Zum Inhalt springen
(krimimann)

In diesem Augenblick

Empfohlene Beiträge

in der deutschen Sprache ab und zu wieder blutige Anfängerin :s10

Das sind wir doch alle! Ständig! Und das ist vor allem eine große Chance.

 

Es gibt eine Unmenge an Wörtchen, die der Anfänger überstrapaziert, weil er glaubt, sie zu brauchen. Letztendlich liegt es daran, daß er seine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten noch nicht ausgebildet hat.

 

Grundsätzlich hat jedes Wort seinen Platz in der Sprache (sonst gäbe es das jeweilige Wort nicht). Was in der Schriftsprache entnervend wirken kann, ist das gehäufte Auftreten von Wörtern, in denen sich diese Hilflossigkeit ausdrückt.

Als da wären:

  • Füllwörter (speziell Partikel) wie "etwa", "so", "einmal"/"mal", "nun", "nur", "vielleicht", "noch", "doch", "aber", "da", "sowieso", "ohnehin" usw.
  • spezielle Adverbien (lokal, temporal) wie "hier", "dort", "nun", "jetzt", "augenblicklich" (= "in diesem Augenblick"), "plötzlich" (auch "unverhofft" etc.), "früher", "später" etc.
  • besitzanzeigende Pronomen ("sein", "ihr")
  • unbestimmte Fürwörter und Adverbien (alle mit "irgend" zusammengesetzten Wörter)

Derlei Wörter müssen überall gestrichen werden, wo sie nicht unbedingt notwendig sind -- sonst verlieren sie an den Stellen, wo sie unbedingt notwendig sind, ihr Gewicht und ihre Bedeutung.*

 

Der Satz, ein Text sei dann perfekt, wenn man nichts mehr wegnehmen könne, bezieht sich vor allem auf diese Phänomene.

 

Es geht nicht um die grundsätzliche Diskriminierung einzelner Wörter, sondern darum, Vertrauen in die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu gewinnen, indem man lernt, auf scheinbare Verstärker zu verzichten.

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

 

-------------------------------

*) Ich hab so eine Grundroutine im Lektorat fremder und bei der Überarbeitung eigener Texte: Als erstes werden die genannten Wörter mittels einer MS-Word-Routine ("Ersetzen") mit verschiedenen Farben hinterlegt (es wird nicht das Wort, sondern die Formatierung der Hintergrundfarbe ersetzt). Das sagt meist schon eine ganze Menge aus. Anfängertexte oder auch sehr triviale Texte sehen danach aus wie eine besonders schlimme Form von Fleckfieber. Über 100 bunte Flecken pro Seite sind beileibe keine Seltenheit. Gut lektorierte und redigierte Texte sind selbstverständlich nicht frei von diesen Flecken (das ist auch nicht Zweck der Übung), allerdings sind es nur sehr wenige bunte Flecken pro Seite.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Grober Unfug! Da müßten "ich"' date=' "und", "hatte", "war" und "sagte" viel totgenudelter sein.[/quote']

 

Der Vergleich hinkt etwas, trifft es aber.

Ich in einem Roman mit Ich-Erzähler, halte ich für ein Wort, das vermieden werden solte, sonst rennt es sich tot.

 

Hatte und war sind meist Worte, die ein Plusquamperfekt konstituieren, daher leider nicht immer zu löschen - wenn möglich, halte ich sie aber auch für auszulassen.

 

das sagte sich für mich nciht mehr schlön anhört, dazu gibt es hier einen anderen thread

 

Weshalb der Vergelich vornehmlich hinkt, ist aber, weil für diese Worte tatsächlich genügend Altrnativen existieren, die auch genutzt werden:

 

Ich, mir, mein, mich, Meine Wenigskeit, meine person, etc.

 

sagen, erwidern, äußern, antowrten,...

 

dass war sich leicht streichen lässt, was aus dem kontext zu bestimmen ist, dazu gibt es hier ebenfalls einen Thread.

