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(Gina)

Gabi Kreslehner In meinem Spanienland

Empfohlene Beiträge

Was für ein Buch. Was für eine Story. Was für eine verrückte, verdrehte, unfassbar einfallsreiche Sprache. Ein Satz, wahllos aus dem Roman herausgegriffen: „Grüß Gott, Herr Knallmann, sagte Steffi und spreizte ihre Lippen zu einem bewährten Lächeln und fühlte sich gleicher wohler, denn ein Mann war ein Mann, da konnte man sagen, was man wollte.“

 

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Carmen und ihre Mutter Steffi werden von Carmens Vater verlassen, ein Spanier, der – wie sich am Ende herausstellt – gar kein Spanier ist. Steffi heiratet einen Gastwirt, verdreht allen männlichen Gästen den Kopf und kocht grandios, wenn sie unglücklich ist. Carmen isst, was die Mutter kocht, und kotzt hinterher alles wieder aus, um schlank zu bleiben und sich die Männer vom Leib zu halten. Und träumt ihrem verlorenen Vater hinterher. „Essen hätte ich ihn sollen, dachte sie, den Silbrig-glänzenden-Fisch-im-Mond, dann hätte ihn mir einer nehmen können, dann müsste ich ihm nicht hinterherjagen, diesem Schemen, diesem Gespenst.“

Alle Charaktere in diesem Buch sind auf eine vielschichtige und hintersinnige Art komisch. Nichts bleibt an der Oberfläche, alles geht – zumindest mir – tief unter die Haut und ans Herz.

„In meinem Spanienland“ ist im Februar im Picus-Verlag erschienen, es ist das zweite Buch von Gabi Kreslehner, die mit ihren Erstling „Charlottes Traum“ mit dem österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet worden ist. Ich bin durch eine Buchbesprechung auf Jugendbuchtipps.de auf den Roman aufmerksam geworden, ansonsten scheint das Buch in der öffentlichen Wahrnehmung mehr oder weniger unterzugehen. Vielleicht ist es zu gut für diese Welt. Wie schade, wie furchtbar schade das wäre. Lesen, bitte, bitte lesen!

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