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Martina

wohlmöglich womöglich?

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

kann jemand erklären, ob die beiden Worte "wohlmöglich" und "womöglich" in einem Zusammenhang stehen? Leitet sich das eine von dem anderen ab? Ist das eine Umgangs-, das andere Hochsprache? Etymologischer Zusammenhang?

 

Im Voraus dankt

 

Tin

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hallo tin,

 

ohne irgendwo nachzuschauen und einfach so aus dem bauch würde ich sagen, das wort "wohlmöglich" gibt es nicht.

 

"womöglich" würde ich im sinne von "etwa" (ähnlich wie "vielleicht") verwenden.

 

etymologisch kann ich ad hoc nix sagen, müsste ich auch erst nachschlagen.

 

lg,

eva v.

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Hallo, Tin!

 

Hast mich jetzt in größte Verwirrung gestürzt :s01

 

Wohlmöglich ist mir noch nie untergekommen, aber ich habe jetzt etliche Wörterbücher und Etymologien gewälzt.... auch dort Fehlanzeige.

 

Ich vermute deshalb mal, es ist wohl ein regionaler umgangssprachlicher Ausdruck (für womöglich).

 

Warten wir mal, was unsere Fachfrau Iris sagt ;)

 

Gruß

Jan

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Wohlmöglich ist womöglich falsch :-[

Der Wortschatz der Uni Leipzig kennt das Wort zwar, aber nur weil es verwendet wird, muss es nicht richtig sein. Der Duden (online) schweigt sich über wohlmöglich aus.

 

Andreas auch wieder etwas schlauer :s20

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Hallo Tin,

ich kenne nur "womöglich" und "das ist wohl möglich". Das Wort "wohlmöglich" ist mir vor meiner Emigration vor ca. 15 Jahren nicht untergekommen - könnte es eine Neuschöpfung sein? Schau doch mal in meinem Link unter "Ankündigungen"... die sammeln solche Wörter. Vielleicht wirst du fündig.

 

Schöne Grüße,

Petra

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"wohlmöglich" kenne ich auch nicht, nur "(es ist) wohl möglich", wobei das "wohl" dann in seiner einschränkenden Bedeutung verwendet wird, im Sinne von "zwar".

 

Ob ein Zusammenhang zwischen "wohl möglich" und "womöglich" besteht ... das würde ich allenfalls annehmen, wenn man auf eine sehr alte Wurzel zurückgeht. Das "womöglich" leitet sich zunächst einmal ganz unmittelbar von "wo" ab, ohne dass man einen Bezug zum "wohl" braucht:

"Wo" gibt es nicht nur als Adverb, sondern auch als Konjunktion in der Bedeutung von "wenn" - dieser Gebrauch gilt heutzutage allerdings als obsolet, weshalb man nicht mehr sofort daran denkt ("wo nicht, werde ich ..."). Diese Bedeutung des "wo" lässt sich zumindest bis ins Mittelhochdeutsche zurückverfolgen, wo es das "wo" als eine Form von "swa" gab: "wo auch", "so fern", "wenn", "im Falle ..."

In Bedeutungswörterbüchern wie dem Wahrig findet man für "womöglich" unter anderem auch die Erklärung "wenn möglich" - und damit schließt sich der Kreis: "womöglich" ist zunächst einmal einfach eine Zusammenziehung von "wo möglich", mit "wo" als Ableitung des alten "swa" im Sinne von "wenn".

 

Ob nun dieses "wo" etwas mit dem "wohl" zu tun hat ... um das herauszufinden muss man leider weiter zurück, als meine etymologischen Kenntnisse reichen ;) Ausschließen will ich es nicht, weil sowohl das "wo" wie auch das "wohl" direkt aus indogermanischen Wurzeln stammen; aber die Relevanz für die gegenwärtige Sprachpraxis halte ich für gering.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Sehr lustige Frage, da ich gerade gestern bei Kg.de eine Geschichte gelesen hab, in der vier oder fünfmal statt womöglich wohlmöglich stand.

Das Wort war und ist mir gänzlich fremd, Google hats aber knapp 115.000 mal.