 

Und all diese Ersetzunge werden gemacht,

 

NUr Plötzlich ersetzt nie einer, obwohls die Möglichkeiten gibt!

Immer heisst es plötzlich, hier, plötzlich da, plötzlich übrall. Plötzlich, plötzlich, plötzlich. Plötzlich kam plötzlich in diesem moment ganz plözlich der Augenblick, in dem plötzlich was plötzliches geschah...

 

:s14 :s14

 

Ich würde einen FREUDENSCHREI machen, wenn mal etwas unerwartet passieren würde. Abr nein .- plötzlich muss es sein, weil den Autoren offenbar die Vorstellung fehlt, dass es fü+r das Wort plötzlich übnerhaupt ganz plötzlich einen Ersatz geben könnte. In dem Augenblic,k in dem plötzlich jemand statt plötzlich unerwartet schreibt, ist das ein großer, und für mich sehr plötzlicher Moment.

 

:s07 :s07

 

Gruß,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

- Wenn ich abgeschnitten bin von lebendig gesprochener Sprache... wo kann ich am besten erfühlen, was in einem Land schon abgenudelt klingt und was neu und frisch? Was muss ich lesen, sehen, hören?

Fernsehen ist schon ganz gut. Insbesondere die Nachmittags-Talk- und Gerichtsshows. Inhaltlich stülpt sich mir da zwar der Blinddarm um, aber wenn man dem Volk aufs Maul und ins Hirn schauen will ...

Das Internet ist übrigens auch ein wunderbarer Ort. Foren! Dieses Forum! ;D

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde einen FREUDENSCHREI machen, wenn mal etwas unerwartet passieren würde. Abr nein .- plötzlich muss es sein, weil den Autoren offenbar die Vorstellung fehlt, dass es fü+r das Wort plötzlich übnerhaupt ganz plötzlich einen Ersatz geben könnte. In dem Augenblic,k in dem plötzlich jemand statt plötzlich unerwartet schreibt, ist das ein großer, und für mich sehr plötzlicher Moment.

Unerwartet:

S. 25, 49, 127, 134, 247, 347, 364

Du fragst jetzt sicher, welches Buch, hehe.

 

Ich bleib dabei: Abwechslung tut Not, Abnutzung ist ein Mythos.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hatte und war sind meist Worte' date=' die ein Perfekt konstituieren, daher leider nicht immer zu löschen - wenn möglich, halte ich sie aber auch für auszulassen.[/quote']

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaargh!

Das ist Plusquamperfekt!

 

Pingelige Grüße

Iris :s17

(die weder PQP noch Konjunktiv für Flexionsformen hält, die unbedingt gemieden werden müßten, sondern froh wäre, wenn so mancher in der Sparte "Unterhaltung" deren Einsatz

beherrschte!!!)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hups!

 

Ich gebe zu, darüber habe ich nie nachgedacht. "In diesem Augenblick" kommt bei mir selten vor, aber das liegt daran, dass ich bisher in erster Linie Kurzgeschichten geschrieben habe und da braucht man diese Gleichzeitigkeit meist nicht, weil man es normalerweise mit genau einem Handlungsstrang und einer festen Perspektive zu tun hat.

 

"Plötzlich" aber nutze ich unerwartet häufig. Ich habe gerade mal meine Texte durchsucht und festgestellt, dass ich das ständig verwende. Das kommt mit in mein Such- und Ausmerzmakro, gleich hinter "irgendwie" und "eigentlich"

 

Wobei ich ein gelegentliches "plötzlich" nicht schlimm finde. Ich nutze es auch gerne als Adjektiv, also "eine plötzliche Bewegung" oder so.

 

Gruß,

Capella

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Pingelige Grüße

Iris

(die weder PQP noch Konjunktiv für Flexionsformen hält, die unbedingt gemieden werden müßten, sondern froh wäre, wenn so mancher in der Sparte "Unterhaltung" deren Einsatz

beherrschte!!!)

Auch wenn Marco sich hier nur vertan hat, dein zitiertes Statement unterschreib ich sofort.

