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(Janka)

Wie arbeitet man mit Widmungen und Danksagungen?

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Ist es, Peter - aber trotzdem mit mehr als nur einem wahren Kern.

 

Vielleicht erinnert sich jemand an Michael Jackson, der bei einer Grammy-Verleihung seine Danksagung begann mit: "First of all I want to thank God" - und so ging's weiter.

 

Oder denkt an die Oscarverleihungen. Shirley MacLaine mit dem schlichten "I deserved that thing!" war die rühmliche Ausnahme.

 

Und die Schreiber machen es nicht anders - mein Rekord waren 2 Seiten Danksagungen im Anschluß an einen Krimi, bei denen ich mich als Übersetzer vor Peinlichkeit gewunden hab  ;D

 

Glaub mir, es gibt (amerikanische) Autoren, die sich bei ihren geduldigen Goldfischen bedanken :s01 - ohne einen Hauch von Ironie

 

Gruß

Jan

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goldfische? hm, zum glück habe ich keine  ;D

 

friseur? na ja. wenn er sehr gut ist und es hinkriegt, dass ein autor, aufgeladen mit energie aus der frischen minipli, quasi in einen schreibrausch gerät ...?  :s01

 

aber spaß beiseite, eine art oscar-gestammel sollte man sich lieber verkneifen.

 

der umfang der danksagung sollte sich m. e. eher daran orientieren, wie viel arbeitseinsatz an einem buch hängt und ob z. b. besondere recherche-unterstützung durch beratungsgespräche, führungen außer der reihe, begleitende korrespondenz etc. nötig war. hier sollte man ein herzliches dankeschön im nachwort nicht vergessen. von den personen aus dem privaten umfeld sollte man dann aber wirklich nicht den kompletten freundeskreis aufzählen, bloß weil man keinen auslassen will. lieber einen oder zwei menschen, die einem besonders viel bedeuten, vorn in der widmung nennen.

 

lg,

eva v.

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Francesco Totti nach dem Gewinn der Scudetto (2001, mit Roma) auf die Frage, wem er dafuer danken wolle:

"Mir selber, sonst faellt mir keiner ein."

 

Schoenen Adventssonntag wuenscht

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Und die Schreiber machen es nicht anders - mein Rekord waren 2 Seiten Danksagungen im Anschluß an einen Krimi, bei denen ich mich als Übersetzer vor Peinlichkeit gewunden hab  ;D

 

 

 

Das ueberbiete ich: Fuenf Seiten bei einer Steve-Jobs-Biographie, die im Februar erscheint!

Und am Ende dankte ICH meinem Schoepfer dafuer, dass ich nicht die Ehefrau des einen Autors bin und in dem ueber mich ausgeleerten Schmalzkuebel nicht schwimmen muss.

 

Allerdings. Da windet man sich vor Peinlichkeit.

Genau deshalb habe ich meiner Widmung wegen hier nachgefragt und bin heilfroh, dass das nicht aehnlich trief-selbstdarstellerisch empfunden wurde (es ist auch nicht so gemeint).

 

Viele Gruesse von

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Danksagungen und Widmungen finde ich persönlich gut, und für mich gibt es eigentlich auch keine Schmalzgrenze, wo es peinlich wird. Das ist dem Autor überlassen, wieviel er jeweils von sich preisgeben will.

Unsympathisch ist es mir, wenn

a) jemand wahllos Leute grüßt (sich bei Leuten bedanken, die eigentlich nicht wirklich was beigetragen oder getan haben)

b) einem Trend hinterherläuft (z.B. etwas Leuten widmen, die gerade in den Medien aufgefallen sind)

 

Peter

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Für mich hat eine Widmung eine ganz andere Qualität als eine Danksagung. Wenn ich überhaupt darüber nachdenken müsste, wem ich das Buch denn nun widme, dann würde ich auf eine Widmung ganz verzichten.

