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Siegfried

Unterschriftenaktion: Wir sind die Urheber!

Empfohlene Beiträge

Die Piraten haben inzwischen eine ganze Reihe von Ideen eingebracht, schon lange, bevor die aktuelle Debatte begonnen hat. Ihr Beschluss zum Urheberrechtsgesetz (Link ungültig) (Link ungültig) ist von 2011, und ich frage mich, ob ihn hier überhaupt einer gelesen hat.

Dazu einen Artikel von einem Piraten:

 

(Link ungültig)

 

Allerdings gibt es jede Menge Leute, die unabhängig von den Piraten das Urheberrecht abschaffen wollen - und noch mehr, denen das Urheberrecht völlig egal ist und die einfach kopieren.

 

Ich hatte in den Sechzigern als Jugendlicher ein Tonbandgerät und habe stundenlang Musik aus dem Radio kopiert und Hörspiele. War ich ein Dieb? Ich habe nicht mal darüber nachgedacht, kannte das Wort Urheberrecht gar nicht, die Hörspiele hätte ich nicht kaufen können, weil es die nicht zu kaufen gab und die Musik hätte ich mir nicht leisten können außer vielleicht ein paar Singles. Taschengeld war damals nicht so großartig.

 

Die Musiker habens überlebt und ich habe später eine Menge Musik gekauft, viele davon solche, die ich als Jugendlicher aus dem Radio bezogen habe.

 

Heute klicke ich immer mal gerne Youtube an, manche Musikstücke habe ich als CD (=gekauft), andere aber nicht. Immer wieder frage ich mich: Kriegen die Musiker was dafür?

 

Die Lösung kann ja nicht sein, dass die Musik nicht bei Youtube stehen darf (das nützt weder den Musikern, noch den Fans noch den Musikgesellschaften). Die Lösung kann nur sein, dass Musiker von Youtube dafür Geld bekommen.

 

Okay, ich weiß nichts über die Verhältnisse, außer dass Youtube und Gema seit Jahren prozessieren.

 

Grüße, Hans Peter

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In der aktuellen ZEIT ist ein Interview mit Bernd Schlömer, dem Vorsitzenden der Piratenpartei, in dem er sich darüber beklagt, dass manche Mitglieder der PP entgegen des geltenden Parteibeschlusses beharrlich Blödsinn über das Urheberrecht erzählen: klick! (Link ungültig) (Link ungültig)

 

Das vollständige Interview kann ich leider nicht verlinken, es ist in der Printausgabe der ZEIT.

 

Was Schlömer da sagt, ist natürlich ein Problem, aber für uns ist wichtig festzuhalten, dass die offizielle Parteilinie eine andere ist. Was irgendwelche Leute im Netz behaupten, ist eine andere Sache, der sollte man gesondert begegnen.

 

Christoph

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Hier gibt es einen - wie ich fand - sehr fundierten Beitrag, in dem der Autor Daniel Carinsson auf die Positionen der Piraten eingeht:

 

Zwischenruf: Zehn Antworten zu den – laut Piraten Partei – „zehn wichtigsten Punkte einer Urheberrechtsreform“ (Link ungültig) (Link ungültig)

 

So weit mein Beitrag zur Versachlichung. ;) Ich fand den Aufruf "Wir sind die Urheber" gut und wichtig, weil es meiner Meinung nach höchste Zeit wurde, dass wir laut sagen: Hier, macht euch bitte klar, dass manche eurer Ideen unsere Lebensgrundlage bedrohen. (Und eine Kulturflatrate einzuführen, sehe ich schon als Bedrohung, da tröstet mich auch keine - sowieso äußert fragwürdige - Aussicht auf ein bedingungsloses Grundeinkommen.) In einer politischen Debatte einfach still abzuwarten und zu hoffen, dass die "Experten" unsere Interessen schon mit berücksichtigen wollen, scheint mir nicht so klug.

 

Wenig sinnvoll kommt es mir dagegen vor, sich jetzt über jede unausgegorene Idee und jeden kunstfeindlichen oder schlicht dummen Spruch aufzuregen, der irgendwo im Internet herumspukt. Aber auch das kann man natürlich anders sehen.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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Hier gibt es einen - wie ich fand - sehr fundierten Beitrag, in dem der Autor Daniel Carinsson auf die Positionen der Piraten eingeht:

 

Zwischenruf: Zehn Antworten zu den – laut Piraten Partei – „zehn wichtigsten Punkte einer Urheberrechtsreform“ (Link ungültig) (Link ungültig)

Danke, Barbara, für den fundierten Artikel. Vor allem der Hinweis darauf, dass viele der Forderungen gar keine Änderung des Urheberrechts verlangen, ist immer wieder wichtig.