Ich hocke am Lektorat eines Manuskripts, welches andauernd im Imperfekt bleibt, obwohl PQP zwingend erforderlich wäre. Ich schlafe schlecht, weil ich dauernd daran denken muß, wieviele dieser Fehler ich übersehen werde.

Okay, jetzt wird es off-topic. Ruhe. ;D

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

dass die Worte "plötzlich", "im Augenblick" usw. bei verschiedenen Lektoren verpönt sind, höre ich nicht zum ersten Mal. Zuerst habe ich diese Auffassung nicht verstanden; es kann schon etwas plötzlich passieren. Schließlich habe ich mir die Sätze, in denen ich "plötzlich" verwende, genauer angesehen und mir fiel auf, das hinter dem Wort "plötzlich" Handlung steckt, die extrem schnell abläuft und die ich nicht zeige sondern mit diesem einem Wort erkläre.

 

"Ich muß weg hier", sagte Mike plötzlich.

"Ich muss weg hier!",schrie Mike, ohne das er bisher etwas gesagt hatte. Erschrocken schauten wir zu ihm. Seine Worte waren noch nicht verhallt, als er aufsprang und davonrannte.

 

So hätte ich diese Stelle überarbeitet. Das fett Geschriebene ist die Handlung hinter dem Wort "plötzlich".

Kann es sein, dass es schwierig ist Handlung zu schreiben, die schneller abläuft, als man sie lesen kann und sie deshalb auf die Worte "plötzlich", "im Augenblick".... reduziert? Reagieren Lektoren darauf allergisch, weil sie vermuten, der Autor hat sich an dieser Stelle wenig Gedanken über die Handlung gemacht?

 

Viele Grüße Dietmar

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Peter!

Du hast meine Signatur geklaut.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unerwartet:

S. 25, 49, 127, 134, 247, 347, 364

Du fragst jetzt sicher, welches Buch, hehe.

Nein, ich ahne es. Aber eine überschaubare Anzahl.

Wie oft 'plötzlich'?

 

Ich bleib dabei: Abwechslung tut Not, Abnutzung ist ein Mythos.

Ich will dir da gar nciht widersprechen, aber das Wort Abnutzung hast du aufgebracht.

 

Bei einer chinesischen Tröpfchenfolter nutzen sich die Tropfen, das Wasser und die Schädeldecke auch nciht ab, trotzdem ist es unangenehm, wieder, und wieder, und wieder....

:s22

 

@Iris:

Sorry, bin auf der Arbeit und hab immr nur kurz zeit zum schrieben, da passiert sowas.

 

Gehetzte Grüße,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Peter!

Du hast meine Signatur geklaut.

Ich wollte zuerst schreiben, "nicht geklaut, nur plagiiert" (gefiel mir einfach zu gut, hehe), aber tatsächlich: Wo ist denn deine abgeblieben? Damit hab ich nichts zu tun!

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, hast du nicht (oder nur indirekt). Da du sie ja jetzt hast, habe ich sie geloescht.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, ich ahne es. Aber eine überschaubare Anzahl.

Wie oft 'plötzlich'?

Ist das nicht egal?

Aber gut, ich zähle mal: 66.

 

Ich will dir da gar nciht widersprechen, aber das Wort Abnutzung hast du aufgebracht.

Ja soll ich denn weiter "abnudeln" sagen?

 

Bei einer chinesischen Tröpfchenfolter nutzen sich die Tropfen, das Wasser und die Schädeldecke auch nciht ab, trotzdem ist es unangenehm, wieder, und wieder, und wieder....

:s22

Jetzt hast du mich dazu gebracht, an chinesische Nudeln zu denken. Ich gehe jetzt essen.

 

Hungrige Grüße

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo zusammen,

 

ich habe dazu eine andere Perspektive (Ich-Erzähler in Innensicht), eine andere Zeit (Präsenz) und (teilweise deshalb) eine andere Meinung.

