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Andrea S.

Der eigene Stil

Empfohlene Beiträge

Auch, wenn man versucht, sich zu verstellen, jemanden zu imitieren oder irgendwelche Vorgaben einhalten muß (will), kommt ein bestimmter eigener Stil dabei heraus.

 

Ja, das ist wohl so, aber die Frage ist, ob man ein "Opfer" seines Stils ist oder versucht, bewusst daran und damit zu arbeiten.

Und das ist für mich auch die Frage, die über das Was und Wie der Geschichte hinausgeht. Wer bin ich als Erzählerin, jenseits der aktuellen Geschichte und ihren Forderungen, welche Geschichten habe ich bis jetzt erzählt, welche will ich erzählen und wie hängt all das miteinander zusammen. Aber meine Erzähler-Gedanken weichen jetzt doch zu weit von der Frage nach dem Stil ab, deshalb lasse ichs damit gut sein.

 

@Olga: Ich finde es schön, was du über den Rhythmus sagst. Das empfinde ich genauso, und der Rhythmus gehört für mich untrennbar zum Sound des Autors. Der für mich mehr ist als der Tonfall der Geschichte, oder ihre Klangfarbe. Und der im besten Fall werkübergreifend ist.

 

@Mascha: Danke für die Empfehlung, ich werde es lesen!

 

Herzliche Grüße

Claudia

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Stimmt. Dazu braucht man aber sehr feine Antennen' date=' glaube ich.[/quote']

Um das im Text eines Autors zu erkennen?

Genau. Wenn ich den Text höre (z.B. als Hörbuch), dann bemerke ich den Rhythmus eventuell. Wenn ich ihn lese, dann entgeht mir diese Ebene völlig. Auch bei meinen eigenen Texten. Wie mir aber gerade auffällt, pflege ich frisch geschriebene Texte manchmal laut vor mich hin zu lesen, ich merke dann oft tatsächlich rhythmische Unebenheiten, die ich nicht so lassen kann.

 

Peter

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@Claudia

Magst du vielleicht einen neuen Thread öffnen und dort deine Erzähler-Gedanken schildern? Mich würde das Thema sehr interessieren.

Ja, das ist wohl so, aber die Frage ist, ob man ein "Opfer" seines Stils ist oder versucht, bewusst daran und damit zu arbeiten.

Ich denke, ein "Opfer" ist man nur dann, wenn man sich zu so einem macht, wenn man nicht weiter weiß oder den Weg/die Ziele nicht erkennt. Aber wenn man sagt: Das da ist mein Ziel, dann kann man sich immer einen Weg erarbeiten, um dahin auch zu gelangen. Dazu muss man aber genau kennen, welche Stärken/Schwächen man hat, für welche Geschichten der eigene Stil passt und nach welchem Stil die Geschichten verlangen, die man schreiben möchte.

Sofern man etwas ändern möchte, ist man nie seinem Stil "ausgeliefert".

Zumindest sehe ich das so.

 

Liebe Grüße,

Olga

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@ Olga

 

Mir persönlich ist diese Herangehensweise eine Nummer zu kopfig.

Du scheinst vorauszusetzen, dass ein Autor immer und jederzeit weiß, was er da treibt und welchen Effekt welches Mittel hat.

Weiß er es einmal nicht, kann er es über anlernbare Techniken erkennen und daraufhin wiederum intellektuell aufbereitet bewusst und gezielt einsetzen.

Über die Analyse zur Synthese, das hat für mich etwas Strukturalistisches und daran ist schlussendlich genau dieser Zweig der Literaturwissenschaft gescheitert. Denn auch die noch so genaue und detaillierte Analyse literarischer Techniken und Methoden befähigt keinen Schreibwilligen, Werke gleicher Qualität in Wirkung und Ausdruck zu synthetisieren.

Es scheint also immer noch etwas zu fehlen, das sich einer noch so akribischen Werkuntersuchung entzieht.

Inspiration und Instinkt sind nicht messbar und auch nicht künstlich herzustellen.

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@Matthias

Nein, Inspiration, Fantasie und Instinkt sind genauso wichtig.

Ich setze auch vieles intuitiv um. Aber es ist schwer, sich gerade im Handwerksbereich über den Einsatz von Bauchgefühl zu unterhalten. Wenn ich ein Problem habe oder etwas - für mich Wichtiges - thematisieren möchte, dann bringt es mir nichts, wenn jemand sagt: "Ich persönlich höre in diesem Fall auf meine Intuition". Viel eher bin froh, wenn jemand mir konkrete Lösungsansätze und Analysen bietet.

