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(Gertraude)

Diskussion über Sympathieträger in Romanen

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In der ausschließlich weiblich besetzten Plotgruppe in diesem Monat tauchte die Frage auf: (Männliche) Sympathieträger in Romanen - welche körperlichen und charakterlichen Attribute machen sie auch oder vor allem für männliche Leser interessant?

 

 

LG Gertraude

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Wie bei allen sogenannten "Sampathieträgern" ist das sehr schwierig zu beantworten. Ich persönlich würde "Sympathie" an zweite Stelle setzen.

 

Weil das eine Falle ist. "Sympathie" ist verlangt, also streicht man alles, was negativ ist. Leider macht das eine Figur für den Leser (männlich + weiblich) nicht faszinierender. Ich denke, Faszination ist der bessere Ausdruck. Was macht eine Figur faszinierend? Das müssen nicht nur sympathische Züge sein.

 

Aber Ehrlichkeit, das Bemühen, sein Ziel zu erreichen, zählen siche dazu. Nicht "sympathisch" wirken zu wollen ganz sicher auch. Also nicht nach dem Beifall schielen. Ecken und Kanten, sagen, was man meint, sich sagen lassen, was nicht stimmt.

 

Vor allem, entwickeln zu wollen. Und "David gegen Goliath" ist immer gut. Zu gut kann ganz schön in die Hose gehen. Mr. Perfekt wird vor allem von Männern eher negativ beäugt. Everybodys Darling klingt sympathisch, fasziniert aber eher selten.

 

Ganz wichtig: Die Motive zu verstehen. Warum jemand handelt, wie er handelt.

 

Hans Peter

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Hallo,

 

ganz generell ob Männchen oder Weibchen: Wenn's in Stereotypische geht, hat die Figur bei mir schon verloren. Ich will keine perfekt geföhnte Staatsanwältinnen, schweigsame und unerschrockene Kriegerhelden und dergleichen. Ich will was über eigenständige Persönlichkeiten lesen, die mit sich selbst auch mal hadern, die Fehler machen, die sich einfach nach bestem Wissen und Gewissen durchwursteln, auch wenn's mal nicht ganz reicht. Das, was Hans Peter geschrieben hat, kann ich also nur unterschreiben.

 

Eine männliche Figur, mit der ich mich identifizieren kann, muss also eine Figur sein, der man ihr Bemühen ansieht und auch abnimmt. Eine Figur, die eine Entwicklung durchmacht und dabei auch mal Fehler macht. Also wie ich auch.

 

Oder etwas überspitzt formuliert: Sobald ich das Gefühl habe, der Figur nicht mehr das Wasser reichen zu können, sinkt mein Interesse an ihr.

 

Viele Grüße

 

Thomas

"Man schreibt nicht, was man schreiben möchte, sondern was man zu schreiben befähigt ist."&&- Jorge Luis Borges -

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Bei Männern greift sofort der alte Kampf um den Alpha-Status - ist der Protagonist unerreichbar besser als der durchschnittliche männliche Leser, wird dieser ihn hassen. Besonders Attribute wie Schönheit und allgemein körperliche Perfektion sind wohl den meisten Männern ein Dorn im Auge. Ein James Bond kommt trotzdem an - er ist zwar idealisierter als jeder "normale" Mann, aber dafür so unromantisch und kompromisslos männlich, wie die meisten männlichen Leser es gern wären. Perfekte Helden für das männliche Publikum sind Indiana Jones und John McClane. Helden, aber eigentlich ganz normale Kerle. Keine Schönheiten, beide mit Macken, beide haben Probleme mit Frauen, sie kämpfen, sie bluten und stehen ihr Abenteuer nur mit Mühe und Not durch. In dieselbe Kerbe eines männertauglichen Helden haut Malcolm Reynolds aus Firefly. Ein harter Kerl, aber Mensch genug, dass man sich doch vorstellen könnte, mit ihm die Rollen zu tauschen. Oder ihn zumindest gern als besten Kumpel hätte.

 

Gruß

Matt

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Oha, was für eine umfassende Frage.

Ich persönlich kann mich dieser nur über Negativabgrenzungen nähern.

Also, was mag ich NICHT an männlichen Helden.