 

Es gibt keine Wörter, die ich nicht verwenden würde. Anglizismen verwende ich, wenn meine Prot. oder eine der Figuren sie verwenden würden- also im Dialog oder in der Innensicht. Weil dies etwas aussagt, wenn jemand Anglizismen verwendet, und wo er sie verwendet.

 

Ich habe kein Plötzlich/In diesem Augenblick in meinen Texten, weil ich auch so etwas vorher ankündige und dann die Überraschung anders darstelle. Plötzlich wirkt häufig in bestimmten Romane als Satzersatz "Paß auf, jetzt passiert was- Aktion!".

Es ist aber allgemein bei Präsens unüblich so etwas zu machen, weil es in einem solchen Text seltsam wirken würde Plötzlich zu schreiben.

 

Aber ich habe auch viele Füllworte drin, weil sie in die Innensicht eines Ich-Erzählers reingehören. Einerseits dienen sie der Individualisierung der Sprache, der Rhythmik, dazu noch dem Tempo- und klären dann auch Gedankengänge oder geben hier noch einen Kick.

 

Dafür habe ich wenig Standartsätze und Standartwendungen drin, kaum wertende Adjektive und anderen Kram. Weil mich das Hundert mal mehr stört als so ein kleines niedliches Füllwort.

 

Insgesamt ist es aber so: Der generelle Verzicht auf bestimmte Wendungen oder der weitgehende Verzicht auf bestimmte Wörter ist wieder eine Pseudoregeln, die irgendjemand mal so einfach aufgestellt hat ( :s21 :s21).

Viele Jungautoren machen es falsch und deshalb darf Onkel Frei oder Onkel Stein so etwas schreiben (oder wer auch immer ;-)). Und vor allem machen sie es beim einem Erzähler in der dritten Person, und bei Außensicht.

 

Gleichzeitig gibt es gute Gründe, die Regel zu brechen, wenn man bestimmte Effekte erzielen will. Aber jeder Bruch muss sich aus dem Zusammenhang rechtfertigen, es muss einen Zugewinn geben, der einen Mehrwert an der Stelle darstellt.

Also kann jemand in einem Dialog gerne ein Plötzlich verwenden, weil so nun einmal gesprochen wird. Da kann es sogar ein rhetorisches Mittel sein.

Oder bei einem Ich-Erzähler gibt es viele gute Gründe bestimmte Dinge anders zu machen.

 

Break on free

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ist das nicht egal?

Aber gut, ich zähle mal: 66.

Egal ist es, macht aber meinen Punkt klar: Warum nicht zur Hälfte plötzlich, zur Hälfte unerwartet??

 

Ja soll ich denn weiter "abnudeln" sagen?

Wenn du magst. Auch das Wort hast du aufgebracht. Ich sprach von abdudeln! ;D

Aber von dem Kleinkram weg: Ich hab nie gesagt, manche Wörter würden sich abnutzen; was ich meinte war: Sie werden immer und immer wieder benutzt, obwohl es Alternativen gibt.

Warum nutzt die keiner??

Mal andersherum gefragt: Was macht plötzlich denn soviel besser als unerwartet / unvermittelt / aus heiterem Himmel? (Und ich wette, letzteres empfindet man hier jetzt wieder als abgedroschen... Falls ja, sagt mir auch gleich, wieso? Ich hab das ewig nicht mehr gelesen.)

 

Jetzt hast du mich dazu gebracht, an chinesische Nudeln zu denken. Ich gehe jetzt essen.

Eigentlich hab ich dich auf Chinsesische Dudeln gebracht, aber trotzdem: guten Hunger! ;)

 

Sattsame Grüße,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Signatur war nicht trendy gemeint.

Ich kann euch zwar nicht dazu bringen, eure zu loeschen, moechte aber gern, dass ihr wisst: Es stoert mich.

Da ihr das vermutlich auch gern wolltet, verschaffe ich euch jetzt noch eine kleine Extrafreude und sehe noch ein bisschen daemlicher aus, aber das sei euch gegoennt.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ihr das vermutlich auch gern wolltet, verschaffe ich euch jetzt noch eine kleine Extrafreude und sehe noch ein bisschen daemlicher aus, aber das sei euch gegoennt.