 

Intuition und Inspiration darf man bei der eigenen Entwickung aber keineswegs ausklammern. Bei mir ist es so, dass mir gerade mein Bauchgefühl zuerst signalisiert: "Pass auf, da stimmt was nicht im Text". Und erst dann versuche ich - mit dem Bauchgefühl und der Analyse - herauszufinden, was denn genau nicht stimmt. Aber das ist mein Weg für die Problemlösungen. Ich denke, jeder muss da seinen eigenen finden.

 

Weißt du, was ich meine?

 

Liebe Grüße,

Olga

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Hallo zusammen,

 

der eigene Stil ist letztlich die Folge einer ganzen Reihe von bewussten und unbewussten Entscheidungen. Was manche Autoren Instinkt nennen, ist die Folgen von diesen Entscheidungen und eben auch eine Reaktion auf die eigenen Fortschritte. Denn Instinkt basiert immer auf dem Wissen, dass wir uns so zu eigen gemacht haben, dass wir seine Benutzung gar nicht mehr bemerken.

 

Ein Klassiker des eigenen Stils ist z.B. die eigene Wahrnehmung: Welches Gewicht gebe ich auf welche sinnliche Wahrnehmung und wie gestalte ich meine sinnliche Wahrnehmung. Worauf achte ich bei Menschen besonders, was fällt mir an ihnen auf, welche Beziehungen habe ich zu Motiven, zu Symbolen und ähnlichem bei Landschaften.

Ein anderes Beispiel wäre die Bedeutung der Dialoge: Werden in Dialogen zentrale Fragen meines Textes behandelt, finden hier wichtige Wendepunkte statt, arbeite ich viel mit direkten oder indirekten Dialogen... oder greife ich lieber auf Ereignisse als Anlass für Gedankensprünge und Wendungen zurück, vielleicht erarbeite ich Wendungen der Geschichte über Gedanken oder lasse die Wendungen in Handlungen, Gesten geschehen, bevor ich sie beschreibe.

Ein anderes Beispiel wäre die Sprache: Manche Autoren (wie ich) brauchen einen bestimmten Sprachklang für jede Geschichte, um sie sinnlich zu erfahren bzw. schreiben zu können. Dementsprechend haben diese Geschichten einen bestimmten Sound, einen bestimmten Satzbau und an bestimmten Stellen bestimmte Motive, Farbassoziationen oder Buchstabenklänge- und oft ein assoziatives Folgemuster

Andere haben eine sehr präzise Sprache, die Zusammenhänge stark anlöst und aufteilt, und somit in gewisser Weise durch kausale Ketten gestaltet.

Wieder andere nehmen ihre Sprache sehr zurück, weil diese nur Medium ist.

 

Letztlich entsteht der persönliche Stil aus Hunderten von Entscheidungen- weshalb die Kopie eines anderen Stils meist der Schatten eines Schattens ist, gerade wenn das ein sehr ausgefeilter Stil ist. Denn ich kann zwar vieles nachempfinden, aber ich kann mir nicht die Haut, das Leben und die Entscheidungen eines anderen über mich ziehen.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Über die Analyse zur Synthese, das hat für mich etwas Strukturalistisches und daran ist schlussendlich genau dieser Zweig der Literaturwissenschaft gescheitert. Denn auch die noch so genaue und detaillierte Analyse literarischer Techniken und Methoden befähigt keinen Schreibwilligen, Werke gleicher Qualität in Wirkung und Ausdruck zu synthetisieren.

 

Da scheint mir eine Verwechslung vorzuliegen: Weder der Strukturalismus noch die Literaturwissenschaft als Überkategorie hatten und haben im Programm, durch "Analyse" was auch immer zu "synthetisieren". Diese Wissenschaft macht das, was ihr zukommt: Sie untersucht ihren Gegenstand. Dass als Output kein Schreibratgeber rauskommt, sollte man ihr nicht zum Vorwurf machen. Das hatte sie so wenig vor wie die Geschichtswissenschaft die Kreation einer neuen Epoche mittels Synthese der vorher analytisch zerstückelten Zeitalter.

 

Ansonsten wüsste ich nicht, dass der Strukturalismus "gescheitert" ist. Er hat Widerspruch gefunden, wie das bei den Geisteswissenschaften immer so geht. Was ist heute dran? Der (u.a.) Poststrukturalismus? Und auf wen bezieht der sich wohl?

