Zum Inhalt springen
(KristinaS)

Wie wähle ich einen Romanausschnitt für eine Lesung aus?

Empfohlene Beiträge

Aber Reden? OHgottogott.

Muss man, bei einem Roman sollte man ziemlich viel reden  :), um auch einen Gesamteindruck zu erzeugen. Aber dieses "Reden" kann man sich ja aufschreiben, mit der Zeit schaut man nur noch manchmal auf die Aufschriebe.

Und der Roman im Buch ist (so sehe ich es) nicht ganz identisch mit der Lesung. Ist z. T. hier auch schon angemerkt worden.

Ich nehme mir die Freiheit, beim Lesen vieles wegzulassen oder auch mal leicht zu ändern, um den Ausgang nicht zu verraten, um Überbrückungen zu schaffen.

 

Bei meinem letzten Roman mit zwei Haupterzählsträgen muss ich mich jeweils entscheiden, auf welchen Strang ich weitest gehend verzichte, weil nun mal nicht alles in die Vorlesezeit gepresst werden kann und darf.

Also "Gesamteinduck" kann auch nicht bedeuten, den Roman in allen Facetten zu präsentieren. Wir dürfen meiner Meinung nach nicht der Versuchung erliegen, die 200, 300 und mehr Seiten zusammenzufassen.

Zumal Zuhören nicht gleich Lesen ist.

Es fällt uns Autoren bei der Präsentation schwer, aber weniger ist oft mehr.

Und die Lesung dient nicht zuletzt dazu, Appetit auf mehr zu machen.

 

LG Imre

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe die Zwischentexte für meine Lesung auch komplett ausformuliert und dann als Lesezeichen für die Textstellen benutzt. Aber ich hatte sie so oft geübt, dass ich die Hilfe am Ende fast nicht gebraucht hätte. Ein Tipp, den ich von meiner Agentin bekommen hatte: Vorrangig Textstellen mit möglichst hohem Unterhaltungswert raussuchen, auf innere Monologe etc. weitgehend verzichten. Ist schließlich eine Show, wie Popcornkino. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Imre, besser kann man es nicht sagen!

lg Claudia

"Widerspruch ist fast immer der Beginn einer Fährte." (Claudia Toman - Jagdzeit)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Kristina,

 

nur am Rande:

Ich lese nie aus einem Buch. Auch wenn es nicht ganz so hübsch aussieht, drucke ich mir die Textstellen, die ich lesen will, aus. (In großer Schrift.  ;) )

Das hat den Vorteil, dass ich den Text speziell für die Lesung nochmal ganz neu barbeiten kann. D.h. Sätze oder Passagen, die nur im Zusammenhang mit der Gesamthandlung interessant sind, oder auch Nebenfiguren, die den Zuhörer nur verwirren, kann ich so streichen. Das ist besonders wichtig, wenn man nicht einfach Kapitel eins komplett liest, sondern einige Szenen, die einen kleinen Spannungsbogen bilden. Der natürlich mit einem Cliffhanger endet, schließlich sollen die Leute neugierig werden.  :)

Außerdem kann ich so Sätze verändern, die geschrieben gut klingen, aber sich nicht so gut sprechen lassen.

 

Wenn man vorhat, öfter zu lesen, sollte man sich ein Sprechtraining gönnen, wie hier schon häufiger empfohlen wurde. Meine Lesungen hielten sich bisher in überschaubaren Grenzen, aber ein paar Stunden mit einer Sprechtrainerin gönne ich mir immer mal wieder. Da sie zudem Regisseurin ist, hilft sie mir auch bei der Szenenauswahl.

 

Wenn man das nicht möchte, sollte man den Text zumindest einige Mal laut gelesen und möglichst auch zwischendurch aufgenommen haben. Einige Fehler fallen einem dann schon von ganz allein auf.

Außerdem geht es mir so: je häufiger ich den Text laut gelesen habe, desto seltener verspreche ich mich.

 

Liebe Grüße

Uschi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

ui, noch mal so viele Antworten, vielen Dank! Sorry, ich war ein paar Tage nicht hier, da verliert man leicht den Überblick.

 

Danke für die Links zu den Übungen!

 

Zum Thema Ausdruck - genau das hatte ich vor. Ausdrucken, am besten in tastbarem Großdruck, damit auch das miese Licht nicht alles vor den Augen verschwimmen lässt (ich kenne die Conräume, da ist das Licht immer irgenwie mies). Das Buch liegt ja schick und schön neben mir, versehen mit dem Aufkleber "Nimm mich mit, ich will in dein Regal". Buch - zum Angucken und Rumzeigen ja, aber niemals zum Vorlesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wird tatsächlich akut, ich habe meinen ersten Lesungstermin. Super, jezt mach ich mir fast in die Hose. :s09 Aber immerhi hab ich noch bis zum 29. mai Zeit, mir was auszusuchen, womit ich eine halbe Stunde Lesezeit füllen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

Ich muss auch noch kurz etwas zu Deiner Frage schreiben, vielleicht hilft es Dir ja auch ein bisschen.

Anfangs habe ich mich auch strikt an meine Textstellen gehalten und fand das kam nicht gut an. Da ich schon viele Lesungen hinter mir habe, hatte ich natürlich die Möglichkeit mein Publikum zu beobachten. Heute merke ich sofort wenn ich meine Zuhörer langweile. Dann breche ich ab, erzähle und gehe zum nächsten Lesetext. Diese Erfahrung wirst Du mit der Zeit sicher auch machen. Heute habe ich mich viel aufs freie Erzählen verlegt. Dazu ackere ich mein Buch drei Tage vorher noch mal richtig durch. Ich suche mir dazu drei bis vier verschiedene Textstellen, die irgendwie den Roman zusammenhalten und Spannung aufbauen. Sie dürfen auch nicht zu lang sein. Zu Beginn führe ich meine Zuhörer mit Erzählen in die Geschichte ein, bis ich zu der Stelle komme, die ich lese, danach führe ich meine Zuhörer wieder frei redend weiter durch das Handlungsgeschehen bis zur nächsten Lesestelle. Sehr wichtig ist langsam und laut und betont dabei sprechen, dann klappt es schon! Aber vielleicht hast Du Deine Lesung ja schon mit Bravour absolviert. Liebe Grüße Bettina :s09

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Bettina,

 

danke für deinen Post. Wir haben am Donnerstag unsere erst Lesung, und da hab ich mir natürlich den Thread nochmal angeschaut.

Wir halten es so ähnlich wie du: 3 maximal 10 minütige Textstellen, die wir erzählend verbinden. Da wir zu zweit lesen, haben wir vor allem Dialogstellen ausgesucht. Am Anfang flechten wir noch Bilder ein, zwischendrin - 'zum Aufwecken' - unserern Trailer. Mal sehen, wie's wird.

 

LG Diana

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...