Josef von Ferenczy gestorben

[(MatthiasH)]

Der Urvater des bundesdeutschen Presse-, Medien- und Literaturagenturwesens ist tot. So umstritten er war, hat er doch einer Unzahl Autoren den Einstieg in das professionelle Schreiben und einen Lebensunterhalt ermöglicht.

 

(Link ungültig)

[Reinhard Jahn]

Ja, Matthias,

Du hast recht, JvF war einer von den Großen. Besonders zu den Zeiten, als er als Agent fast den ganzen Bedarf an Unterhaltungsware im deutschen Zeitschriftenmarkt abgedeckt hat.

 

Ich habe mich erst kürzlich zufälligerweise mit ihm befasst, als ich etwas über die großen Fortsetzungsromane etc in den Illustrierten der 70er und 80er geschrieben habe.

Da stand unter fast jedem Text: © by Ferenczy

 

Reinhard Jahn

[Hilke Müller]

Vermutlich bin ich zu spät bei der Agentur Ferenczy aufgekreuzt. Damals stapelten sich meine Kurzgeschichten monatelang in den Regalen - erst als eine neue Kraft eingestellt wurde, die sich meine Sachen vornahm, wurde plötzlich alles innerhalb weniger Wochen verkauft. Aber das war schon kurz vor Ende der Agentur, beide Söhne des alten Ferenczy waren gestorben, wenige Jahre danach ging alles den Bach hinunter. Die Angestellte, die so fleißig mein Zeug verkaufte, machte später eine eigene Agentur auf.

[(Micaela)]

Es gibt, glaube ich, fast niemanden aus der schreibenden Zunft einer bestimmten Generation, der nicht wenigstens einmal mit der Agentur Ferenczy zu tun hatte. Ich lernte den Grandseigneur (er gab sich wirklich so) kennen, als ich 14 Jahre alt war und meinen ersten historischen Roman schrieb. Er war an dem Manuskript interessiert, aber glücklicherweise hat mein Vater den Vertrag verhindert und das Buch ist nie gedruckt worden. Mein allererstes Buch (ein Sachbuch) ist dann aber tatsächlich viele Jahre später durch eine seiner Tochterfirmen vermittelt worden.

 

Liebe Grüße

Micaela