 

Auch wenn ich die ultra-liberale Haltung des Autors etwas merkwürdig finde - jeder ist ja frei, seinen Vertrag zu wählen, deshalb darf es keine gesetzlichen Vorgaben geben? Mit dem Argument darf man auch keine Tarifverträge, keine Kündigungsschutzgesetze, keine Mindestlöhne festlegen - jeder Arbeitnehmer ist schließlich frei, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben.

 

Wenn die Vertragsparteien so unterschiedlich in ihrer Macht sind, kann man nicht nur auf das freie Vertragsrecht bauen - das zeigt sich ja bei Buy Out Verträgen und ähnlichem.

 

Grüße, Hans Peter

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Lieber Christoph,

 

ich weiß überhaupt nicht, warum du dich so aufregst. Ich habe dich persönlich nicht angegriffen. Ich habe nur meine allgemeine Meinung zum Thema geäußert. Du bist offensichtlich nicht meiner Meinung. Das ist okay. Deshalb fühle ich mich wiederum nicht angegriffen.  :)

 

Es wird im Netz eine Menge dummes Zeug geredet und vorrangig von Mitgliedern der Piraten, ob es nun die offizielle Stellungnahme ist oder nicht. Auch die scheint sich bei denen ja erst langsam herauszuentwickeln.

 

Ich finde einfach, dass man zunächst mal grundsätzlich klarstellt, dass man sich nicht enteignen lassen will. In jeder Verhandlung muss man erst einmal eine grundsätzliche Position beziehen, von der aus man zum Gespräch bereit ist. Und das sollte man durchaus vehement tun. Gegen eine weitere Diskussion mit vernünftigen Inhalten ist überhaupt nichts einzuwenden.

 

Diesen Beitrag finde ich sehr gut:

 

Zeigt er doch, dass die Piraten das Urheberrecht nicht wirklich verstehen, dass sie gar nicht wissen, um was es eigentlich geht. Ich finde es erschreckend, dass eine ganze Partei sich auf Vorstellungen begründet, die schlicht falsch sind. Dass sie auch keine Mitglieder diszipliniert, die offensichtlichen Stuss verzapfen, wie das Ende des geistigen Eigentums zu propagieren.

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hallo Ulf,

 

dass wir unterschiedlicher Meinung sind, ist in Ordnung. Darüber ärgere ich mich nicht. Mich stört aber, dass wir diese Diskussion nun schon seit Ewigkeiten führen, aber bestenfalls an der Oberfläche kratzen, weil du und andere, so mein Eindruck, Fakten ignorieren und eine Politik propagieren, die zum Ziel hat, den Gegner niederzubrüllen. Das stört mich. Ja, im Netz ist der Ton rau, und wir werden mit viel Blödsinn konfrontiert, aber das heißt nicht, dass wir uns auf dieses Niveau herabbegeben sollten.

 

Es mag sein, dass du mich nicht persönlich angreifen wolltest. Wenn aber Phrasen kommen wie man würde den Piraten mit vorauseilendem Gehorsam begegnen, wenn man sich mit den Positionen der Piraten auseinandersetzt und mit ihnen das Gespräch sucht, dann ist das eine Herabsetzung von mir und anderen, die genau das tun. Das mag nicht deine Absicht gewesen sein, dann möchte ich dich aber bitten, genauer auf deine Wortwahl zu achten.

 

Christoph

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Wenn die Vertragsparteien so unterschiedlich in ihrer Macht sind, kann man nicht nur auf das freie Vertragsrecht bauen - das zeigt sich ja bei Buy Out Verträgen und ähnlichem.

Grundsätzlich stimme ich dir zu, Hans Peter. Dem Autor dieses Blogeintrags gleich eine ultra-liberalte Haltung zu unterstellen, finde ich aber ein wenig ungerecht. Er nimmt in dem Artikel die Gesetzeslage auseinander - und juristisch gesehen haben die Urheber derzeit nun wirklich das Recht, mit ihrem Werk so zu verfahren, wie sie wollen. Da muss nichts gestärkt werden. (Eher muss man aufpassen, dass von Verwerter-Seite nichts abgeschwächt wird, scheint mir.)

 

Was du ansprichst, sind Schutzbestimmung zu Gunsten der schwächeren Partei bei Vertragsverhandlungen. Zum Beispiel ist ja bei der letzten Änderung des Urheberrechtsgesetzes der Anspruch auf "angemessene Vergütung" augenommen worden, mit genau so einem Ziel. Den gewünschten Effekt hatte das aber nur sehr eingeschränkt.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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Entschuldigung, aber so weit ich das verstehe, sind die Piraten keinesfalls in der Position, irgend etwas, das Urheberrecht ode andere Gesetze betreffend zu vehandeln. Oder habe ich hier in der Schweiz etwas verpasst und die Piraten sind neuerdings Regierungspartei?

