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Angelika Jo

sympathisch oder unterhaltsam

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Ich habe gerade bei genauerer Betrachtung festgestellt, dass mir Charaktere bemerkenswert gut und lebendig gelingen, die ich NICHT mag.

Howcome?

 

Das ist jetzt mal eine Aussage, die wir noch nie hier hatten, oder? (Soll ich die Fanfare holen?)

 

Howcome? Vielleicht hast du dir ja selber schon mal was dazu gedacht? Das würde mich interessieren.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Ich denke, es liegt zu einem guten Teil daran, dass es einem Menschen (wenn ich das einfach mal so behaupten darf) wesentlich leichter fällt zu sagen, warum man jemanden nicht mag, als weshalb er einem sympathisch ist oder mehr als das. Die Antipathie lässt sich sehr leicht an konkreten Einzelheiten und Eigenheiten festmachen.

Wenn man dann auch noch so tendenziell menschenfeindlich ist wie ich, sammelt man in seinem Leben ein mehr als reiches Panoptikum an Menschen, die man hasst, die einem auf die Nerven gehen, die man verabscheut oder die man fürchtet.

Die Auswahl derer, die man liebt, ist dagegen eher überschaubar.

Bei der Gestaltung von Figuren orientiert man sich zwangsläufig an der eigenen Lebenserfahrung und schöpft hinsichtlich der Arschlöcher, die man kreieren will, aus dem Vollen.

Wenn ich einmal voraussetze, dass es vielen Menschen ähnlich geht, dann genügt es, mit ein paar raschen aber präzisen Skizzen in sich konsistent einen Unsympathen zu skizzieren, den der Leser dann locker aus dem eigenen Erlebnishorizont mit eigenen Attributen ausstattet und ihn sich sehr schnell vorstellen kann.

Die Übung ist bei jemandem, den man mögen soll, ungleich schwerer. Denn es ist nicht einfach, hier das Maß zu halten. Gibt es Schrecklicheres und Langweiligeres als zu gute Menschen? In der Literatur, vor allem. Also müssen auch ein paar Ecken und Kanten rein, die aber müssen wieder richtig dosiert werden, damit die Figur nicht künstlich wirkt.

Und so weiter.

Natürlich kann man auch einen Bösewicht überkonstruieren, aber da merkt man dann schnell, wenn er dämonisiert und damit genau so uninteressant wird.

Dann kriegt er halt noch eine Vorliebe für herrenlose Katzen (nicht im Kochtopf) und gut ist.

 

;D

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Ich habe gerade bei genauerer Betrachtung festgestellt, dass mir Charaktere bemerkenswert gut und lebendig gelingen, die ich NICHT mag.

Howcome?

 

Na ja, bei genauerer Betrachtung mag ich - "ich" eher allgemein gesprochen und auf das Unterbewusste abzielend - die Figuren, die ich nicht mag, eben DOCH.  ;D

 

Bei der Gestaltung von Figuren orientiert man sich zwangsläufig an der eigenen Lebenserfahrung und schöpft hinsichtlich der Arschlöcher, die man kreieren will, aus dem Vollen.

 

Ja, so ähnlich isses.

Und denen mal so richtig in den Hintern treten zu dürfen, wenn schon im realen Leben nicht möglich, dann wenigstens literarísch, das ist doch höchst befriedigend.

Und was befriedigend ist, das mag man.  :s22

 

LG Imre

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

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Wenn ich einmal voraussetze, dass es vielen Menschen ähnlich geht, dann genügt es, mit ein paar raschen aber präzisen Skizzen in sich konsistent einen Unsympathen zu skizzieren, den der Leser dann locker aus dem eigenen Erlebnishorizont mit eigenen Attributen ausstattet und ihn sich sehr schnell vorstellen kann.

 

Also mir zumindest ist jetzt klar geworden, warum das für mich der Holzweg wäre.

 

1. aus der formalen Tautologie der Aufgabenstellung: Wer seiner Lebenserfahrung folgend zur Auffassung gelangt ist, dass die Welt zum allergrößten Teil aus Arschlöchern besteht, hat eben diese Auffassung. Wer bin ich, um sie korrigieren zu wollen? Aber wenn er diese dann mittels fiktiver Geschichten der Welt präsentieren will, frage ich mich, wie viel Welt denn noch da ist, sie sich anzuschauen. Das wird möglicherweise ein langer Weg, bis man auf die wenigen Lichtgestalten trifft, die das goutieren können. Seis drum, das ist der formale Aspekt.