 

Entweder ein weit verbreiteter Schreibfehler, oder doch wieder ein dialektaler Unterschied - manche Verschleifen ihr womöglich so dermaßen, dass es wie wohlmöglich klingt, und schreibens dann auch so...

 

Wenn ich mir die Treffer bei Google mal so ansehe - da ist kein wirklich offizieller Text bei, immer nur Foreneinträge und kleine private Internetzeitungen oder ähnliches.

 

Tippe auf weit verbreiteten Schreibfehler. :-/

 

Gruß,

Marco! :s17

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Ach ja, an eine etymologische verbindung zwsichen womöglich und wohlmöglich glaube ich nicht.

Womöglich setzt sich meines Wissens nach aus 'Wo' und 'möglich' zusammen, was Grimms altes Wörterbuch schon bestätigt:

 

WOMÖGLICH, zusammenrückung aus konjunktion wo und dem adj. möglich, adverbiell gebraucht in elliptischer wendung für 'wenn es möglich ist, sein wird, war, wäre, gewesen wäre'. seit dem 18. jh. allgemein gebraucht: herr Boie soll womöglich mit künfftiger post einen brief haben LICHTENBERG br. (1901) 1, 23 L.-Sch.; heut will ich auf den Hermanstein und womöglich die höhle zeichnen GÖTHE IV 3, 93 W.; alle städte ... sollten womöglich zum beitritt (zum bündnis) vermocht werden RANKE s. w. (1867) 4, 70; da er untertags ... beschäftigt war, so wollte er womöglich jeden abend zu ihr kommen M. MEYR erzähl. aus dem Ries (1868 ) 2, 93. häufig vor komparativ: ich war also womöglich noch närrischer als der Peter Gilgus G. KELLER ges. w. (1889) 3, 200; die messingthürklinken sind womöglich noch blanker als sonst STORM s. w. (1899) 1, 175.

 

Wohlmöglich hingegen ist weder in diesem, noch in sonst einem Wörterbuch überhaupt vertreten.

 

Klarer Schreibfehler!  ;D

 

Etymologische Grüße,

Marco! :s17

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Hi Tin,

 

Womöglich hat nach dem RS-Duden zwei Bedeutungen, nämlich 'vielleicht' (wohl möglich) und 'wenn irgend möglich'.

 

Wohlmöglich gibt es im Duden nicht, was aber nicht heißt, dass es kein deutsches Wort ist. Die Komposition von Adjektiven aus Adverb und Adjektiv ist im Deustchen durchauis erlaubt. Dass das Wort nicht 'üblich' ist, ändert daran nichts.

 

So kennen wir ja den Wohllaut, aber das Adjektiv 'wohllautend'' ist nicht gebräuchlich. Vorsicht, 'wohllautend' ist eine Adjektivkomposition aus Nomen und Adjektiv. Hier geht es nämlich nicht um das Adverb 'wohl' sondern um das Nomen 'Wohl'.

 

Wohlmöglich würde ich also nur in einer Satzkonstruktion verwenden, in der die Kombination 'wohl möglich' nicht möglich ist ...

 

"Wöhlmöglich käme er heute, dachte ich." klingt IMO besser als

 

"Es wäre wohl möglich, dass er heute käme, dachte ich."

 

Die Frage ist dann aber, ob man nicht 'womöglich' als Synonym für 'wohl möglich' nehmen sollte :-) Oder aber 'vielleicht'.

 

Gruß

 

HW

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Hi Spinner,

 

 

Ob nun dieses "wo" etwas mit dem "wohl" zu tun hat ... um das herauszufinden muss man leider weiter zurück, als meine etymologischen Kenntnisse reichen ;)

 

 

Der Kluge verneint das. Wohl hat demnach zwar etwas mit Wollust und Galopp(?) gemein, aber nichts mit wo. Das wo stammt angeblich aus dem Stamm, aus dem auch das wer kommt ...