 

Ich finde die Debatte ja gut, aber sie bewegt sich auf rein theoretischem Niveau.

 

Viele Grüsse,

 

Mascha

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Ich finde die Debatte ja gut' date=' aber sie bewegt sich auf rein theoretischem Niveau.[/quote']

 

Genauso ist es. Wobei ich es schon für wichtig halte, sich mit den Piraten auseinanderzusetzen. Sie werden in den nächsten Jahren sicher noch in weitere Landtage einziehen und 2013 wahrscheinlich auch in den Bundestag, sodass eine Regierungsbeteiligung in näherer Zukunft nicht gänzlich ausgeschlossen sein wird.

 

Christoph

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Meine 2 Cent zu den 10 Punkten finden sich hier:

 

(Link ungültig)

 

Mein Fazit ist, dass man schon der Auswahl der 10 Punkte ansieht, dass die Piratenpartei rein aus Nutzersicht denkt und argumentiert.

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Meine 2 Cent zu den 10 Punkten finden sich hier:

 

(Link ungültig)

 

Mein Fazit ist, dass man schon der Auswahl der 10 Punkte ansieht, dass die Piratenpartei rein aus Nutzersicht denkt und argumentiert.

 

So empfinde ich das auch, vor allem (ich zitiere Andreas):

 

"Fazit: Die zehn Punkte sind ein ziemliches Sammelsorium und enthalten nichts, worin ich wirklich eine Verbesserung erkennen könnte, insbesondere keinen Gedanken, der mir ein „hey, coole Idee!“ entlocken würde. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass hier ohne viel Fachwissen rein aus Nutzersicht gedacht worden ist, garniert mit ein paar unkonkreten Lippenbekenntnissen zugunsten der Urheber, damit’s besser klingt. Was mir im Nachgang auch erklärlich macht, wieso gleich im ersten Punkt ausgerechnet auf die Schutzfristen abgezielt wird: Der Ablauf der Schutzfrist heißt schließlich, dass ab da jeder mit dem Werk machen kann, was er will.

 

Und das ist das Gefühl, das zurückbleibt: Dass es im Grunde darum geht, das Urheberrecht einfach so weit zu stutzen, dass man mit allem, was man findet, machen kann, was man will."

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Zur Versachlichung möchte ich auch noch einmal an diese Argumente erinnern, denn es i s t eine äußerst pathetisch geführte Debatte über ungelegte Eier, die sicher mal geführt werden sollte, aaaber ...

 

Zitat von AndreasE am 11.05.12 um 10:14:

Hat auch die aktuelle ZEIT-Aktion einen Ton, der die Fronten nur ungut verschärft, und ich habe gerade den starken Verdacht, dass die Zeitungen da die Künstler nur vorschicken, um auf diesem Weg ihr seltsames Leistungsschutzrecht durchzubringen. Das meines Erachtens den Begriff der Urheberschaft gefährlich verwässert und den Zeitungen, die ihre Text-Zulieferer ohnehin schon ausbeuten, dass die Kerne quietschen, Rechte einräumt, die ihnen schlicht nicht zustehen.

 

Dieser Eindruck drängt sich mir auch oft auf, zumal der Entwurf eines neuen, verwerterfreundlichen Leistungsschutzrechts (von den Zeitungsverlegern selbst entworfen!) bereits durch fleißige Lobby-Arbeit in die parlamentarischen Ausschüsse gedrückt wurde, sich also in der Gesetzentwicklungsphase befindet, wovon der ständig als Menetekel an die Wand geworfene Entwurf eines neuen Urheberrechts aus Piraten- oder Grünenfeder noch weit entfernt ist. Die ganze Diskussion ist mir an vielen Stellen einfach zu undifferenziert. Da werden schlaglichtartig feindliche Baustellen beleuchtet, die noch in der Planungsphase sind und darüber vermutlich auch nicht hinauskommen, während woanders schon die Türme hochgezogen werden, aus denen die Verwerter die Urheber gern draußen halten möchten. Wofür sich die ganze derzeitige Diskussion als Nebelkerze gut zu eignen scheint. HIER sollte mal ein Aufschrei der Urheber laut werden, aber dazu hört man befremdlich wenig.
Zitat von Eva V.

 

So, alles abgekupfert und kopiert. Aber ich habe auch den Verdacht, dass wir uns hier ein Scheingefecht liefern.

