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Eva

Erst Vertrag, dann Schreiben?

Empfohlene Beiträge

ich kenne auch einen Verlag wo es nur genau so geht:

 

Expose schreiben

& Leseprobe

und das dann an den Verlag schicken

 

vollständige Manuskripte würden sie wahrscheinlich zu 99% alle ablehnen, doch hat es in diesem Fall auch seine Begründung.

 

Es geht um DSA (Das schwarze Auge), Batteltech und Shadowrun

 

Aber das ist mit Sicherheit nicht der Regelfall

 

 

mfg

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Gibt es jemanden, der das kann? Ich meine, das Buch erst zu schreiben, wenn man einen Vertrag hat, der eine Veröffentlichung sichert?

 

Ich schreibe, weil die Geschichten raus müssen - da hab ich gar keine Wahl. Ich würde wahnsinnig werden, wenn ich mich zurücknehmen müsste und erst dann zu schreiben beginnen würde, wenn mir jemand dafür einen Vertrag anbietet.

Das wäre ja so, als wäre man unendlich geil und würde erst dann zu wichsen anfangen, wenn man einen Vertrag angeboten kriegt, der die Wichserei veröffentlicht.

 

Dann wäre man ja nur ein einfacher Lohnwichser. Ist das erstrebenswert?

 

Schreiben hat für mich mit Leidenschaft zu tun. Mit der Begierde zu erzählen. Wie also kann sich jemand bewusst so kasteien, und erst zu schreiben, wenn ein Vertrag da ist? Die Hände von der Tastatur fernhalten? Sich gegen all die wunderbaren Geschichten stemmen, die herauswollen?

 

Das muß eine sehr wirtschaftliche Version von Masochismus sein.

 

Aber wenn es glücklich macht...

 

lg/Peter

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Das wäre ja so' date=' als wäre man unendlich geil und würde erst dann zu wichsen anfangen, wenn man einen Vertrag angeboten kriegt, der die Wichserei veröffentlicht.[/quote']

 

Äh, ja. Oder als wäre man hungrig und darf erst essen, wenn der Vetrag es erlaubt... (zu zahm?)

 

Ausserdem: Selbst WENN man in die Situation kommt: es wird niemand vom Verlag neben Dir stehen, und dir die Tastatur klauen. Schreiben kannst du wie du willst, manchmal muss man dann halt ganz grob ändern oder löschen, wenn der Vertrag dann (mitsamt der Vorgaben?) kommt.

 

Oder man schreibt in der Zwischenzeit eine andere Geschichte, die raus will. (Auch schön! Als hätte man zwei (oder noch mehr!) Schwänze!! Wenn man mit dem einen nicht wichsen darf, rubbelt man sich halt den anderen wund, bis man endlich den ersten melken darf...)

Man wäre quasi Multitaskwichser!

 

Meine Leidenschaften laufen ohnehin immer auf mehreren Leveln! ;D

 

Gruß,

Marco! :s17

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Ich verkaufe immer erst die Idee und schreibe dann.

 

Das war bei mir schon immer so.

 

Geschichten die niemand will, wollen bei mir auch nicht rauskommen.

Wenig romantisch, aber wahr.

 

Gerade habe ich eine Story für eine Weihnachtsanthologie zugesagt und habe noch keinen Schimmer, was ich schreiben werden.

Termin 20. Februar.

Das wird sicher eine gute Story, nur den Inhalt muss ich noch suchen ;D

 

Mit den Romanen ist es ähnlich.

Welch eine Zeitverschwendung, erst monatelang zu schreiben, dann einen Verlag zu suchen und dann die Hälfte zu ändern, damit es bei denen passt.

 

Schreiben ist für mich Arbeit und keine Tagräumerei. Da muss man auch ökomisch denken.

 

Ökonomisch Grüße

Monika

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Schreiben ist für mich Arbeit und keine Tagräumerei. Da muss man auch ökomisch denken.

 

Ökonomisch Grüße

Monika

 

 

 

Ich fürchte, ohne ein Mindestmaß an Tagträumerei kann man bestenfalls Bedienungsanleitungen schreiben. Ökonomie mag ein tolles Schlagwort sein, im Bezug auf kreatives Schreiben kerkert es jedoch genau das ein, was jeder Autor eigentlich freilassen sollte: Seine Fantasie, seine Fähigkeit Träume nicht nur wahrzunehmen sondern auch weiterzugeben. Ökonomie sperrt ein.