Eine Danksagung dagegen ist eine Sache der Höflichkeit, finde ich. Darin erwähne ich alle, die es verdient haben, unabhängig davon, ob es da irgendwelche Richtlinien gibt.

 

Gruß,

 

Tin

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einem Trend hinterherläuft (z.B. etwas Leuten widmen, die gerade in den Medien aufgefallen sind

 

Wo gibt es denn sowas ;D ;D ;D.

Hast Du Beispiele? Ich kenne nur die Danksagungen an Ehefrauen, Kinder oder auch mal Lektoren.

Richtig dämlich finde ich persönlich, wenn jemand Danksagungen "fürs viele, liebe Teekochen" ausspricht, das habe ICH schon mal gelesen.

 

Liebe Grüße

Anna (eigentlich Teetrinkerin :) )

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Wenn ich überhaupt darüber nachdenken müsste, wem ich das Buch denn nun widme, dann würde ich auf eine Widmung ganz verzichten.

Keine Widmung zu schreiben, ist letztlich auch okay. NOCH sind wir nicht soweit, daß die Leserschaft sich über eine fehlende solche wundern oder darüber nachdenken würde.

Ja, ich habe sogar gelegentlich den Eindruck, daß Autoren sich mit so einer Widmung als "guter Mensch" präsentieren wollen, ob bewußt oder unbewußt, und das ist eine Entwicklung, die mir unsympathisch ist.

 

Eine Danksagung dagegen ist eine Sache der Höflichkeit, finde ich. Darin erwähne ich alle, die es verdient haben, unabhängig davon, ob es da irgendwelche Richtlinien gibt.

Genau das ist die Richtlinie ;D

 

Peter

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einem Trend hinterherläuft (z.B. etwas Leuten widmen' date=' die gerade in den Medien aufgefallen sind[/quote']

 

Wo gibt es denn sowas ;D ;D ;D.

Hast Du Beispiele? Ich kenne nur die Danksagungen an Ehefrauen, Kinder oder auch mal Lektoren.

Ein Beispiel ist genau in diesem Thread: Charlie und die Flutkatastrophe.

Nun hat sie uns hier ein wenig den Hintergrund ausgebreitet, und daß ihr das beim Schreiben geholfen hat, was mein Mißfallen wieder ein wenig neutralisiert. Aber wenn ich ohne dieses Hintergrundwissen das Buch in die Finger bekommen hätte, hätte ich mir gedacht: "Aha, da hat es sich wieder mal jemand nicht verkneifen können, mit auf der Welle zu reiten." (sorry für das vielleicht zynisch klingende Wortspiel).

Zynisch bin ich vielleicht eher selbst, denn ich könnte mir vorstellen, so etwas selbst zu tun, weil die Reaktionen ANDERER (also nicht meine eigene) eher positiv sind. Sieht man ja auch in diesem Thread.  :s22 :s22 :s22

In solchen Fällen bin ich immer für eine Flucht nach vorn, und in einem "Nachbemerkungskapitel" könnte Charlie ja das mit dem "cool recherchieren" und "cool schreiben" schreiben, bis der Tsunami kam, usw. Kai Meyer, den ich sehr schätze, fügt seinen Romanen solche Nachworte an, in denen er etwas aus dem Nähkästchen oder historische Hintergründe plaudert.

Das hat dann auch den positiven Nebeneffekt, daß man damit auch mehr anfangen kann als mit einem Satz, und vor allem auch noch in 10 Jahren, wenn kein Mensch mehr so genau weiß, was 2004 eigentlich gewesen ist.

 

Peter

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Hi zusammen,

 

ich finde es faszinierend, dass man sich sich auf so vielen Seiten über so ein Thema auslassen kann :-)

 

Ich persönlich halte es für eine Selbstverständlichkeit, das man die Leistungen erwähnt, die andere zu einem Buch beigetragen haben. Recherche, Lektorat, Korrektur, etc. Wenn diese dafür Geld bekommen haben, finde ich es nur notwendig, wenn die Bezahlung den Aufwand bei weitem nicht abdeckt.