 

Huch!  :o :o

 

Nichts liegt mir ferner. Ich wollte Peter etwas necken, nicht dich...

 

Ich glaube auch nicht, dass Peter das böse meint. Die Idee an sich ist einfach süß, und niemand macht sich über dich lustig.

Da es dich stört nehm ichs halt raus!

 

(Und für Peter, um den Faden nicht zu verlieren: hatte meine Signatur mal ganz frech dem neuen Trend angepasst gehabt... :))

 

diplomatische Grüße,

Marco! :s17

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Möchte höflichst auf den Thread zurück kommen und allen Iris' Antwort nahe legen (3 Seiten zurück).

 

"Grundsätzlich hat jedes Wort seinen Platz in der Sprache (sonst gäbe es das jeweilige Wort nicht). Was in der Schriftsprache entnervend wirken kann, ist das gehäufte Auftreten von Wörtern, in denen sich diese Hilflossigkeit ausdrückt. "

 

Sie spricht mir aus der Seele und ihr ganzes Posting bringt es auf den Punkt. Natürlich verdamme ich keine Worte! (Diesen Thread hatten wir auch schon mal) Und es gibt auch nichts abgedudelt- oder nudeltes in diesem Sinne. Aber es gibt eben diese vermeidbaren Wiederholungen. Mein Gott, ist das denn so schwer zu verstehen? :s07

 

Erklärende Grüße

Joy

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Joy,

 

ich gebe Dir völlig recht, dass man bei seinen Lieblingswörtern Vorsicht walten lassen soll, sich auch selber immer mal wieder überprüfen, was man zu oft verwendet.

Und natürlich hinkt es, wenn jeder Absatz mit dem Wort "plötzlich" oder "in diesem Augenblick" beginnt.

Nur halte ich es für einen absoluten Schwachsinn, bestimmte Wörter einfach mal zu "verbieten" bzw. die Regel aufzustellen, dass deren Verwendung einen als unfähigen Schreiberling outet!

Es darf doch beim Gebrauch der deutschen Sprache - und diese ist nun mal mein Handwerk - keinen Index oder eine schwarze Liste geben!

Oder anders gesagt: Ich darf doch auch als Gourmet-Koch mal das banala Salz verwenden - auch wenn's klar ist, dss ich nicht zuviel davon in die Suppe schütten darf.

 

LG,

Julia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Julia,

 

das hat doch auch gar kein Mensch gesagt! Lies doch noch mal Iris Anmerkungen. Sie hat sich die Mühe gemacht alles haarklein aufzusplittern.

 

Es ist schon echt frustrierend wenn man unter Kollegen die simpelsten Sachen immer wieder klar herausstellen muss, Sachen, die sich eigentlich von selbst verstehen sollten, wie z.B. keine Verallgemeinerung von "Regeln". Es kommt doch immer auf den Fall (Text) an! Das ist doch logisch, Leute.

 

Kein bisschen ging es hier um das Verbieten von irgendwas! Der Thread fing an mit einer Jury, die "in diesem Augenblick" nicht ein zweites Mal ansehen wollte. Was sagt uns das? Dass diese Wortkombination einfallsloser Weise ständig überall vorkommt. Das heißt aber noch lange nicht, dass es generell verboten ist sie zu schreiben.*lol* Wer kommt bloss auf sowas? :s05

 

fassungslose Grüße

Joy

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Die Idee an sich ist einfach süß, und niemand macht sich über dich lustig.

Da es dich stört nehm ichs halt raus!

 

(

 

Vielen herzlichen Dank, Marco.

Es stoert mich nicht, wenn sich jemand ueber mich lustig macht (besser als wenn sich jemand ueber mich traurig macht).

Es stoert mich aber gewaltig, ein Hammel in einer Herde mit nach gleichem Muster gestrickten Signaturen zu sein.