 

Was bleibt, ist bloße Lohnschreiberei. Finde ich. Und damit kann ich mich überhaupt nicht identifizieren.

 

lg/Peter

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Ich verwirkliche nur meine Ideen.

 

Das ist keine Lohnschreiberei.

 

Lohnschreiberei betreibt meine Schwester.

Das liest sich dann im Vertrag so:

Liefern sie uns  x Rittergeschichten a 6000 Zeichen  zum Thema ... darin sollte möglichst dieses und jenes vorkommen ...

 

Zugegeben, so etwas könnte ich auch probelmlos schreiben.

 

Da ich aber nur meine eigene Ideen verwirkliche und der Verlag mir nicht reinredet, sehe ich darin nun wirklich keine Lohnschreiberei.

 

Es ist nur die sichere Variante der Kreativität.

 

Späte Grüße

Monika

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hallo peter,

 

erfolg ist immer noch die beste form der anerkennung für einen autor, genau wie für jeden anderen kunstschaffenden, und der erfolg bringt es nun einmal mit sich, dass einem verträge angetragen werden und dass man geld dafür bekommt. vielleicht nicht sofort beim ersten buch, aber bei allen weiteren.

 

verträge und vorschüsse dienen dem autor auch dazu, seinen standard zu erfahren und zu erhalten: wer mindere qualität abliefert, kriegt den nächsten auftrag nicht. wer es gut macht, bleibt im geschäft. bücher zu schreiben, die nicht nur einem selbst, sondern möglichst vielen anderen menschen gefallen sollen, hat nicht nur mit kunst zu tun, sondern auch mit professionalität, und die kann man nun mal für sich selbst am besten daran abstecken, was sie einbringt.

 

alle autoren, die sich durch erfolg und damit durch geld korrumpiert sehen und lieber ohne bezahlung schreiben: bitte bei mir melden, ich hab noch platz auf meinem konto  :s21

 

bevor ein falscher eindruck aufkommt: ich selbst schreibe übrigens durchaus auch noch ohne vertrag, wenn es eine geschichte gibt, die rauswill, oder wenn verhandlungen erst zu einem späteren zeitpunkt geführt werden können. wobei ich natürlich dennoch immer hoffe, dass geschäftlich alles in trockene tücher kommt.

 

lg,

eva v.

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Hallo, Peter!

 

Entschuldige, ich mußte grade ein bißchen schmunzeln, daß Du ausgerechnet Monika quasi das Träumen absprichst, die beim Schreiben ganze Welten für ihre Leser "erträumt".

 

Ich glaube übrigens, daß ihr beiden das Wort Tagträumerei unterschiedlich versteht.

Du meinst damit offenbar Phantasie - und natürlich hast Du recht: ohne Phantasie, ohne mal einfach drauflos zu spinnen, ohne sich in Träumereien zu verlieren, kann niemand schreiben.

 

Aber wer sich nur in Träumereien verliert und darüber die Arbeit am Schreibtisch vergißt - kriegt gar nichts zustande.

So hat das Monika wohl gemeint. (Oder? Sonst bitte korrigieren).

 

Wir hatten schon mal einen ähnlichen thread (Kaffeehaus: Kreativ auf Kommando) - und was meinst Du, wie kreativ der Blick in den leeren Kühlschrank machen kann ;D

 

Aber da es hier um das Thema "Schreiben mit Vertrag" geht, eröffne bitte einen neuen thread zu Lohnschreiberei versus Schreiben aus Leidenschaft (das ist nur ein Vorschlag).

 

Gruß

Jan

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Nun, ich habe schon immer auch einfach so geschrieben. Aber, abgesehen von meiner Jugendsünde, keinen Roman fertiggestellt, sondern eher auf kürzere Texte bis Novellenlänge gesetzt. Die Veröffentlichungschancen sind zwar geringer, aber dafür ist der Weg nicht so lang, den man "ins Leere" gehen muss. Na ja, natürlich habe ich auch an Romanen geschrieben, und in nächster Zeit werde ich da auch mal die Kurve kriegen - aber ich finde das Schreiben mühsam, wenn ich weiß, dass danach die eigentliche Arbeit erst anfängt. So wird das Schreiben nämlich zur bloßen Vorbereitung einer unangenehmen Aufgabe, nämlich des Verkaufens (und ich empfinde es durchaus als unangenehm, hausieren gehen zu müssen).

