Zum Inhalt springen
Heinz-Werner

Qualitätskriterien von Verlagen

Empfohlene Beiträge

Hi zusammen,

 

Peter hat es in einem anderen Thread angeschnitten. Was macht einen Verlag eigentlich für Autoren interessant?

 

Gesetzt den Fall, einer hätte das Knallermanuskript in der Tasche, und die Verlage stünden bei ihm Schlange: Welche Kriterien sollte er anlegen?

 

Hauptsache der Vorschuss stimmt? Fette Werbeversprechen, tolle Autorenbetreuung (eigene Messehostess :s22 ) ? Oder gibts da was Substanzielles?

 

Fragende Grüße

 

HW

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt nicht DAS Killerkriterium, es gibt mehrere, die abzuwägen sind.

Was will man als Autor von einem Verlag? Letztlich doch 4 Dinge:

1. Hilfe bei der Perfektionierung des Werks

2. Geld

3. Verbreitung des Werks

4. Einen nächsten Vertrag

 

Die einzelnen Verlage machen ihre Sache in den einzelnen Disziplinen unterschiedlich gut, und einiges davon kann man als Autor schon im Vorfeld abschätzen, wenn man sich mal das Verlagsprogramm näher ansieht.

Das tun aber nur die wenigsten. Ich finde das übel, gerade weil das doch immer wieder gepredigt wird, aber es scheint nutzlos zu sein.

 

Ich habe gerade keine Zeit, diesen Beitrag zu Ende zu schreiben, ich komme heute abend noch mal drauf zurück.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht schimpfen jetzt manche - ich habe ja auch noch nicht die Erfahrung gehabt, dass ich mir die Verlage aussuchen könnte...

Nur was ich so von anderen mitbekommen habe, die vielleicht bei sehr sehr großen Verlagen untergekommen sind, dass das sich vielleicht finanziell gelohnt hat (was ein wichtiges Argument ist) man aber da nur unter "ferner liefen" ist, wenn man nicht zum Megaseller aufgebaut werden soll. Da ist ein kleinerer Verlag, bei dem man evtl. das "beste Pferd" im Stall ist, vielleicht doch besser ?

Ich hoffe, dass sich für mich auch einmal das Problem stellt ;) und befürchte, dass ich dann vielleicht doch nach der Größe und nicht nach dem persönlichen Gefühl oder der Betreuung gehe...

Nachdenkliche Grüße vom Raben

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vorfeld abschätzen, wenn man sich mal das Verlagsprogramm näher ansieht.

Das tun aber nur die wenigsten. Ich finde das übel, gerade weil das doch immer wieder gepredigt wird, aber es scheint nutzlos zu sein.

Das stimmt schon. Aber oft sind die Grenzen, was ins Verlagsprogramm passt doch fließend. Und auf einmal, wenn man sich wirklich gut verkaufen kann, entdeckt der Verlag ein neues Genre, auf das er bisher nicht gekommen ist...

Und die Standardabsage "passt nicht in unser Verlagsprogramm" kommt interessanterweise auch dann, wenn es wie die Faust aufs Auge ins Programm passt. Es ist oft einfach nur die am wenigsten verletzende Absageform. Ich habe aber auch schon erlebt, dass etwas außerhalb des Programmes lag, es trotzdem auf sehr großes Interesse gestoßen ist (auch wenn wahrscheinlich letztlich nichts daraus wird).

Gruß

Rabe

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Standardabsage "passt nicht in unser Verlagsprogramm" kommt interessanterweise auch dann, wenn es wie die Faust aufs Auge ins Programm passt. Es ist oft einfach nur die am wenigsten verletzende Absageform.

Mag sein, ich gebrauche es in letzter Zeit extrem häufig und jedesmal stimmt es.

Wenn das Manuskript darüberhinaus schlecht war, schreibe ich das übrigens AUCH. Ich nehme da kein Blatt vor den Mund. D.h. ich schreibe dem einen vielleicht, daß es bei mir nicht reinpaßt, er es aber woanders versuchen soll, und dem anderen schreibe ich, daß ich skeptisch bin, ob sein Manuskript überhaupt gedruckt gehört. :s22

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht schimpfen jetzt manche - ich habe ja auch noch nicht die Erfahrung gehabt, dass ich mir die Verlage aussuchen könnte...