Dass Moden durch die Wissenschaft wehen, mag man für sich kritisieren. Aber einen sachfremden Anspruch wie den nach der Schaffung von "Werken gleicher Qualität" an sie heranzutragen, wird ihr nicht gerecht.

 

Und was Olgas Vorgehen betrifft, so ist es die Explikation dessen, was Schriftsteller durchaus oft tun: Andere Schriftsteller lesen und sich Gedanken über deren Vorgehen machen.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Wer nicht übertreiben kann, kann nicht anschaulich schildern.

Und mir ging es darum, darzulegen, dass meiner unmaßgeblichen Meinung und Erfahrung nach es für einen Autor wenig hilfreich ist, mit literaturwissenschaftlichen Ansätzen in der Analyse der Werke anderer ein Muster für eigene Schöpfungen zu suchen.

Dass Literaturwissenschaft Schrifttum lediglich auseinandernimmt, habe ich in meinem eigenen Studium sehr schnell erfahren.

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Hallo Matthias,

 

es geht doch hier gar nicht so sehr um literaturwissenschaftliche Ansätze. Es geht darum, herauszufinden, was guter Stil ist, und wie man seine eigene unverwechselbare Stimme findet, bzw. sich in seinem Schreiben dahingehend verbessern kann. Ich finde Thomas hat das in seinem Posting wunderbar deutlich gemacht:

 

der eigene Stil ist letztlich die Folge einer ganzen Reihe von bewussten und unbewussten Entscheidungen. Was manche Autoren Instinkt nennen, ist die Folgen von diesen Entscheidungen und eben auch eine Reaktion auf die eigenen Fortschritte. Denn Instinkt basiert immer auf dem Wissen, dass wir uns so zu eigen gemacht haben, dass wir seine Benutzung gar nicht mehr bemerken.

 

Wir versuchen hier einfach nur einen Weg zu finden, sich Schwachpunkte im eigenen Schreiben bewusst zu machen, um sie verbessern zu können. Und das geht eben am einfachsten über das Analysieren anderer Texte aber auch über das Erlernen gewisser Grundlagen, die die Sache erleichtern.

Wolf Schneider zum Beispiel gibt in seinem Buch 'Deutsch fürs Leben' viele hilfreiche Hinweise für einen 'guten Stil'. Man kann und darf sie gar nicht alle befolgen, einiges macht man ja intuitiv richtig, aber es schadet nicht, sich dennoch damit zu beschäftigen, um die ganze Breite an Stilmitteln überhaupt erst einmal kennenzulernen.

 

Gruß

Susann

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Hallo, Matthias,

 

Was verstehst du denn unter "literaturwissenschaftlichen Ansätzen"?

Ich zB. bin keine Literaturwissenschaftlierin, aber das meiste lerne ich tatsächlich dadurch, dass ich Werke anderer analysiere - nach meinen eigenen Methoden, die ich, zugegebener Maßen, immer zu erweitern versuche, damit der Lerneffekt größer wird.

 

Wie lernst du denn dazu, wenn du nicht liest und zu verstehen versuchst, wie was warum im Text funktioniert hat oder nicht?

 

Liebe Grüße,

Olga

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Wie lernst du denn dazu, wenn du nicht liest und zu verstehen versuchst, wie was warum im Text funktioniert hat oder nicht?

 

Eine spannende Frage, die ich mir so noch gar nicht gestellt habe.

Aber vielleicht sollten wir diesen Pfad separieren lassen, weil das Thema dann doch sehr vom eigenen Stil wegführt.

 

Ich versuche es trotzdem an dieser Stelle schon mal mit einem Antwortansatz. Eventuell kann ja ein MOD dann eingreifen und einen neuen Thread daraus machen.

 

Ich lerne aus den Fehlern anderer.

Dadurch, dass ich jahrzehntelang immer wieder mit der Nachwuchsarbeit im Autorenbereich befasst war, habe ich einen ziemlich geschärften, analytischen Blick, wenn etwas in einem Text nicht stimmt, kann es sofort und gnadenlos benennen, erklären und Verbesserungsvorschläge machen.

Diesen Blick verliere ich auch beim eigenen Lesen zunächst einmal nicht - und ich bin ein ausgesprochener Vielleser mit einem Jahreskonsum von mindestens 100 Büchern (neuen, die "Schmöker", die ich mir immer wieder gerne vornehme, gar nicht gerechnet).

