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(Gertraude)

Diskussion über Sympathieträger in Romanen

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Genau - der Held muss am Schluss erkennen, dass man mit Kumpels allein nicht den Fortbestand der menschlichen Rasse sichern kann und darf sich dann auch von Brutpflegeinstinkten leiten lassen ;D.

 

Gruß, Melanie

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Brauchen wir nicht alle einen Mann, der ein schönes, düsteres Geheimnis mit sich herumträgt, das nur ein Weib aufspüren und heilen kann.

 

Dann kann der wortkarg mit den Kumpels herumhängen, dumpf brütend weibliche Konversation ignorieren und mit Todesverachtung Heldentaten begehen.

 

Im Ernst - ein Schuss Humor, eine gewisse Selbstironie kommt, glaube ich, bei Männern wie Frauen gleich gut an.

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Der Kompromiss liegt sicher in der Mitte. Ulfs Definition mit dem Kerl, der seine Freunde raushaut, fand ich schon sehr gut. Aber damit Frauen den Kerl auch mögen, muss seine Frau ihm mindestens genauso wichtig sein wie seine Freunde. Nur bekomme ich hier den Eindruck, dass die Männer, die sich hier zu Wort gemeldet haben, Egoisten bevorzugen. Aber darauf stehen Frauen nun mal nicht (außer die S&M-Fraktion).

 

Gruß, Melanie

 

Liebe Melanie,

 

irgendwie hast du meine Definition nicht ganz verstanden. Ich hab gesagt, der Kerl fürchtet sich vor nichts in der Welt außer vor seiner Frau. Das ist doch, weil er sie liebt, und weil er gut vor ihr dastehen möchte. Lieber begibt er sich in jeden Kugelhagel, als ein Stirnrunzeln von ihr ertragen zu müssen. Und zugeben will er es nicht, weil ihn sonst die Kumpels damit aufziehen. :s04

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Liebe Melanie,

irgendwie hast du meine Definition nicht ganz verstanden. Ich hab gesagt, der Kerl fürchtet sich vor nichts in der Welt außer vor seiner Frau. Das ist doch, weil er sie liebt, und weil er gut vor ihr dastehen möchte. Lieber begibt er sich in jeden Kugelhagel, als ein Stirnrunzeln von ihr ertragen zu müssen. Und zugeben will er es nicht, weil ihn sonst die Kumpels damit aufziehen.   :s04

 

Meine Güte, Ulf - dann wird die Ehe des armen Kerls aber bald vorbei sein. Kennst du diese kleine, oft zitierte Geschichte:

Er durchschwamm für sie die tiefste Meere, kletterte auf die höchsten Berge, um ihr die Sterne vom Himmel zu holen - und sie verließ ihn, weil er nie zuhause war?

 

Gruß, Melanie

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Naja, und andere Frauen haben 10 Jahre auf ihren Kerl gewartet, der derweil mit seinen Kumpels auf Kreuzfahrt war und den Zug heim verpasst hatte...

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Naja' date=' und andere Frauen haben 10 Jahre auf ihren Kerl gewartet, der derweil mit seinen Kumpels auf Kreuzfahrt war und den Zug heim verpasst hatte...[/quote']

Aber nur deshalb, weil damals Scheidungen oder jemanden für tot erklären so lang gedauert hat ;) - Pech, wenn der Hansel dann wiederkommt, ehe die Fristen verstrichen sind.

 

Ich warte ja immer noch auf den Roman, wo so ein Held dann nach Hause kommt und mal nicht nach langem hin und her wieder in Gnaden aufgenommen wird, sondern seine Frau inzwischen einen sympathischen, netten Mann geheiratet hat, gegen den der treulose Herumtreiber keine Chance hat und dass er sich dann mal richtig ärgert.

 

Gruß, Melanie

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@ Melanie:

 

Ich warte ja immer noch auf den Roman, wo so ein Held dann nach Hause kommt und mal nicht nach langem hin und her wieder in Gnaden aufgenommen wird, sondern seine Frau inzwischen einen sympathischen, netten Mann geheiratet hat, gegen den der treulose Herumtreiber keine Chance hat und dass er sich dann mal richtig ärgert.

 

Büdde, einmal in kurz:

(Link ungültig)

 

:)

 

Twitter: @autorlekt

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Es wäre schön, wenn die Diskussion zum "Handwerk Schreiben" zurückführen könnte, sonst verschiebe ich dieses Geplauder zum Thema Geschlechterbilder ins Kaffeehaus.

 

Ich empfinde dieses "Geplauder", das mit Emotionalien spielt, durchaus nicht als dem Handwerk abträglich, sondern in gewisser Weise passend, da sich in der Diskussion über die Sympathieträger zeigt, wie gewisse Verhaltensweisen unterschiedlich von Männern und Frauen aufgenommen werden.

