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Siegfried

Unterschriftenaktion: Wir sind die Urheber!

Empfohlene Beiträge

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

der Literaturagent Matthias Landwehr hat eine Unterschriftenaktion zum Thema Urheberrecht gestartet.

Den genauen Wortlaut findet man hier: (Link ungültig)

Wenn eine Autorin, ein Autor zustimmen möchte, kann sie oder er einfach eine E-Mail an folgende Adresse schreiben: post@wir-sind-die-urheber.de

Die Unterschriften werden zuerst gesammelt, dann veröffentlicht (zu den Erstunterzeichnern gehören Sven Regener und Daniel Kehlmann).

 

Liebe Grüße aus Berlin

 

Siegfried Langer

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Mal doof gefragt: Melde ich mich da mit meinem Realnamen an (der niemandem was sagt) oder mit meinen Pseudonymen, die vielleicht auch niemandem was sagen, aber zumindest für meine Autorenidentität stehen? Wie würdest ihr es denn machen?

 

LG

Uschi

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Hallo Uschi,

 

da die Sache uns als Autoren angeht, würde ich mich mit deinen Autorenpseudonymen melden. (Haben auch andere schon so gemacht.)

 

Liebe Grüße

Inez

(noch ohne Pseudonym  ;))

Rebel Sisters 1: Die Pilotin (Lübbe, Juli 2024)

www.inez-corbi.de

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Mir sträuben sich bei dieser Manifest-Aktion die Nackenhaare. Erstens schreien mir in letzter Zeit zu viele Leute, "ich bin Urheber!", die gar keine sind – Agenten, Verleger und so weiter. Und zweitens ist das so eine Art "wir stellen uns jetzt an der Front auf und weichen keinen Schritt"-Haltung, die mir völlig kontraproduktiv erscheint.

 

Ich finde mich wesentlich mehr (eigentlich völlig) wieder in dem überaus vernünftigen und vergleichsweise moderaten Positionspapier der VG Wort (Link ungültig) (Link ungültig). Wobei die meine Unterschrift gar nicht brauchen.

 

Das ist eine Diskussionsgrundlage! Das Manifest dagegen ... was soll das bringen?

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Im Gegenteil. Ich finde solche Protestaktionen durchaus angebracht. Die anderen Jungs haben mit ihrem Piraten-Blödsinn sogar eine Partei gegründet. Warum sollten wir uns nicht ebenfalls zu Wort melden. Bei der Google-Geschichte damals hat es auch Wirkung gezeigt.

 

Bis gestern Abend waren es 1500 Künstler. Darunter auch viele aus diesem Forum.

 

(Link ungültig)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Wenn die Kampagnen Gesichter (wie z.B. Charlotte Roche) bekommen und plötzlich ins heimische Wohnzimmer flimmern, dann hat das Ganze eine ganz andere Qualität, als wenn sich da so ein paar gesichtslose und glitter- und glammerfreie Schriftsteller oder Fotografen äußern.

 

Und so merkt auch der in der Regel uninformierte normale Konsument, worum es da geht. Deshalb finde ich so großangelegte Kampagnen ganz wichtig.

Es bringt ja nichts, die Piraten von ihrer Meinung abbringen zu wollen - aber wenn der Konsument den Piraten die Stimme entzieht, können die sich in ihrem virtuellen Kämmerchen austoben wie sie wollen, haben aber in der Politik nicht viel zu sagen.

 

Melle

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Wir sollten unsere eigene Partei gründen.

Dass man monokonzeptual irre Ergebnisse einfahren kann, haben die Freibeuter bewiesen.

Oder würde uns zum Nachteil gereichen, dass wir von unserem einzigen Thema (Urheberrecht) Ahnung haben?

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Wir sollten unsere eigene Partei gründen.

Dass man monokonzeptual irre Ergebnisse einfahren kann, haben die Freibeuter bewiesen.

Oder würde uns zum Nachteil gereichen, dass wir von unserem einzigen Thema (Urheberrecht) Ahnung haben?

 

Ich sage: Ja! :s08

 

Es diskutiert sich viel unbeschwerter und lebhafter, wenn man nicht durch lästiges Fachwissen und Erfahrungen behindert ist.