 

2. Inhaltlich kann ich mir nicht vorstellen, wie die Figur des Bösen/Arschlochs noch plastisch werden kann, wenn man sie aus dem notgedrungen verengten Blickwinkel des tödlich Beleidigten zeichnen will. Den Bösewichtern, die ich mir "sehr gut vorstellen kann", die Geizhälse bei Balzac, den vollkommen verkorksten, durchgeknallten Bruno aus Highsmiths "Zwei Fremde im Zug", um nur zwei Beispiele zu nennen, merkt man an, dass ihre Verfasser ganz um sie herum gegangen sind und sie von allen Seiten betrachtet haben. Susanns Hinweis auf die Biographie von Hannibal Lecter meinte wohl was Ähnliches.

 

3. Und hier scheint mir erneut eine Verwechslung in der Diskussion vorzuliegen:

 

Die Übung ist bei jemandem, den man mögen soll, ungleich schwerer. Denn es ist nicht einfach, hier das Maß zu halten. Gibt es Schrecklicheres und Langweiligeres als zu gute Menschen?  In der Literatur, vor allem.

 

Wer hat denn behauptet, "gute Menschen" seien sympathisch oder gar interessant? Die Figur, die mir ein Autor vorstellt mit "guck, jetzt kommt der Gute", kann nur so schablonenhaft und langweilig sein wie der böse Antiheld. Ob man das nachträglich wieder hinkriegt auf diese Weise:

 

Also müssen auch ein paar Ecken und Kanten rein, die aber müssen wieder richtig dosiert werden, damit die Figur nicht künstlich wirkt.

Und so weiter.

Natürlich kann man auch einen Bösewicht überkonstruieren, aber da merkt man dann schnell, wenn er dämonisiert und damit genau so uninteressant wird.

Dann kriegt er halt noch eine Vorliebe für herrenlose Katzen (nicht im Kochtopf) und gut ist.

 

???

 

Ich weiß natürlich nix über das Ergebnis deiner Bemühungen, Matthias. Vielleicht sind deine Figuren ja so, dass sie mir schmecken, also bitte nicht als Urteil über dich als Autor nehmen. Als Vorschlag zur Herangehensweise an eine Figur ist das für mich (!) jedoch eher nix.

 

Dafür muss ich mich glatt bedanken. So rum ist bei mir jetzt der Groschen gefallen, was mit dem Imperativ "Liebe deine Figur" gemeint sein könnte.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

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Als Vorschlag zur Herangehensweise an eine Figur ist das für mich (!) jedoch eher nix.

 

Das war von mir sicher wieder einmal etwas überspitzt formuliert, aber das ist nun mal meine Art.

Eins ist es aber auf keinen Fall, nämlich eine Anleitung zu einer "Herangehensweise". Ich entwerfe mein Protagonisten nicht auf dem Zeichentisch, sondern sie (in der Prosa zumindest) entwickeln sich und bekommen ihren Raum und ihre Freiheit UND es fließt auf jeden Fall ein halbes Jahrhundert Lebens- und, ein paar Jahre weniger, Leseerfahrung, mit ein.

Beim Film ist das etwas ganz anderes, aber das ist auch ein anderes Thema.

Generell denke ich, dass es zwei Extreme beim Schreiben gibt.

Den Autor, der sich zu wenig Gedanken über seine Figuren macht. Dem unterlaufen Fehler, Inkonsistenzen, Schlampigkeiten und sonstige Ärgernisse.

Aber dann denke ich, dass es auch den Schreiber gibt, der zu VIEL darüber nachdenkt.

Zu viel Bedachtes wirkt auf mich als Leser zumindest nicht weniger unnatürlich als Schlampiges.

Ein Werk, bei dem man noch die Gussgrate überall sieht und am Fundament die Abdrücke der nachlässig genagelten Schalbretter, ist für mich genau so nervig, wie ein Produkt, bei dem vor lauter Begeisterung am Polieren der Chrom durchgescheuert ist.

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Schöne Metaphern!

 

Es ist ja auch ein Unterschied, ob es eine handlungsgetriebene Geschichte ist, bei der die Tiefenpsychologie der Figuren doch eher in den Hintergrund tritt, oder ob es sich um eine figurengetriebene Geschichte handelt, wo man ein bisschen mehr in die Figuren investieren sollte und wo ein Feinschliff durchaus guttut.

 

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Es ist ja auch ein Unterschied, ob es eine handlungsgetriebene Geschichte ist, bei der die Tiefenpsychologie der Figuren doch eher in den Hintergrund tritt, oder ob es sich um eine figurengetriebene Geschichte handelt, wo man ein bisschen mehr in die Figuren investieren sollte und wo ein Feinschliff durchaus guttut.