Handwerkliche Ungereimtheiten und Ungeschicklichkeiten fallen mir sofort auf und stören den Lesegenuss. Dann muss der Plot schon außerordentlich sein, dass ich das Buch über die 20 Seiten hinaus lese, die ich jedem Werk standardmäßig eine Chance gebe, mich zu fesseln.

Bei den meisten Büchern hätte ich etwas zu nörgeln und daraus ziehe ich Erkenntnisse für die eigene Schreibe in der Art: würde ich so nicht machen.

Woraus ich aber überhaupt nichts lerne, sind geniale Werke. Denn in dem Augenblick in dem mich ein Buch packt, wird der analytische Blick vollkommen ausgeschaltet und ich tauche ab in die Geschichte, um irgendwann am Ende wieder an die Oberfläche zu kommen, mit dem Gefühl: Wow.

Was dann bleibt, ist Respekt bis Hochachtung vor der Leistung des Autors oder (in der letzten Zeit vornehmlich) der Autorin.

Womit ich mich dann aber nie befasse, ist die Frage; "Wie haben Sie das gemacht, Mr. Hitchcock?"

Um ein solches Gefühl in mir zu erzeugen, muss es der Autor oder die Autorin geschafft haben, die ideale Form zu finden, mir eine Geschichte zu erzählen. Genau diese eine Geschichte - und daher ist absolut nichts davon für mich auf irgend etwas anderes übertragbar. Was in dem Buch, das mich so fasziniert hat, funktioniert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer anderen Story, einem anderen Setting, mit einem anderen Personal nicht funktionieren!

 

Das ist es, was ich immer wieder auch meinen Schreibschülern zu vermitteln versucht habe.

Es gibt keine Blaupausen für einen gelungenen Text.

Immer wieder habe ich erlebt, dass jemand verzweifelt meinte: "Aber das letzte Mal hast du gesagt..."

Meine Antwort darauf war regelmäßig: "Weil es in der anderen Geschichte richtig war. Das bedeutet aber nicht, dass es IMMER richtig ist."

 

Der Autor entwickelt sich nur weiter, wenn er Fehler macht, diese erkennt und zu vermeiden lernt. Daraus resultiert über die Erfahrung eine Intuition, die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber nicht, indem er das, was einmal funktioniert hat immer wiederholt, sondern indem er das, was schlecht war, vermeidet.

 

Kurz zusammengefasst, in einem Satz: Ich liebe gute Literatur aller Genres, aber ich lerne für das eigene Schreiben nur aus der schlechten.

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Der Autor entwickelt sich nur weiter, wenn er Fehler macht, diese erkennt und zu vermeiden lernt. Daraus resultiert über die Erfahrung eine Intuition, die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber nicht, indem er das, was einmal funktioniert hat immer wiederholt, sondern indem er das, was schlecht war, vermeidet.

 

Kurz zusammengefasst, in einem Satz: Ich liebe gute Literatur aller Genres, aber ich lerne für das eigene Schreiben nur aus der schlechten.

 

In dieser Aussage finde ich mich auch vollkommen wieder!

 

Gruß, Melanie

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Ja, aus Negativbeispielen lässt sich viel lernen und aus den eigenen Fehlern noch mehr. Dennoch entsteht aus Fehlervermeidung keine gute Geschichte und aus der Vermeidung von schlechtem Stil noch kein guter. Ich glaube schon, dass man sich auch die guten Werke zum Vorbild nehmen darf und soll, um von ihnen zu lernen. Es kann nur ein Kniff sein, der originelle Aufbau einer Szene, die Dialogführung, die Beschreibungskunst. Ich lese einen Roman, der mich begeistert hat, auch ein zweites und drittes Mal. Das Finden des eigenen Stils führte meines Erachtens auch über die Kenntnis der positiven Möglichkeiten. Was kann Sprache? Das führen mir nur die Guten vor. Wenn ich es mir aktiv bewusst mache, lerne ich mehr als wenn ich nur passiv aufnehme und auf meine Intuition vertraue, die mir dann schon das richtige Werkzeug zur rechten Zeit in die Hand legen wird.

 

Liebe Grüße

Andreas

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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Kurz zusammengefasst, in einem Satz: Ich liebe gute Literatur aller Genres, aber ich lerne für das eigene Schreiben nur aus der schlechten.

 

So geht es mir auch. Ich finde es schwierig, bei guter Literatur (außer bei den offensichtlichen Dingen wie Dramaturgie und Figurengstaltung) genau die Punkte herauszukristallisieren, die sie großartig macht. Das ist vielleicht, weil ich kein Literaturwissenschaftler bin. Umgekehrt lässt sich aus weniger brillianten Texten mehr lernen ... eben, was man nicht tun sollte.