Und darunter leidet die Motivation.

 

Für meine beiden veröffentlichten Romane habe ich vorher den Vertrag bekommen, auf Grundlage von Exposee und Leseprobe. Und dieser Vertrag war ein deutlicher Motivationsschub. Das Schreiben ging dann wie von selbst von der Hand, und die Termine habe ich sicher eingehalten. Druck habe ich dabei nicht empfunden, eher Euphorie und Rausch - endlich den Rausch des Schreibens erleben, ohne schon zu viel über das "danach" zu grübeln - und es ist auch sehr angenehm, schon beim Schreiben zu wissen, für wen man eigentlich schreibt.

Lohnschreiber ... mit der Bezeichnung habe ich keine Probleme. Es ist schön, wenn man fürs Schreiben belohnt wird, und ebenso schön ist es, wenn sich das Schreiben lohnt. Ich finde, man muss schon ziemlich verquer denken, wenn man es als Autor lieber anders hätte ;D Oder man ist sehr verzweifelt, und tröstet sich mit "sauren Trauben" ???

 

Etwas anderes ist es mit "Auftragsschreiberei". Damit hätte ich Probleme. Genau wie mit Heftromanen - in dem Bereich habe ich mich auch mal durchgebissen und etwas veröffentlicht. Und ich bin stolz darauf gewesen, flexibel genug zu sein, um auch so was zu können - aber ich fühlte mich die ganze Zeit wie ein Schauspieler; wie jemand, der einen Heftromanautor spielt. Das Schreiben nach den Regeln, die in diesem Marktsegment gelten, ist mir eigentlich fremd, und ich glaube nicht, dass ich es lange durchhalten würde, so "gegen meinen Strich" zu schreiben. Aber auch da waren zumindest meine Ideen in den Geschichten - Auftragsschreiberei würde ich dann sehen, wenn das Exposee vorgegeben ist. Und das ... na ja, habe ich zumindest noch nicht ausprobiert ;)

Nur durch den Vertrag fühlte ich mich jedenfalls nicht als Auftragsschreiber. Es war immer noch meine Idee, mein Exposee, meine Figuren, mein Roman. Ich hatte Vorgaben, aber die berührten nicht das, was mir an der Geschichte wichtig war; ich wusste natürlich, für wen ich schreibe und was ich mir da erlauben kann - aber das lag im Rahmen meiner natürlichen Schreibe.

Ich gebe zu, die Ideen, die ich auf diese Weise verkauft habe, waren nicht die Ideen, die mir persönlich zuvorderst am Herzen lagen. Es waren wohl nicht die Romane, die ich zuerst geschrieben hätte, wenn ich es mir hätte aussuchen dürfen - aber es waren doch Geschichten, die ich auf jeden Fall schreiben wollte; die ohnehin in meinen Ideenbüchern standen und für die ich ohnehin schon Exposees verfasst und Material gesammelt hatte. Ich habe diese Geschichten vorgezogen, weil ich wusste, dass jemand darauf wartet, dass jemand sie wirklich haben will. Das war nur ein kleiner Schritt, und insgesamt habe ich es als Gewinn empfunden und nicht als Zugeständnis.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Hi,

 

Es war sicher nicht meine Intention, die Arbeitsweise von Autorenkollegen in Frage zu stellen oder zu beleidigen. Ich gehe da nur von meinem subjektiven Standpunkt aus. Und beschreibe, wie ich an die sache herangehe.

 

Bei mir war das so: Bevor "Mark singt" im Herbst 2004 veröffentlicht wurde, hatte ich eine sehr intensive Schreibphase und hatte vier Romane quasi fertig. Inzwischen sind sieben Romane fertig. Die Manuskripte werden jetzt im Halbjahresrhytmus bei Himmelstürmer verlegt. das heißt, ich habe keinen vertrag für das nächste Buch, weiß aber, dass es der Verleger nimmt, wenn ich es ihm sende.

Inzwischen sind fünf Bücher auf dem Markt: Zwei Gedichtbände und drei Romane, der vierte Roman wird seit letzter Woche auf der Website des Verlags angekündigt - für Amazon ist es jetzt noch zu früh, wie mir scheint.

