

Martina

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