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Im Gegenteil. Ich finde solche Protestaktionen durchaus angebracht. Die anderen Jungs haben mit ihrem Piraten-Blödsinn sogar eine Partei gegründet. Warum sollten wir uns nicht ebenfalls zu Wort melden.

 

Im Prinzip ja, aber ...

 

1. Diese "wir-sind-die-Urheber"-Aktion ist nicht von einem Urheber lanciert worden, sondern von einem Literaturagenten.

 

2. Hat auch die aktuelle ZEIT-Aktion einen Ton, der die Fronten nur ungut verschärft, und ich habe gerade den starken Verdacht, dass die Zeitungen da die Künstler nur vorschicken, um auf diesem Weg ihr seltsames Leistungsschutzrecht durchzubringen. Das meines Erachtens den Begriff der Urheberschaft gefährlich verwässert und den Zeitungen, die ihre Text-Zulieferer ohnehin schon ausbeuten, dass die Kerne quietschen, Rechte einräumt, die ihnen schlicht nicht zustehen.

 

Das hat alles "a G'schmäckle", wie wir Schwaben sagen.

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Das ist ja mal ein seltsamer Vorwurf, Andreas. Ich dachte, Agenten wären dazu da, die Interessen ihrer Klienten zu vertretn. Wenn sich mein Agent für mich stark macht, dann hat das ein Geschmäckle? :o

 

Gruß

Annette

http://annette-amrhein.de/

Ein Beitrag in "Zeit zum Genießen",  Insel Verlag 2021 

ebook für Kinder: 24 Geschichten für Weihnachten und Advent, amazon

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Ich finde solche Protestaktionen durchaus angebracht.

 

Grundsätzlich finde ich das auch, und je breiter gestreut, desto besser. Es sollte in den Talkshows diskutiert werden, wenn das nicht bereits der Fall ist. Dabei ist es für mich unerheblich, ob auch Agenten und Nicht-Autoren initiieren oder unterschreiben. Denis Scheck ist mir als Unterzeichner ebenso lieb wie Uwe Tellkamp oder Alice Schwarzer. Die Geschichte mit den Zeitungen steht auf einem anderen Blatt.

Ebenso grundsätzlich finde ich die Stellungnahme von VG Wort tatsächlich besser, weil sie nicht polemisiert und Schattierungen zulässt wie "Rechtsverfolgung mit Augenmaß", das heißt, dass einzelne User, die beim illegalen Herunterladen erwischt werden oder zum Beispiel Blogbeiträge kopieren, nicht harsch abgemahnt und mit empfindlichen Strafen bedroht werden, während sich große Plattformen jahrelang bedienen und eine goldene Nase verdienen konnten. Glücklicherweise hat ja der Prozess gegen Kino.to nun begonnen.

Dann wird gesagt, dass wir Autoren ja per se wortgewaltige Vertreter unseres Faches seien. Jeder kann beitragen, sei es durch Unterstützung öffentlicher Kampagnen, Teilnahme an Diskussionen oder durch Artikel in Blogs, auf Facebook und Twitter. Es gibt schon einen schönen roten Button "Ja zum Urheberrecht", den ich mir in meinen Blog oben hin geklebt habe.

 

Grüße

Christa

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Was wir brauchen, ist ein erfolgreicher Thriller, in dem es um illegale Downloads geht und böse Raubkopierer auf grässliche Weise zu Tode kommen ... :s08

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Was wir brauchen' date=' ist ein erfolgreicher Thriller, in dem es um illegale Downloads geht und böse Raubkopierer auf grässliche Weise zu Tode kommen ...  :s08[/quote']

Dein neues Thema, Andreas. :s22

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Was wir brauchen' date=' ist ein erfolgreicher Thriller, in dem es um illegale Downloads geht und böse Raubkopierer auf grässliche Weise zu Tode kommen ...  :s08[/quote']

 

Au ja, den kaufe ich sofort! :s20 Und der, der ihn raubkopiert, kriegt einen elektrischen Schlag, nur so zur Erinnerung.