 

Es gibt fantastische Kunstfälscher und Kopierer, denen es gelingt, den Stil eines Künstlers selbst für Experten täuschend nachzuahmen, dennoch haben sie sich mit eigenen Werken nicht durchsetzen können.

 

Ich fand Thomas' Beitrag sehr interessant. Der eigene Stil setzt sich aus so vielen schwer zu greifenden Einzelheiten zusammen, das es schwer ist, den Stil anderer zu übernehmen und es würde auch nicht wirklich passen, weil der mit Elementen aus dem eigenen ICH kollidieren würde. Natürlich ist viel Lesen von großer Wichtigkeit, um das eigene Gespür für Qualität zu schulen, aber darüber hinaus halte ich es für besser, dem natürlichen eigenen Stil zu erlauben, sich zu manifestieren, ihn durch Übung zu verbessern und Form annehmen zu lassen, anstatt auf Techniken anderer zu schielen.

 

Ich bin mehr dafür, Mut zu sich selbst zu haben und dem eigenen Spontanen Raum zu geben, das eigene Pflänzchen zu pflegen und ihm Stimme zu verleihen. Experimentierfreude kann durchaus dazu gehören, aber es sind dann die eigenen Experimente und nicht die anderer.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Letztlich entsteht der persönliche Stil aus Hunderten von Entscheidungen- weshalb die Kopie eines anderen Stils meist der Schatten eines Schattens ist' date=' gerade wenn das ein sehr ausgefeilter Stil ist. Denn ich kann zwar vieles nachempfinden, aber ich kann mir nicht die Haut, das Leben und die Entscheidungen eines anderen über mich ziehen.[/quote']

 

Ich finde, dass die letzten Statements die Sache immer mehr auf den Punkt gebracht haben. Ich kenne auch, wie Matthias, diese Bücher, bei denen mir der innere Griffel sozusagen aus der Hand fällt. Ich kann das nicht analysieren, aber ich kann mir denken, dass sie aus einem persönlichen und handwerklichen Reifungsprozess entstanden sind. Und so sind der eigene Stil, die eigene Stimme einfach ein Konglomerat an Erfahrungen, die bewusst oder unbewusst abgelaufen sind. Was ich noch wichtig finde, und das ist in vielen Aussagen schon enthalten, denen ich nichts Neues hinzufügen kann: Dass der eigene Stil, die eigene Stimme zu anderen sprechen.

 

Grüße

Christa

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... aber darüber hinaus halte ich es für besser, dem natürlichen eigenen Stil zu erlauben, sich zu manifestieren, ihn durch Übung zu verbessern und Form annehmen zu lassen, anstatt auf Techniken anderer zu schielen.

 

Ich würde natürlich niemandem je das Schielen nahe legen wollen (am Ende bleibts!  8-)), schon gar nicht auf "Techniken anderer". Nur unter diesem "natürlichen eigenen Stil" kann ich mir jetzt nix vorstellen, lieber Ulf. Kommt man damit auf die Welt so wie mit der "natürlichen eigenen Haarfarbe"? Passiert er einem im Laufe des Lebens wie der "natürliche eigene Stimmbruch"? Oder hat man da vielleicht doch irgendwo, irgendwann und irgendwie etwas gelernt  - und weiß das nur nicht mehr. So wie einem beim Autofahren längst nicht mehr bewusst ist, dass es Zeiten gab, wo man überlegt hat, welcher Fuß auf welches Pedal passt?

 

Herzlich, Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

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Hallo Ulf,

 

Natürlich ist viel Lesen von großer Wichtigkeit, um das eigene Gespür für Qualität zu schulen, aber darüber hinaus halte ich es für besser, dem natürlichen eigenen Stil zu erlauben, sich zu manifestieren, ihn durch Übung zu verbessern und Form annehmen zu lassen, anstatt auf Techniken anderer zu schielen.

 

Ich bin mehr dafür, Mut zu sich selbst zu haben und dem eigenen Spontanen Raum zu geben, das eigene Pflänzchen zu pflegen und ihm Stimme zu verleihen.

 

Ich denke, den Mut zu sich selbst, den haben wir hier alle. Die Frage ist doch, womit man sich zufrieden gibt und inwieweit man die Nase nach draußen steckt und sich fragt: Was geht noch?

