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(Matthias Herbert)

Adam-Troy Castro - Die Andrea Cort Romane

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Andrea Cort ist Sonderstaatsanwältin des Diplomatischen Corps der menschlichen Föderation, die sich in fernster Zukunft über alle möglichen und unmöglichen Welten ausgebreitet hat und mit einer unüberschaubaren Zahl an intelligenten Lebensformen in wirtschaftlichem und politischem Austausch steht. Und wenn es sein muss, auch schonmal in gewalttätiger Interaktion. Andrea ist berüchtigt und eine der meistgehasstesten Personen des Universums, ist sie doch die einzige Überlebende eines Massakers, das das Experiment eines familiären Zusammenlebens zwischen einer Gruppe von Menschen und einer Alienrasse, die in einem bis heute unerklärlichen Blutbad endete.

Für besagte Rasse wurde sie damit zum Prototypen der menschlichen Verdorbenheit und Aggression und ihr einziger Schutz vor deren Rachegier ist die diplomatische Immunität. Doch damit ist sie quasi lebenslang dienstverpflichtet, denn in dem Augenblick, in dem sie das Dip Corp verlässt, ist sie vogelfrei.

 

Im ersten Band der Trilogie soll sie den Mord an einem Menschen in einer obskuren, künstlichen Außenwelt aufklären und sieht sich mit einer bisher zwar präsenten aber bis dato nicht wirklich bedrohlichen Macht konfrontiert, die ihr weiteres Leben radikal bestimmen wird. Es gelingt Andrea, in einer Detektivarbeit zu ihrem eigenen Entsetzen mehr als nur die Hintergründe des Mordes aufzuklären und sie stößt dabei Fragen an, die ihr gesamtes, bisheriges Weltbild zum Einsturz bringen.

 

In Band zwei folgt Andrea Cort einer Einladung einer der zentralen Familien des Universums zu einem Besuch auf deren Planeten. Die Bettelhines sind der größte Waffenherstellter des Universums, doch es ist kein Gerät aus ihrem Arsenal, mit dem ein Mordanschlag auf die Sonderermittlerin verübt wird, kaum hat sie ihr Ziel erreicht. Noch bevor sie ihren Gastgeber überhaupt getroffen hat, steckt Andrea mitten in einem Mordfall und einer Geiselnahme. Sie ahnt noch nicht, dass hier nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten gefordert sind.

 

Zum Abschluss findet sich Andrea auf einer Welt wieder, die von gewaltigen, krakenartigen Wesen belebt wird, von denen ein Teil in jedem Jahr in einem faszinierenden Ballett gemeinsam Selbstmord begeht, was ein kollektives Interesse der Beobachter aller Rassen des Universums hervorruft, um so mehr, als es bislang noch nicht einmal zu einem Bruchteil gelungen ist, die Art von Sprache, in der diese Wesen kommunizieren, zu decodieren. Die Menschen wären aber keine Menschen, wenn sich nicht eine ständig wachsende Zahl von "Pilgern" diesem Ballett alljährlich anschließen würde. Doch das sollte eigentlich nicht Andreas Problem sein, denn es ist ihr geheimnisvoller Auftrag, den sie für ihre undurchschaubaren, neuen Geschäftspartner ausführen soll und will, der sie hierher führt. Doch plötzlich entwickelt sich eine brutale Auseinandersetzung zwischen den tanzenden Wesen und das, was hier als lokaler Konflikt beginnt, könnte sich ganz schnell in einen interstellaren Krieg ausweiten, an dessen Ende unausweichlich die Vernichtung der menschlichen Rasse stehen würde.

 

Adam-Troy Castro bewegt sich virtuos in einem Genre, das ich eigentlich für ausgestorben hielt.

Ich bin mit Science Fiction aufgewachsen. Es war diese Art von Literatur, die in der Nach-Mondlandezeit die Taschenbuch-Programme der 70er-Jahre bestimmte und noch heute stehen ein paar Meter der Ullstein-SF-Story-Reader in meinen Regalen und natürlich Heyne.

Doch irgendwann hatte sich SciFi für mich totgelaufen und noch einer neuen Welt mit doch wieder alten, käferäugigen Monstern, konnte ich nicht mehr viel abgewinnen.

Halbgeist habe ich in einer Bahnhofsbuchhandlung gefunden und es hat mich durch seine Gestaltung erst einmal angesprochen, die so überhaupt nicht zu dem passte, was ich für gewöhnlich bei Bastei vermutete, nämlich billige Lizenzen zweit- bis drittklassiger Amerikaner.

Doch der Klappentext klang interessant und nach dem Lesen beschloss ich, dem Autor weiter eine Chance zu geben.

Castro hat eine sehr, sehr komplexe Welt erschaffen und dabei ein paar Ideen hervorgebracht, die ich so in dem Genre noch nicht gefunden hatte. Dazu ist es ihm gelungen, den spröden und doch so verletzlichen Charakter der Heldin einem nahe zu bringen und das Universum mit mehr als interessanten Protagonisten zu bereichern.

Was mich von der SciFi schließlich abbrachte, war die Emotionsarmut bis -freiheit zugunsten der Quasi-Wissenschaftlichkeit.

In diese Falle läuft Castro jedoch nicht. Er lotet in seiner Geschichte wirklich alle Tiefen menschlicher Empfindungen aus (und punktuell gesetzt auch ein paar Höhen) und führt, trotz eines Hängers im zweiten Band (Mord im Orient-Express im Weltraum...), und trotz einiger logischer Stolpersteine seinen großen Bogen zu einem schlüssigen Finale.

 

Wer Larry Niven oder Roger Zelanzny mag, wird sich auch mit Castro anfreunden können.

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