Warum sollte deswegen jemand schimpfen?

 

Nur was ich so von anderen mitbekommen habe, die vielleicht bei sehr sehr großen Verlagen untergekommen sind, dass das sich vielleicht finanziell gelohnt hat (was ein wichtiges Argument ist) man aber da nur unter "ferner liefen" ist, wenn man nicht zum Megaseller aufgebaut werden soll. Da ist ein kleinerer Verlag, bei dem man evtl. das "beste Pferd" im Stall ist, vielleicht doch besser ?

Das ist sozusagen Punkt 2 gegen Punkt 4.

Alles eine Frage der Quantität. Ein Kochrezept kann hier wohl kaum einer liefern, man sollte es nur in seine Entscheidung mit einbauen.

Wenn die anderen Parameter sich nicht allzu sehr unterscheiden, ist ein Verlag, der im Vorfeld Interesse auch an Nachfolgewerken des Autors anmeldet, der interessantere, weil man hier mit längerfristiger Zusammenarbeiten rechnen kann.

 

Ich hoffe, dass sich für mich auch einmal das Problem stellt ;) und befürchte, dass ich dann vielleicht doch nach der Größe und nicht nach dem persönlichen Gefühl oder der Betreuung gehe...

Nachdenkliche Grüße vom Raben

Dein persönliches Gefühl wird sich immer aus einer Summe von Faktoren zusammensetzen.

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Standardabsage "passt nicht in unser Verlagsprogramm" kommt interessanterweise auch dann' date=' wenn es wie die Faust aufs Auge ins Programm passt. Es ist oft einfach nur die am wenigsten verletzende Absageform.[/quote']

Hallo Rabe,

 

entschuldige, wenn ich dir in diesem Punkt wiederspreche. Tatsächlich ist es so, dass wir als Außenstehende gar nicht beurteilen können, wie sehr ein Manuskript in das Verlagsprogramm passt.

Zum Einen planen Verlage weit im voraus, das bedeutet, es ist weniger relevant, was heute ins Programm passen würde, sondern ob es in 2 Jahren ins Programm passt, dann nämlich, wenn dein Manuskript "an der Reihe" ist.

Das, was wir heute sehen, ist nicht  notwendigerweise maßgeblich. Vielleicht bedient der Verlag gerade noch alte Verträge, oder er bringt ein paar Bücher nur deswegen heraus, weil sie gerade in diesem Herbst kurzfristig aktuell sind, oder weil in einem anderen Verlag gerade eine neue Welle losgetreten wurde, der man sich anschließen möchte, oder es passt nicht eben weil der Verlag solche Titel bereits führt und sich in seinem eigenen Programm keine Konkurrenz machen würde, oder aber jemand anderes dominiert bereits den Markt, und man möchte nicht überstrahlt werden, oder, oder, oder ...

Zudem müssen Verlage oft opportunistisch umschwenken, also ist eine langfristige Programmplanung auch im ständigen Fluss.

 

Tatsächlich haben wir hier draußen keinerlei Vorstellung davon, was wirklich ins Programm passt, weil wir nicht tief genug im Business stecken, weil wir nicht wissen, was bisher lief, wie gut es lief, wie es hinter den Kulissen aussieht, und was geplant ist - in diesem Verlag und in anderen. Diese Dinge kann nur ein Agent einigermaßen gut beeurteilen, je nachdem, wie lange er im Geschäft ist, und welche Kontakte er hat.

 

Mein Agent und die Leute in meinem Verlag haben mir bestätigt, dass tatsächlich zu 90% Manuskripte angeboten werden, die aus irgendeinem von 100.000 Gründen nicht ins Programm passen. Und das hat in der Tat nichts mit der Qualität zu tun - dies zu beurteilen hat man sich zu diesem Zeitpunkt meist noch gar keine Zeit genommen.

Es ist nicht nur eine freundliche Floskel, sondern in der Regel die schlichte Wahrheit.