 

Stirnrunzelnde Grüße

 

HW

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Das wo stammt angeblich aus dem Stamm, aus dem auch das wer kommt

 

Welches wo? Wir hatten oben schon festgestellt, dass es zwei "wo" unterschiedlicher Herkunft gibt ;)

 

Nein, ich bin nur etwas vorsichtig, das Fehlen eines Zusammenhanges zu konstatieren, ohne wirklich beide Wörter bis zu den Wurzeln zurückzuverfolgen. Wenn etwas nicht genannt wird, heißt es ja nicht, dass es das nicht gibt.

Ich halte es allerdings auch nicht für relevant, das weiter zurückzuverfolgen und abzusichern. Denn selbst wenn es einen Zusammenhang gibt, dürfte er keinen Einfluss mehr auf die heutige Verwendung haben.

Wenn heutzutage tatsächlich ein Wort "wohlmöglich" verwendet wird, und wenn es bedeutungsnah zu "womöglich" zu finden ist, dürfte das jedenfalls nichts mehr mit einer gemeinsamen etymologischen Geschichte zu tun haben, sondern eher auf eine "Neuschöpfung" zurückzuführen sein. Und da halte ich eine spontane Bildung in der Art von "Wohlmöglich dachte er" durchaus für eine plausible Annahme. Und hochsprachlich korrekt wäre das derzeit sicher nicht.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Ich lese eure Vermutungen mit dem größten Vergnügen :) und brauche nun eigene nicht mehr hinzuzufügen. Alles schon gesagt.

 

Oder nicht ganz ;)

 

Meine Vermutung war, dass es ursprünglich "wohlmöglich" hieß, was ja in sich eine Aussage ist, und sich im Sprachgebrauch zu "womöglich" verkürzt hat.

 

"Das weißt du wohlmöglich ist.

Ich halte es für möglich,/Es ist wohl möglich, dass du das nicht weißt."

 

Benutze ich halt das gängigere "womöglich" ohne schlechtes Gewissen, solange Iris nicht "Stopp!" ruft.

 

Danke an alle,

 

Tin

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Da muß ich gar nicht "Stop!" schrein, das stimmt schon so.

Es ist wohl möglich, daß "wohlmöglich" ein Schreibfehler ist -- es ist sogar höchst wahrscheinlich.

Aber womöglich liegt 's an der Analogie zum lt. Duden zusammenzuschreibenden "womöglich", daß sich dieser Fehler eingeschlichen hat. ;D

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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Meine Vermutung war, dass es ursprünglich "wohlmöglich" hieß, was ja in sich eine Aussage ist, und sich im Sprachgebrauch zu "womöglich" verkürzt hat.

 

Ach so. Nun, zumindest in dieser Hinsicht waren die Ergebnisse hier ja eindeutig genug, und diese Möglichkeit lässt sich nicht nur womöglich, sondern ganz sicher ausschließen. :)

Auch wenn immer noch nicht eindeutig geklärt ist, wo das "wohlmöglich" nun herkommt. Wenn es tatsächlich im Internet schon so häufig zu finden ist, würde mich das schon mal interessieren - mir ist es jedenfalls noch nicht untergekommen. Da frage ich mich doch, ob es nun nur ein eindeutiger Schreibfehler zu "wohl möglich" ist, ein regionaler Ausdruck oder tatsächlich ein neu abgeleiteter Begriff, der vielleicht irgendwann mal gemeinsprachlich sein wird ???

Dazu dürfte der Kontext, in dem das Wort jeweils vorkommt, ja wohl Hinweise liefern?

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Auch wenn immer noch nicht eindeutig geklärt ist' date=' wo das "wohlmöglich" nun herkommt. Wenn es tatsächlich im Internet schon so häufig zu finden ist, würde mich das schon mal interessieren - mir ist es jedenfalls noch nicht untergekommen[/quote']

 

Als Idee für einen Erklärungsansatz:

 

Weitere, im Internet zu findende Wörter:

 

Individium (ca. 15.900 mal)

 

Triologie (ca. 230.000 mal)

 

Jubileum (ca. 43.800 mal)

 

Erlichkeit (ca. 25.000 mal)

 

Überaschung (ca. 69.300 mal)

 

Jungel (ca. 62.600 mal)

 

