Zum Inhalt springen
(Bastian)

Wie formatiert man schriftliche Einträge, Gedanken und Erzähler?

Empfohlene Beiträge

 

Kleine Ergänzung: Viele Verlage sehen am liebsten gar keinen anderen Schriftschnitt im Manuskript, also nicht nur nicht fett, sondern auch nicht kursiv.

 

In diesem Fall:

 

Möchte der Autor, dass im Text etwas hervorgehoben wird, unterstreicht er die Worte.

 

Der Setzer wird dann später entscheiden, wie diese Hervorhebung tatsächlich dargestellt wird.

 

Viele Grüße

Mark

 

Kurze Frage: Ich sitze gerade an einer Szene, in der eine der Hauptfiguren in ein Tagebuch schreibt, während der ich auch die Gedanken des Charakters beschreibe. Soll ich die Tagebuch-Einträge jetzt tatsächlich unterstreichen oder soll ich einfach ohne Hervorhebung darauf vertrauen, dass aus dem Zusammenhang klar wird, was gedacht und was geschrieben wird?

 

Anführungszeichen möchte ich nicht verwenden, da nichts gesprochen wird.

 

Das ganze sieht ungefähr so aus:

 

Bsp.:

Er setzte sich an seinen Schreibtisch und fing an zu schreiben:

 

Liebes Tagebuch, heute war ein schöner Tag...

Hm, war es wirklich ein schöner Tag für ihn gewesen?

ich habe mich mit Flipper am Bootssteg getroffen und wird sind gemeinsam ein Eis essen gegangen.

Dieser blöde Fisch, dachte er sich, als wenn der Ahnung von einem guten Eis hätte.

Anschließend waren wir auf dem Rummelplatz und haben mit dem Luftgewehr geschossen. Natürlich ist dem blöden...

Das letzte Wort strich er durch...

lieben Fisch das Gewehr auf den Fuß gefallen.

Und wenn er nicht gestorben ist, so humpelt er heute noch durch die sieben Weltmeere...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Bastian,

 

ich halte es für extrem wichtig, das von einander abzugrenzen. Denn in diesem Abschnitt befinden sich drei verschiedene Ebenen: das, was er schreibt, das, was er denkt, und die Stimme des Erzählers.

 

Vergleiche folgende unterschiedlich formatierte Passagen:

 

Liebes Tagebuch, heute war ein schöner Tag...

Hm, war es wirklich ein schöner Tag für ihn gewesen?

ich habe mich mit Flipper am Bootssteg getroffen und wird sind gemeinsam ein Eis essen gegangen.

"Dieser blöde Fisch", dachte er sich, "als wenn der Ahnung von einem guten Eis hätte."

Anschließend waren wir auf dem Rummelplatz und haben mit dem Luftgewehr geschossen. Natürlich ist dem blöden...

Das letzte Wort strich er durch...

lieben Fisch das Gewehr auf den Fuß gefallen.

Und wenn er nicht gestorben ist, so humpelt er heute noch durch die sieben Weltmeere...

 

vs.

 

"Liebes Tagebuch, heute war ein schöner Tag..."

Hm, war es wirklich ein schöner Tag für ihn gewesen?

"ich habe mich mit Flipper am Bootssteg getroffen und wird sind gemeinsam ein Eis essen gegangen."

"Dieser blöde Fisch", dachte er sich, als wenn der Ahnung von einem guten Eis hätte.

"Anschließend waren wir auf dem Rummelplatz und haben mit dem Luftgewehr geschossen. Natürlich ist dem blöden..."

Das letzte Wort strich er durch...

"lieben Fisch das Gewehr auf den Fuß gefallen."

Und wenn er nicht gestorben ist, so humpelt er heute noch durch die sieben Weltmeere...

 

Besonders an den Zeilen "Dieser blöde Fisch ..." und "Und wenn er nich gestorben ist ..." , merkst du, wie das Setzen von Anführungszeichen deutlich die Gedanken des Protagonisten von der Stimme des Erzählers trennt. Diese Unterscheidung solltest du zumindest sorgfälltig vornehmen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

Und um das, was er schreibt, von wörtlicher Rede oder aktiven Gedanken (bemerke: 'Hm, war es wirklich ein schöner Tag für ihn gewesen?' ist passiv formuliert durch das 'für ihn', daher gehört es nicht in Anführungszeichen) und der Stimme des Erzählers zu unterscheiden, würde ich die Tagebucheinträge kursiv setzen. Das heißt, ich würde es so machen, wie im der oberen der beiden Versionen.

 

Gruß,

 

Andreas

 

PS: aber diese Fragen gehören eigentlich in einen neuen Thread zu allgemeinen Fragen der Textformatierung, nicht zu Fragen der Gesamt-Manuskript-Formatierung, daher löse ich das jetzt mal heraus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Andreas,

die Version mit kursiv versteht man tatsächlich noch am besten. Aber die Frage dreht sich ja ums Formatieren im Manuskript. Trotzdem entsteht hier bei uns Anfängern Verwirrung, weil: Sollte ich also jetzt DOCH im Manuskript kursiv setzen, und wenn an dieser Stelle, dann doch wohl an anderen auch??? Mischmasch wäre ja wohl seltsam. Oder, da hier oft gegen das Kursivsetzen geraten wurde, eben die Stellen fürs Kursive unterstreichen? :s12

 

Wie du siehst: Wir wollen ja zumindest richtig machen, was wir richtig machen können. Auch wenn die Annahme des Manuskripts nicht steht und fällt mit einer kursiv gesetzten Stelle, wenn ich sonst auf jeden Rechtschreibfehler achte, dann halt auch auf die Formatierung...