 

Was wir tun können, ist keine französische Lyrik an Eldur zu schicken und keine Splatter-SF an Diogenes. Wenigstens soweit sollte man sich informieren (und auch das ist nicht selbstverständlich) - und dennoch kann es einfach nicht ins Programm passen, die statistische Wahrscheinlichkeit ist sogar extrem hoch, dass dem so ist.

 

Gruß,

 

Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Was macht einen Verlag eigentlich für Autoren interessant?", fragte HW

 

Nun, daß er klaglos alle Bedingungen erfüllt, als da wären:

Unterbringung in besten Hotels, Chauffeur, einen gigantischen Vorschuß und so weiter.

 

Das alles kann man bei einem Verlagswechsel verlangen.... wenn man einen Bestseller gelandet hat, nachzulesen    hier. (Link ungültig) (Link ungültig)

 

Gruß

Jan, amüsiert ;D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das alles kann man bei einem Verlagswechsel verlangen.... wenn man einen Bestseller gelandet hat' date=' nachzulesen    hier. (Link ungültig) (Link ungültig)

 

Einerseits erfreut es das Autorenherz, wenn einer den Spieß mal umdreht.

Andererseits, macht es mir den Mann ziemlich unsympathisch...

Vorschuss ist gut, weil das der einzige Weg ist, dass der Verlag noch weiter Geld investiert, damit der Vorschuss nicht verloren geht. Er ist sozusagen eine Marketingrückversicherung.

Gruß

Rabe

PS: @ Andreas - Manchmal gibt es Quellen, aus denen man weiß, was der Verlag eigentlich sucht. Das ist dann besonders deprimierend, denn dann lag es eben wohl doch an der Qualität.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde jetzt mal konkreter.

 

ad 1: Hilfe bei der Perfektionierung des Werks

 

Manche Autoren mögen nicht, wenn der Lektor in ihrem Werk herumfuhrwerkt, und das ist nicht nur von Autor zu Autor sondern auch von Lektor zu Lektor unterschiedlich. Eine einheitliche Richtlinie, was okay ist und was nicht, gibt es nicht: Sowohl Autoren als auch Lektoren können höchst vernünftig wie auch zickig sein.

In der Regel (aber keine Regel ohne Ausnahme) hat der Lektor recht, weil er mehr Erfahrung und Marktwissen besitzt.

 

Nichtsdestotrotz ein Punkt, an den man als Autor denken soll:

- Komme ich mit dem Lektor auf menschlicher Ebene zurecht?

- Sind seine Verbesserungsvorschläge in meinem Sinne?

 

Viele Verlage machen nur ein Korrektorat, d.h. sie merzen Orthographiefehler aus und drucken das Manuskript ansonsten wie es vom Autor kommt. Eigentlich nicht gut, aber es gibt Autoren, die mögen das, wenn ihr heiliger Text in Ruhe gelassen wird.

 

Das andere Extrem ist, wenn umfangreiche stilistische und inhaltliche Änderungen vorgenommen werden, auch da gibt es Autoren, die dies schätzen. Meistens, weil sie sich unsicher sind.

 

Nun die wichtigste Frage: Woher weiß man, mit welcher Art Verlag man es zu tun hat?

 

a) Man hatte schon mal mit ihm zu tun

b) Man sucht Kontakt zu jemand, der schon mal mit ihm zu tun hatte

c) Man fragt einfach nach, wie das gehandhabt wird, bzw. was man mit dem Manuskript vorhat.

 

2. Geld

 

Geld ist nicht gleich Geld. Als Autor kriegt man Prozente und Vorschuß. Kriegt man's nicht, ist hier jeweils eine Null einzusetzen.

Grundsätzlich ist der Vorschuß die wichtigere Summe von beiden, wenn man abzuwägen hat zwischen mehr Prozenten oder höheren Vorschuß.

