ThomasM Geschrieben 13. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 13. Oktober 2012 Hallo, ich habe gerade mit dem allergrößten Vergnügen den neuen Roman von Wolf Haas (Autor der Brenner-Romane sowie "Das Wetter vor fünfzehn Jahren") gelesen. Wieder einmal ist Haas etwas sehr Außergewöhnliches und Originelles gelungen. http://ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=3455404189&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=andreaswilh09-21http://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=andreaswilh09-21&l=as2&o=3&a=3455404189 Klappentext: "Als ich mich das erste Mal verliebte, war ich in England, und da ist die Rinderseuche ausgebrochen. Als ich mich das zweite Mal verliebte, war ich in China, und da ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Und drei Jahre später war ich das erste registrierte Opfer der Schweinegrippe. Sollte ich je wieder Symptome von Verliebtheit zeigen, musst du sofort die Gesundheitspolizei verständigen, versprich mir das." Viel mehr als ein Roman über die Liebe in den Zeiten der weltbedrohenden Seuchen ist es ein Roman über die Sprache selbst, über die gedachte, die gesprochene und die geschriebene Sprache. Ein Metaroman gewissermaßen wieder, wie auch schon "Das Wetter vor fünfzehn Jahren". Wenn man Lust hat an Sprachspielereien, wird man mit dem neuen Haas viel anfangen können. Ich selbst habe jedenfalls an vielen Stellen herzlich gelacht und hatte als "Komplize" des Autors einen Höllenspaß. Hier geht's lang zu meiner Amazon-Rezension. (Link ungültig) (Link ungültig) Viele Grüße Thomas "Man schreibt nicht, was man schreiben möchte, sondern was man zu schreiben befähigt ist."&&- Jorge Luis Borges - Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(DanielaM) Geschrieben 16. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 16. Oktober 2012 Hallo lieber Thomas, mit dem Buch habe ich schon geliebäugelt. Ich mochte das Wetter vor 15 Jahren sehr und bin auch ein Fan der Brenner-Romane. Du hast mich nun endgültig überzeugt. Ich werde mir den neuen Haas anschaffen. Danke dir. Lg Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 16. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 16. Oktober 2012 Ich hab ihn gelesen, ich habe die pages nur so geturnt und war in zwei Tagen durch - und das, obwohl ich oft zurückgeblättert habe. Das Buch ist unglaublich witzig, geistreich, voll Wissen über Sprache und übers Schreiben. Und es ist - untrennbar davon - eine (eigentlich eher drei) Liebesgeschichte/n. Vielleicht sogar eine Anleitung zum Flirten. Nein, kein "Kopfkino", man lacht zwischendrin und fragt sich, warum man sich so sehr amüsiert. Insofern reißt einen der Haas "aus dem Lesefluss". So wie ich ihn kenne, tut er das ziemlich bewusst. Die chinesischen Zeichen mittendrin versteht man ja wirklich nicht (ich hab sie mir übersetzen lassen: Die Chinesen unterhalten sich ebenso wie die Europäer über das schmackhafte Hühnchen etc.) Und nun kann ich sagen: Ein Riss raus aus dem Lesefluss ist nix Schlimmes: Man lacht, man überlegt, dann liest man weiter. Empfehlung - ich glaub schon an alle. Angelika Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasM Geschrieben 16. Oktober 2012 Autor Teilen Geschrieben 16. Oktober 2012 Hallo ihr zwei, @ Daniela: Freut mich, wenn ich dir mit meiner Rezension den Appetit noch etwas weiter anregen konnte. Bin schon gespannt darauf, wie du den Roman findest. @ Angelika: Ja, ich brauchte auch nicht länger als zwei Tage. Und mir ist dabei mal wieder aufgefallen, wie selten wir in Straßenbahnen lachen. Sollte man öfter machen. Habe ich jedenfalls öfter gemacht durch die Lektüre des Buches. Und es hat gut getan. Die chinesischen Zeichen mittendrin waren großartig. Ich habe mir schon beim Lesen gedacht: Großartig! Besser und simpler kann man eine fremde Kultur eigentlich gar nicht näher bringen. Andere Autoren mühen sich seitenweise ab, um das Fremde sichtbar zu machen, Haas knallt einfach ein paar Sätze Chinesisch rein und transportiert damit das Gefühl für das Fremde noch besser. Hat mir wirklich imponiert. Oder auch meine Lieblingsstelle, als die Baum das Manuskript liest mit der anschließenden Eruption. Ganz großes Kino! Hier im Forum würde ich den Roman sowieso uneingeschränkt empfehlen. Alle, die mit Sprache zu tun haben, sich damit gerne beschäftigen, werden bei dem Roman das größte Vergnügen haben. Nur bei großen Shades of Grey-Fans wäre ich mit einer Empfehlung eher vorsichtig. Viele Grüße Thomas "Man schreibt nicht, was man schreiben möchte, sondern was man zu schreiben befähigt ist."&&- Jorge Luis Borges - Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 16. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 16. Oktober 2012 Nur bei großen Shades of Grey-Fans wäre ich mit einer Empfehlung eher vorsichtig. Ach, wer weiß? Vielleicht schmeckt die Große Gemischte Platte ja erst so richtig, wenns zuvor die Zuckerwatte gab? Angelika Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 17. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 17. Oktober 2012 Hier gibts übrigens ein interessantes Interview mit Wolf Haas: (Link ungültig) herzliche Grüße Hans Peter, der auch noch seine eigene Rezi hier einstellen wird, aber erst Anfang November Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 17. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 17. Oktober 2012 Oh, vielen Dank, hp! Das Interview zeigt den Haas sehr gut: schlau ist er, selbstironisch und vollkommen frei von Prätentionen. Angelika Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hpr Geschrieben 6. November 2012 Teilen Geschrieben 6. November 2012 So, nach dem Seminar mit Ijoma Mangold von der Zeit in der Bundesakademie habe ich auch eine Besprechung fertig: (Link ungültig) Ein wenig hat es mich enttäuscht, weil ich offenbar nach dem Wetter vor vielen Jahren sehr hohe Erwartungen hatte - aber gerne gelesen habe ich es dennoch. herzliche Grüße Hans Peter Klappentext, Pitch und anderes Getier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...