 

Und es bleibt die Frage - da finde ich Ulfs Beispiel sehr schön, aber auch das von Andrea (der geheimnisvolle Held und der Schuss Humor) - welcher Held gefällt Männern und Frauen? Sonst gäbe es womöglich eine Verschiebung weg von Helden, die Frauen gefallen hin zu rein männlich dominierten Charakteren, was wiederum dazu führen könnte, dass man - um der Zielgruppe "Mann" gerecht zu werden, die deutlich größere Zielgruppe "Frau" vor den Kopf stößt.

 

Gruß, Melanie

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Naja' date=' und andere Frauen haben 10 Jahre auf ihren Kerl gewartet, der derweil mit seinen Kumpels auf Kreuzfahrt war und den Zug heim verpasst hatte...[/quote']

Aber nur deshalb, weil damals Scheidungen oder jemanden für tot erklären so lang gedauert hat  ;) - Pech, wenn der Hansel dann wiederkommt, ehe die Fristen verstrichen sind.

 

Ich warte ja immer noch auf den Roman, wo so ein Held dann nach Hause kommt und mal nicht nach langem hin und her wieder in Gnaden aufgenommen wird, sondern seine Frau inzwischen einen sympathischen, netten Mann geheiratet hat, gegen den der treulose Herumtreiber keine Chance hat und dass er sich dann mal richtig ärgert.

 

Gruß, Melanie

Solche Geschichten waren nach dem 2. WeltKrieg Realität. Der Mann kam aus der Gefangenschaft heim und seine Frau hatte ihn für tot erklären lassen. Inzwischen war sie wieder verheiratet.

Oder: Er kam heim, seine früher anschmiegsame Ehefrau war selbstständig geworden, hatte die Kinder allein großgezogen, das Geschäft zur Blüte gebracht. Da spielten sich Dramen ab, weil der Ehemann kraft seines Geschlechts die Führung wieder übernahm und seiner Frau die weitere Berufstätigkeit verbat. Das durfte er!

Es gab einen Film mit Lili Palmer zu diesem Thema, um zum Handwerk zurückzukommen. Was glaubt ihr, wie der Film ausging?

Genau, sie sah ein, dass sie zurückstecken musste, damit der Mann keine Depressionen bekam.

Dieses Ergebnis entsprach dem Zeitgeschmack, den die Männer damals vertraten. Hätte die Frau gewonnen, sich des Mannes in irgendeiner Form entledigt, hätte die Männerwelt und auch ein Teil der Frauenwelt aufbegehrt.

Der Mann musste selbstverständlich der Sieger sein. Ganz so schlimm ist es heute nicht mehr, aber wie viele Romane oder Filme gibt es, wo der positiv gezeichnete Held nach dem Kampf trotzdem am Schluss verliert? Vielleicht weil die weibliche Heldin zu stark für ihn ist?

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Ganz so schlimm ist es heute nicht mehr' date=' aber wie viele Romane oder Filme gibt es, wo der positiv gezeichnete Held nach dem Kampf trotzdem am Schluss verliert? Vielleicht weil die weibliche Heldin zu stark für ihn ist? [/quote']

 

Dabei ist aber die Frage, ob der Held tatsächlich positiv gezeichnet ist - denn die Gründe für seine Abwesenheit sind ja auch wichtig, um den Sympathiebonus herzustellen. Wenn er gegen seinen Willen in den Krieg musste und dann jahrelang in Kriegsgefangenschaft gelitten hat, ist das etwas ganz anderes, als wenn er aus Abenteuerlust von zuhause weggelaufen ist und Frau und Kind im Stich gelassen hat.

 

Gruß, Melanie

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Mir fällt zu dem Lili Palmer Beispiel noch etwas ein:

Diese Geschichte hat damals auch den Frauen gefallen, weil letztlich die Ehefrau, die eingesehen hat, zurückzustecken, damit der arme Mann keine Depressionen bekommt, die Stärkere war. Sie hat ihm eine Gnade gewährt. Sie hätte ihn ja auch niederdrücken können. Auf diese Weise konnten die Zuschauerinnen sich mit ihr identifzieren und ihre eigenen Probleme rationalisieren. Und die Männer waren zufrieden, weil einer der Ihren am Schluss ja wieder bekam, was ihm "zustand".

 

Gruß, Melanie

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Ich gebe dir recht, Melanie, wir haben zwar ein wenig Spaß gemacht (muss auch sein), aber uns doch vom Kern der Sache nicht so weit entfernt. Denn gerade die lustigen Klischees, die wir soeben verbreitet haben, beinhalten wie immer auch eine Wahrheit.

 

Ich glaube, Mann und Frau liegen nicht so weit auseinander, was männliche Sympathieträger betrifft, denn man sollte zwischen dem realen Leben und Romanfiguren unterscheiden. Wir leben in einer Zeit, in der Geschlechter sich rollenmäßig neu einordnen. Männern werden in Film und Werbung die erotischen Vamps vorgeführt, heiraten tun sie meist eine ander Art von Frau. Hört man Frauen reden, so wollen sie den verlässlichen Partner, der alles mit ihnen teilt, auch den Abwasch. Dabei träumen sie gern vom Piraten in der Südsee.