 

Die Autoren, der es nötig habe, sich im Buch bei denen zu bedanken, die mitgeholfen haben, halte ich im Stillen immer für soziale Krüppel. Während der Arbeit an dem Buch haben sie Zeit ohne Ende, anzurufen, nachzfragen, um mehr zu bitten: Aber wenn das Ganze fertig ist, reicht es nicht mal für ein persönliches Dankeschön, das wird dann schnell noch ins Manuskript geschrieben ...

 

Ähnlich geht es mir mit Widmungen. Es interessiert mich als Leser nicht die Bohne, wem der Autor was verdankt, was ihn zum Schreiben gebracht hat oder welcher Hund ihm als Kind so ins Bein gebissen hat, dass er anfing sich für Literatur zu interessieeren ... Ich ärgere mich nur, wenn ich nach drei Seiten Widmungen und Danksagungen auf Seite 63 einen Rechtschreibfehler finde. Den hätte er locker selbst finden können, wenn er die Zeit bei Danksagungen und Widmungen eingespart hätte.

 

Gruß

 

HW

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Ich ärgere mich nur, wenn ich nach drei Seiten Widmungen und Danksagungen auf Seite 63 einen Rechtschreibfehler finde. Den hätte er locker selbst finden können, wenn er die Zeit bei Danksagungen und Widmungen eingespart hätte.

Bissel streng heute, was? Veröffentliche du nur mal ein paar Bücher, dann reden wir weiter. :s22

 

Peter

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Nee, Peter, dann wuerde ich das lieber streichen lassen. Entweder es kann da so stehen bleiben, wie ich es spontan hingetippt habe, oder es kommt weg. Das ist etwas allein fuer mich.

Nachbemerkungskapiteldanksagungswidmungen, die eine halbe Seite ueberschreiten, wie schon gesagt, finde ich persoenlich unertraeglich. (Persoenlich schreib ich auch keine halbe Seite, meine Danksagerei passt in einen Satz.)

 

Tin, deins mag ich auch. Die meisten meiner Texte haben ueberhaupt keine Widmung, weil ich die nicht fuer irgendwen geschrieben hab'.

(Und Tee kocht mir auch keiner. Wie gemein.)

 

Dass du all deine Rechtschreibfehler allein findest, Heinz-Werner, wird deinen Lektor freuen. (Ich kann da noch so viel Zeit drauf verwenden, alle finde ich nie.) Sicher schreibt er dir in seiner Autobiographie ne orthographisch einwandfreie Danksagung.

 

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

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Hi Charlie,

 

 

Dass du all deine Rechtschreibfehler allein findest, Heinz-Werner, wird deinen Lektor freuen.

 

 

Darum geht es doch gar nicht. Aber solange noch Fehler im Manuskript sind (also bis zum Abgabetermin) könnten Autoren etwas Sinnvolles tun. Und was machen sie? Sich Gedanken über Widmungen und Danksagungen!

 

Das ärgert mich.

 

BTW: Es gibt auch Widmungen, die mich begeistern. Ich habe mal einen Krimi gelesen, da stand "Für XYZ, ohne den dieses Buch nemals ein richtiges Ende gefunden hätte." Und XYZ war ein Anagramm für den Namen des Mörders :-) Und Anagramme liebe ich ...

 

Also:

 

WIDMEND GUTS IM SINN

 

HW

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Zum Thema Widmung an Menschen, die in den Medien aufgefallen sind

 

Ein Beispiel ist genau in diesem Thread: Charlie und die Flutkatastrophe.

 

So empfinde ich das aber nicht :s16

 

Das hört sich für mich eher nach einer Widmung an Dieter Bohlen an. Ich habe auch noch nie so eine Widmung an medienwirksame Leute (bewusst) gelesen.