 

Übrigens verstehe ich die Kritik von Daniel Carinsson an Punkt 3 nicht ganz. Es ist z.B. schon so, dass eine Bearbeitung von, sagen wir, Hells Bells von Metallica für zwanzig Blockflöten und einen verstimmten Flügel auf einem Musikschülerkonzert (OMG -  :-X nein, gibt es noch nicht!) gemapflichtig ist.  Was ich immer hirnrissig fand (ohne deshalb das Urheberrecht ändern zu wollen). Und ich bin auch immer noch GEMA-Mitglied, ohne der größte Fan dieser Organisation zu sein (gelinde gesagt).

Im Moment finde ich es einfach sinnvoll, sich sehr gut zu informieren, bevor man auf den Tisch haut. Mir geht es jedenfalls so, dass ich jetzt erstrecht weiß, was ich alles darüber nicht weiß. (But I'm just a Huhn, my intentions are good, oh please dont let me be misunderstood ... Um den Kreis zu den ungelegten Eiern zu schließen).

Claudia

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Entschuldigung, aber so weit ich das verstehe, sind die Piraten keinesfalls in der Position, irgend etwas, das Urheberrecht ode andere Gesetze betreffend zu vehandeln. Oder habe ich hier in der Schweiz etwas verpasst und die Piraten sind neuerdings Regierungspartei?

 

Ich finde die Debatte ja gut, aber sie bewegt sich auf rein theoretischem Niveau

Da hast du völlig recht. Denn erstens sitzen die Piraten in nächster Zeit nicht irgendwo als stärkste Fraktion in einem Parlament, zweitens gäbe es selbst dann internationale Verträge zum Urheberrecht, die man nicht einfach kappen kann.

 

Und drittens glaube ich, dass durch Ebook & Co ganz andere Veränderungen auf den Buchmarkt zukommen, die weit einschneidender die Buchwelt verändern werden, als alle Urheberrechtsdebatten und alle Raubkopierer zusammen.

 

Wenn ich mir ansehe, wie viele Autoren (auch renommierte) mittlerweile bei Amazon Ebooks für 0,99 oder 1,99 anbieten, braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie sich das auf die Buchpreise etc. in den nächsten zehn Jahren auswirken dürfte.

 

Grüße, Hans Peter

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Und drittens glaube ich, dass durch Ebook & Co ganz andere Veränderungen auf den Buchmarkt zukommen, die weit einschneidender die Buchwelt verändern werden, als alle Urheberrechtsdebatten und alle Raubkopierer zusammen.

 

Wenn ich mir ansehe, wie viele Autoren (auch renommierte) mittlerweile bei Amazon Ebooks für 0,99 oder 1,99 anbieten, braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie sich das auf die Buchpreise etc. in den nächsten zehn Jahren auswirken dürfte.

 

Ja, darin sehe auch ich die größere Herausforderung in den kommenden Jahren.

 

(Ich hoffe sehr, dass Verleger und Schriftstellerverband (VS) - wie geplant im Sommer - die angestrebte gemeinsame Haltung in diesen Fragen vertraglich fixieren werden.)

 

LG Imre  

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

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Wobei gerade die renommierten Autoren für 99 Cent oft keinen ganzen Roman anbieten, sondern entweder Kurzgeschichten oder Fortsetzungen.

 

Gruß, Melanie

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"Fazit: Die zehn Punkte sind ein ziemliches Sammelsorium und enthalten nichts' date=' worin ich wirklich eine Verbesserung erkennen könnte, insbesondere keinen Gedanken, der mir ein „hey, coole Idee!“ entlocken würde.[/quote']

Dann lies mal die neueste Mitteilung unserer Justizministerin:

 

(Link ungültig)

 

Dagegen sind die Piraten superkonkret und richtig WOW! Wer bitteschön, kann mir erklären, was die Dame mit ihren vielen Worten eigentlich sagen wollte - außer, dass sie möglichst nirgendwo anecken wollte?

 

Auch die deutsche Content-Allianz will, wie die Piraten, eine Änderung des Urheberrechts. Ebenfalls zu Gunsten der Urheber. Behaupten sie zumindest:

 

(Link ungültig)

 

Dass dieses Papier sich ebenfalls sehr schwammig anhört und nicht so recht sagen mag, was man eigentlich will, dürfte kein Zufall sein. Auch die Content Allianz umfasst nicht die Urheber, sondern die Verwerter und die wollen eine Verschärfung des Urheberheberrechts, sprich Acta, Leistungsschutzrecth, und dann solls richtig rund gehen mit den Abmahnungen und Buy Outs. Darf man vermuten.