 

Für mich bedeutet das, ein Romanheld soll schon ein rechter Kerl mit Ecken und Kanten sein, kein weichgespülter Schönling. Aber natürlich auch jemand, der Frauen mag und respektiert, der nicht unsensibel ist, sich auch was sagen lässt. Und ein bisschen Naturburschencharm sollte er wohl auch haben. Raue Schale und weicher Kern ist wieder ein Klischee, aber als Archetyp ganz brauchbar.

 

Wie der im echten Leben zurechtkäme, weiß ich nicht, aber im Roman macht er sich bestimmt nicht schlecht. ;D

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hier haben sich einige Posts überschnitten.

 

Den Heimkehrer und seine Probleme habe ich ja im "Bastard" thematisiert. Natürlich in einer anderen Zeit. Aber so einfach hat es ihm seine Frau dabei auch nicht gemacht. Erst durch äußeren Druck (Belagerung) sind die beiden eigentlich wieder zusammengekommen. :)

 

LG

Ulf

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Hier haben sich einige Posts überschnitten.

 

Den Heimkehrer und seine Probleme habe ich ja im "Bastard" thematisiert. Natürlich in einer anderen Zeit. Aber so einfach hat es ihm seine Frau dabei auch nicht gemacht. Erst durch äußeren Druck (Belagerung) sind die beiden eigentlich wieder zusammengekommen.  :)

 

LG

Ulf

 

Ja, der übliche Kniff - der gemeinsame Feind von außen. Aber mal ganz ehrlich, ich hätte es viel spannender gefunden, wie dein Held sich damit arrangiert hätte, wenn der Verehrer der von ihm so schnöde verlassenen Frau kein Fiesling, sondern ein richtig netter Kerl gewesen wäre. Ich finde, das hätte er verdient. ;D

 

Gruß, Melanie

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Würdest Du wirklich so ein Weichei wollen, das die Frau seines Herzens kampflos aufgibt und dann auch noch rückgratfrei diese andere Type sympathisch findet und sein Kumpel und der Ex der Nurfreund sein will?

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Würdest Du wirklich so ein Weichei wollen, das die Frau seines Herzens kampflos aufgibt und dann auch noch rückgratfrei diese andere Type sympathisch findet und sein Kumpel und der Ex der Nurfreund sein will?

 

Nein - im Gegenteil, ich hätte es sehr spannend gefunden, zu beobachten, wie sich die Verhältnisse verschieben - ist die Person, die man die ganze Zeit begleitete, nach wie vor Sympathieträger, oder verschiebt es sich zum anderen hin? Wie fühlt es sich für den Leser an, wenn man plötzlich ebenso Position beziehen muss wie der Held? Die Dramatik darin und mögliche Lösungsansätze könnten u.U. mehr Sprengstoff haben als eine Burgbelagerung. (Nix gegen Burgbelagerungen - ich mag Burgbelagerungen ;) )

 

Gruß, Melanie

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Ja, der übliche Kniff - der gemeinsame Feind von außen. Aber mal ganz ehrlich, ich hätte es viel spannender gefunden, wie dein Held sich damit arrangiert hätte, wenn der Verehrer der von ihm so schnöde verlassenen Frau kein Fiesling, sondern ein richtig netter Kerl gewesen wäre. Ich finde, das hätte er verdient.  ;D

 

 

Dann hätte es aber keine Fehde in der Art gegeben und ich hätte mein ganzes Plot in den Müll werfen können. :-/

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Würdest Du wirklich so ein Weichei wollen, das die Frau seines Herzens kampflos aufgibt und dann auch noch rückgratfrei diese andere Type sympathisch findet und sein Kumpel und der Ex der Nurfreund sein will?

 

Nein - im Gegenteil, ich hätte es sehr spannend gefunden, zu beobachten, wie sich die Verhältnisse verschieben - ist die Person, die man die ganze Zeit begleitete, nach wie vor Sympathieträger, oder verschiebt es sich zum anderen hin? Wie fühlt es sich für den Leser an, wenn man plötzlich ebenso Position beziehen muss wie der Held? Die Dramatik darin und mögliche Lösungsansätze könnten u.U. mehr Sprengstoff haben als eine Burgbelagerung. (Nix gegen Burgbelagerungen - ich mag Burgbelagerungen  ;) )

 

Gruß, Melanie

 

Tut mir leid, Melanie. Das würde alle dramaturgischen Regeln sprengen, besonders für einen Abenteuerroman. Wir können hier nicht Protagonist und Antagonist durcheinanderwirbeln. Klare Zielrichtung, klare Rollen und klare Linie ergeben gute Plots. Alles andere ist eher für die Psychoberatung. ;D

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Warum kann man in einem Abenteuerroman nicht Protagonist und Antagonist dergestalt durcheinander würfeln? Wenn die Frage mehrere interessiert, würde ich einen neuen Thread dazu aufmachen.

 

Gruß, Melanie

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Warum nicht. Wäre auch dafür. :)

 

LG

Ulf

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