 

Ich meine damit: Ich mache das Schreiben als sehr leidenschaftlichen Teil meines Lebens nicht davon abhängig, ob es wer kaufen will. Ich versuche, soviel wie nur möglich zu schreiben, um mich stetig zu verbessern. Und Muskeln kann man ja nur trainieren, wenn man sie in Bewegung hält, finde ich.

Dadurch, dass ich einiges an Manuskripten "fertig" habe, kann ich mir jetzt mehr Zeit lassen.

 

Zu sagen, der Wert eines Mansukripts lässt sich am Vertrag festmachen, halte ich für gewagt: Nicht alles, was hoch dotiert wird, ist wirklich gut. Und nicht alles, was sich blendend verkauft, ist hochqualitativ.

Futterneid gibt es bei mir nicht. Ich freue mich, wenn andere Autoren gute Bücher herausbringen und dafür entsprechend entlohnt werden. Hab ich wieder was zu lesen :-)

Ich habe einen Beruf, der mich erfüllt und der mir die Zeit bringt, immer wieder zu schreiben. Und der mich vom Schreiben finanziell unabhängig macht. Wie ich an anderer Stelle schon erwähnt habe (Hab ich das? *verwirrtbin*) fetten die halbjährlichen Schecks ganz ordentlich die Urlaubs- und Weihnachtskassa auf.

 

Um auf den Punkt zu kommen: Ich kann meinen Output nicht durch Verträge regeln lassen. Wenn das jemand kann, Hut ab!

 

lg/Peter

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Hallo Spinner,

 

ich schließe mich deiner Meinung an.

 

Ein Vertrag in der Tasche lässt die Worte auch bei mir gleich viel schneller fließen.

Und schlimmer noch, je mehr Termindruck ich habe, desto mehr kreativen Output habe ich.

 

In terminfreien Phasen neige ich nämlich dazu, die schönen Digne abseits des Schreibens zu genießen. Da kommt kaum was aufs virtuelle Papier.

 

Liebe Grüße Monika,

die schon wieder bummelt, weil es bis zur Deadline Mai ja noch soooo lange hin ist.

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Zu sagen, der Wert eines Manuskripts lässt sich am Vertrag festmachen, halte ich für gewagt: Nicht alles, was hoch dotiert wird, ist wirklich gut. Und nicht alles, was sich blendend verkauft, ist hochqualitativ.

 

und gerade dies ist das Dilemma. Das weiß eigentlich jeder. Profit hat mit Können nicht immer was zu tun. Doch irgendwie glaube ich daran, dass sich langfristig der gute Autor gegenüber dem Profit-Schreiberling durchsetzt. Denke ich da zu "blauäugig"?

 

Egal wie man das nennen mag, Lohnschreiberei, Auftragsschreiben, ... ein gewisser Druck von aussen kann zusätzlich motivieren. Wer sich zu den professionellen Schreibern zählt, der sollte auch damit umgehen können. Und - Auftragsarbeiten geben ja auch Sicherheit.

Auf Kommando Kreativität produzieren ...

ich behaupte mal: 'ein Profi muss das können!'

Es wird sicher nicht von ihm erwartet einen Bestseller nach dem anderen zu produzieren ...

aber, wie hat es PeterNa oben beschrieben?

 

Nicht alles, was hoch dotiert wird, ist wirklich gut. Und nicht alles, was sich blendend verkauft, ist hochqualitativ.

 

Grüsse an die Abteilung Lohnschreiberei

Fabrizius

Fabrizius&&Alle sagten das geht nicht, dann kam einer, der wusste das nicht und hats gemacht
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Alle drei hier genannten Varianen haben Vor- und Nachteile. Meiner Ansicht nach kann man nicht pauschal sagen, es ist besser, mit Vertrag oder ohne zu schreiben.

 

Wenn jemand - wie erwähnt - auf diversen Gründen sich nicht auf eine Zeit, in der ein Werk fertig sein muss/soll festlegen kann, so ist es m.E. besser, ohne vorherigen Vertrag und damit festgelegtem Abgabetermin zu schreiben. Gerät man nämlich in Zeitdruck, dann könnte sich das durchaus auf die Qualität niederschlagen.