Supermänner langweilen mich. Kerle, die immer alles und jederzeit unter Kontrolle haben, denen die Frauen reihenweise schmachtend zu Füßen liegen, die bei jeder Gelegenheit den richtigen Spruch finden, die in 27 Disziplinen gleichzeitig olympiareif wären und dazu noch belesen sind, Querflöte spielen und 8 Sprachen fließend beherrschen, genau so wie ihre Gefühle. Und nie einen Anflug von Selbstzweifel kennen.

Das sind Obergähner, bei denen ich sofort abschalte.

Auf der anderen Seite nerven mich genau so Oberweicheier, Pulloverstricker und Frauenversteher, ritalingeschädigte Schwammsofties ohne Mumm und Eier.

Meine Lieblingshelden sind immer Helden wider Willen, die über sich hinauswachsen müssen und etwas in Angriff nehmen, was sie freiwillig nicht angepackt hätten. Die sich mit ihren Schwächen beschäftigen (müssen) und diese auszugleichen vermögen, wenn es darauf ankommt. Die aber alle immer irgend etwas in sich haben, das sich nicht verbiegen lässt, einen Punkt, über den hinaus sie nicht zurückweichen, auch wenn sie den zu Anfang des Romans noch gar nicht kannten und sich über sich selbst wundern, was mit ihnen passiert und was sie alles können, wenn sie erst einmal damit anfangen.

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Könnt ihr ein paar Romanhelden nennen, die ihr toll findet - und das begründen?

Oder auch umgekehrt: welche ihr warum grauenhaft findet.

Und wo seht ihr den Unterschied zwischen den Lesern - was mögen Männer, was Frauen nicht mögen und umgekehrt?

 

LG

Lea (die auch Teil dieser Plogruppe ist  :))

Nicht weil die Dinge uns unerreichbar erscheinen, wagen wir nicht weil wir nicht wagen, erscheinen sie uns unerreichbar.&&Seneca

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Christopher Boone aus "The curious incident of the dog in the Night Time".

 

Ein Autist mit Asperger Syndrom will den Mord an dem Hund des Nachbarn aufklären. Natürlich fehlen ihm so ziemlich alle Eigenschaften, die für Krimiaufklärung nützlich wären.

 

Aber davon lässt er sich nicht abschrecken. er macht sich auf den Weg, wir erleben, wie er sich mit ganz einfachen Sachen schwertut, aber dennoch weitermacht.

 

Dann springt seine Ratte auf dem Bahnsteig runter auf die Gleise. Gleich kommt der Zug. Christopher springt hinterer, um die Ratte zu retten. Wäre schon für einen normalen Jungen ziemlich riskant.

 

Er bleibt nicht sitzen und jammert, wie gefährlich das ist, er kann nciht nachspringen, hat sein Papa auch immer gesagt und so richtig normal bin ich auch nichtund deshalb muss ich jetzt sehen, wie meine Ratte überfahren wird, heul, kreisch.

 

Er rettet die Ratte und die Leute auf dem Bahnsteig retten ihn.

 

Hans Peter

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Eine meiner literarischen Lieblingsfiguren ist Samuel Vibes (in D "Sam Mumm") aus den Anghk Morpork-Romanen von Terry Prattchet.

Er ist trockener Alkoholiker, hat eine charaktervolle und reiche Frau geheiratet (nicht deswegen), die nicht unbedingt in die Rubrik "Schönheit" fällt, mag Junk-Food, verleugnet seine Kulturlosigkeit und niedere Herkunft nicht, mag keine Trolle, Zwerge, Vampire, Werwölfe, Banshees und Menschen eigentlich auch nicht, spielt schonmal Leute gegeneinander aus, verabscheut den Adel und besonders Könige, aber er hält zu seinen Leuten von der Stadtwache und hält ihnen den Rücken frei, auch wenn sie Scheiße bauen und trägt irgendwo in sich drinnen neben einem nicht totzukriegenden Gerechtigkeitsgefühl eine bestialische Wut auf die Welt an sich, die er immer wieder unterdrücken muss, um nicht Amok zu laufen.

