Zum Inhalt springen
Judith Wilms

Auf oder in?

Empfohlene Beiträge

Liebe Autoren,

 

in einer Szene im Krankenhaus, die meinem Prota sehr unwirklich vorkommt, schreibe ich:

 

"Ich höre meine Schuhe auf den endlosen Fluren quietschen."

 

Was ich meine, ist der typische Linoleumboden, der auch erwähnt wird. Durch das Unwirkliche erscheinen im die Flure endlos... aber:

 

"auf dem Boden" und "im Flur" >

 

Ist es falsch, "auf den endlosen Fluren" zu sagen? Wenn ich schreibe "in den endlosen Fluren", dann klingt das so nach verlorener Bodenhaftung... Was ist denn nu richtig? (Ich fürchte, meine süddeutsche Herkunft erlaubt fast überall ein "auf", deswegen fiel es mir erst nicht so sehr, naja, auf!)

 

Danke für Hinweise...

 

AUF bald! ;)

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Auf" ist tendenziell zweidimensional.

Die Flure jedoch sind Räume und ich denke, dass der Prota auch gerade den Widerhall der Geräusche hört.

Also würde ich "in den Fluren" präferieren.

Gefallen würde es mir aber nicht, weil es mir so ungenau vorkommt.

Denn schlussendlich ist es der Kontakt zwische Sohle und Boden, der das Geräusch entstehen lässt, nicht der Flur als Ganzes.

Also "auf dem stumpfen, glatten, klebrigen, rutschigen, indiskreten oder wasweißich Boden."

Nur so als Vorschlag.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Judith

 

Grammatikalisch kann ich leider nichts zum Thema beisteuern, da mein Dialekt mir ebenfalls einen Strich durch die Rechnung macht. Deshalb gehe ich solchen kniffligen Fragen meist mit einer Umformulierung aus dem Weg.

Beispiel: "Meine Sohlen quietschen auf dem Linoleumboden, der sich durch die endlosen Flure zieht." (würde mir besser gefallen als 'ich höre quietschen')

 

Gruss

Margot

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Margot,

 

das umständliche "ich höre" ist deswegen gewählt, weil es für den Prota ganz unwirklich ist. Er steht absolut neben sich und nimmt alles wie von außen wahr. Diese Konstruktion wiederholt sich in anderen Sätzen, was also hier eventuell alleingestellt unelegant aussieht, ist zumindest, naja, so gewollt.

 

Ich sehe schon, ich werde wohl den Linoleumboden an anderer Stelle löschen müssen und besser hier einfügen... Hmm...

 

Danke auch an Matthias. Böden können manchmal furchtbar indiskret sein. ;)

 

Lieben Gruß,

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... durch die Flure quietschen?

 

Auf den Fluren hat so was von Feld und Flur.

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Andrea hat im Präpositionenbingo einen Volltreffer gelandet! ... :s15

 

Das nehm ich. Danke!

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Judith,

 

es klingt deswegen ungenau, weil es zwei Wahrnehmungen vermischt, nämlich einmal das Hören (quietschen) und zum anderen das Sehen (endlos).

 

Mit "durch" ist es m. E. nicht zufriedenstellend gelöst, denn das Quietschen ist ja lokal begrenzt auf den Quietschverursacher und keineswegs endlos wie die Flure, in denen es ja überdies noch im Plural quietschen soll. Da könnte es höchstens jemand durch die endlosen Flure quietschen hören, wenn derjenige nicht selbst die  Geräuschquelle ist, so jedenfalls mein Empfinden.

 

Genauer wäre es, wenn jemand auf dem Weg durch die endlosen Flure seine Schuhsohlen auf dem Linoleum quietschen hört.

 

LG,

eva v.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich hat Eva recht, aber wir sind ja auch Dichter und dürfen mit der Sprache jonglieren. Wichtig ist, dass das hörbare Bild rüberkommt.

 

Leichter wird es, wenn man den Satz umstellt:

 

Durch (alternativ: in den) die endlosen Fluren hörte ich meine Schuhe (vielleicht sogar besser: das Quietschen meiner Sohlen) quietschen.

 

Nur so gedichtet.

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für Eure genauen Kommentare. Ich hatte bei "durch" instinktiv das "endlos" gestrichen - dank Eva weiß ich jetzt auch, warum.

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Judith,

 

wenn man das Ganze umdreht, kann man es auch endlos in den Fluren quietschen lassen, z. B.:

 

In den endlosen Fluren hörte ich nichts außer dem Qietschen meiner Schuhsohlen.

 

LG,

eva v.

 

edit: Sehe gerade, dass das auch Andreas letzter (Alternativ)Vorschlag ist :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...