 

Lieber Ulf,

für mich persönlich gibt es da keinen Unterschied. Meiner Meinung nach "muss" ich als Autor in beiden Fällen bei der Figurenentwicklung äußerst sorgfältig vorgehen. Gerade bei einer "handlungsgetriebenen" Geschichte stellt sich für mich die Frage: Welche Figuren brauche ich, damit man mir die Handlung glaubt? Denn die Handlung geht ja immer irgendwie von einer oder mehreren Figuren aus, die diese Handlung anstößt/anstoßen, ausführt/ausführen, verhindert/verhindern, usw. Character is action... Und die Handlungen der Figuren ergeben ja die Geschichte. Deshalb finde ich persönlich bei "vorgezeichneten" Handlungen wie z.B. geschichtlichen Ereignissen gerade die Tiefe der handelnden Figuren sehr wichtig (und spannend), denn das erklärt mir ja, wie es so weit kommen konnte. Warum passiert ist, was passiert ist.

 

Aber das ist nur meine Meinung.

 

Liebe Grüße

Lisa

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Aber das ist nur meine Meinung.

 

Nicht nur Deine.

Wenn jemand anfängt, in der Gegend herumzuschießen oder mit einem Auto quer durch einen Kontinent zu rasen und sich nicht stoppen lassen will, dann interessiert mit das "Warum" wenigstens genau so sehr, wie die Gedanken eines kontaktscheuen Einzelgängers, der sich aussichtslos in seine Kassiererin im Supermarkt verliebt (schluchz). Und warum der nun nicht herumballert und Amok fährt.

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Es ist ja auch ein Unterschied, ob es eine handlungsgetriebene Geschichte ist, bei der die Tiefenpsychologie der Figuren doch eher in den Hintergrund tritt, oder ob es sich um eine figurengetriebene Geschichte handelt, wo man ein bisschen mehr in die Figuren investieren sollte und wo ein Feinschliff durchaus guttut.

 

Lieber Ulf,

für mich persönlich gibt es da keinen Unterschied. Meiner Meinung nach "muss" ich als Autor in beiden Fällen bei der Figurenentwicklung äußerst sorgfältig vorgehen. Gerade bei einer "handlungsgetriebenen" Geschichte stellt sich für mich die Frage: Welche Figuren brauche ich, damit man mir die Handlung glaubt? Denn die Handlung geht ja immer irgendwie von einer oder mehreren Figuren aus, die diese Handlung anstößt/anstoßen, ausführt/ausführen, verhindert/verhindern, usw. Character is action... Und die Handlungen der Figuren ergeben ja die Geschichte. Deshalb finde ich persönlich bei "vorgezeichneten" Handlungen wie z.B. geschichtlichen Ereignissen gerade die Tiefe der handelnden Figuren sehr wichtig (und spannend), denn das erklärt mir ja, wie es so weit kommen konnte. Warum passiert ist, was passiert ist.

 

Aber das ist nur meine Meinung.

 

Liebe Grüße

Lisa

 

Liebe Lisa,

 

persönlich sehe ich das genauso. Ich habe eine Menge Handlung in meinen Geschichten, verwende aber trotzdem viel Mühe auf meine Figuren, weil mir das wichtig ist.

 

Nur, es gibt sehr (zumindest kommerzielle) erfolgreiche Werke, die mit weniger auskommen, weil die Handlung so spektakulär ist, das kaum Raum für etwas anderes bleibt oder nötig zu sein scheint. Da will der Leser oder auch Zuschauer vorrangig wissen, wie es weitergeht und sich weniger den Kopf um das Innenleben des Protas zerbrechen. Beispiel: James Bond, Indianer Jones, Dan Brown, etc.

 

Und am anderen Ende des Spektrums sind Romane, wo die Handlung eher unwichtig ist, wie beispielsweise der Zauberberg.

 

Da ich mich bemühe, gehobene Unterhaltung zu liefern (wenn es mir denn gelingt), so ist natürlich beides gefragt, Spannung und eine gewisse Figurentiefe.

 

@Matthias ... die Motivation einer Figur muss natürlich immer glaubwürdig sein. Das alleine ist aber noch keine Figurentiefe. Da genügt schon irgendein Klischee wie Schwesterchen wurde in grauer Vorzeit von einem Plattfuß vergewaltigt, deshalb Hass auf alle Plattfußindianer, oder sowas.

 

Für mich heißt, eine Figur lieben, meine Arbeit an ihr lieben, sie mit Liebesmüh erschaffen. Auch ein Unsympath will mit Liebe erschaffen werden, damit er wirkt.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hallo,

 

ich war übers Wochenende weg und klinke mich jetzt wieder ein, ohne alle neuen Beiträge im Detail durchgelesen zu haben.