 

Dann aus einem ganz anderen Genre: Fred Vargas´ Jean-Baptiste Adamsberg, ihr Pariser Ermittler, der sich keine Gesichter merken kann und als Eigenbrötler eigentlich ungeeignet ist, eine ganze Brigade von Kriminaler anzuführen. Der Mann hat so viele Marotten und Schwächen, ist unfähig, eine Beziehung mit der Frau zu führen, die er eigentlich liebt und mit der er ein Kind hat und ist trotzdem ein faszinierender und in all seiner Widersprüchlichkeit für mich liebenswerter Charakter.

 

Mal sehen, wer mir noch alles einfällt.

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Als wir damals unseren alten Sympathiethread hatten, habe ich eine Umfrage gemacht unter einer Reihe verschieden gestrickter Lesertypen. Hier die Antworten zweier männlicher Leser, die sich gar nicht gleichen in Vita und natürlich auch ihrem Leseverhalten:

 

Herr M. Deutschlehrer, Jazzliebhaber und Entdecker etlicher Kleinkunstschätze, liest aus beruflichem und politischem Interesse nahezu alles. (Sogar die BILD-Zeitung zweimal im Jahr, um sich über vox populi zu informieren. Wie er ihrer habhaft wird, ist eine abenteuerliche Geschichte, die zu erzählen ich mir hier versage). Für sich zum Vergnügen liest er ausschließlich Krimis.

 

Auf die Frage:

 

Was muss ein Held an sich haben, damit er dir sympathisch wird?

 

kam erst mal die Antwort:

 

Aber das sind doch nur Figuren! Keine realen Menschen!

 

Nach einigem Insistieren meinerseits:

 

Ich muss schon das Gefühl haben: "Der hats auch nicht leicht!"

 

Ein Beispiel?

 

Zum Beispiel der Killer bei Lawrence Block. Der murkst Leute ab, das ist sein Job. Wegen dieses Jobs kann er kein normales Leben führen. Aber das täte er gern. Zum Beispiel hätte er gern einen Hund. Aber das geht nicht wegen dieses Jobs, wo er dauernd reisen muss... Oder dann sorgt er sich wieder um seine Altersversorgung .. So was eben. Dann wird er mir, glaub ich, sympathisch.

 

Herr S., körperlich hart arbeitender Mann aus Osteuropa. Liest hie und da.

 

Was muss ein Held an sich haben, damit er dir sympathisch wird?

 

Sympathisch? Ist doch bloß Figur in Buch drinnen!

 

Nach einigem Insistieren meinerseits nannte er Pierre Besuchow aus "Krieg und Frieden" und Legolas aus dem "Herrn der Ringe". Warum Besuchow?

 

Weil gute Kerl ist!

 

Und warum Legolas?

 

Ist auch O. K. Erledigt sein Job und redet kein Scheiß.

 

Hilft euch das?

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Und warum Legolas?

 

Ist auch O. K. Erledigt sein Job und redet kein Scheiß.

 

;D

 

Aber das ist interessant, denn genau Legolas ist mir persönlich ziemlich auf den Zeiger gegangen. Der war einfach zu perfekt, zu schön, zu treffsicher. Dann lieber Gimli - irgendwie war für mich das Identifikationspotential mit dem dicken Zwerg größer ...

 

Aber um beim Herrn der Ringe zu bleiben, der ja sehr viele Figuren und Typen zur Auswahl hat: Am wohlsten habe ich mich mit Aragorn gefühlt. Der Held mit Ecken und Kanten, einer, der über sich hinauswachsen musste.

 

Viele Grüße

 

Thomas

"Man schreibt nicht, was man schreiben möchte, sondern was man zu schreiben befähigt ist."&&- Jorge Luis Borges -

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Als Junge habe ich auch Winnetou und Old Shatterhand verschlungen. Also perfekte Helden haben in dem Alter durchaus ihre Anziehungskraft. Ganz so perfekt sind sie dann doch nicht, weil sie sich ja immer wieder gefangen nehmen lassen müssen.

 

Trotzdem: Es gibt schon auch den Superhelden, der begeistert. Hängt vom Lebensalter ab und davon, dass der Superheld es auch nicht leicht hat ;-).

 

Hans Peter

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es geht uns auch darum, welche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Lesern bestehen ...

Wie z.B. zum ein Kripobeamter (nicht) sein, wenn er (auch) Männer fesseln soll. - Das war die diesen Threat auslösende Frage.