Einzigste (ca. 683.000 mal)

 

Nochmal listige Grüße,

Marco! :s17

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Ganz listig, Marco :)

 

"Eine ziemlich dreiste Argumentation: Sagt den Investoren bloß nicht die Wahrheit, sonst kommen sie wohlmöglich noch auf die Idee, unsere überteuerten Papiere abzustoßen. (Quelle: Der Spiegel ONLINE)

Erst wenn die Technik in ein handliches Telefon passt, lassen sich die Nutzer wohlmöglich von dem System überzeugen. (Quelle: Die Welt Online)

Unser Kanzler fliegt mit der deutschen Luftwaffe und wohlmöglich am 22. September via Wählervotum aus dem Amt. (Quelle: Die Welt Online)"

 

aus: (Link ungültig)

 

Gruß,

 

Tin

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... (Quelle: Der Spiegel ONLINE)

... (Quelle: Die Welt Online)

... (Quelle: Die Welt Online)

 

Hm, das nehme ich jetzt mal als Bestätigung für meine grundsätzliche Haltung, dass ich Pressequellen nicht als Beleg für Schreibweisen oder Wortgebrauch akzeptiere ;D

Wie letztens erst zu einer Übersetzerin gesagt, deren Werk ich bearbeitet habe: "Ich habe für Zeitschriften gearbeitet - ich weiß, was ich davon zu halten habe!" :s22

 

... und da ich auch weiß, dass Journalisten mir immer gerne mit Wortschöpfungen gekommen sind, die sie irgendwo im Internet aufgeschnappt haben, fühle ich Marcos Einschätzung noch nicht widerlegt :s22 :s22 - was natürlich auch noch kein Beweis dafür ist, dass alles auf einen einfachen Schreibfehler zurückzuführen ist, und was ebensowenig die Möglichkeit ausschließt, das wir "wohlmöglich" in zehn Jahren im Duden vorfinden werden :o

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Deine überhebliche Geisteshaltung im Sinne von "Ich weiß sowieso alles besser" hilft mir gerade nichts, "Spinner".

 

Fakt ist, das Wort "wohlmöglich" ist im Umlauf. Und dies nicht auf dem Schulhof einer Sonderschule.

 

Gruß,

 

Tin

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Hallo Tin,

als Sprachemigrantin reizen mich solche Rätsel. Ich habe mal ein bißchen herumrecherchiert und herausgefunden:

- Hinweise auf "wohlmöglich" finde ich in gedruckter Form überhaupt nicht, weder in meinen Büchern noch in Nachschlagewerken wie Duden, Wörterbüchern oder etymologischen Lexika.

 

Ich finde es erschreckend oft im Internet, kann aber dort Häufungen ausmachen:

- Es sind überwiegend aktuelle Texte, keiner der überprüften geht vor das Jahr 2000 zurück.

- Es handelt sich überwiegend um journalistische Beiträge oder Texte, die diese kommentieren / rezipieren.

- Es gibt einen erstaunlichen Anteil naturwissenschaftlicher Texte mit dem Wort, wobei Physik in allen Spielarten überwiegt.

 

Ich glaube nicht, dass meine kleine Querrecherche nun wissenschaftliche Aussagen zulässt, aber die Vermutung sei erlaubt, das es sich um ein durch Journalisten geborenes Modewort handelt (vielleicht durch Umsetzung von naturwissenschaftlichen Themen). Aber das ist Spekulation.

 

Wenn du es genau wissen willst, es gibt in Mannheim eine Telefon-Hotline, wo man solche Sachen erfragen kann... die Cracks in Deutschland werden wissen, was ich meine... heißt irgendwie wie Institut für deutsche Sprachforschung??? Die sind immer im Bilde (arbeiten am Duden mit) und geben normalerweise freundlich und schnell Auskunft!

 

Schöne Grüße,

Petra

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Nee, Petra, so wichtig ist es nun auch wieder nicht. Mit "womöglich" ecke ich offenbar nirgendwo an, und "wohlmöglich" drückt nichts aus, was ich nicht auch anders formulieren könnte. Ich hatte gehofft, es gäbe hier die *schnipp*-Antwort, aber dem ist wohl nicht so.