Beim Erstlingswerk ist es sehr wahrscheinlich, daß der Vorschuß das einzige je gezahlte Geld sein wird. Aber auch sonst gilt:

a) was man hat, das hat man

b) der Vorschuß macht es wahrscheinlicher, daß der Verlag auch wirklich versucht, das Geld irgendwie wieder reinzukriegen.

c) Prozent sind im Zweifelsfalle Schall und Rauch. Der Verlag kann sich vorbehalten, gar keine Auflage zu drucken, sich keine Mühe beim Verkauf zu geben oder den Autor bei der Abrechnung zu bescheißen.

 

Alles ist natürlich relativ, auch hier, leider.

 

Natürlich sind 10.000 Euro Vorschuß für den Erstling schweineviel, für einen Autor, der zuletzt 25.000 Exemplare verkauft hat, jedoch viel zu wenig.

 

3. Verbreitung des Werks

 

Faustregel: Je größer der Verlag, desto höher die Erstauflage. Aber nicht nur die Auflagenhöhe ist interessant, noch viel interessanter ist die Marktpräsenz.

Für ein erstes Taxieren sollte man Amazon.de bemühen:

 

a) Was hat der Verlag gemacht, welche Titel hat er im Programm?

Je mehr, desto besser (viele Titel = Verlag läuft gut), und auch gucken, was es für welche sind. Paßt man da rein? Wenn man nicht reinpaßt, wird man vielleicht nicht so sehr gekauft, wie die Bücher, mit denen der Verlag sonst sein Geld macht. Zauberwort "Erwartungshaltung des Lesers."

 

b) wie präsentiert er die Bücher?

Viele Verlage, vor allem Kleinverlage, haben keine Beschreibungen, keine Leseproben, keine Covervorschau etc. Das ist schwach und schägt sich auch in kleinen Verkaufszahlen nieder.

 

c) wieviel kosten die Bücher?

Viele Verlage, vor allem Kleinverlage, haben wegen niedriger Auflage hohe Preise. Das ist ein Teufelskreis, denn die meisten Leute geben nur eine begrenzte Summe an Euro pro Seite aus.

 

d) welche Lieferzeit haben die Bücher?

 

In der Tat, auch das ist wichtig. Am übelsten ist "Führen wir nicht oder nicht mehr". Für kleinverlage okay sind "1-2 Tage", für Großverlage ist nichts anderes akzeptabel als "24 Stunden".

Lange Lieferzeiten wirken abschreckend für den Käufer, sind kontraproduktiv.

 

e) welcher Verkaufsrang?

Klar, das mußte kommen, hehe.

Größer 500.000 -> Blei im Regal

100.000-500.000 -> Wenig Verkäufe, ca. 20 im Jahr.

30.000-100.000 -> Für Kleinverlage akzeptabel

10.000- 30.000 -> Für Kleinverlage gut (ca. 100 im Jahr).

500-10.000 -> Tantiemen möglich.

Kleiner 500 -> Tantiemen sicher.

Pro Halbjahr an Buchalter darf es eine Kategorie tiefer rutschen.

Berühmt wird man als Autor nur, wenn man es in die Top 100 schafft. Wenn der Verlag kein einziges solches Buch hat, ist es unwahrscheinlich, daß er einem zu Berühmtheit verhilft.

 

Wenn man Amazon.de durch hat, soll man in die Buchläden seines Vertrauens gehen und gucken, ob der Verlag da präsent ist. Kleinverlage sind es fast nie. (DKVZ dito)

Und wenn man nicht in die Buchhandlung kommt, ist man schon ein wenig der Gearschte. Ein Verlag mit Buchhandelspräsenz ist einem ohne selbstverständlich vorzuziehen. Es ist in jedem Fall wichtiger als die Honorarprozente, jedoch nicht unbedingt wichtiger als der Vorschuß, wobei der Fall, daß der Verlag ohne Buchhandelspräsenz mehr zahlt als der mit, schwer vorstellbar ist.

 

4. Einen nächsten Vertrag

 

Man frage frühzeitig, was der Verlag vorhat. Vielleicht nicht, vielleicht ist man aber grundsätzlich interessiert, mehr von dem Autor anzukaufen. Eventuell, ihn gar zu einer Marke auszubauen. Das ist sehr schmeichelnd, aber ohne Vertrag ist der Verlag zu nichts verpflichtet, und der Autor wundert sich später über galoppierenden Gedächtnisverluist. Bei ansonsten gleichartigen Angeboten kann das jedoch das Zünglein an der Waage sein.