 

In Charlies Roman kommt (so eine Art) Flutkatastrophe vor, wie sie schreibt. Bedeutet: Menschen kommen durch eine Flut zu Schaden. Das sind persönliche Schicksale. Wenn ich ihren Roman zu Ende lese, weiß ich durch diese Widmung, dass es damals wie heute ähnlich schlimm sein muss. Und es zeigt mir doch irgendwie, dass hier nicht ein "Reißer" geschrieben wurde, sondern noch das sensible Bewusstsein für eine echte Katastrophe da ist.

 

Ich finde diese Widmung sehr schön. Bewegend. Ehrlich.

 

Übrigens finde ich auch einfachere Widmungen (z.B. die von Monika) schön. Ich überlege immer, wer diese Person wohl sein könnte, wie sie zum Autor steht. Für mich sehr interessant. Und in keinem Verhältnis stehend zu den Amerikanischen Danksagungen, die unendlich lang und peinlich sein können.

 

HW, zur Zeit wird der neue emotionale Mann propagiert. Mit einem heulenden Kanzler und so. Man darf Emotionen zeigen. Wie wär's? Schreib doch beim nächsten Mal so eine richtig schöne Widmung, voller (echter) Gefühle. ;D

 

Jetzt widme ich Euch eine Tasse Tee, :s04

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Ich glaub, das war nicht HW, sondern Peter, der sich ueber meine Widmung mokiert hat. Und der darf sich vor meiner Kitsch-Widmung gern genauso ekeln wie ich vor seinen Kitsch-Covern. (Was davon tatsaechlich Kitsch ist, muss man ja nicht unbedingt eroertern.)

 

HW hat sich lediglich darueber mokiert, dass duemmliche Kollegen (wir zum Beispiel) sich mit Dingen befassen, die er nicht sinnvoll findet, und Widmungen schreiben, die ihn nicht begeistern.

 

Aber seine Liebe zu Anagrammen passt doch durchaus ins Bild eines "neuen emotionalen Mannes" oder etwa nicht?

 

Nasse Gruesse von Charlie.

 

(P.S.: In meinem Roman kommen keine Leute zu Schaden! Sie ersaufen.)

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Hi Judith,

 

 

Schreib doch beim nächsten Mal so eine richtig schöne Widmung, voller (echter) Gefühle. ;D

 

 

Den Gefallen würde ich dir gern tun, nur solltest du vorher klarstellen, was du mit "Gefühlen" meinst.

 

Das subjektive Erleben einer Emotion, eine Sinneswahrnehmung oder einen Moment des Erlebens und Erkennens.

 

Es würde die meisten Leser sicher langweilen, zu lesen, dass ich im Moment kalte Füße habe. Auch die Tatsache, dass ich gerade merke, mein Nudelwasser kocht über ist wohl nicht sonderlich bedeutsam.

 

Dann grüße ich mal probeweise ärgerlich, wegen der Pfütze auf dem Herd, aber voller Freude, wegen der Spaghetti, die gleich auf den Tisch kommen werden :-)

 

War das jetzt gefühlvoll genug?

 

Heinz-Werner

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Hallo Leute,

auch wenn schon alles gesagt ist... eine ganz frische Erfahrung, die einer passiert ist, die immer ein kleines Danke abgibt. Diesmal habe ich den Betroffenen davon erzählt und da gab es tatsächlich einen Fall, wo ich mein Dankeschön redigieren musste. Mir war eine herrlich flappsige Formulierung passend zum Inhalt des Romans eingefallen, aber der Betroffene meinte, das könne ihm eher schaden, weil es nicht seriös genug sei, dann lieber kein Danke.  :s03

Daraufhin hab ich den nächsten vorsichtshalber angerufen und Erstaunen geerntet, wieso ich denn frage, dass sei doch eine ganz besondere Freude...

 

Diese Art von Komplikation war mir neu.

 

Schöne Grüße,

Petra

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