Wie man das macht ist letztlich eine Frage der Herangehensweise. Ob man nur durch Fehler der anderen lernt, dadurch, dass man sich Vorbilder sucht und schaut, was macht deren Texte so einzigartig, dadurch dass man einen Lehrer hat, der einen auf Schwachpunkte hinweist und - in Kombination dazu - dass man sich schlich die theoretischen Ansätze aneignet, um zu verstehen, wie es funktioniert (beim Stil gehört da für mich die Kenntnis der Stilmittel wie Metaphern, erlebte Rede, Symbolik usw. dazu).

 

Ganz gleich wie jemand lernt, Hauptsache ist doch, dass man sich weiterentwickelt.

 

Ein Beispiel aus der eigenen Werkstatt:

Vor etwa zehn Jahren saß ich in einem Seminar bei einem sehr auf guten Stil bedachten Lektor in Wolfenbüttel (der dort heute noch Seminare zur Erzählkunst hält, unter anderem eins zum Thema Stil - sehr empfehlenswert) und hatte eine Textpassage eingereicht, in dem meine Protagonistin in einem Urlaubsflieger mit den damals obligatorischen Fernsehern sitzt. Der Lektor hat - als es an meinen Text in der Gruppenbesprechung ging - erst einmal nur einen Satz laut vorgelesen:

"Die Urlauber räkelten sich auf den Bildschirmen".

Man braucht dazu nicht mehr zu sagen ... Ich hätte auf diesem Level stehenbleiben können (immerhin hatte ich es mit dem Manuskript bis auf den Schreibtisch einer Lektorin von Kiepenheuer&Witsch geschafft), das wollte ich aber nicht (aus verständlichen Gründen).  ;D

 

Mir hätte es aber nicht gereicht, einfach so vor mich hin weiterzuwurschteln, in der Hoffnung, dass mein Stil sich schon von alleine entwickelt. Ich bin jemand, der besser lernt, wenn er Dinge klar erklärt bekommt und auf Schwachpunkte hingewiesen wird. Olgas Ansatz ist der, dass sie Texte, die ihr gefallen, analysiert. Ich finde, das ist alles legitim, solange es einen weiterbringt.

 

Viele Grüße

Susann

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Was kann Sprache? Das führen mir nur die Guten vor.

Sich vom Stil eines oder einer anderen mitreißen und inspirieren zu lassen, bringt vielleicht mehr, als ihn deswegen scheel anzugucken ;)

herzliche Grüße

Claudia

Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen  Ein Staffelroman 
Februar 21, Kampa

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Olgas Ansatz ist der, dass sie Texte, die ihr gefallen, analysiert. Ich finde, das ist alles legitim, solange es einen weiterbringt.

 

Die Legitimität einer jeden Herangehensweise stand doch nie in Frage, so weit ich das verstanden habe.

Aber primär wird es sicher die Arbeit am EIGENEN Text sein, die einen Autor weiter bringt, nicht unbedingt die an fremden.

Denke ich.

Stilbildend kann im Endeffekt doch nur das sein, was man selbst produziert. Und für die Entwicklung einer eigenen, erkennbaren Sprache dürfte die Interaktion zwischen, nennen wir es mal "Autorenhelfer", sei es nun Testleser, Dramaturg, Lektor oder Dozent, und SchreiberIn sein.

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Ich würde natürlich niemandem je das Schielen nahe legen wollen (am Ende bleibts!  8-))' date=' schon gar nicht auf "Techniken anderer". Nur unter diesem "natürlichen eigenen Stil" kann ich mir jetzt nix vorstellen, lieber Ulf. Kommt man damit auf die Welt so wie mit der "natürlichen eigenen Haarfarbe"? Passiert er einem im Laufe des Lebens wie der "natürliche eigene Stimmbruch"? Oder hat man da vielleicht doch irgendwo, irgendwann und irgendwie etwas gelernt  - und weiß das nur nicht mehr.[/quote']

 

Natürlich hat man irgendwo etwas gelernt, oder sich unbewusst angeeignet. Wir leben ja nicht in Isolation. Das war nicht meine Behauptung. Ich glaube, Thomas hat ganz gut erklärt, wie ein persönlicher Stil wahrscheinlich zustande kommt. Es ist die Summe von vielen gelesenen Büchern, von persönlichen Vorlieben, durch das eigene Talent geprägt, aber auch durch Lebenserfahrung. Ganz ehrlich ... hätte ich mein Buch mit zwanzig geschrieben, wäre es gewiss ein völlig anderes geworden. Mein Stil, wenn ich denn einen habe, ist mir also nicht angeboren, sondern ist die Summe meiner erlebten Eindrücke, Erfahrungen, Einstellungen, manchmal Moden oder gängiger Ausdrucksweisen ... alles, was mich zum Zeitpunkt des Schreibens ausmacht. Und je mehr ich schreibe und mich bemühe, meinen eigenen Qualitätsanspruch näher zu kommen, um so definierter wird vermutlich dieser Stil.