 

Ein großer Vorteil beim Schreiben nach Vertrag ist zweifelsohne, dass es im Vorfeld geklärt ist, was der Autor schreibt und was der Verlag bekommt. Für mich persönlich ist es sehr frustrierend, 500 - 600 Seiten über Monate hinweg zu schreiben, um dann zu hören, dass die Geschichte nichts taugt und/oder die Personen falsch agieren etc., etc.,etc.

Eine komplette Überarbeitung ist für mich persönlich schlimmer, als ein Manuskript neu zu schreiben. Und man läuft natürlich in Gefahr, dass außer einem selbst niemand das Manuskript gefällt.

 

Die dritte Variante - Exposé und Textprobe - finde ich besonders bei einem Neukontakt zu einem Verlag oder Agenten wohl die Beste. Aktuell liegen einem Verlag zwei solcher Textprobenvon mir  vor, auch aus dem Grund, weil sie nicht wissen, welche Story sie als erstes nehmen möchten. Hier kann ein Verlag sehen, wie der Autor schreibt, ob er in der Lage ist, Spannung aufzubauen und wie die Figuren eingeführt werden. 2-3 Kapitel ist ein überschaubarer Zeitrahmen, wenn dann nichts aus dem Projekt wird, ist es nicht ganz so schlimm, als wenn man 600 Seiten in den Müll werfen muss.

 

Eine Herausgeberin eines Verlages sagte vor Jahren zu mir, dass sie sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, einen Vertrag und Abgabetermin auf Grund eines Exposés zu schließen. Es wäre ihr mehrmals passiert, dass die abgelieferten Manuskripte besonders gegen Ende lieblos und überhastet geschrieben waren - Zeitdruck! Dieser Verlag vergibt nur noch in Ausnahmefällen Verträge auf dieser Basis.

 

Natürlich erhalten Prominente nicht nur Vorabverträge für ihre Biografien, sondern auch Vorschusshonorare, von denen die meisten unter uns nur träumen können, bevor auch nur eine Zeile geschrieben ist. Aktuelles Beispiel: Gerhard Schröder. Dazu kann man eigentlich nicht viel sagen, ich jedenfalls nicht, sondern nur den Kopf schütteln ...

 

LG

Rebecca

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Das weiß eigentlich jeder. Profit hat mit Können nicht immer was zu tun. Doch irgendwie glaube ich daran, dass sich langfristig der gute Autor gegenüber dem Profit-Schreiberling durchsetzt. Denke ich da zu "blauäugig"?

Kommt drauf an, was du unter sich durchsetzen verstehst.

Der gute Autor findet früher oder später einen Verlag, das ist gesichert. Wie er sich jedoch auf dem Markt plazieren wird, ist ein Gemisch aus Lotterie und Demokratie; und beides ist keinesfalls immer gerecht.

 

Peter

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Eine Herausgeberin eines Verlages sagte vor Jahren zu mir, dass sie sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, einen Vertrag und Abgabetermin auf Grund eines Exposés zu schließen. Es wäre ihr mehrmals passiert, dass die abgelieferten Manuskripte besonders gegen Ende lieblos und überhastet geschrieben waren - Zeitdruck! Dieser Verlag vergibt nur noch in Ausnahmefällen Verträge auf dieser Basis.

Genau das sage ich auch.

Gebranntes Kind scheut das Feuer.

Ich mache das NIE WIEDER!

Die Ausnahmen bestehen in großen Namen. Wenn ein Promi (Profi) bei mir veröffentlichen will, sehe ich die Sache lockerer, weil ich so oder so etwas Brauchbares in die Finger kriegen werde.

 

Peter

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Liebe Leute,

bücher zu schreiben' date=' die nicht nur einem selbst, sondern möglichst vielen anderen menschen gefallen sollen, hat nicht nur mit kunst zu tun, sondern auch mit professionalität, [/quote']

Das möcht ich unterschreiben - und ehrlich, ich verstehe die Einwürfe hier nicht ganz. Lohnschreiberei, Abwichserei... nur wegen eines Vertrags???

 

Ich hab mir als Journalistin vielleicht manchmal Texte abwichsen müssen, aber ohne Vertrag, immer in der Hoffnung, sie auch verkaufen zu können. Weil man da auf Teufel komm raus eine aktuelle Zeitung machen muss, täglich.