 

Danke für deine Recherche.

 

Gruß,

 

Tin

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Deine überhebliche Geisteshaltung im Sinne von "Ich weiß sowieso alles besser" hilft mir gerade nichts

 

Nun, es tut mir Leid, dass du das so sehen möchtest.

 

Fakt ist, das Wort "wohlmöglich" ist im Umlauf.

 

Fakt ist aber auch, das "wohlauf" kein Bestandteil der deutschen Hochsprache ist und damit in korrekt lektorierten Texten derzeit nichts zu suchen hat.

Fakt ist auch, dass man im Internet so ziemlich alles finden kann, was man sucht.

Fakt ist auch, dass die Presse aus Gründen der Kostenersparnis zunehmend schlampig arbeitet - und zwar vor allem auf sprachlichem Gebiet, weil das nun mal als "weichstes" Gut gilt.

 

Meine Meinung ist, dass man am ehesten noch ermessen kann, welche sprachliche Bedeutung man dem "wohlmöglich" zumessen kann, wenn man herausfindet, wie es in den Sprachgebrauch "hereingeschlüpft" ist. Bisher interessant fand ich dazu die Theorien von Marco und Heinz-Werner.

Die von dir zuletzt zusätzlich ins Spiel gebrachte Empirie bestätigt weder eine dieser Theorien, noch ist sie dazu geeignet, sie zu widerlegen. Und sie bringt auch keine Informationen, die neue Theorien ins Spiel bringen könnten.

So weit der bisherige Stand aus meiner Sicht, aller anekdotenhaften und launigen Züge entkleidet.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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...aber die Vermutung sei erlaubt, das es sich um ein durch Journalisten geborenes Modewort handelt (vielleicht durch Umsetzung von naturwissenschaftlichen Themen). Aber das ist Spekulation.

 

Hm, aber auch solche Modewörter haben in der Regel einen Ursprung und werden nicht wirklich von Journalisten "erfunden". Die meisten solchen Begriffe, die mir untergekommen sind, waren irgendein Übergriff aus dem englischen Sprachraum ... beispielsweise, wenn Begriffe im Deutschen plötzlich in einer Bedeutungsnuance verwendet werden, die vorher nur für klang- oder bedeutungsähnliche Begriffe im Englischen üblich war. Gerade bei einer Häufung im naturwissenschaftlichen Bereich wäre das auch ein nicht unwahrscheinlicher Ansatz.

Ich zerbreche mir gerade den Kopf darüber, ob es irgendeine Brücke aus dem Englischen gibt, die zu "wohlmöglich" führt ???

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Mann, dieser Thread nimmt kein Ende.

"wohlmöglich" im Sinne des "womöglich" ist schlicht und ergreifend ein Fehler, der sich über das Internet ausbreitet.

 

Fehler, die sich so ausbreiten, habe ich schon viele angetroffen. Ein sehr häufiger:

"Mir viel auf, dass ..."

 

Das Wort "wohlmöglich" als Komposition des Präfix "wohl-" und "möglich" wäre hingegen vorstellbar. So wie bei "wohlfühlen" und "wohlgenährt". Dazu muß es auch nicht im Duden stehen, denn da können naturgemäß nicht alle Kompositwörter verzeichnet sein, und es wäre fatal zu glauben, daß wenn ein Wort bisher noch nie gebraucht wurde, es nicht gebraucht werden darf.

 

Peter

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Hallo zusammen,

 

beide Worte haben nichts miteinander zu tun, meiner Meinung nach. Womöglich hat wirklich etwas mit dem Swaz des Mittelhochdeutschen zu tun, also ungefähr: Wenn auch immer möglich.

 

Das wohlmöglich findet sich im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm. Dort ist es jedoch nicht weiter aufgeschlüsselt.

Ich denke, daß das Wort wohlmöglich eine Ableitung aus wol (Steigerung für gut- im englischen well) und möglich. Also eine Möglichkeit, die wahrscheinlich ist- oder gut möglich. Dazu passen auch die Stellen aus der Presse.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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