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(Matthias Herbert)

Beth Revis - Godspeed - Die Reise beginnt

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Am Anfang der Geschichte wird Amy eingefroren, um mit ihren Eltern an Bord des Raumschiffs Godspeed zu einem fernen Planeten zu reisen, den sie besiedeln sollen. Der Flug soll 300 Jahre dauern.

Als Amy aufgeweckt wird, ist sie aber noch lange nicht am Ziel, das noch 50 Jahre entfernt liegt. Und das Schiff ist nicht mehr das, das abgeflogen ist, sondern hat sich in den vergangenen Jahrhunderten gewaltig verändert. An Bord herrscht autokratisch ein "Ältester", der seinen Nachfolger mit "Junior" bereits heranzieht - und der ist es, der sich Amys annimmt.

Nach und nach müssen beide erkennen, dass an Bord des Schiffes kaum etwas das ist, was es zu sein vorgibt...

 

Ich bin mit Science Fiction groß geworden und verbinde mit der Lektüre entsprechender Werke eine gewisse Nostalgie. Da sich das Genre durch die rasante, reale technische Entwicklung ziemlich überholt und geradezu ausgestorben war, ist es eine kleine Renaissance, die es zur Zeit erlebt. Es geht wieder zu den Sternen.

 

Wenn dabei jedoch ein solches "Werk" herauskommt, wie der Erstling der Lehrerin (seufz...) Frau Revis, dann wird die Science Fiction nicht abheben.

Sie erzählt im Präsens (was für mich schon schwer zu ertragen ist), aus zwei Perspektiven jeweils in der Ich-Form.

Das ist auch für gestandene Autoren eine heftige Herausforderung, denn da Spannung aufzubauen, wenn beide Protagonisten die Stimme haben, alles auszusprechen, ist ziemlich schwierig.

Sie scheitert an diesem Unterfangen kläglich. Wir erfahren ständig, was jeder der beiden denkt, aber das ist nicht viel anders als das, was er ihm gegenüber zum Ausdruck bringt.

Also erfahren wir es zweimal, falls wir etwas verpasst haben, als wir uns einen Snack aus der Küche holten...

Es kommt auf diese Weise weder irgend eine Beziehung noch eine Spannung zwischen den Hauptfiguren auf.

Doch es sind nicht nur technische Gründe, die die Lektüre so öde machen, sondern massive inhaltliche.

Es stimmt einfach GAR NICHTS an diesem Buch. Die Emotionen sind künstlich und an den dramaturgisch richtig sein sollenden Stellen aufpropft, dass man an den Nahtstellen überall den Klebstoff herausquellen sieht.

Es gibt unglaublich aufregend sein sollende Ereignisse, deren Zusammenhänge zu ergründen sind. Aber auf dem Weg zu den Geheimnissen muss man nur den Leuchtstreifen im Boden folgen.

Die ganz große Krankheit des Buchs ist allerdings bereits die Grundkonstellation, die dermaßen verquer und logikfremd ist, dass es weh tut.

100 Leute als Kolonisten im Kälteschlaf in den Weltraum zu schießen, ist ja noch nachvollziehbar, wenn auch als Thema nicht gerade vor Orginalität strotzend. Aber diesen dann 3000 WACHE Begleiter mitzugeben, die dann über viele Generationen 300 Jahre auf diesem Schiff leben, sich vermehren und sterben sollen, um die 100 Auserwählten am Ende der Reise dann aufzuwecken...

Ähm...

Geht´s noch?

WAS in aller Welt soll der Nutzen dieser 100 Fossilien sein, wenn ihre Begleiter auf dem "Generationenschiff" 300 Jahre Weltraumzeit haben, sich fortzuentwickeln, neue Entdeckungen und Erfindungen zu machen und, und, und...???

Es wird eine Erklärung am Ende auf der Mordparty nachgeschoben, die das Ganze nur noch unerträglicher macht, weil es einfach nur selten dämlich und ausgedacht ist. Gemäß dem Motto "Effekt geht vor Logik". Blöd nur, wenn der Effekt dann ausbleibt.

Auf Details möchte ich gar nicht weiter eingehen.

Wer es sich antun will mag das Buch kaufen und lesen. Und vielleicht auch noch die beiden angedrohten Fortsetzungen, denn es MUSS natürlich eine Trilogie werden.

Das einzig Gute am Ersten Band ist jedenfall, dass es so platzschindend gedruckt ist, dann man schnell damit fertig ist.

Und es sofort vergisst.

 

Ich jedenfalls rate ab.

 

Setzen, Frau Lehrerin. 5.

 

Was denken sich Verlage eigentlich dabei, so einen unausgegorenen Mist auf den Markt zu bringen? Hauptsache USA oder was? Oder man musste die Rechte im Bundle mit einem echten Bestseller nehmen...

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