 

Ich kenne als Autorin beide Versionen, denn Vorabverträge bekommt man als Newbie wohl selten.

 

Ich weiß nicht, wie das andere machen: Ich schreibe, was aus mir herausdrängt. Ich schreibe, wozu ICH Lust habe. Ich mach mein Ding. Denn nur das biete ich an. Und wenn ich anbiete, bin ich so professionell, einschätzen zu können, wie lange ich dafür brauche! Ich bekomme meine Verträge vorab... klar ist das ein Risiko für beide Seiten. Aber ein kalkulierbares - wenn es das nicht ist, bekommt man solche Verträge nicht. Ich handle die Zeiten so aus, dass ich zwei Monate Luft habe für alle Möchtegernkatastrophen.

 

Diesmal ist eine passiert, der Roman muss genau diese zwei Monate früher fertig werden. Gut, arbeite ich eben Tag und Nacht, streiche alle Feiertage und Freizeit für vier Wochen. Das geht, der Roman fühlt sich nicht geschludert an, nur ich fühl mich wie meine Großmutter. Ist aber die absolute Ausnahme und wird so nicht wieder vorkommen. Dafür gibt's eher Geld.

Da ich eigenverantwortliche Unternehmerin bin, kommen solhe Phasen immer wieder im Leben vor. Keine Aufträge, kein Geld. Mir bezahlt niemand den Urlaub.

 

Lohnwichserei? Nö. In der Zeit, in der ich so die Geschichten aus mir herausdrängen lasse, kann ich nämlich kein Geld woanders verdienen. Wie Jan sagte: Mit leerem Kühlschrank ist der Mensch nicht kreativ. Ja, klar, ich bekomme vorab Geld statt hinterher. What's the problem? Wichse ich mir einen ab, weil ich den Vorschuss 2005 statt 2006 einstecke? Bin ich Lohnschreiber, nur weil jemand meine Arbeit schätzt und ihrem Wert einen anderen, pekuniären hinzufügt? Warum soll ich Verschenktexte schreiben?

 

Nebenbei: Ich bin natürlich auch Lohnwichser. Um mein täglich Brot zu verdienen und mir italienische statt Aldi-Pasta kaufen zu können, schreibe ich nämlich Bücher nach Auftrag. Und hab ne Menge Spaß dabei. Entweder schlag die nämlich ich vor (ich würde gern mal was über Genuss machen) oder es werden Autoren per Agent gesucht (wir brauchen jemanden, der im Ausland lebt und kochen kann) oder der Verlag fragt (trauen sie sich ein Satirebuch zu?)

 

Und ganz ehrlich: Meine Phantasie und meine künstlerische Ader haben überhaupt nicht gelitten. Ich möchte mal behaupten, seit ich wirklich professionell Bücher schreibe, sind sie eher gewachsen. Den Geschichten, die aus mir herausdrängen tut dieser Zustand eher gut. Denn ich habe gelernt, wenn ich am Dienstag eine Sexszene schreiben will, nicht drauf zu warten, bis mir mal wieder ein wenig Lust hochkommt, sondern zu wissen, wie ich mich gleich nach dem Frühstück in die nötige Stimmung bringe.

 

Es gibt in dem Beruf nicht einen Weg, sondern so viele wie Autoren. Ein Vertrag ist eine rechtliche Absicherung, kein Phantasiezerstörer.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Was an LOHNSCHREIBEREI zu beanstanden ist, weiss ich sowieso nicht.

Gegen Schreiben, das sich lohnt, ist doch hoechstens einzuwenden, dass es so selten vorkommt, oder?

 

Freundlich zum Montag gruesst

Charlie.

 

P.S.: Ich habe meinen Roman ohne Vertrag geschrieben, weil ich als Hans ohne Namen zweifellos keinen geeigneten bekommen haette.

Zu behaupten, ich haette nicht gern einen gehabt, waere ausgesprochen traubensauer.

Fuchs genug, mein Geschreibsel weder als Tagtraeumerei noch als Zeitverschwendung zu betrachten, bleibe ich dem zum Trotz.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Hi,

 

ich glaub, ich bin zu schüchtern. Ich würde mich gar nicht trauen, mich mit Leseprobe und Expose an einen Verlag zu wenden, zumindest nicht, bevor ich nicht diverse Veröffentlichungen vorweisen kann, die beweisen, dass ich das, was ich da behaupte, auch erfüllen kann.