Nicht weil die Dinge uns unerreichbar erscheinen, wagen wir nicht weil wir nicht wagen, erscheinen sie uns unerreichbar.&&Seneca

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Wie z.B. zum ein Kripobeamter (nicht) sein' date=' wenn er (auch) Männer fesseln soll. - Das war die diesen Threat auslösende Frage.[/quote']

Schönling - ich glaube, da ist der Hauptunterschied zwischen Männern und Frauen ;-). Männer hassen solche Typen.

 

Jemand der seiner Frau jede Wochen Blumen mitbringt - auch eher nicht gut. Macht zuviel schlechtes Gewissen.

 

Hans Peter

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Leider kann ich nur in die Mottenkiste greifen, aber eine meiner persönlichen "Lichtgestalten": Philip Marlowe. Gebrochen, enttäuscht, desillusioniert, aber kompromisslos aufrecht und direkt. Der wohl letzte ehrliche Mensch in einer amoralischen Welt.

 

Gruß

Matt

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Schönling - ich glaube' date=' da ist der Hauptunterschied zwischen Männern und Frauen ;-). Männer hassen solche Typen.[/quote']

Abgrundtief :)

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es geht uns auch darum, welche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Lesern bestehen ...

Wie z.B. zum ein Kripobeamter (nicht) sein, wenn er (auch) Männer fesseln soll. - Das war die diesen Threat auslösende Frage.

 

Lea, fesselnd oder sympathisch?

 

Das ist ein Unterschied.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Schönling - ich glaube' date=' da ist der Hauptunterschied zwischen Männern und Frauen ;-). Männer hassen solche Typen.[/quote']

Abgrundtief :)

Viele Frauen aber auch - denn der Schönling stiehlt ihnen ja die Schau und besetzt das Bad zu lange.

 

Gruß, Melanie

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es geht uns auch darum, welche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Lesern bestehen ...

Wie z.B. zum ein Kripobeamter (nicht) sein, wenn er (auch) Männer fesseln soll. - Das war die diesen Threat auslösende Frage.

 

Lea, fesselnd oder sympathisch?

 

Das ist ein Unterschied.

 

Angelika

 

Dass der z.B. Kripobeamte zum absoluten Liebling wird und man damit gleich in Serie gehen kann. Die Frage beschränkt sich aber nicht auf Krimis allein!

Ich denke, Männer sind kitschempfindlicher als Frauen. Habt ihr da andere Erfahrungen gemacht? Und sie ertragen Stereotypen (noch) weniger als Frauen. - ?

Nicht weil die Dinge uns unerreichbar erscheinen, wagen wir nicht weil wir nicht wagen, erscheinen sie uns unerreichbar.&&Seneca

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Mir gefallen Typen, die für bestimmte Werte stehen, auf der anderen Seite aber straight ihr Ding durchziehen und diese Werte auch mal ignorieren, um zum Ziel zu kommen.

 

Harry Hole von Jo Nesbo mag ich sehr. Großer schweigsamer Bulle, nicht attraktiv, aber verlässlich, Quartalstrinker und teilweise hoffnungslos sentimental, macht sein Ding, das gelegentlich auch mal vor die Wand fährt, lässt sich gehen, steht aber immer wieder auf, ist komplizierter als vermutet, trockener Humor, ein Typ, der dauernd auf des Messers Schneide läuft, aber den Überblick behält.

 

Mir gefällt auch Jack Reacher von Lee Child. Reacher ist normal, anständig, aufrecht, stark, gnadenlos, kompromisslos und hat klare Vorstellungen von Gut und Böse, ein Einzelgänger, ein Wanderer, der keine Reue kennt, dem Lebensstil und Geld egal sind sowie Freundschaften wichtiger als Beziehungen. Reacher legt die Schlimmen um und sagt, es sei ihm ja auch egal, wenn er Kakerlakenpulver ausstreut. Er ist fast schon unmoralisch moralisch. Für ihn ist ein Hemd ein Hemd und eine Hose eine Hose - egal, wie sie aussehen oder geschnitten sind.