 

Viele Grüße von der zur Verwirrung beitragenden

Judith :s10

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Unterstreichen stammt aus Zeiten, in denen man mit der Hand oder mit der Schreibmaschine geschrieben hat.

 

Damit der Setzer weiß, dass man das kursiv Geschriebene wirklich ernst meint, und es kein Formatierungsfehler ist, wird der Lektor im ausgedruckten Mansukript, diese Passagen eventuell nochmals per Hand unterstreichen als ausdrückliche Bestätigung für den Setzer.

 

Aber selbstverständlich darf man kursiv geschriebene Wörter im Manuskript kursiv setzen! Wer sagt denn, dass man das nicht dürfe?

 

Oder wolltest du es ausdrucken und dann etwa per Hand unterstreichen?? Wenn nicht, wenn du es per Textverarbeitungsprogramm unterstreichen wolltest, dann kannst du es auch gleich kursiv setzen.

 

Gruß,

 

Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nee, ich mach nix von Hand ;D

 

Ich hatte gedacht, so wie hier schon gesagt wurde, am besten so gut wie gar nix formatieren, sondern unterstreichen und den Setzer formatieren lassen... Für mich hieß das, wenn ich etwas kursiv im Buch haben will, unterstreiche ich das und der Setzer weiß dann, hier muss was gemacht werden...

 

Aber danke für die Aufklärung. Hätte ich ja auch eine umständlich Art gefunden, was zu markieren... Kursiv, ich komme!

 

Schräge Grüße

 

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, im Buchmarkt Tätige sind schlichtweg oftmals mehr als andere "Gewohnheitstiere".

 

Aber natürlich wird kein Lektor ein tolles Manuskript deshalb in die Rundablage geben, weil Wörter kursiv gesetzt sind. (Allerdings: bei unverlangten Einsendungen macht oft gerade auch der optische Gesamteindruck - professionell / unprofessionell - einen Ausschlag zwischen den Stapeln "mal lesen" und "gleich zurück" aus - doch da muss schon mehr zusammenkommen als nur ein anderer Schriftschnitt).

 

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst und Dir zugleich keine Mühe machen willst: Leg Dir in Word einfach eine sog. "Zeichenformatvorlage" an, nenn die "Hervorhebung" und definiere sie als "standard + kursiv", wenn Du kursiv magst. Möchte der Lektor dann doch lieber eine Unterstreichung musst Du einfach nur einmal dieses "standard + kursiv" auf "standard + unterstrichen" ändern und schon erscheinen sämtliche hervorgehobenen Stellen in Deinem Manuskript nicht mehr kursiv, sondern unterstrichen.  8)

 

Viele Grüße

Mark

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

ich markiere Gedanken auch nicht, und bisher wurde das auch nie bemängelt. Allerdings wird das wohl unterschiedlich gehandhabt.

 

Gruß,

Laila

Pseudonyme: Anna Jonas, Nora Elias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das heißt, ich würde es so machen, wie im der oberen der beiden Versionen.

 

Ich möchte eigentlich keine Anführungszeichen für das Gedachte verwenden, da ich das bis bereits seit 5 Kapiteln so handhabe und auch schon in anderen Romanen so gesehen habe.

 

Dass man das nicht kursiv machen sollte stand explizit in meinem Zitat (generell scheinen Lektoren ziemlich gegensätzliche Ansprüche zu haben). Ich persönlich bin der Meinung, dass kursiv schreiben bei solchen Problemen eine sehr angenehme Lösung wäre.

 

Ich habe auch schon gesehen, dass manche Autoren/Setzer für Gedachtes ebenfalls die Kursiv-Schrift einsetzen.

 

Die richtig(st)e Lösung scheint mir im Augenblick, das Geschriebene kursiv zu setzen und das Gedachte ohne Anführungszeichen.

 

Im ersten Moment würde ich das Thema zwar unter "Erbsenzählerei" fallen lassen, je mehr ich darüber nachdenken scheinen solche Dinge aber, wie bereits erwähnt wurde, den Ausschlag zwischen Müll und Mind (diese Redewendung habe ich soeben erfunden ;D) zu geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

das Problem mit den Gedanken hatte ich auch schon 'mal. Schaut man in den Duden, sagt der, dass Anführungszeichen vor und hinter wörtlich wiedergegebenen Gedanken stehen.

 

Ich hab mich bisher dann dagegen entschieden, wenn die ganze Geschichte nur aus Gedanken einer Person (so eine Art Ich-Erzählung) besteht.

 

Was ist nun richtig? Oder ist das Geschmackssache? ???

 

Gruß

Jaro

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar abzugeben

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden


×
×
  • Neu erstellen...