Ich hatte meine Kitsch-Signatur kitsch-verliebt fuer meinen (Kitsch?)-Roman geschrieben (uebrigens ist Vin der Name meines Romans, nicht meines Protagonisten). Ich hab mich gefuehlt, als habe einer einen Liebesbrief von mir abgeschrieben und einem anderen geschickt.

 

Noch einmal herzlichen Dank fuer meine bizarren Empfindlichkeiten.

 

Dir und Felix wuensch' ich noch ein produktives Wochenende,

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Leute,

frisch gestärkt, nach Waldlauf, bedanke ich mich für eure Erhellungen... ich werde jetzt öfter nachmittags fernsehen :s10 und kann mit Iris' Erklärung am meisten anfangen. Die Idee mit der Farbe ist super!

 

Das mit der Suchfunktion oder den Makros (ersetzen) kann nämlich böse ins Auge gehen. In meinem Roman trinken die Leute öfter Café / Kaffee (spielt in Frankreich) und ich dachte korrekturbeflissen, dass ich das auf eine einheitliche Schreibart "suche - ersetze". Jetzt sagt mir meine Lektorin, dass die Leute in meinem Roman den Espresso so seltsam kochen... was da passiert sei!

 

Genauso bekam ich den heiligen Schrecken, als mir die Wordfunktion eine unmäßige Häufung von "jetzt" anzeigte. Und das im Präsens! Ich habe kein einziges ersetzen oder streichen müssen, weil es nur in den Dialogen als eine Floskel auftaucht, adäquat zum "ouais"...

 

Also: Vorsicht auch beim Streichen, sonst schmeckt der Café au lait nachher nicht! ::)

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nur halte ich es für einen absoluten Schwachsinn, bestimmte Wörter einfach mal zu "verbieten" bzw. die Regel aufzustellen, dass deren Verwendung einen als unfähigen Schreiberling outet!

 

Tut mir leid, ich finde in diesem Thread niemanden, der das behauptet hat...

 

Was Anfängertexte kennzeichnet, ist fehlende Vielfalt.

Ich habe mit Sieben mal eine Geschichte geschrieben, in dem ein böser Vater mit seinem Sohn geschimpft hat. Der Text war zwei Seiten lang, in dieser Strecke haut der Vater elf mal mit der Faust auf den Tisch.

Die Wendung hatte ich mal gehört oder gelesen, also hab ich sie immer und immer wieder benutzt, um deutlich zu machen, wie wirklich, wirklich böse der Vater ist.

Der Text hätte schon enorm dazugewonnen, wenn der Vater nur sechs mal die Faust auf den Tisch gehauen hätte, und fünfmal den Fuss aufgestampft...

 

Es geht nicht darum, Bilder wie 'Mit der Faust auf den Tisch hauen' zu verbieten. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, Wut auszudrücken.

Gute Texte sind für mich durch Vielfalt bestimmt. und ein Text, in dem 100 mal etwas "plötzlich" geschieht, und zwei mal "unvermittelt", in dem 100 Mal 'in diesem Augenblick' etwas geschieht, und nur zweimal "gleichzeitig", ist für mich nicht mehr abwechslungsreich genug um 'gut' zu sein, und damit, nun, nicht schlecht, aber, mit Peters Worten, Suboptimal.

 

Optimal geschmacksneutrale Grüße,

Marco! :s17

 

P.S. Ach Charlie - Jeder weiß doch, wie empfindsam wir Schreiberlinge sind... ;D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Petra, kannste bitte noch mal erklaeren, wat mit deinem Kaffee nu' passiert ist?

Milch reingefallen?

Das waere fuer mich allerdings auch ein Grund, die Bruehe wegzuschuetten.

(Nee, im Ernst - ich hab das nicht kapiert. Ich nehme an, es ist so etwas aehnliches, wie wenn man ueberall per Suchen/Ersetzen "er" in "sie" aendern wuerde. Und statt "Berlin" haette man dann "Bsielin"?)

 

P.S.: @Marco - noch einmal vielen Dank. Ich finde es weder angenehm noch einfach, in der virtuellen Oeffentlichkeit an solche Empfindlichkeiten zu stossen.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...