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Was wir brauchen' date=' ist ein erfolgreicher Thriller, in dem es um illegale Downloads geht und böse Raubkopierer auf grässliche Weise zu Tode kommen ...  [/quote']

 

Mittlerweile scheint mir ein erfolgreicher Roman mit der kühnen These, dass womöglich nicht alle Künstler schwer reiche, parasitäre Existenzen sind, dringlicher zu sein.Zumindest wenn ich mich an diversen Forenpostings orientiere.

 

Zur VG Wort: (Link ungültig)

 

Zu "Wir sind die Urheber" : (Link ungültig)

 

Das notorisch quengelige Heise-Forum unterscheidet sich übrigens nicht wesentlich von den Foren der großen Tageszeitungen.

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Was wir brauchen' date=' ist ein erfolgreicher Thriller, in dem es um illegale Downloads geht und böse Raubkopierer auf grässliche Weise zu Tode kommen ...  :s08[/quote']

 

 

Nicht reden, Andreas. Schreiben!  :-*

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Sehr interessant:

 

=======

 

"Wir sind die Ahnungslosen"?

(Link ungültig)

 

=======

 

LG

Ramona

Inspiration exists, but it has to find us working! (Pablo Picasso)

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Eigentlich kommt einem die Galle hoch ob der dummdreisten Negation aller Argumente und Fakten, die den "Reformern" nicht in den Kram passen. Aber dann versuche ich mich wieder zu beruhigen und mich ein paar ganz simple Dinge zu fragen.

 

1. Warum die Panik? Warum der Glaube an eine "Massenbewegung" - sorry 8 % sind doch keine Massenbewegung, und selbst doppelt so viel macht auch noch keine Massenbewegung, sondern es bleibt eine kleine (wenn auch lautstarke) Minderheit.

2. Macht "Geiz und Gier" bessere Menschen aus den Piraten et al.? Nö, die werden ganz schnell eingeholt werden von der alltäglichen lobbygesteuerten Politkorruption. Entzaubert und als Online-Heilsbringer ihrer neuen Kleider beraubt, werden die üblichen Zwerge zum Vorschein kommen und ihre naiven Flash-Mob-Wähler enttäuschen, und ob dann noch Wahlergebnisse von über 5% drin sind, mal sehen.

3.  Alle laden doch illegal? Propaganda, es stimmt gar nicht! Die überwiegende Zahl tut es nicht und bezahlt brav für ihre Musik. und DVDdownloads und ihre E-Books. Nur eine Minderheit will mit aller Gewalt die Klauerei in großem Stil legalisieren. Die meisten Menschen sind keine Nerds, haben weder die Kenntnis, noch Zeit oder Lust zu hacken und cracken oder sich in Trojaner verseuchten Tauschbörsen rumzutreiben.

3. Nur ein Strohfeuer? Besteht also keine wirkliche Gefahr für das Urheberrecht? Nicht von den Piraten selbst, die werden es einfach nicht allein schaffen, sondern von der Sorte von "Fähnchen-in-den-Wind" hängenden Politikern in den anderen Parteien, die entweder kneifen, wenn es ans Eingemachte geht oder vermeintlich populärem Gewäsch nachlaufen.

4. Also nichts tun? Auf gar keinen Fall, aus eben diesem Grund muss man lautstark und überall und wenn es sein muss, auch sehr polemisch das Urheberrecht verteidigen. Denn, merke, wer schweigt, der stimmt damit nur den anderen zu und macht sie stärker, als sie wirklich sind.

 

Was mir noch etwas fehlt, das sind von den Autorenverbänden entwickelte Ideen in Bezug auf die Nutzung, auf die Verwertung. Man kann leicht gegen Leistungsschutz oder Flatrates maulen wenn einem selbst nicht besseres einfällt. Das Ziel muss doch sein, dass Autoren online mehr verdienen und nicht weniger, auch wenn das manche für vermessen halten. Ich sehe im übrigen gar nicht ein, warum nicht Provider, Hoster, Google, Facebook etc. stärker in die Pflicht genommen werden sollten. Klar wollen die nicht. Technisch ginge es aber. Aber die sind doch nicht heilig und unantastbar, die verdienen genug! Man stelle sich nur mal vor, die müssten für jeden deutschen Pageview etwas an die VGWort abführen, und für jedes Tönchen an die Gema.  