 

Beide Typen sind im Grunde so eine Mischung aus aufrechten Westernhelden bzw. Outlaws mit kleinen Geheimnissen, bei denen klar ist: So wie die drauf sind, können sie eigentlich überhaupt nicht in der Gesellschaft klarkommen, ohne dauernd vor die Wand zu knallen. Aber wenn sie unten sind, ist unten oben.

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Schönling - ich glaube' date=' da ist der Hauptunterschied zwischen Männern und Frauen ;-). Männer hassen solche Typen.[/quote']

Abgrundtief :)

Viele Frauen aber auch - denn der Schönling stiehlt ihnen ja die Schau und besetzt das Bad zu lange.

Wenn sie ihn im Bad haben - aber vorher meist nicht. Als Romanheld ist er durchaus geeignet.

 

Hans Peter

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Ich hatte diesen Thread den ganzen Tag im Hinterkopf, und bin jetzt für mich auf eine Definition gestoßen, wenn man die Lesererwartungen im Unterhaltungsbereich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter bricht:

 

Ich denke, dass viele Männer gerne über Kerle lesen wollen, die so sind, wie sie gerne wären. Nicht perfekt, aber unabhängig, ihr eigener Herr, die sich von Keinem sagen lassen, was sie machen sollen. Einsame Wölfe jeder Schattierung, unbelastet von Weib und Kind. Allenfalls eine Ex ist akzeptabel. Oder in der komischen Variante eine altgediente Gattin.

 

Ich hab überlegt, aber außer Brunetti und Kluftinger fiel mir keiner ein:

Kennt noch jemand einen literarischen Ermittler, der glücklich verheiratet ist?

 

Viele Grüße,

 

Mascha

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Ich denke, dass viele Männer gerne über Kerle lesen wollen, die so sind, wie sie gerne wären. Nicht perfekt, aber unabhängig, ihr eigener Herr, die sich von Keinem sagen lassen, was sie machen sollen. Einsame Wölfe jeder Schattierung, unbelastet von Weib und Kind. Allenfalls eine Ex ist akzeptabel. Oder in der komischen Variante eine altgediente Gattin.

 

Ich hab überlegt, aber außer Brunetti und Kluftinger fiel mir keiner ein:

Kennt noch jemand einen literarischen Ermittler, der glücklich verheiratet ist?

Das ist aber eine Modefrage. Ich kenne in heutigen Krimis auch kaum einen verheirateten (oder Beziehungsglücklichen) Kommisar. Allerdings sind auch die Kommisarinnen meist ohne Beziehung. Alkoholprobleme liegen ebenfalls voll im Trend. Allerdings sind auch beim Krimi meines Wissens Frauen als Leserinnen weit in der Überzahl, also könnte man spekulieren, dass Frauen sowas heutzutage mögen :s22

 

Früher durften Kommissare (Kommisarinnen gabs fast nie) durchaus glücklich verheiratet sein (Maigret, der Kommissar im ZDF). Dafür mussten sie rauchen ;-).

 

Hans Peter

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Kerle, die sich gelegentlich daneben benehmen, aber immer ihre Kumpels raushauen, und sich vor nichts fürchten außer vor ihrer Frau, selbst wenn sie es nie zugeben würden. ;D

 

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Ich hab überlegt, aber außer Brunetti und Kluftinger fiel mir keiner ein:

Kennt noch jemand einen literarischen Ermittler, der glücklich verheiratet ist?

 

Im Film noch Colombo.

Monsieur Poirot doch auch, oder?

 

Wenn sie ein bisschen älter und gemütlich sind, also nicht unmittelbar ins Beuteschema ihrer lesenden/guckenden Fans fallen, dürfen sie, denke ich.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Kerle, die sich gelegentlich daneben benehmen, aber immer ihre Kumpels raushauen, und sich vor nichts fürchten außer vor ihrer Frau, selbst wenn sie es nie zugeben würden.  ;D

 

Ulf

 

Würde es den Sympathiebonus dieser Kerle bei der männlichen Leserschaft senken, wenn sie sich auch um ihre Frau und Kinder kümmern, oder sind sie dann automatisch Schönlinge? Sind sie beliebter, wenn sie sich lieber mit den Jungs auf Fußballtour oder Kreuzzug begeben und sich denken: "Meine Frau wird's zuhause schon richten?"

 

Gruß, Melanie

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