 

Ich habe ein Kinderbuchmanuskript hier liegen, ind er Rohfassung fertig, und merke, dass ich selbst da bisher davor zurückschrecke, es zu überarbeiten, weil dann der Tag, wo ich es denn mal wegschicken muss, immer näher rückt.

 

Das ist wahrscheinlich blödsinnig, immerhin bin ich zumindest mit meinen Kurzgeschichten durchaus schon an die Öffentlichkeit getreten, hab auch selber Lesungen organisiert und da sehr gutes Feedback erhalten. Ich denke eigentlich schon, dass meine Schreibe besser ist, als das meiste, was Verlagen so angeboten wird und auch besser, als manches, was gedruckt wird.

 

Aber eben weil die Hemmschwelle bei mir so hoch ist, könnte ich mich nicht mit einem Expose und einer Leseprobe an einen Verlag wenden. Ich muss zumindest mir selber schon bewiesen haben, dass ich diesen Text auch schreiben kann und dass er gut wird. Ich traue meinen eigenen Fähigkeiten da noch zu wenig.

 

Gruß,

Capella

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@Charlie: ich habe den verdacht, dass Du mich absichtlich falsch verstehst. Ich habe nichts, aboslut nichts dagegen, für meine Schreibe Geld einzusacken. Hab davon schon genug in Griechenland oder auf Gran Canaria versoffen. Ich kann nur nicht verstehen, dass man erst zu schreiben beginnt, wenn man den Auftrag (Vertrag) dazu hat.

Wenn Verträge sowieso regelmäßig reinflattern, ist das alles ja kein Thema - dann ist man sowieso immer am Schreiben. Schreiben erfüllt mich und ich schreibe mit viel Leidenschaft. Dies von Verträgen abhängig zu machen, habe ich für mich in Frage gestellt. Ich könnte es nicht. Damit bin ich ja eigentlich on topic. Oder?

 

lg/Peter

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Hallo Peter,

wenn du als Profi mit dem Schreiben so lange wartest, bis die Unterschrift geleistet ist, bist du schnell weg vom Fenster.

 

Ich glaube, ein Problem dieser Diskussion ist, dass über Dinge geredet wird, von denen man den Alltag nicht kennt?

 

Schöne Grüße,

Petra

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das heißt, ich habe keinen vertrag für das nächste Buch, weiß aber, dass es der Verleger nimmt, wenn ich es ihm sende.

 

Na ja, dann besteht der Unterschied zum Schreiben nach Vertrag ja eigentlich nur in einer Formalie. Ich muss zugeben, die erste, mündliche Zusage hat mir als Motivationshilfe auch schon gereicht, und ich habe durchaus mit der Arbeit angefangen, bevor der unterschriebene Vertrag hier ankam ;D

Der Vertrag ist halt nur die letzte Stufe der Absicherung. Es gibt Geschäftspartner, bei denen würde ich schon den sprichwörtlichen Handschlag als Vertrag ansehen, anderen würde ich nur dann vertrauen, wenn ich es unterschrieben vorliegen habe. Aber den Unterschied zwischen vorheriger Zusage und Vertrag würde ich nicht mehr als etwas Grundsätzliches ansehen, sondern als einen fließenden Übergang.

 

Was vielleicht einen Unterschied macht, ist der Abgabetermin. Da liegt es vielleicht tatsächlich an der Persönlichkeit. Ich kenne Leute, für die ist ein Termin Stress und sie blockieren dann. Für mich ist es eher ein Ansporn. Das sieht man nicht zuletzt daran, dass ich auch bei Aufträgen aus anderen Bereichen immer jeden Termin eingehalten habe - aber auch nie früher fertig war, auch wenn ich für vergleichbare Aufgaben mal doppelt so viel Zeit hatte wie sonst. Dann brauche ich auch doppelt so lange :s22

Eine Abnahmegarantie ohne Terminsetzung würde ich also gar nicht erst anstreben, weil ich von vorneherein weiß, dass ich dann nur überflüssig Zeit vertüddeln würde - aber ich muss zugeben, dass das natürlich die höchste Stufe der "Lohnschreiberei" ist ;D

Nur würde ich darauf gar nicht erst hoffen, dass mir ein Verleger auf diese Weise einen - mündlichen oder schriftlichen - "Vertrag" gibt, ohne von mir als Gegenleistung zumindest eine verbindliche Lieferung zu erwarten.