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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4. Also nichts tun? Auf gar keinen Fall' date=' aus eben diesem Grund muss man lautstark und überall und wenn es sein muss, auch sehr polemisch das Urheberrecht verteidigen. Denn, merke, wer schweigt, der stimmt damit nur den anderen zu und macht sie stärker, als sie wirklich sind.[/quote']

 

Wer nicht für uns ist, ist gegen uns? Wer nicht unser Freund ist, automatisch unser Feind? Oh ja, wenn diese festgefahrene Debatte eins braucht, dann George-W.-Bush-"Argumente"  :s03

 

Ich bin auch für das Urheberrecht, aber mir fällt es zunehmend schwer, pro Urheberrecht zu argumentieren, weil ich keine Lust habe, mit Panikmachern, Untergangspropheten und aggressiven Besitzstandswahrern in einen Topf geworfen zu werden, während mich die eigenen Kollegen offenbar für einen Nestbeschmutzer halten, weil ich nicht bei jeder noch so unreflektierten Aktion artig mit dem Kopf nicke.

 

Ich habe Wir-sind-die-Urheber nicht unterzeichnet und werde das auch nicht nachholen, aus denselben Gründen wie AndreasE. Wesentlich sinnvoller finde ich diese Aktion: (Link ungültig) Meine Unterschrift findet ihr irgendwo bei 4035 herum.

 

Nochmal: Es ist das Internet mit seinen technischen Möglichkeiten, das uns vor Herausforderungen stellt, nicht irgendwelche Parteien oder die sogenannte Netzgemeinde. Das ist die Realität - damit sollten wir uns auseinandersetzen. Aber man kann sie natürlich auch weiter ignorieren, den Kopf in den Sand stecken, sich in die 80er Jahre zurückwünschen und mit dem Finger auf die bösen Piraten zeigen. Klar definierte Feindbilder zu haben, ist ja immer bequem, aber es hat noch nie ein Problem gelöst.

 

(Nein, ich wähle die Piraten nicht und werde das auch auf absehbare Zeit nicht tun. Und ich werde sie hier ganz gewiss nicht verteidigen. Aber ich halte sie nun einmal nicht für die Ursache des Problems, allenfalls für ein Symptom.)

 

Außerdem finde ich es befremdlich, wie viel Energie diese Debatte beansprucht, während außerhalb des Elfenbeinturms die Welt auf dem Kopf steht. Schaut mal aus dem Fenster: Kein Mensch schert sich noch um Umwelt-, Klima- oder nachhaltige Wirtschaftspolitik, obwohl die Welt allmählich vor die Hunde geht und der Club of Rome gerade ein extrem düsteres Bild der nächsten Jahrzehnte gezeichnet hat. In Griechenland droht das Chaos, möglicherweise zerbricht in den nächsten Jahren die europäische Union. Wir leben inzwischen in einer "marktkonformen Demokratie", kein Politiker hat noch Ambitionen, den Zockern an den Finanzmärkten auf die Finger zu hauen, obwohl JP Morgan gerade wieder mit hochriskanten Derivategeschäften 2 Milliarden Dollar verballert hat und diese ganze Branche demnächst erst den Euro an die Wand fahren wird, dann die Sozialstaaten und danach die Demokratie westlichen Zuschnitts. Aber hört man dazu etwas von Künstlern, Schriftstellern und anderen Urhebern?

 

Ich bin müde. Die Debatte um das Urheberrecht langweilt mich, sie tritt auf der Stelle; so, wie sie geführt wird, wird es nicht zu Lösungen kommen. Davon abgesehen ist sie unwichtig. In zwanzig Jahren, wenn uns der Laden um die Ohren fliegt, werden wir uns die Probleme, die wir 2012 hatten, zurückwünschen.