 

Wenn ich solche Texte lese, beschleicht mich die Versuchung, doch bei den Piraten einzutreten :s22

 

Vielleicht eine kleine Erinnerung: Die Autoren haben ganz sicher die Urheberrechtsdebatte nicht angestoßen. Die Piraten allerdings auch nicht. Das waren die, die Acta und Leistungsschutzrechte geplant haben. Und die sich jetzt vornehm heraushalten und mit windelweichen Worten nichts sagen und hinter den Kulissen lobbyieren.

 

Grüße, Hans Peter

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Juli Zeh und Ilja Trojanow haben zur Urheberrechtsdebatte einen Artikel geschrieben:

 

(Link ungültig)

 

Und erinnern daran, dass es keine einzige Gesetzesinitiative zur Abschaffung des Urheberrechts gibt - wohl aber einige zu seiner Verschärfung bzw. zu verbesserten Möglichkeiten der Buy-Out Verträge.

 

Grüße, Hans PEter

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Was mich nur so'n bischen nervt, ist diese larmoyante Haltung bei Zeh/Trojanow - ich komm zwar mit meinem Verlag gerade gut aus, aber generell sind Verlage natürlich Scheiße. Dann das ewige Gemurre, auch immer wieder querbeet bei Montsegur, die kleinen Verlage/Verleger seien entweder Gangster und/oder sie machen auf jeden Fall zu wenig für die Bücher ihrer Autoren, weil das ja nur die großen Player können. Aber gerade die großen Verlage sind natürlich in Wahrheit alle nur böse Konzerne, denen man deshalb und sowieso stets mit allergrößtem Misstrauen begegnen muss. Außerdem würde ernsthafte Belletristik (bei den genannten Auflagen) sowieso nicht vorrangig aus wirtschaftlichem Kalkül betrieben, weder vom Autor, noch vom Verlag. Hüstel. Das darf dann eben der Unterhaltungsquatsch, den man als ernsthafter E-Autor noch nicht mal mit spitzen Fingern anfasst, mitfinanzieren. Auch unter dem Mantel der Urheberrechtsdiskussion bläht sich weiterhin E versus U, man könnt verzweifeln. Oh Mann, das ist vielleicht eine Branche!   :s07

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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"Wissen die Unterzeichner des Aufrufs überhaupt, was sie fordern, wenn sie „den Schutz des Urheberrechts stärken und den heutigen Bedingungen des schnellen und massenhaften Zugangs zu den Produkten geistiger Arbeit anpassen“ wollen?"

 

Ich zumindest wusste beim Unterzeichnen sehr genau, was ich nicht fordere: nämlich ganz bestimmt keine totale Überwachung der Nutzer, wie sie in dem Artikel heraufbeschworen wird. Diese Unterstellung finde ich ausgesprochen ärgerlich. Dass ich mein Urheberrecht geschützt sehen will, heißt nun wirklich nicht, dass ich jede Maßnahme, von der Verwerter träumen, automatisch richtig finden muss.

 

Auch sonst stört mich an dem Artikel wie an vielen anderen zum Thema, dass es wieder mal so stark darum geht, "den Bösen" auszumachen. In der Politik finde ich das einfach fehl am Platz, tut mir leid.

 

Schöne Grüße

 

Barbara

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Juli Zeh und ihr Verleger diskutieren in der Zeit über Internet, Ebook und Urheberrecht:

 

(Link ungültig)

 

Interessant vor allem Schöfflings Aussagen, wie Urheberrechtsverstöße verfolgt werden. Die Verlage haben in der Regel die großen Platformen im Visier - nicht den einzelnen, der mal irgendwas downloaded.

 

Grüße, Hans Peter

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Interessant vor allem Schöfflings Aussagen' date=' wie Urheberrechtsverstöße verfolgt werden. Die Verlage haben in der Regel die großen Platformen im Visier - nicht den einzelnen, der mal irgendwas downloaded.[/quote']

Das liegt ja eigentlich auf der Hand, weil die Verfolgung Einzelner unökonomisch ist. Wenn die Musik- und Filmindustrie sich doch immer mal wieder Einzelne rauspickt, dann vermutlich eher in der Absicht, durch die öffentliche Berichterstattung darüber eine breitere abschreckende Wirkung zu erzielen.

Jugendliche mit mehr als 10.000 illegal geladenen Songs auf ihrem mp3-Player wird das zwar wenig beeindrucken, sie aber treuherzig, trotz vorsätzlicher Umgehung aller Kopiersperren als ohne jede kriminelle Energie handelnde Bübchen hinzustellen, ist ebenso naiv.

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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