 

Ich möchte noch mal genauer erklären, was ich damit meinte, dass ein Autor seine Figuren lieben sollte wie eine Mutter ihre Kinder. Nach näherem Betrachten finde ich das auch nicht ganz zutreffend.

 

Also genauer:

 

Ich kann mich zum Beispiel total darüber freuen, wenn mir z. B. ein extragemeiner hinterlistiger Gauner gelingt, oder ein erstklassiger Jammerlappen (Ashley!  ;)). Leute, die ich im echten Leben bestimmt nicht sympathisch fände. Aber wenn sie als Figur gelungen sind, finde ich sie toll und versuche, aus ihnen das Bestmögliche herauszuholen, damit sie ihre Rolle gut spielen.

 

Ich glaube, das entspricht dem, was bereits gesagt wurde (Melanie war’s, glaube ich): Man muss die Figuren in ihrer Funktion lieben.Immer.

 

Eine Romanfigur auf dieselbe Art zu hassen oder zu verabscheuen wie einen echten Menschen, käme mir geradezu kindisch vor, ob als Leser oder Autor.

 

Viele Grüße,

 

Mascha

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Sehr nachdenkenswert, Mascha, was du schreibst. Ich schaffe vielleicht heute Abend noch eine Antwort drauf, muss nur jetzt noch was anderes tun.

 

Herzlich,

Angelika

 

P.S. Huch, ich habe mich gerade diamanten verfärbt  :s18. Bin ich jetzt mehr wert?  :s17

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

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P.S. Huch, ich habe mich gerade diamanten verfärbt  :s18. Bin ich jetzt mehr wert?  :s17

 

Ja, Du glitzerst :D;)

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Angelika schrub:

"Können wir uns vielleicht noch einmal darum bemühen bei Thema dieses threads zu bleiben: Muss ein Autor seine Figuren mögen/lieben?"

 

Liebe Forumistas,

liebe Angelika,

 

lieben und mögen sind vermutlich irreführende Begriffe?

 

Für mich bedeutet es, meine Figuren zu lieben/zu mögen, sie sorgfältig zu behandeln, sie wertzuschätzen.

Sorgfalt in dem Sinne: Sie genau zeichnen, glaubwürdig, sie nicht vernachlässigen, sie nicht zu wischwisch anschraffieren, uswusf.

Ganz gleich ob sie mir von ihrem Grundcharakter her sympathisch oder zum Verlieben oder zum Begraben sind – ich lasse ihnen wenn dann die eigenartige Liebe, die ich zum Schreiben habe, angedeihen. das kann man auch Handwerk nennen oder Respekt oder sonstwie; aber man muss sie nicht lieben, um sorgsam mit ihnen umzugehen.

 

Wenn dann ein unterhaltsamer Unsympath dabei heraus kommt: Schön.

Wenn ein langweiliger Sympath dabei heraus kommt: Ablage P.

 

 

 

herzlichst –

Nina G.

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Liebe ist ein vollkommen irrationales Gefühl.

Man liebt doch eigentlich nie "weil", sondern immer "trotz".

So gesehen kann man auch den größten Unsympathen lieben.

Im realen Leben geschieht es doch auch immer wieder, dass man Menschen begegnet, die so überhaupt nicht zusammen passen, die in einer extrem einseitigen Beziehung feststecken und man einem von ihnen eigentlich nur zubrüllen möchte: "Run, baby, run!".

Aber sie liebt den Arsch nunmal...

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Je nun, in dieser zwanghaften Situation, wie sie im wirklichen Leben vorkommen mag, befinden wir uns gegenüber den Figuren, die wir selbst erschaffen haben, ja auch nicht ganz.

 

Gerade in dem Zusammenhang wollte ich darauf zurückkommen:

 

Eine Romanfigur auf dieselbe Art zu hassen oder zu verabscheuen wie einen echten Menschen, käme mir geradezu kindisch vor, ob als Leser oder Autor.

 

und schaffe es heute wieder nicht, so sorry.

 

Ein Vorschlag: Da die Themen sich doch immer wieder überlappen, lasse ich auch den alten thread zum "Auftritt der sympathischen Figur" erst mal ruhen und eröffne morgen einen neuen, wo man die wiederkehrende Frage: "Was ist überhaupt sympathisch?" abdiskutieren kann. Wenigstens ein paar der damals gesammelten Beispiele kann ich da dann vielleicht reintransportieren, O. K.?

 

Hallo Nina, herzlich willkommen in der Debatte!

Ja, was du da sagst, kommt mir wie ein sehr begehbarer Weg vor.

 

Herzlich und bis morgen,

Angelika (schrub's und verluß das Haus)

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

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