 

Christoph

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Außerdem finde ich es befremdlich, wie viel Energie diese Debatte beansprucht, während außerhalb des Elfenbeinturms die Welt auf dem Kopf steht. Schaut mal aus dem Fenster: Kein Mensch schert sich noch um Umwelt-, Klima- oder nachhaltige Wirtschaftspolitik, obwohl die Welt allmählich vor die Hunde geht und der Club of Rome gerade ein extrem düsteres Bild der nächsten Jahrzehnte gezeichnet hat. In Griechenland droht das Chaos, möglicherweise zerbricht in den nächsten Jahren die europäische Union. Wir leben inzwischen in einer "marktkonformen Demokratie", kein Politiker hat noch Ambitionen, den Zockern an den Finanzmärkten auf die Finger zu hauen, obwohl JP Morgan gerade wieder mit hochriskanten Derivategeschäften 2 Milliarden Dollar verballert hat und diese ganze Branche demnächst erst den Euro an die Wand fahren wird, dann die Sozialstaaten und danach die Demokratie westlichen Zuschnitts. Aber hört man dazu etwas von Künstlern, Schriftstellern und anderen Urhebern?

 

Ich bin müde. Die Debatte um das Urheberrecht langweilt mich, sie tritt auf der Stelle; so, wie sie geführt wird, wird es nicht zu Lösungen kommen. Davon abgesehen ist sie unwichtig. In zwanzig Jahren, wenn uns der Laden um die Ohren fliegt, werden wir uns die Probleme, die wir 2012 hatten, zurückwünschen.

Da hast du natürlich nicht unrecht.

Aber wir sind ein Autorenforum und reden über Dinge, die mit unserer Arbeit zu tun haben, und kein Debattierclub für Weltprobleme. Obwohl die in ihrer Tragweite durchaus wichtiger sein mögen. :)

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Außerdem finde ich es befremdlich, wie viel Energie diese Debatte beansprucht, während außerhalb des Elfenbeinturms die Welt auf dem Kopf steht. Schaut mal aus dem Fenster: Kein Mensch schert sich noch um Umwelt-, Klima- oder nachhaltige Wirtschaftspolitik, obwohl die Welt allmählich vor die Hunde geht und der Club of Rome gerade ein extrem düsteres Bild der nächsten Jahrzehnte gezeichnet hat. In Griechenland droht das Chaos, möglicherweise zerbricht in den nächsten Jahren die europäische Union. Wir leben inzwischen in einer "marktkonformen Demokratie", kein Politiker hat noch Ambitionen, den Zockern an den Finanzmärkten auf die Finger zu hauen, obwohl JP Morgan gerade wieder mit hochriskanten Derivategeschäften 2 Milliarden Dollar verballert hat und diese ganze Branche demnächst erst den Euro an die Wand fahren wird, dann die Sozialstaaten und danach die Demokratie westlichen Zuschnitts. Aber hört man dazu etwas von Künstlern, Schriftstellern und anderen Urhebern?

 

:s22

Darum geht's niemandem.

Hier eine Gesamtliste abgemahnter Werke (Link ungültig) (Link ungültig) – und was finden wir? Schaut selbst.

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Hier findet sich ein Artikel des kulturpolitischen Sprechers der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus:

 

(Link ungültig)

 

Und sein Fazit halte ich gar nicht mal für schlecht:

Der Urheber, der Kulturschaffende, diejenigen also, die darauf angewiesen sind, mit ihrer Kreativität für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, haben genauso ihre Daseinsberechtigung wie jeder andere Beruf. Es bringt nichts, das Dasein des Künstlers, des Urhebers zu verklären oder zu romantisieren. Es bringt erst recht nichts zu unterstellen, was kommerziell sei, sei keine Kunst. Die Wut und Angst von Urhebern ist für mich angesichts des Unverständnisses, das Kulturschaffenden teilweise im Internet entgegengebracht, wird verständlich.

Aber noch mal: Ich habe keine Lust, jede Woche einen weiteren Aufruf für oder gegen das Urheberrecht zu lesen. Lasst uns endlich vernünftig miteinander reden.