 

 

 

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Peter,

 

danke für Deine Mühe, das hier mal so aufzuzählen. Punkte wie "Vorschuss ist wichtiger als Prozente" sind für mich neu und sehr interessant.

 

:s17

Viele Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke Peter,

 

bei den meisten Punkten stimme ich dir zu, auch wenn ich vielleicht andere Schwerpunkte setzen würde.

 

Amazon ist IMO ein meist ordentlicher Gradmesser, aber bei 10% Marktanteil der Onlinebuchhändler sollte man das nicht überbewerten, denn amazon hat von den 10% gerade mal 60%. Es gibt also 'Renner' bei amazon, die Laden nicht oder fast nicht verkauft werden (davon kannst du ja ein Lied singen) und es gibt Ladenhüter im Netz, die im Laden rennen wie warme Brötchen.

 

Was mir fehlt ist der Punkt HC-Vorlauf oder nicht. Auch wenn das finanziell wohl nicht den Riesenunterschied macht, ist ein HC immer noch ein Verkaufsargument für das TB, oder?

 

Okay, nochmal, danke für deine Anmerkungen.

 

Gruß

 

HW

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das sind ja Sichtweisen, die ein Anfänger gar nuicht haben kann! Wollte in den nächsten Tagen Verlage anschreiben, die ich mir so rausgesucht habe. aber da werde ich noch einmal nachdenken und genau hinsehen.

 

Danke für Eure Beiträge

 

Gerd

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, da ich erst seit dem 5.1.06 registriert bin, komme ich nur nach und nach dazu, hier die einzelnen Themen zu lesen und bin jetzt also hier gelandet.

 

Dazu eine - vielleicht naive - Frage: Ist es denn allgemein üblich, einem Anfänger für sein Erstlingswerk einen Vorschuss zu zahlen? Wenn ja, ab welcher Verlagsgröße? Sicher doch nicht beim Kleinverlag.

 

Wie woanders schon erwähnt, sind meine Erfahrungen bescheiden, sowohl zahlemäßig als auch was den "Inhalt" de Erfahrungen angeht. Gruß Anabelle

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Anabelle,

Anfänger oder nicht, ein nicht rückzahlbarer Vorschuss sollte immer drin sein. ( die Höhe kann natürlich ganz unterschiedlich sein )

Schließlich hast du ja auch schon was gearbeitet.

 

Im Übrigen habe ich mir sagen lassen, dass es auch unter den Verlagen durchaus unterschiedliche Wertigkeiten gibt.

 

Damit meine ich den "Guten Namen".

 

Ganz gleich was gezahlt wurde und wie hoch die Auflage war, kann das in einer Vita sehr hilfreich oder aber abwertend sein.

 

" Oh, der schreibt für Verlag XY !"

Wird gleich positiv vermerkt.

 

" Na, der schreibt aber nur für Verlag AB "

Unausgesprochen: "Woanders hatte seine Schreibe wohl keine Chance"

 

Das sollte man nicht ganz außer Acht lassen, wenn man sich die Verlage aussuchen kann.

 

Liebe Grüße

Monika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Anabelle,

 

ich hinke auch noch immer hinterher, Dank kreativer Schaffenspause http://www.cosgan.de/images/smilie/haushalt/e055.gif .

 

Also ich habe als Anfänger keinen Vorschuß bekommen, nicht einmal bei meinem zweiten Buch (anderer Verlag), weil ich es nicht wußte, daß das üblich ist http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/g070.gif .Vielleicht hätte ich doch vorher mal einen Ratgeber lesen sollen http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/k045.gif .