 

Ich mache das Schreiben als sehr leidenschaftlichen Teil meines Lebens nicht davon abhängig, ob es wer kaufen will.

 

Na ja, ich gebe zu: Die völlig selbstgenügsamen Schreiber habe ich auch nie wirklich verstanden. Natürlich habe ich Geschichten, die ich erzählen will - aber ich hatte nie den Eindruck, für mich selbst zu schreiben. Schreiben war stets ein Akt der Kommunikation, und ich habe meine Geschichten nie niedergeschrieben, damit sie niedergeschrieben sind - sondern immer mit dem Gedanken, sie jemandem zu erzählen.

Und das fällt schon leichter, wenn man beim Schreiben erstens schon weiß, dass jemand zuhört, und zweitens durch die Wahl des Verlages und Kenntnis der Zielgruppe auch schon weiß, wer zuhört. Denn zu einer gelungenen Kommunikation gehört es ja auch, auf den Zuhörer einzugehen, sich anzupassen; und das fällt (mir) schwer, wenn ich ganz allein ein halbes Jahr vor dem Computer sitze und einen Roman ins Leere tippe und dabei allenfalls ein Wunschbild von einem Leser im Kopf habe.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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@Petra, hallo ;-)

 

Du hast geschrieben: wenn du als Profi mit dem Schreiben so lange wartest, bis die Unterschrift geleistet ist, bist du schnell weg vom Fenster.

 

Ich habe nie auf eine Unterschrift gewartet. Ich habe überhaupt nie gewartet. Ich habe immer geschrieben.

 

lg/Peter

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Nein, Peter, ich verstehe Dich nicht absichtlich falsch. Ich verstehe sogar das, was Du meinst, denke ich. Und kann es nachvollziehen.

Ich wollte lediglich einen provozierenden Spruch platzieren und damit sagen: Die "Wahrheit" (na ja...) liegt fuer mich in der Mitte.

Weder empfinde ich Schreiben ohne Vertrag als Zeitverschwendung (und auch nicht als nicht "lohnend").

Noch sehe ich, dass Schreiben fuer einen (angemessenen) Lohn zwangslaeufig zu dem fuehren muss, was Du als "Lohnschreiberei" bezeichnest.

 

Auch gebe ich zu bedenken: Wenn man schreibend mehr Menschen als sich selbst nicht nur fuettern, sondern auch zu Weihnachten beschenken und mit Fuehrerschein und Abizeugnis ins Leben schubsen muss, hat man gelegentlich so viel Auswahl nicht.

 

Ich moechte gern, dass es beides gibt.

Und dass Autoren der einen wie der anderen "Fraktion" sich gegenseitig nicht mit Worten wie "Lohnschreiberei" und "Zeitverschwendung" beschmeissen.

Genauso wenig, wie ich Leute beschmeisse, die beim Onanieren andere Techniken bevorzugen als ich.

 

Sehr herzliche Gruesse.

Charlie.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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@Ich habe nie auf eine Unterschrift gewartet. Ich habe überhaupt nie gewartet. Ich habe immer geschrieben.

 

 

Ich auch, Peter.

Und das werde ich auch weiter tun und bin darueber froh. Keine Frage.

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

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Und ich habe z.Zt. die Unterschriften immer schon ehe ich zu Schreiben anfange.

 

Im Jugendbuch kann ich nach Abschluss meiner Serie (Die ich von mir aus beendet habe, obwohl der Verlag noch mehr wollte.) bei einem anderen Verlag mit MEINEM neuen Projekt schon wieder fünf Jahre in die Zukunft schreiben.

Was will man mehr?

 

Im Erwachsenenbuch habe ich Anfragen von verschiedenen Verlage, die gern mit mir arbeiten wollen, sobald ich ein Expose vorlegen kann (kann ich aber noch nicht  :( )

 

Beim Erstling war das aber auch noch anders.

 

Deshalb schreibe ich auch nichts nebenbei ohne Vertrag. Es würde mit die Zeit für die laufenden Projekte stehlen.

 

Viele Grüße

Monika

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