Denn mal alle Aufregung beiseite: In nächster Zeit wird das Urheberrecht garantiert nicht abgeschafft werden und auch an das fragwürdige Leistungsschutzrecht sowie Internetsperren wird sich kein Politiker herantrauen. Der Untergang der Kunst ist zumindest vorläufig nicht zu befürchten und wir haben Zeit, zu diskutieren und klarzustellen, dass Künstler wie andere Menschen auch für ihre Arbeit entlohnt werden müssen.

 

Vergessen sollten wir auch nicht: Längst nicht alle Downloader sind Piraten, sowenig alle Ladendiebe Gegner des Privateigentums sind ;-). Wenn ich für jeden Downloader, der Anhänger einer klassischen Partei ist, 1 Euro kriegen würde, wäre ich ganz schön reich.

 

Sprich: Ganz egal, was die Piraten meinen, das Problem illegaler Downloads wird uns erhalten bleiben. Den Supermärkten hilft ein Bekenntniss zum Privateigentum auch nur begrenzt im Kampf gegen Ladendiebstahl. Und sie leben trotz diesem weiter und schlagen sich mit dem Problem herum.

 

Grüße, Hans Peter

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Wie beschränkt diese Diskussion über das Urheberrecht ist, zeigt sich auch darin, dass alle Welt davon ausgeht, dass das Urheberrecht für Musik und Literatur da ist - nicht mal die Piraten scheinen zu merken, was da alles vergessen wird.

 

Den ökonomisch größten Teil des Urheberrechts dürfte die Software ausmachen. Google, Amazon, Microsoft, Apple et. al., sie alle fallen unters Urheberrecht und profitieren davon. Aber seltsam, die ganze Softwareindustrie scheint die Diskussion nicht zu interessieren. Vermutlich geht sie davon aus, dass sich da eh nichts ändern wird. Und dass in ein paar Monaten alles wieder vergessen sein wird, wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird?

 

Dabei wären Amazon & Co die Hauptleidtragenden einer Abschaffung des Urheberrechts. Jeder dürfte Amazons Software, Amazons Rezensionen, Amazons Datenbanken kopieren. Dito die Google-Software, die Google-Datenbanken und i-tunes wäre wohl auch nicht mehr so der Verkaufshit, wenn jeder beliebige die Original Itunes Software nebst Musik kostenlos nützen dürfte. Wieviel die Microsoft und Facebook Aktien in solchem Fall überhaupt noch wert sein würden, darüber darf spekuliert werden. Ich würde jedenfalls auf rasant fallende Kurse wetten ;-)

 

Seltsam, dass der ökonomisch wichtigste Teil des Urheberrechts so leicht von allen Beteiligen verdrängt wird.

 

Grüße, Hans Peter

 

PS: Ach ja, die Softwarekonzerne leiden schon seit vielen Jahrzehnten unter dem Phänomen "Raubkopien", haben dort weit mehr Erfahrung - und leben immer noch.

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Aber wir sind ein Autorenforum und reden über Dinge' date=' die mit unserer Arbeit zu tun haben, und kein Debattierclub für Weltprobleme. Obwohl die in ihrer Tragweite durchaus wichtiger sein mögen.  :)[/quote']

 

Ich meine ja nicht das Forum, sondern die Künstler insgesamt. Diese sich im Kreis drehende Debatte überlagert alles; zu anderen Themen hört man von den Unterzeichnern dieses offenen Briefs nichts, obwohl die Urheber seit Beginn der Debatte nicht müde werden zu betonen, wie wichtig ihr Schaffen für Kultur und Gesellschaft sei. Der Einzige, der sich noch für Politik jenseits des Urheberrechts zu interessieren scheint, ist Günter Grass, der Analysen des Weltgeschehens (Link ungültig) (Link ungültig) lieber anderen überlassen sollte ...

 

Christoph

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damit kann man ja jedes Einsetzen für irgendwas totschlagen, indem man sagt: Ja, aber auf der Welt gibt es noch viel wichtigere und existenziellere Dinge. Klar. Gibt es immer.

 

Gruß

Annette

http://annette-amrhein.de/

Ein Beitrag in "Zeit zum Genießen",  Insel Verlag 2021 

ebook für Kinder: 24 Geschichten für Weihnachten und Advent, amazon

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