 

Inzwischen arbeite ich natürlich auch nur noch gegen Bezahlung und bin mit meinem letzten Vorschuß durchaus zufrieden. Gut, wenn ich Peters Worten glauben darf, dann sollte ich mit Hinblick auf meine letzten Verkaufszahlen wohl nicht damit zufrieden sein, aber die Zusammenarbeit mit einem Verlag ist schließlich auch ein Miteinander. Ich habe noch nicht ein solches Selbstwertgefühl, wie besagter Herr Schneider (hätte der Titel "Schlafes Bruder" nicht dabei gestanden, hätte ich gar nicht gewußt, wer das ist) und würde mich nicht trauen, einem Verlag solche oder überhaupt irgend welche Konditionen zu diktieren. Wenn mein Agent nickt, dann nicke ich für gewöhnlich auch.

 

Auch wenn ich bei einem sehr großer Verlag bin, fühle ich mich gut betreut. Ehe ich mit der Lektorin zusammengearbeitet hatte, hatte ich zwar schlaflose Nächte aus Angst, sie könnte mein M gnadenlos ummodeln, aber diese Sorge war unbegründet. Das was sie geändert hat, war eine deutliche Verbesserung.

 

Ich habe sogar wieder einmal meinen Titelvorschlag durchbekommen, obwohl wir arg darum gerungen haben. :s17

 

Falls da nicht noch im letzten Augenblick war umgeworfen wird ... aber das kann ich mir nicht vorstellen.

 

Wenn Du das erste Mal auf Verlagssuche bist, wird es für Dich auch sehr schwierig sein, überhaupt zu beurteilen, ob Du gut betreut wirst und ob die Zusammenarbeit gut funktioniert. Schließlich weißt Du nicht, worauf Du achten mußt und außerdem - ob es klappt oder nicht zeigt sich ja erst nach dem Vertragsabschluß.

 

Und nur weil ein Autor bei einem Verlag topzufrieden ist, heißt das nicht, daß Du es auch sein würdest, weil doch wohl jeder unterschiedliche Kriterien anlegt.

 

Solange Du nichts für die Veröffentlichung bezahlen mußt oder Dich vertraglich verpflichtest, eine bestimmte Anzahl Bücher selbst abzunehmen (vermutlich die einzigen, die überhaupt verkauft werden), sprich: solange Du an einen seriösen Verlag gerätst, ist das schon die halbe Miete.

 

Ist natürlich super, wenn der Erstling wie 'ne Granate einschlägt, aber damit rechnen solltest Du nicht. Aber jedes Buch erhöht Deinen Bekanntheitsgrad, und darauf kannst Du aufbauen.

 

Und falls Dir ein großer Verlag gutes Geld anbietet - greif zu. ;D

 

Ciao

peti

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann mich Monika anschließen.

Allerdings haben klitzekleine Verlage nicht immer das Geld... und selbst mittlere feilschen ;-)

Grundsätzlich sind Vorschuss und Prozente Verhandlungssache (Vorschuss eher als Prozente), weshalb man keine Pauschalantwort geben kann. Und grundsätzlich schlagen Agenturen höhere Vorschüsse heraus, weil sie einfach besser verhandeln können und die internen Preise kennen.

 

Der Vorschuss richtet sich nach vielen Kriterien... zuerst nach der vorkalkulierten möglichen Verkaufsauflage, dem Genre, dann nach deinem Namen, deinen bisherigen Erfolgen, danach, ob dich ein Verlag binden will, ob du für den Verlag noch mehr machst (Hausautor) etc.

 

Einige Großverlage haben sich vor einiger Zeit bereit erklärt, eine Erklärung zu einem Minimumhonorar zu unterzeichnen - wer mit diesen Verlagen Verträge abschließt, sollte auf alle Fälle darauf schauen, dass er nicht drunter bleibt. Die Vereinbarung hab ich mal irgendwann gepostet, vielleicht findet man sie unter Mindesthonorar? Das betrifft aber nur große Publikumsverlage & Co.

 

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Du das erste Mal auf Verlagssuche bist' date=' wird es für Dich auch sehr schwierig sein, überhaupt zu beurteilen, ob Du gut betreut wirst und ob die Zusammenarbeit gut funktioniert. Schließlich weißt Du nicht, worauf Du achten mußt und außerdem - ob es klappt oder nicht zeigt sich ja erst nach dem Vertragsabschluß.[/quote']

Vor allem ist das immer eine Beziehung auf Gegenseitigkeit, Teamwork, Annabelle. Hilft also dem Autoren immer, lösungsorientiert zu arbeiten und mit einer gewissen Diplomatie an Probleme heranzugehen...