 

Das heißt nicht, liebe Susann, dass ich mich verweigere zu lernen. Ganz im Gegenteil. Aber das Lernen bezieht sich auf das, was ich als ZU MIR PASSEND erachte, und nicht etwas, was mich verfremden würde. Gerade wer eine "Eigene Stimme" entwickeln möchte, muss doch darauf bedacht sein, eben diese zu entwickeln. Dein Beispiel von Leuten, die sich auf dem Bildschirm räkeln, ist nicht gut gewählt, denn dass die sich nicht wirklich auf dem Gerät räkeln, hat mit Stil nichts zu tun, es ist einfach nur ein falsches Bild.

 

Niemand ist also mit einem Stil geboren ... er entwickelt sich mit der Zeit. Nicht zu vergessen mit fortschreitender Lebenserfahrung. Beispiel: Als junger Mensch habe ich viel gemalt, dann aber gut 30 Jahre ausgesetzt. Obwohl ich in der Zwischenzeit keinen Pinselstrich gemacht habe, waren plötzlich meine Bilder wesentlich besser und reifer. Es war also nicht die Übung, sondern die weitere Entwicklung als Person. Und das ist etwas, dem ich auch beim Schreiben Ausdruck verleihen möchte. Ein anderer Autor kann mir das nicht geben. Ich lese ihn, wenn mir der Text gefällt, aber ich versuche nicht, ihn bewusst nachzuahmen.

 

LG

Ulf

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Hallo Ulf,

 

Das heißt nicht, liebe Susann, dass ich mich verweigere zu lernen. Ganz im Gegenteil.

 

Das weiß ich doch. Ich wollte das auch gar nicht anzweifeln. Ich denke nur, dass du auf eine andere Art dazulernst als zum Beispiel ich.

 

 

Aber das Lernen bezieht sich auf das, was ich als ZU MIR PASSEND erachte, und nicht etwas, was mich verfremden würde. Gerade wer eine "Eigene Stimme" entwickeln möchte, muss doch darauf bedacht sein, eben diese zu entwickeln.

 

Und das kann man auf ganz verschiedene Arten tun. Es geht über das Intuitive wie du es machst aber ebenso über den Weg, wie zum Beispiel ich das gemacht habe. Ich habe gemerkt, das ist nicht so doll, was ich da fabriziere, habe mir Leute gesucht, die mich einerseits immer wieder korrigiert haben, mir andererseits aber auch die theoretischen Aspekte erklärt haben. So verwende ich zum Beispiel in meinen Romanen bewusst Motive, die immer wiederkehren im Verlauf der Textes. Mit diesen Motiven kann man dann wunderbar Stimmung erzeugen, weil man nicht explizit sagen muss: 'Sie war traurig', wenn sie doch immer wenn sie traurig ist den Armreif ihrer verstorbenen Schwester aus der Schatulle nimmt.

Auch das gehört für mich zum Thema Stil, oder zur eigenen Erzählstimme.

 

Dein Beispiel von Leuten, die sich auf dem Bildschirm räkeln, ist nicht gut gewählt, denn dass die sich nicht wirklich auf dem Gerät räkeln, hat mit Stil nichts zu tun, es ist einfach nur ein falsches Bild.

 

Oh nein, das ist kein falsches Bild, weil es gar nicht als Bild gemeint war. Ich habe lediglich die Umgebung beschrieben und einen großen Fehler gemacht: Ich habe nicht genau genug beobachtet. Dass die Urlauber nicht auf den Bildschirmen sitzen ist dabei der offensichtliche Patzer. Aber allein schon 'die Urlauber' und 'räkelten'. Was soll das? Entsteht da ein Bild in deinem Kopf? Das ist so belanglos, dass man es weglassen kann, ohne dass es jemand vermisst. Viel besser wäre doch, wenn ich geschildert hätte, wie ein Kind plärrend seine Plastikschaufel über dem Kopf seines Vaters zerbricht. Dazu hätte ich mir aber überlegen müssen, was ich mit dem Beschreiben des Fernsehers eigentlich bezwecken will.