Schöne Grüße,

Petra

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich bin seit jahren im sachbuchbereich für einen kleineren verlag (was ist klein, was ist mittel?) als autor tätig, bisher sind es 8 bücher geworden, natürlich ist der verkauf nicht so toll wie bei einem großen, aber es läppert sich.

Trotzdem habe ich noch nie überlegt, zu versuchen zu einem größeren zu wechseln, weil ich hier zwar nicht der star, aber immerhin der 2. häufigste verkaufte autor des verlags bin und weil ich sowohl beim titel, beim layout usw. eine mitsprachemöglichkeit haben und vor allem, weil ich meist meine ideen, ggf. nach einer kurzen diskussion verwirklichen kann oder auch vom verleger vorschläge erhalten, die gut zu mir und meinem stil passen.

so diskutiere ich derzeit die gestaltung und das lektorat von nr. 9 und mache einen entwurf für nr.10

gruss herby

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Zusammen,

 

Peter sorry wenn ich dir hier wiedersreche.

ich kann ja wieder einmal meinen Mund nicht halten  :)

 

Was will man als Autor von einem Verlag? Letztlich doch 4 Dinge:

1. Hilfe bei der Perfektionierung des Werks

2. Geld

3. Verbreitung des Werks

4. Einen nächsten Vertrag

 

Wenn ich hier NR. 2 und Nr. 4 vertausche, dann kommt das hin.

 

Zuerst stelle ich mir, als unveröffentlichter Autor, doch einmal die Frage, was will ich erreichen.

Will ich verkaufen oder bekannt werden? Oder will ich gar gleich das ganz große Geld?

Sorry, aber das finde ich einfach utopisch.

Ich biete einem Verlag mein Erstlingswerk an. Wenn dieser Verlag (sicher nicht gleich der Erste oder der Zweite) es annimmt, dann freu ich mich wie sonst etwas. Was die mir an Geld bieten? Das ist mir persönlich in dem Moment völlig egal. Klar, ich weiß selbst, wie lange man an einem einzigen Buch arbeitet. Aber kommt es, für mich als völligen Neuling, darauf an? Ich finde nein. Ich will, verflixt noch mal, veröffentlicht werden. Und erst dann, wenn ich auch treue Stammleser habe,  dann mache ich mir Gedanken darüber, was ich dem Verlag einbringe und was der mir, bitte schön zahlen könnte.

Versteht mich nicht falsch. Ich weiß, dass ich im Moment einfach noch nicht gut genug bin, um zu veröffentlichen (dank diesem Teufel, der grade auf meinem Monitor sitzt und den Textkritiken *g *.) Aber ich weiß auch, dass ich irgendwann soweit sein werde. Und dann will ich nur eines. Veröffentlicht  und GELESEN werden. Ich will, das dem Publikum gefällt, was ich schreibe. Geld? Klar, will ich auch. Aber ernsthaft, kann irgendein Verlag mir die 500 Stunden bezahlen, die ich an einem einzigen Buch sitze? Ist es wirklich das, was wichtig ist?

 

Grade absolut frustrierte Grüße

 

Gabie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo allerseits, danke für die vielen und hilfreichen Antworten.

 

Bei meinem konkreten Manuskript ist ja auch das Problem, was gut zu Verlag A gepasst hat und speziell dafür geschrieben wurde, kann für Verlag B und C vielleicht das Hinterletzte sein.

 

Jedenfalls danke für die eure Mühe. Gruß Anabelle

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo, Gabie,

 

ich muss dir ein wenig widersprechen. Ein Buch, dass billig eingekauft wurde, wird auch vom Verlag nicht beworben und bekommt oft einen schlechten Platz im Katalog.

 

Also ist eine Erstveröffentlichung auch in einem großen Verlag nicht immer der Schlüssel zum Erfolg, insbesondere, wenn kein guter Agent zwischengeschaltet ist.

 

Gruß Sysai

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...