Thema: Blick auf das Detail und das Aussortieren, was ich erzählen will und was nicht und wenn ich etwas für erzählenswert halte, was das Besondere daran ist.

Gute Übung hierfür: Sich in ein Café setzen und zwei Stunden Zeit nehmen dafür, die gegenüberliegende Fassade eines Hauses zu beschreiben. DAS schult zumindest den Blick fürs Detail.

 

Gehört für mich alles zum Thema Stil und eigene Erzählstimme. Für mich ist dieses Thema sehr vielschichtig.

 

Viele Grüße

Susann

Eat the frog in the morning (Mark Twain)

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Hallo zusammen,

 

in der bildenden Kunst lernen die Schüler und Studenten über das Studium der alten Meister die Grundlagen des Handwerks kennen. Über dieses Handwerk lernen sie auch den Weg der alten Meister zu ihrer Kunst kennen und erfahren einen ersten, eigenen Zugang zur Kunst. Dabei lernen sie sowohl handwerkliche Fertigkeiten, Blickwinkel, Arten der Wahrnehmung kennen, als auch besondere Qualitäten und Stilmittel. Dies geschieht, indem die Schüler und Studenten die Techniken anwenden und so nachvollziehen.

 

In der Literatur kann man entweder über das analytische Lesen, über Schreib- oder Stilratgeber, oder auch über Lektoren/ Kritiker das Grundhandwerk lernen. Den ersten Zugang zur Kunst muss ein Autor sich aber selber erarbeiten, indem er schreibt und immer wieder die Erfahrungen schreibend zu seinen eigenen macht. Dabei ist es auch sehr hilfreich, wenn man sich den Stil eines anderen ausleiht, um seine Entscheidung schreibend nachzuvollziehen und die Ideen dahinter schreibend zu begreifen. Man kann aber ebenso selber Dinge ausprobieren oder versuchen, die man in fremden Texte entdeckt und gefunden hat.

 

An bildenden Kunsthochschulen beginnen dann die Studenten entweder die Meisterschaft in den alten Künsten (Steinmetze oder ähnliches) zu erreichen oder tiefer in die Kunst zu gehen. Unter Anleitung beginnen sie nach und nach aus dem, was sie sicher wissen, was funktioniert, herauszuwachsen. Sie entwachsen den alten Meistern, indem sie eigene Wege gehen. Nach und nach entwickelt such daraus der eigene Stil.

 

In der Literatur kann man entweder zur Meisterschaft in der Analyse gehen, zur Meisterschaft in nicht kreativen Bereichen, oder man beginnt sich nach und nach von dem bisher gelernten frei zu machen und allerlei der durch Experimente und eigenen Texte erwachsenen Fertigkeiten weiter zu entwickeln.

Der eigene Stil entsteht aus dieser Entwicklung, wenn man konsequent die eigene Wahrnehmung umsetzt, die eigene Art, wie man Figuren beschreibt, wie die Dialoge aufgebaut werden und vieles mehr.

Der eigene Stil kann überdeutlich sein, je außergewöhnlich die eigenen Entscheidungen sind, oder nur ein leichtes Flirren, wenn nur im Detail das Besondere dieses Stils deutlich wird. Ein guter Stil hängt aber nicht davon ob er überdeutlich ist oder nur ein leichtes flirren. Er ist daran erkennbar, dass man ihn wiedererkennt und in diesem Augenblick an die vielen Stunde mit diesem "Geschichtenerzähler" erinnert wird.

 

Aber eins sollte man zur Verteidigung der Literaturwissenschaft sagen. Es geht in der Literaturwissenschaft nicht darum eine Anleitung zu verfassen, wie man einen guten Roman schreibt. Es geht darum zu verstehen, was einen guten Roman ausmacht- und Romane zu analysieren und als Kunstwerk zu erschließen.

Zudem ist es nicht wirklich möglich eine Anleitung zu erschaffen, wie ein guter Roman geschrieben wird. Denn den einen guten Roman gibt es nicht, es gibt viel zu viele Möglichkeiten- und das Romanschreiben ist ein komplexes Problem.

Das bedeutet nicht, dass man als Autor nicht viel von der Literaturwissenschaft lernen könnte. Es ist halt nur erstens nicht auf eine Umsetzung im eigenen Schreiben ausgelegt. Es ist keine Anleitung. Wer aber einmal eine brillante Analyse eines Textes gelesen hat, kann in einer solchen Analyse seine eigenen Fähigkeiten schulen und so das Lesen fremder Texte viel produktiver machen.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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